Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Virtualisierung von Raum, Wahrnehmung und Kultur

Christoph Hubig
Virtualisierung der Transkulturalität

Das Aufeinandertreffen kulturell unterschiedlicher Handlungsmuster, Orientierungen und Werthaltungen wird im Zuge einer IT-optimierten Globalisierung zunehmend virtuell, d.h. medial vermittelt. Die einschlägigen Medien sind dabei nicht als Instrumente (nach Maßgabe der Effizienz, Effektivität, Entlastung, Substitution etc.) zu verstehen, sondern als selber zu instrumentalisierende Möglichkeitsräume für den Einsatz konkreter Mittel und die Realisierung konkreter Zwecke. Sie erlauben die Präsentation virtueller Realitäten (in strategischer Absicht) sowie neue Interaktionsformen (Umgang mit virtuellen Wirklichkeiten als denjenigen Realitätsausschnitten, mit denen wir interagieren). Dadurch verändern sich Kommunikationsprozesse, weil der Realitäts-Wirklichkeitsabgleich nicht mehr in direkten Widerständigkeitserfahrungen und einer dadurch ausgelösten beständigen Korrektur unserer Handlungsschemata (i.e. der Erwartungen und Erwartungserwartungen) vonstatten geht.

Die neuen Möglichkeiten transkultureller Kontakte als Chancen müssen mit den Risiken eines Entwicklungsverlustes interkultureller Kompetenz, die sich im Zuge eines Verlustes direkt lernender Erfahrung ausbildet, abgeglichen werden.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN