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Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Narrationen in Literatur und Geschichtsschreibung

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Gabriella Hima (Budapest)

ABSTRACT: Mentalitätsgeschichte und die aus ihr fortentwickelte historische Anthropologie haben Anstöße dazu geliefert, dass Alterität und Interkulturalität innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte zu Leitbegriffen der interdisziplinär verbundenen Kultur-, Literatur- und Geschichtswissenschaften werden. Ein Vergleich zwischen fiktionalen und nicht fiktionalen Berichten, die Kulturkontakte beschreiben oder über Erfahrung der Alterität fremder Kulturen mitteilen, erwecken ein neues Interesse am Zusammenhang zwischen Text und Kultur. Es ist die Debatte über "Writing Culture", die zum Vorschein brachte, dass Kulturrepräsentationen unvermeidbar textabhängig sind, und es in dieser Hinsicht keine strikte Trennung zwischen Faktum und Fiktion geben kann. Die sogenannten wissenschaftlichen Darstellungen enthalten ebenso fiktionale Elemente, wie auch die par Excellence fiktionale Gattungen breitere oder schmälere Dimensionen des Faktischen erfassen können. Einerseits fiktionalisieren Historiker ihr nicht mehr überschaubares Material zu einer sich logisch verlaufenden Geschichte, ähnlich wie Schriftsteller, andererseits müssen beide - sowohl Schriftsteller als auch Geschichtsschreiber - die nicht textuellen Erlebnisse, Erfahrungen, Sinneswahrnehmungen usw. textualisieren, um auch diese überliefern zu können. Kultur ist eine Frage der textuellen Darstellung - sowohl es in der Literatur als in der Geschichtsschreibung.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN