Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Wechselbeziehungen zwischen der jüdischen, der slawischen und der deutschen Kultur

Magdalena Sitarz (Jagiellonische Universität )
Der Roman "Man fun Notseres" von Schalom Asch

Einer der fruchtbarsten jiddischen Schriftsteller, Scholem Asch (1880-1957), war von Kindheit an immer von der Bibel und der jüdischen Tradition fasziniert. Später entwickelte sich diese Faszination zu einer komplizierten Philosophie, die das Judentum und das Christentum in Verbindung zu setzen versuchte.

Man fun Notseres (Der Mann aus Nazaret, 1939) ist der erste Teil seiner christologischen Trilogie, zu der auch The Apostle (Der Apostel, 1943) und Mary (Marie, 1949) gehören. Für die zwei letzten Romane konnte der Autor keinen jüdischen Herausgeber gewinnen, deshalb sind sie in englischer Sprache erschienen. Das Werk, das tiefe Verbindungen zwischen dem Judaismus und dem Christentum aufzuzeigen versucht, hat den internationalen Ruhm des jiddischen Schriftstellers befestigt, zugleich aber ihm unter den Juden viele Feinde gebracht.

Ich möchte in meinem Referat den Man fun Notseres analysieren und dabei besonders die Übereinstimmung der Handlung mit den historischen und biblischen Tatsachen berücksichtigen. Ich habe auch vor zu zeigen, welchen Rang dieses Buch unter den anderen literarischen Darstellungen des Lebens Christi einnimmt. Dabei werde ich vor allem die Werke von Jan Dobraczynski und Roman Brandstaetter in Betracht ziehen. Von Bedeutung ist für mich auch, wie Asch in Man fun Notseres seiner Idee, zwischen den Nationen, Kulturen und Religionen Brücken zu schlagen, treu zu bleiben versucht.

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