Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
<< "Ränder der Welt" im Zeitalter transnationaler Prozesse

Mit der Zeitmaschine in die Moderne. Über die Inuits auf Grönland

Astrid Zauner (Innsbruck)

 
ABSTRACT:

Bis zu Beginn der Walfängerzeit waren die grönländischen Inuit mehr oder weniger von den Errungenschaften der "westlichen Zivilisationen" abgeschnitten, und auch dann ging die Modernisierung sehr langsam voran. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ging die Entwicklung allerdings rasend schnell, um es etwas überspitzt auszudrücken "von der Steinzeit in die Moderne". Dieser Zeitsprung innerhalb von ein bis zwei Generationen, verbunden mit kultureller Entwurzelung, überforderte den Großteil der lokalen Bevölkerung und führte somit zu gesellschaftlichen Problemen wie Alkoholismus und einer erhöhten Selbstmordrate. Vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten erfolgte glücklicherweise wieder eine zunehmende Identifikation mit der eigenen Kultur. Diese Entwicklung stellt gerade für junge Menschen eine Herausforderung dar, die versuchen, ihren eigenen Weg zwischen traditioneller Fängerkultur und modernem Lebensstil zu definieren. Diese Entwicklung mit ihren Problemen und Chancen würde ich gerne am Beispiel von West- und Nordgrönland ("Mit der Zeitmaschine in die Moderne") aufgreifen.


Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9 - 11 december 2005

H O M E
WEBDESIGN: Peter R. Horn 2005-11-12