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Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Geschlecht und Nation: Narrative kollektiver Identitäten

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Andrea Horváth (Debrecen/Ungarn) / Eszter Pabis (Debrecen/Ungarn)

Ausgehend davon, dass Nation und Geschlecht als diskursiv und soziokulturell konstruierte Gebilde zu betrachten sind, wird in den Beiträgen dieser Sektion der Versuch unternommen, Nationalismusforschung und Geschlechtergeschichte zu verbinden und ihre Ergebnisse in der Interpretation literarischer Texte zu gebrauchen.

Dadurch sollen einerseits die Grundstrukturen des imaginären Prozesses der Identitätskonstruktion vermittelt werden: kulturelle Symbole, diskursive Formationen, Strategien der Naturalisierung und der Grenzziehung durch Differenzkategorien wie Geschlecht oder Ethnizität. Im Zentrum stehen somit die Zusammenhänge zwischen narrativen Texten, narrativen Strategien der Sinnbildung und der Identität von Individuen und Gemeinschaften. Andererseits sollen in den Beiträgen diverse Problemfelder der nationalen Identität und der Geschlechtsidentität erläutert werden, die sich in transdisziplinären, theoretischen Annäherungen und in literarischen Texten erfassen lassen. Hierzu gehören auch die Verknüpfungen, die Wechselwirkung dieser beiden Formen kollektiver Identität, d.h. die Frage nach der konstitutiven Rolle geschlechtlicher Identitätsmuster und Alteritätskonzepten für den nationalen Diskurs in unterschiedlichen Epochen.

Theoretisch stützten sich unsere Untersuchungen zu Geschlecht und Nation u.a. auf ausgewählte Texte von Ute Frevert (Bürgerinnen und Bürger), Julia Kristeva (Women's Time), George Mosse (Nationalismus und Sexualität. Bürgerliche Moral und sexuelle Normen), Nira Yuval-Davis (Gender and Nation) und Judith Butler (Antigones Verlangen: Verwandschaft zwischen Leben und Tod). Auf dem Hintergrund der diskutierten Theorien werden in den Beiträgen Texte und Bilder (der nationalen Ikonographie) auf den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Nation, zwischen der narrativen Struktur des literarischen Textes und soziologisch-historischen Kategorien hin untersucht.

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