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Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Vom Fremden zum Eigenen. Kulturtransfer durch Theater

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Magdolna Balkanyi (Universität Debrecen/Ungarn)

Es ist eine gewohnte, alltägliche Situation, dass ein dramatisches Werk einer fremden Kultur auf einer heimischen Bühne inszeniert und rezipiert wird. Die spezifischen Probleme ergeben sich aus der Sonderstellung der dramatischen Texte, die am Schnittpunkt verschiedener Medialitäten stehen - nämlich an dem der literarischen und der theatralischen. Die Theateraufführung eines dramatischen Werkes ist in den historischen Raum und in die historische Zeit viel mehr eingebettet, als das Drama als literarische Erscheinung. Für das Theater ist a. wegen der Plurimedialität, b. der räumlichen und zeitlichen Gemeinsamkeit der Produktion und Rezeption und c. wegen der Kollektivität der Aufnahme (Öffentlichkeitscharakter) eine viel grössere Stufe der Konkretheit charakteristisch als für die Literatur. Die Untersuchung dieser spezifischen Form des kulturellen Transfers kann gerade hinsichtlich der Aneignung des Fremden von Belang sein, weil das Theater wegen seiner spezifischen Seinweise " ein besonders gut geeigneter Ort, eine besonders wichtige Institution der Vermittlung zwischen der eigenen und der fremden Kultur" (Erika Fischer-Lichte) sei.

Wenn man verstehen will, aus welchem Grund, zu welchem Zweck und mit welchen Folgen ein Drama in einer fremden Kultur in Szene gesetzt wird, muss der gesamte Prozess der kulturellen Transformation zum Gegenstand der Untersuchung gemacht werden:

Diesen Fragestellungen soll in der Sektion im Interesse einer Modellbildung theoretisch nachgegangen werden.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN