Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
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Fest und Ritus im Laboratorium - Theater von Jerzy Grotowski

Jolanta Szafarz (Polen, Universität Wroclaw)

 

ABSTRACT:

Das "arme Theater", das der polnische Regisseur, Dramaturg, Schöpfer der Innovationen in der Schauspielkunst, einer der bedeutendsten Reformatoren des modernen Theaters Jerzy Grotowski (1933-1999) anstrebte, stellt in den Vordergrund archetypische Erfahrungen und Wahrheiten, auf die das Selbst reagiert, die aber auch das Selbst bestimmen. Grotowski wünscht vielmehr aufzudecken, dass, auch wenn wir unsere private Erfahrung behalten, wir uns bemühen können, "Mythen zu inkarnieren", indem wir uns ihre "schlechtsitzende Haut überziehen", um die Mehrdimensionalität unserer Probleme und ihre Verbindung mit den "Wurzeln" zu erkennen. Chinesische, alttibetanische und altindische Legenden wurden zum Gegenstand der theatralischen Darstellungen. Kalidas "Sianktuala" in Grotowskis Bearbeitung erlangte einen internationalen Rang.

In seinem "Paratheater" stellte Grotowski ein Projekt dar, zwischenmenschliche Beziehungen in einer neuen Relation zu gestalten. Das Fest sollte den Raum für diese Relation herstellen. Dadurch könnte der Mensch einen Weg zu sich selbst finden. Grotowski geht auf die Ursprünge des Theaters zurück und verleiht dem Fest eine theaterstiftende Funktion.

In diesem Kontext möchte ich seine Intentionen vorstellen und auf die europäischen Funktionen, Klischees und auf die Rezeption der östlichen Kultur verweisen.

Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9 - 11 december 2005

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