Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

S E K T I O N E N

 
Die Bedeutung des Mittelalters für Europa

SektionsleiterInnen/Vorschläge, Abstracts an:

Dina Salama (Universität Kairo)

Email: dina_a_salama@yahoo.de

 
ReferentInnen / Speakers   >>
 

ABSTRACT:

Diese Sektion bietet ein breit gefächertes Spektrum zur Diskussion an, in dem allgemein kulturelle, sprachliche, geopolitische oder speziell literarische, mediävistische Themen herangezogen werden können.

Als ersten Impuls können folgende Überlegungen betrachtet werden:

Heute, zur Zeit eines Mittelalter-Booms, wird das europäische Mittelalter als Fantasy-Land vermarktet – ein utopischer Zeit- und Spielraum, in dem noch der Mythos die Lebenszusammenhänge bestimmt.

Auf die Geschichte Europas rückblickend stellt das mittelalterliche Zeitalter, eine notwendige "mittlere" Phase, zwischen Altertum und Moderne dar. Die Wurzeln der heutigen wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Systemen Europas reichen bis zu ihren mittelalterlichen Vorformen zurück:

Die Vereinheitlichung und Organisation der europäischen christlichen Länder im Mittelalter zu einer hoch organisierten Religionsgemeinschaft bilden zum einen eine erste (gesellschaftliche) Form einer Einheit der christlich-europäischen Gesellschaft. Sie stellt zugleich aber auch den Ursprung des europäischen Expansionismus dar, dessen Anfänge in den Kreuzzügen liegen. Die Wege und Möglichkeiten der Massenkommunikation spiegeln sich in zahlreichen Kreuzzugspredigten mittelalterlicher Werke wieder. Ebenfalls weist die europäische Kultur des Mittelalters literarische Besonderheiten auf, die zur rapiden Verbreitung des Buchdruckes seit Mitte des 15. Jahrhunderts geführt haben.

Für diese Sektion wird um Beiträge gebeten, die sich mit folgenden oder ähnlichen Fragen zur Bedeutung des Mittelalters für Europa beschäftigen:

  • War Europa im Mittelalter bereits globalisiert?
  • Welche sprachlichen, stofflichen und kulturellen Besonderheiten und Gemeinsamkeiten weist europäisches Kulturgut auf?
  • Welche Rolle spielt die ritterlich-höfische Kultur in ihrer kommunikativen Rolle zwischen den "europäischen" Ländern? Unter welchen Umständen entstand beispielsweise der höfische Roman im Europa des 12. Jahrhunderts und wie fand er seine Verbreitung über das christliche Europa?
  • Welche Bedeutung kommt dem Kulturtransfer im Mittelalter innerhalb und außerhalb Europas zu? Sind Nuancen der Innovation und der Kontinuität in der Kommunikation und in poetischen Ausformungen aufzuspüren?
  • Inwiefern sind Momente der Integration und Desintegration von Kulturen im mittelalterlichen Europa aus literaturwissenschaftlicher Perspektive aufspürbar?
  • Fragen zur Edition mittelalterliche Texte: Wie sind mittelalterliche von Variabilität gekennzeichnete Texte zu edieren?
  • Wozu Mediävistik heute?
  • Fragen zurr Didaktisierung der Mediävistik im Schul- und Hochschulunterricht.
  • Die moderne Rezeption mittelalterlicher Werke.

 

 

ReferentInnen / Speakers / Orateurs

  • Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen; ein Sultan über Europa?
    Die Rezeption der Figur des Stauferkaisers in literarischen Werken
    Dina Salama (Universität Kairo)
    ABSTRACT

  • “Vom Umgang mit Varianten” – Probleme der Deutung und Dokumentation (am Beispiel der Lyrik Walthers von der Vogelweide)
    Thomas Bein (RWTH Aachen, Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft)
    ABSTRACT

  • Richard Wagners Ring des Nibelungen als Abenteuerbuch – Sekundäre Mittelalter-Rezeption für Jugendliche
    Wolfgang Biesterfeld (Universität Kiel, Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien)
    ABSTRACT

  • Zur Edition pragmatischer Schriftlichkeit: Die Urkunden und Briefe der Grafen von Cilli (1341–1456)
    Christian Domenig (Universität Klagenfurt)
    ABSTRACT

  • War Europa im Mittelalter bereits globalisiert?
    Johannes Grabmayer (Universität Klagenfurt)
    ABSTRACT

  • Die Ethische Einheit des Mittelalters
    Zora Hesová (LMU)
    ABSTRACT

  • Wissen im mittelalterlichen Orient und sein Einfluß auf Europa
    Samira Kortantamer (Ege Universität, Izmir)
    ABSTRACT

  • Das Nibelungenlied und / oder Europa
    Hermann Reichert (Universität Wien)
    ABSTRACT

  • Sigurd der Drachentöter. Zentrum und Verbreitung eines europäischen Heldenmythos vom Ebro bis zur Donau, von Island bis Süditalien
    Max Siller (Universität Innsbruck)
    ABSTRACT

  • Minnesang und Rockmusik
    Das Mittelalter als Code zwischen Identitätsstiftung und Abgrenzung
    Günter Zimmermann (Universität Wien)
    ABSTRACT


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007