Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Transkulturelle Stereotype in Kunst- und Literaturwerken

Ryabykh Ekaterina (Tambow, Rußland)
Metapher als verbindende von Sprachkulturen

In der modernen Entwicklungsstufe der Sprachwissenschaft gilt die Metapher als eine komplizierte und bedeutende Erscheinung, weil sie dem Spiegel ähnlich ist, in dem sich jedes Mal ein neues Weltbildfragment der konkreten Kultur spiegelt. Im Zusammenhang damit kann die Analyse von Konzepten aus verschiedenen Sprachkulturen in metaphorischer Widerspiegelung einen Beitrag zur Feststellung von "Nationalbedeutungen" und also zur Aussonderung der Besonderheiten von verschiedenen Mentalitäten leisten.

Es ist unbestritten, dass der Denkensprozess unabhängig von der Angehörigkeit zur einen oder anderer Sprachgemeinschaft im beträchtlichen Grade metaphorisch ist. Das Vorhandensein von folgenden Aussprüche in verschiedenen Sprachen wie: "Gedichte sind nur Glasgefäße / stichi - lis' sosudy", "Schweigen ist eine Lüge / tisina - obman" ist ein Beweis dazu.

Im Vortrag werden Konzepte in metaphorischer Widerspiegelung analysiert, die zu den kultur-philosophischen Schlüsselkonzepten gehören. Sie sind in jeder Sprache vorhanden und geben ideell-moralische Grundlagen jedes Volkes wieder, z.B. das Konzept "smert' / Tod":

Es fällt sofort auf, dass der kennzeichnende und dominierende Zug von diesen zwei Metaphern ihre markante Menschenähnlichkeit ist, die sich doppelt offenbart. Einerseits ist der Mensch das Zentrum des Universums, andererseits wird etwas Abstraktes vermenschlicht. Das vereinigt diese zwei Metaphern.

Auf diese Weise ist Metapher zur Wiedergabe von Eigenarten und Individualität der konkreten Sprache fähig. Viele Hindernisse, die im Wege zu der freien gegenseitigen Kommunikation stehen, verschwinden, wenn wir "den Spiegel", also Metapher, genauer ansehen werden.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN