Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Die Bedeutung des Mittelalters für Europa

 

Wissen im mittelalterlichen Orient und sein Einfluß auf Europa

Samira Kortantamer (Ege Universität, Izmir) [BIO]

Email: samira.kortantamer@ege.edu.tr

 


 

ABSTRACT:

Nach der großen Übersetzungswelle des IX. Jahrhunderts im Bagdad der Abbasiden, in der Werke aus dem Lateinischen, Griechischen, Persischen sowie Indischen ins Arabische übertragen wurden, entwickelten die Gelehrten des Orients auf vielen Gebieten neues Wissen, das wiederum später im XII. Jahrhundert in Europa ins Lateinische übersetzt und an den Universitäten dort lange Zeit gelehrt wurde und damit als Basis für die Entwicklung verschiedener Wissenschaften im Abendland diente. Viele technische Termini, die heute noch verwendet werden, kommen aus dem Arabischen. Auch die im Orient lange ansäßigen Kreuzfahrer haben viel orientalisches Kulturgut nach Europa gebracht und dadurch für Veränderungen im Lebensstil gesorgt. Während der Herrschaft der Mauren ist im spanischen Andalusien Wissen im administrativen und städischen Bereich übermittelt worden, wovon heute noch arabische Wörter im Spanischen zeugen. Durch die spätere Stagnation der Wissenschaften im Orient und die unaufhörliche Entwicklung der Technik im Abendland hat der Austausch des Wissens zwischen Orient und Okzident im Laufe der Jahrhunderte eine andere Richtung genommen: er verläuft nicht mehr von Ost nach West, sondern vom Abendland zum Morgenland. In diesem Referat soll der Austausch des Wissens zwischen Orient und Okzident sowie seine Folgen untersucht und dargestellt werden, wobei der Schwerpunkt auf den Einfluß des Orients auf das mittelalterliche Europa und seine bis in die Gegenwart reichenden Spuren gesetzt wird.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007