Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

   
S E K T I O N E N
 

WIEDERHOLUNG ALS ERNEUERUNG: Innovationsstrategien der Wiederholung in der Gegenwartsliteratur

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:

Zalina A. Mardanova (Nordossetien-Alanien)

 
ReferentInnen >>
 
   

ABSTRACT:

"Erzählung, wiederhole, das heisst, erneuere...” (Peter Handke)

 

Zum Symbolträger unseres post-postmodernen Zeitalters avanciert die Figur eines Klones, des durch Kopie erschaffenen Neuen. Wiederholung als Produktion des Neuen - am anschaulichsten vor allem in den Erscheinungsformen von Remake, Readymade, Serialität, Aneignung repräsentiert - lässt das Begriffspaar Innovation - Wiederholungneu- bzw. wiederreflektieren.

Aus der Neu-Ausrichtung des für die heutige Situation stark ausgeprägten Spannungsverhältnisses der modernistischen Verabsolutierung der Innovation und der postmodernistischen Rehabilitierung der Wiederholung ergibt sich jener Fragenkomplex, der gerade im Fokus der Sektion stehen soll. In Bezug auf das Binom Innovation/Wiederholung, das die Aufhebung des Antithetischen voraussetzt, sollten jegliche Erscheinungsformen der Wiederholung auf ihr innovatives Potenzial und auf ihr Funktionieren in (literarischen) Texten überprüft werden.

Es sollten u.a. folgende Fragen behandelt werden:

  • Wiederholung als provokative Präsentation des Neuen
  • Wiederholung als spielerische Aneignung
  • Intertextualität als Innovationsstrategie der Wiederholung
  • Innovative Strategien der Wiederholung (Ironie, Pastiche, Maskerade u.a.)
  • Remake und Literaturkanon
  • Erscheinungsformen der "innovativen Wiederholung” in der Gegenwartsliteratur: Parodie, Travestie, Persiflage etc.
  • Neue Ästhetik des Seriellen
 

ReferentInnen / Speakers

  • Zalina Mardanova (Universität Vladikavkaz; Nordossetien-Alanien, Russland): Strategien der Subversiven Wiederholung in der Frauenliteratur [ABSTRACT]
  • Inge Arteel (Vrije Universiteit Brussel, Belgien): Subjektivität, Wiederholung und Verwandlung in der Prosa Friederike Mayröckers [ABSTRACT]
  • Anna Babka (Universität Wien): "Die Anmut bleibt mit dem Splitter stecken" . Wiederholung als Moment der Konstruktion von Identität in Heinrich von Kleist's "Über das Marionettentheater" [ABSTRACT]
  • Eniko Dacz ( Universität Szeged/Ungarn): Wie man "Grabplatten" entfernen kann. Schreibstrategien in Moritz Rinkes Nibelungen [ABSTRACT]
  • Birte Giesler (University of Sydney / Australia): Der Klon im Klon - Die Kopie als Thema und innovative Strategie in Igor Bauersimas Klon-Groteske futur de luxe (2003) [ABSTRACT]
  • Misia Sophia Doms (Universität Mainz/Deutschland): Wiederholung als Verfehlung der Identität. Inszenierung inter- und intratextueller Wiederholungen in Peter Handkes "Don Juan" [ABSTRACT]
  • Stefanie Kreuzer ( Bergische Universität Wuppertal / Deutschland): Intertextuelle Auto(r)-Tötung und Wiederbelebung: Hoffers Bei den Bieresch, Ransmayers Die letzte Welt und Sübskinds Das Parfum [ABSTRACT]
  • Jörg Löffler (Universität Oldenburg): Mediensimulationen. Schrift, Kopie und neue Medien in Botho Strauß’ Die Fehler des Kopisten [ABSTRACT]
  • Mamonova Elena (Universität Perm, Russland und Universität Potsdam, Deutschland): "Geburt - Tod - Wiedergeburt": Intertextuelle Quellen der ironischen und der prohetischen Sujetebenen in Tomas Manns "Buddenbrooks" [ABSTRACT]
  • Volker Mergenthaler (Universität Tübingen, Deutschland): Celan, wieder(ge)holt - zur poetischen Produktivmachung kultureller Tradition in Max Goldts "Tagebuch-Buch" "Wenn man einen weißen Anzug anhat" (2002) [ABSTRACT]
  • Uli Rothfuss (Internationale Hochschule Calw, Deutschland): world_novel. Writing in-between the world. Für eine Zukunft der Weltgesellschaft aus den Winkeln des Gedächtnisses. Ein Projekt von WORLD_DRIVES - International Center of Competence for Practice and Social Research / World Society Foundation [ABSTRACT]
  • Rüdiger Singer (FU Berlin): "Nehmet Wein und Liebe,/ Nehmet Lieb’ und Wein": Zur Funktion der Wiederholung in Lyrik-Parodien [ABSTRACT]
  • Björn Weyand (Humboldt-Universität zu Berlin): Zirkulation und Aneignung des Immergleichen. Marken in Literatur und Kultur der Gegenwart [ABSTRACT]

Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9. - 11. december 2005

H O M E
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