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Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Transnationale und nationale Bestrebungen in der Ukraine

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Larissa Cybenko (Lviv)

ABSTRACT: Die Ukraine hat immer danach gestrebt, frei zu sein, schrieb Voltaire 1731 in der Geschichte Karls XII. Diese Bestrebung zieht sich wie ein roter Faden durch die wechselvolle Geschichte des Landes, das mehrere Jahrhunderte zwischen verschiedenen Herrschaften geteilt war. Dementsprechend waren die kulturellen Bestrebungen in der Ukraine öfters national geprägt. Wie aber die Interpretation der Geschichte der Kultur der Ukraine im Laufe des 20. Jahrhunderts beweist, waren die kulturellen Phänomene, die hier entstanden, nie isoliert gewesen, die kulturelle Entwicklung in der Ukraine verlief im Prozeß des ständigen Zusammenwirkens verschiedener Völker. Es soll in diesem Beitrag exemplifiziert werden, wie transnationale und nationale Bestrebungen die historische Entwicklung der ukrainischen Kultur beeinflußten, welche Resonanz sie bei der Erforschung der Geschichte und des gegenwärtigen Zustandes der ukrainischen Kultur haben. Besondere Aufmerksamkeit soll den Fragen von Ethos und nationaler Wahl geschenkt werden.

Eine eigenständige Kultur, die bei einem Volk von Anfang an bis zur letzten Zeit sich selbständig entwickeln würde, existiere nicht. Die Fähigkeit, die kulturellen Einflüsse wahrzunehmen, sei die notwendige Bedingung der kulturellen Entwicklung und des Fortschritts von jedem Volk: Die hohe Kultur des ukrainischen Volkes wird dadurch bedingt, daß es im Laufe von Tausenden Jahren seines prähistorischen und historischen Lebens unter den kulturellen Einflüssen mehrerer Völker stand, die durch ukrainisches Land zogen, mit ihm kontaktierten oder grenzten. Laut D. Antonovyc sei die historische Methode notwendig, also, die Erforschung nicht nur der Kultur des Volkes, sondern auch der Geschichte seiner Kultur.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN