Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Die Frau als Ort der Kulturbegegnung

Elin Nesje Vestli (Hochschule Østfold, Halden/Norwegen)
Doris Gerckes Krimis über Bella Block: ein europäisches Gewebe

Gegenstand meines Beitrages ist Doris Gerckes inzwischen 12 Bände umfassende Reihe (1988-2002) über die private Ermittlerin und ehemalige Polizistin Bella Block.

Ihre Aufträge sind weder klassische Whodunits noch Fälle in der Tradition des hardboiled Krimis: sie verstricken die Privatdetektivin in europäische Geschichte und Gegenwart und führen sie quer durch Europa, von Moskau bis Neapel, von Odessa bis Hamburg. Die Fälle bringen die Protagonistin in Berührung mit der international vernetzten Kriminalität, die sie vor der Folie der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet.

Bella Blocks ständiger Begleiter ist die Lyrik des russischen Dichters Alexander Blok, den Doris Gercke zum Großvater ihrer Hauptperson macht. Bloks Gedichte machen eine intertextuelle Ebene der Romane aus, eine Ebene, die durch das Heranziehen von Autorinnen und Autoren wie etwa Heiner Müller, Peter Weiss, Bertolt Brecht, Ricarda Huch, Ingeborg Bachmann und Christa Wolf ergänzt wird.

In der Reihe über Bella Block, eine ungewöhnlich konzipierte literarische Privatdetektivin, vermischen sich Geschichts- und Gegenwartskritik, Literatur- und Kunstbetrachtungen zu einem facettenreichen Gewebe. Mit diesem Gewebe wird sich mein Beitrag auseinandersetzen.

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