Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Nomadentum

Gini Müller (Wien)
noborderlab: "Another war is possible!"
transversal. nomadisch. prekär? Transnationale und nomadische Praxen zwischen Kunst und Politik

Seit 2001 tourt die VolxTheaterKarawane, vernetzt mit dem transnationalen noborder.netzwerk (www.noborder.org), jährlich unter dem Motto "noborder - nonation, - stop deportation" durch Europa. Auch 2003 bereiste die internationale Karawane, diesmal als mobiles noborder Laboratorium (www.no-racism.net/noborderlab) politisch und kulturell brisante öffentliche Orte, um Theater-, Medienarbeit und politischen Aktionsmus zu verbinden. Mit dem Aktionssruf "Another war is possible!" wird das Recht auf Bewegungsfreiheit, Bleiberecht für MigrantInnen und planetarische WeltbürgerInnenschaften gefordert. Unabhängige Medienarbeit, vernetzte Demonstrationen, direkte Aktionen und theatrale Interventionen sind Manifeste gegen das internationale Projekt von Deportation und Ausschluss.

noborderlab versteht sich als politisches Theater und Medienprojekt, als mobiler Raum für Kommunikationsguerilla und Laboratorium für Widerstandstechnologien und virtuell/phsyischer Interaktion. Mobiles Aktions-und Dokumentationszentrum ist der Medienbus der VolxTheaterKarawane. Mit an Board sind Computer, Radio- und Internetstation, Bar , Info- und Videothek.

Die Frage nach einer Politik der "Subtraktion" (oder des Minoritären) zielt speziell auf gesellschaftspolitische Handlungsmöglichkeiten durch subversive performative Praktiken, reale und virtuelle Vernetzung und radikaldemokratische Mediennutzung. Da bei stellen sich offensichtliche Fragen: Wie inszeniert sich die Staatsgewalt? Was sind Angriffs-, Durchzugs und Fluchtmöglichkeiten im gesellschaftspolitischen Feld?

Transversal, Theater oder Terror?
"Eine Transversale ziehen - local und global - oder ein Versuch des "Minoritär werden"?
... Nach Deleuze und Guattari bedeutet dies den Versuch Logozentrismen aufzuweichen, das Ziehen von "Fluchtlinien" zu ermöglichen und die Schaffung revolutionärer nomadischer Kriegsmaschinen voranzutreiben..../ - WOW!! - /....Damit sollen gesellschaftliche Trennungen und Ordnungssysteme mittels Bewegung von Affekten und Intensitäten irritierend in Frage gestellt werden und das Schlachtenpanorama einer "großen" Revolution ersetzen die Theoretiker durch ein Mosaik "kleiner wunschrevolutionärer" Veränderungen... / -
"YEAH!!! - Cool, das klingt ja groovy! - Da will ich auch als politische Nomadin im transversalen Zeitalter dabei sein!"

Kunstpolitischer Nomadismus ist prekär: Im Anschluss an die Proteste gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 wurden u.a. 25 AktivistInnen, die mit der Karawane unterwegs waren, verhaftet und drei einhalb Wochen in Untersuchungshaft gezwungen. Bis Ende 2003 soll nun in Italien die Entscheidung fallen, ob gegen die VolxTheaterKarawane ein Prozess wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung stattfinden wird.
Die Frage, ob die Fluchtlinie transversal, nomadisch oder terroristisch ist hat das molare Tribunal zu beurteilen.

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