Trans | Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 15. Nr. | Juni 2004 | |
4.1. In/visible communities
at and across borders Buch: Das Verbindende der Kulturen | Book: The Unifying Aspects of Cultures | Livre: Les points communs des cultures |
Klaus-Jürgen
Hermanik (Graz)
[BIO]
An der österreichisch-slowenischen Grenze lebt in drei voneinander unabhängigen Kleinräumen die autochthone ethnische Kleingruppe der Steirischen Slowenen.(1) Diese Studie zeigt einige Einblicke in die mitunter sehr komplexen Identitätskonstruktionen von Menschen, die an und mit dieser Grenze leben;(2) konkrete Beispiele dazu stammen vor allem aus der Kleinregion Soboth.
Die Steirischen Slowenen besitzen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr die materiellen, sozialen oder psychischen Ressourcen(3), die notwendig wären, um die Idee, eine Minderheit zu sein - eine eigene wir-Gruppe im Kontrast zu den anderen - durchzusetzen und um sich in konsequenter Folge einen offiziellen Minderheitenstatus zu erkämpfen.(4)Diese Gegebenheiten werden hier mit Hilfe des neuen wissenschaftlichen Konzepts der versteckten Minderheiten(5) dargestellt.
In diesem Zusammenhang sollte nicht auf den seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker werdenden Assimilationsdruck vergessen werden, der es den Menschen viel schwerer oder nahezu unmöglich machte, sich zu einer Minderheit zu bekennen. Seit dieser Zeit können wir in den autochthonen slowenischsprachigen Siedlungsgebieten der Steiermark eine Veränderung von der Slowenischsprachigkeit über einen deutsch-slowenischen Bilingualismus, der nun eindeutig von der 'deutsch-österreichischen' Identität dominiert wird, beobachten, wobei die Reste der slowenischen Identität immer mehr versteckt werden.
In der Steiermark gibt es auch heute noch einen Bevölkerungsanteil von slowenisch sprechenden Personen(6), der mehr oder minder innerhalb der deutschsprechenden Mehrheit assimiliert ist. Trotz vieler Initiativen und einer im gesamten österreichischen Bundesgebiet vorhandenen Minderheitensolidarität,(7) kämpfen Repräsentanten des Artikel-VII-Kulturvereins (Kulturno drustvo èlen 7) seit den späten 1980er-Jahren um eine Anerkennung der Steirischen Slowenen im Sinne des Artikel-VII des Österreichischen Staatsvertrages von 1955(8) und den damit verbundenen Rechten einer Sprachminderheit.(9) Dieser Verein vertritt in seinen Anliegen freilich nur einen sehr kleinen Teil der Steirischen Slowenen und beachtet die substantiellen Interessen innerhalb der ethnischen Kleingruppe kaum.(10) Die betroffenen Menschen wollen in den allermeisten Fällen keine offizielle Anerkennung als Minderheit, was für sie einer Bloßstellung gleichkäme, diese Form des Selbst-Versteckens zählt zu den Hauptcharakteristiken für versteckte Minderheiten.
Grundsätzlich unterscheidet man drei autochthone Besiedelungsgebiete der Steirischen Slowenen:(11) Der Radkersburger Winkel, der auch Radkersburger Dreieck/Radgonski Trikotnik genannt wird, im südöstlichsten Teil des Bundeslandes Steiermark, die Gegend südlich von Leutschach/Luèane und die Gebirgsregion Soboth/Sobota im Südwesten an der Grenze zu Kärnten. Während für die beiden erstgenannten Kleinregionen bereits Monografien im Zusammenhang mit den Steirischen Slowenen exisitieren,(12) gibt es noch keine derartig breite wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Kleinregion Soboth. Die bislang bedeutendste wissenschaftliche Arbeit geschah im Rahmen eines Forschungsprojektes am Grazer Institut für Volkskunde in den Jahren 1987-89, das sich mit der Streusiedlung Laaken/Mlake(13), deren Bewohnern und dessen Umgebung bzw. der diffizilen Situation an der damals österreichisch-jugoslawischen Grenze auseinandersetzte; die Ergebnisse hiezu wurden im Jahr 1992 publiziert.(14)
Bedauernswerterweise wird die slowenisch- bzw. zweisprachige Bevölkerung auf der Soboth ihrem Ruf als versteckte Minderheit auch damit gerecht, weil sie selbst im Handbuch der mitteleuropäischen Sprachminderheiten keine ausdrückliche Erwähnung findet, obwohl dort die jeweils anderen Regionen, in denen Steirische Slowenen leben, berücksichtigt werden.(15)
Mit der Bezeichnung Soboth werden zwei Dinge gleichzeitig benannt: i) Einerseits ist mit Soboth/Sobota ein Dorf gemeint, das auf einer Höhe von 1065m im äußersten Südwesten der Steiermark liegt und heute 492 Einwohner zählt; ii) Andererseits dient Soboth auch als Name für die Kleinregion, die von der österreichisch-slowenischen Grenze bis hinauf zur Koralpe reicht und die beiden gemischtsprachigen Streusiedlungen Laaken/Mlake und Rothwein/Radvanje miteinschließt.(16)
Diese Kleinregion musste sich wegen ihrer vollkommenen Peripherisierung nach der Grenzziehung 1919/20 selbst neu definieren, denn die traditionellen Verkehrswege führten ins Drautal hinunter, das damals Teil des SHS-Staates (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) wurde. Gerade die slowenischsprachigen Bewohner der Kleinregion waren von dieser Irritation sehr stark betroffen, da deren Bezüge zur regionalen Identität vielschichtiger waren als bei den deutschsprachigen Sobothern. Grundsätzlich formen Traditionen und die (seltenen) Sozialkontakte in solchen Gebirgsregionen die regionale Identität noch stärker als in (sub)urbanen Regionen.(17) Der Radius der sozialen Kontaktmöglichkeiten für die slowenischsprachige Bevölkerung war ab nun grenzdurchschnitten und daher stark eingeschränkt.
1.1 Sprache und Identität im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet
1.1.1 'Border identities'
In Grenzregionen, die gewöhnlich an den ausgefransten Rändern von Nationalstaaten liegen, fehlen üblicherweise präzise Grenzen im Sinne des englischsprachigen Wortes "boundaries".(18) Daher waren sie für Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen immer schon attraktiv sowohl in ihrer trennenden als auch ihrer verbindenen Brückenfunktion: "As barriers they repel, as transitions they attract and disclose dynamic interstitial zones of 'no more' and 'not yet', yet also of 'as well', cristallization points of multiculturalism, intercultural contact and crossover."(19) [Als Barrieren wehren sie ab, als Übergänge ziehen sie an und enthüllen in ihren Zwischenräumen ein 'nicht mehr' and ein 'noch nicht' ebenso wie ein 'gleichsam', Kristallisationspunkte des Multikulturalismus, des interkulturellen Kontaktes und des Crossovers. Übers. d.d. Verf.]
Freilich betrachten wir beim ersten Hinsehen vor allem die trennenden Faktoren von 'Grenze' und deren semantische Zuordnungen wie etwa Staatsgrenze, Sprachgrenze oder Ende eines gemeinsamen Wirtschaftraumes. Erst nach eingehender Studie, vielmehr als einen zweiten Schritt können wir dann die jeweiligen Verbindungen über die Grenze hinweg wahrnehmen, die ja einen ebenso wesentlichen Bestandteil der border identities ausmachen: Da wären beispielsweise Nachbarschaft, Verwandtschaft, Zwei- oder Mehrsprachigkeit, grenzüberschreitende Wirtschaft und Doppelbesitz oder grenzüberschreitende Kulturprojekte zu nennen.(20)
Im historischen Verlauf waren viele ethnische Kleingruppen im Alpe-Adria-Raum von den Auswirkungen der Grenzziehungen der vorigen Jahrhunderte betroffen, da sie dann oft von ihren Verwandten, Nachbarn und Freunden abgeschnitten waren. Gleichzeitig wurden die vielfältigen Nationsbildungsprozesse nicht nur von nationaler sondern auch von ethnischer und kultureller Abgrenzung begleitet.(21) Für einige dieser ethnischen Kleingruppen Südostmitteleuropas schien kein Platz in den jeweiligen 'neuen' Staaten zu sein, und der Assimilierungsdruck schwoll dementsprechend an.
Aus diesen vielfältigen Zusammenhängen mögen wir folgendes schliessen: Kulturelle Unterschiede in Grenzregionen beruhen auf der Grundlage von politischen boundaries. Grenzlinien sind keine naturgegebenen Fakten, da diese Gebiete im Laufe ihrer Geschichte vielfach kulturelle Übergangsräume waren. Daher stecken unter der Oberfläche nationaler Identitätszuweisungen noch viele verborgene Vernetzungen, die allesamt mit dem Begriff der border identities mitschwingen.(22)
1.1.2 Identitätskonstruktionen der Steirischen Slowenen
Gerade in bezug auf die Identitätskonstruktionen der Steirischen Slowenen ist eine einfache Festschreibung ihrer ethnischen Identität nicht möglich,(23) ebenso wenig wie eine ethnische Unterscheidung der zweisprachigen Bewohner von deren ausschliesslich deutsch sprechenden Nachbarn auf den ersten Blick möglich ist. Sogar der Begriff Steirische Slowenen - in Anlehnung an den Begriff Kärntner Slowenen - muss in diesem Zusammenhang als Hilfskonstruktion verstanden werden, da sich die betroffenen Menschen niemals als solche bezeichneten bzw. bezeichnen. Wie bei einem Eisberg sieht man von den kulturellen Zeichen und/oder den unterschiedlichen ethnic markern nur einen sehr kleinen Teil, während das meiste im Verborgenen liegt:
a) Die Unterscheidung zwischen dem wir (die deutsch und slowenisch sprechenden) und die anderen (die ausschließlich deutsch sprechenden) wird von den Menschen selbst gar nicht angestrebt - das heißt vielmehr, dass in den meisten Fällen die Angst überwiegt, nur noch zu einer Minderheit zu gehören anstatt zu Österreich (in seiner deutschsprachigen Ausprägung);
b) distinktive Merkmale einer Minderheitenkultur(24) sind aus dem öffentlichen Bereich verschwunden und in den privaten Bereich abgesunken, da eine öffentliche Identifizierung slowenischer kultureller Codes zu einer sozialen Stigmatisierung geführt hat, führt oder führen würde.(25) Daher unterscheiden die betroffenen zweisprachigen Bewohner der Grenzregion selbst noch zu Hause, wann bzw. mit wem deutsch oder slowenisch gesprochen wird.(26) Diese Sprachwechsel fallen dann unter die von den Ethnologen häufig benutzten Begriffe des code-switchings oder der switching identity;
c) eine gemeinsame Minderheitenstruktur wurde den Steirischen Slowenen bis dato verweigert, was zusätzlich auch deren Gemeinschaftssinn untergraben hat;(27) die drei Siedlungsgebiete hängen territorial nicht zusammen. Es konnte sich zwischen den betreffenden Populationen - anders als etwa bei den Kärntner Slowenen - trotz eines immer noch bestehenden kollektiven Unterbewußtseins(28) - kein gemeinsames Zusammengehörigkeitsgefühl unter dem Aspekt 'Wir Steirische Slowenen' herausbilden.
d) die Verbindung mit slowenischsprachigen Gebieten jenseits der Grenze - an die die Steirischen Slowenen aus familiären, sozialen oder wirtschaftlichen Gründen gebunden waren - wurde durch die Grenzziehung 1919/20 erschwert oder später gänzlich verunmöglicht. Aber bereits vor dem I. Weltkrieg, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der deutschnationale Einfluss auf die betroffene Bevölkerung sehr stark, was seit damals Assimilierungsschübe auslöste.(29)
e) Der Einfluß des Staates bzw. von überregionalen Institutionen ist gerade in solchen Grenzregionen sehr stark.(30) Zum Beispiel erklärte der Deutsche Schulverein Südmark (in Abstimmung mit dem Steirischen Landesschulrat und anderen politischen Entscheidungsträgern) die Abwehr bzw. den Schutz vor slawischen Einflüssen in der österreichisch-slowenischen bzw. österreichisch-jugoslawischen Grenzregion zu einem seiner Hauptziele;(31)
f) Die Zweisprachigkeit ist das auffälligste kulturelle Zeichen, das die Steirischen Slowenen von der Mehrheitsbevölkerung unterscheidet. Daher haben sämtliche wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, der Sprachsituation in den einzelnen Kleinregionen einen besonderen Raum gewidmet. Das Verstecken der slowenischen Sprache verlangt freilich große Bedachtsamkeit und ein behutsames Vorgehen während der Feldforschung.
g) Es gibt eine Generationslücke zwischen den älteren bilingualen Menschen, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geboren wurden(32) und deren Enkelkindern, die sich gegenwärtig wieder vermehrt für deren kulturelle Vergangenheit und Wurzeln interessieren. Aus diesem Grund versuchen vereinzelt Jugendliche die slowenische Sprache als Freifach, so dieses in deren Schulen angeboten wird, zu erlernen.
Die seit der Grenzziehung von 1919/20 [siehe nachstehendes Kapitel] mehr oder weniger übliche Aufteilung der Sprachen Deutsch und Slowenisch in der zweisprachigen Bevölkerung, die ganz bewußt in verschiedenen Alltagssituationen auch entsprechend verschieden gehandhabt werden, entspricht bereits einer exo-socialisation:(33)
Damit ist in diesem speziellen Fall gemeint, daß außerhalb des Familienverbandes fast ausschließlich deutsch gesprochen wird und das Slowenische nur noch als privates Kommunikationsmittel verwendet wird. Letztendlich bedeutet das, daß sich eine ethnische Kleingruppe den Anstrich - im Sinne des kulturwissenschaftlichen Fachterminus Mimikry - gibt (unter dem Deckmantel: "Wir sind alles Österreicher deutscher Prägung"), ausschließlich deutschsprachig zu sein, um nach außen hin nicht aufzufallen, während sie nach innen (Familien- und Freundeskreis) gerichtet zum Teil immer noch die slowenische Sprache pflegt.(34)
1.2 Die Auswirkungen der Grenzziehungen von 1919/20 bzw. 1945(35)
Die Grenzziehung 1919/20 und der vorhergehende deutsch-österreichische Abwehrkampf bzw. der slowenische Kampf um die Nordgrenze - die Stadt Radkersburg/Radgona und der Ort Soboth waren bis 1920 von SHS-Truppen besetzt - haben gerade für die gemischtsprachigen steirischen Kleinregionen einen groben Einschnitt ins soziale und ökonomische Gefüge bedeutet:(36)
Familien-, Verwandtschafts- und Freundeskreise wurden zerschnitten, und vor allem die zweisprachigen Menschen wurden sich langsam bewußt, daß sie in keinem multiethnischen, polyglotten Staatsgebilde mehr lebten,(37) sondern in einem Österreich mit deutscher Identität: Deutschösterreich. Die slowenische Umgangssprache ist damals in der Steiermark unter anderem auch dadurch weiter in den Hintergrund getreten, weil die slowenisch sprechenden Personen befürchten mußten, mit dem SHS-Staat und dessen Gebietsansprüchen in Verbindung gebracht oder gar dafür verantwortlich gemacht zu werden. Damit trat die Willensbildung, einer Minderheit zuzugehören, vollkommen in den Hintergrund. Gleichzeitig begannen sich kulturelle Ausprägungen im Sinne der bereits besprochenen border identites auszubilden.
In einem gewissen Sinne tobte ein weiterer Grenzkampf am Ende des II. Welkrieges: Im südwestlichen Teil der Steiermark kam es - vor allem in der Kleinregion Soboth- zu heftigen Zusammenstößen zwischen der slowenischen Partisaneneinheit "Lackov odred" (unter der auch österreichische Partisanen der "Kampfgruppe Avantgarde" und später der "Kampfgruppe Steiermark" mitwirkten) und militärischen Formationen des Dritten Reichs, die von Herbst 1944 bis zum Ende des Krieges im Mai 1945 andauerten.(38)
Danach war die Grenze bis zum Jahr 1955 nahezu vollkommen geschlossen. Die zweisprachigen Menschen, die an und mit der Grenze lebten, verloren nun auch den letzten Kontakt zu ihren slowenisch sprechenden Verwandten und Freunden in Jugoslawien. Den Zeitabschnitt bis in die 1960er Jahre kann man für die zweisprachige Bevölkerung an der Grenze durchaus als Periode der weiteren Assimilation und sehr starker Abwanderung betiteln. Der Gebrauch der slowenischen Sprache wurde meist stereotypenhaft damit gleichgesetzt, daß der Sprecher lieber ein Jugoslawe, ein Kommunist, ein Titoanhänger oder ein Partisane war oder wäre.(39) Die Kämpfe aus der Zeit der beiden Weltkriege waren für lange Zeit in den Köpfen der Menschen präsent und die Bezeichnungen "Jugoslawe, Kommunist, Titoanhänger bzw. Partisane" kennzeichneten jeweils die Feinde und jedwede Verbindung zu antifaschistischem Widerstand und zur Befreiung Österreichs wurde grundsätzlich verweigert oder geleugnet. Die betroffenen Menschen, Zugehörige einer ohnehin bereits versteckten Minderheit waren somit immer wieder gezwungen zu beweisen, daß sie Österreicher wären wie die anderen, was ihnen freilich nur gelingen konnte, wenn sie die Bedingungen der Assimilierung(40) stillschweigend akzeptierten und sich nicht dagegen auflehnten.
2.1 Im Spiegel von Volkszählungen
Die unten angeführten Volkszählungsstatistiken aus den Jahren 1880-1910 - seit 1880 wurde erstmals auch eine Kategorie Umgangssprache bei Volkszählungen eingeführt - lassen vor allem 2 Dinge recht deutlich erkennen: 1) Diese Zahlen belegen eindeutig das Vorhandensein der slowenischen Umgangssprache am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und daher sind (lokal)politische Aussagen vollkommen unzutreffend, die ein Vorhandensein der slowenischen Sprache in der Kleinregion Soboth auch aus historischer Sicht verleugnen;(41) 2) Es lassen sich bereits damals eine eindeutige Assimilierungstendenz auf der einen Seite bzw. ein Hin- und Herweichen vom Bekenntnis zur slowenischen Umgangssprache bei Volkszählungen, besonders in den Streusiedlungen Laaken und Rothwein, feststellen.
Volkszählungsergebnisse von 1880 bis 1910 für die Gemeinde Soboth:(42)
Jahr |
Gesamt- einwohnerzahl |
Deutsche Umgangssprache | Slowenische Umgangssprache |
Verhältnis in % gerundet |
1880 | 886 | 886 | 184 | 79 : 21 |
1890 | 780 | 722 | 57 | 93 :7 |
1900 | 786 | 774 | 12 | 98,5 :1,5 |
1910(43) | 708 | 670 | 38 | 94,5 : 5,5 |
Volkszählungsergebnisse für Laaken/Mlake (Katastralgemeinde v. Pernice/ Pernitzen):
Jahr |
Gesamt- einwohnerzahl |
Deutsche Umgangssprache | Slowenische Umgangssprache |
Verhältnis in % gerundet |
1880 | 280 | 43 | 234 | 15,5 : 84,5 |
1890 | 300 | 48 | 250 | 16 :84 |
1900 | 284 | 86 | 194 | 31 : 69 |
1910(44) | 218 | 89 | 129 | 41 : 59 |
Volkszählungsergebnisse für Rothwein (Katastralgemeinde v. Sv. Primoz nad Muto/St. Primon ob Hohenmauthen):
Jahr |
Gesamt- einwohnerzahl |
Deutsche Umgangssprache | Slowenische Umgangssprache |
Verhältnis in % gerundet |
1880 | 179 | 98 | 81 | 55 : 45 |
1890 | 185 | 0 | 185 | 0 : 100 |
1900 | 180 | 86 | 94 | 48 : 52 |
1910(45) | 179 | 56 | 123 | 31 : 69 |
Die erste Volkszählung in der I. Republik, Deutschösterreich, wurde im Jahr 1923 durchgeführt. Für die Steiermark sind allerdings die Ergebnisse der Frage nach der Umgangssprache großteils nicht erhalten.
Die Volkszählung im Jahr 1934 weist für die Kleinregion Soboth nur noch 74 Personen (1910: 290) mit slowenischer Umgangssprache aus. Erwähnenswert dazu ist vor allem, daß die Gesamtrate an Steirischen Slowenen in diesem Jahr 1.832 Personen betrug, man aber 5.665 Personen der Rubrik "Staatsfremde" zuordnete. Diese Praxis des Aufsplitterns half freilich sehr, die absoluten Zahlen an slowenischsprechenden Personen in der Steiermark in den Statistiken auf einem geringen Niveau zu halten.(46)
Ähnliches geschah auch bei der ersten Volkszählung der Zweiten Republik im Jahr 1951: Hier wurde die slowenischsprachige Bevölkerung der Steiermark vielfach zur Kategorie "Sonstige - und unbekannt" dazugezählt.
Volkszählungsergebnisse der Frage nach "Slowenisch als Umgangssprache" für den Bezirk Deutschlandsberg 1951 - 1991 (verglichen mit 1910)
Jahr |
Wohn- bevölkerung |
Österr. Staatsbürger (bzw. 1910 ö-ung. Monarchie) |
1910 | 541 | |
1951 | 47 | |
1971 | 46 | |
1981 | 17 | 11 |
1991 | 140 | 46 |
Gemeindeergebniss der Frage nach "Slowenisch als Umgangssprache"von Aibl und Soboth(47) aus den Jahren 1981 und 1991
Gemeinde | Jahr |
Wohn- bevölkerung |
Österr. Staatsbürger |
Aibl | 1981 | 2 | 2 |
Soboth | 1981 | 0 | 0 |
Aibl | 1991 | 4 | 3 |
Soboth | 1991 | 0 | 0 |
Diese wenigen Zahlenbeispiele illustrieren, wie das Versteckt-Werden durch die politische Administration etwa durch Kategorien wie "Staatsfremde" oder "Sonstige - und unbekannt" ausgesehen hat. Sie zeigen aber auch das Verschwinden der slowenischen Umgangssprache sowie das Selber-verstecken der Menschen bei Volkszählungen.
Passend zu den Volkszählungsstrategien begründete die Steirische Landesregierung noch im Jahr 1990 das Vorhandensein an slowenisch sprechenden Menschen in der Steiermark durch Immigration aus Jugoslawien. Obendrein bekräftigte man die geringe Zahl an slowenischsprachigen Personen in den Grenzregionen durch die Angaben der oben erwähnten Volkszählung aus dem Jahr 1951 [sic!].(48)
2.2 Die regionale Wirtschaftsentwicklung
Die Soboth ist in früheren Jahrhunderten gewöhnlich von Waldbauern und Holzfällern bewirtschaftet worden.(49) Erst die Glashütten, deren Hochblüte vom 17. bis ins beginnende 20. Jahrhundert dauerte und von denen es auf der Soboth mehrere gegeben hatte, veränderten diese Wirtsschaftsstruktur; zum einen, weil Arbeitskräfte benötigt wurden, und zum anderen, weil ein Großteil des Holzes aus den umliegenden Wäldern für die Feuerung der Hütten und zur Pottasche- und Holzkohlegewinnung herangezogen wurde.(50) Im 19. Jahrhundert war neben den Glashütten ein nicht gering zu schätzender Teil der gewonnenen Holzmengen für die Hüttenberger Eisenwerksgesellschaft in Kärnten bestimmt, deren Hochöfen jedoch 1881 bereits eingestellt wurden.(51) Seit dieser Zeit begannen die Waldbauern ihre Höfe zu verkaufen und in wirtschaftlich besser entwickelte Regionen abzuwandern.
Nach dem Rückgang der Glasindustrie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war es die bereits besprochene Grenzziehung 1919/20, die die Gegend wirtschaftlich weiter marginalisierte. Der sehr bedeutende Zugang zu den Märkten des Drautales wurde durch rigorose Zollverordnungen erschwert und eine Straße von der "österreichischen Seite" auf die Soboth gab es bis zu den 1930er Jahren noch nicht. Auf der Koralpe und auf der Soboth wurden Holzüberschüsse erwirtschaftet, die wegen der verkehrstechnisch rückständigen Infrastruktur nicht preisgerecht auf den Markt gebracht werden konnten. Diese Entwicklung hielt selbst nach dem Ausbau der Sobothstraße an.(52) Wie in vielen Grenzregionen wurde der Schmuggel zu einem nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor,(53) der für die slowenischsprachige Bevölkerung neben der Deckung von ökonomischen Grundbedürfnissen auch die Verbindungen zum slowenischen Hinterland und zu Verwandten und Bekannten teilweise aufrecht hielt.
An der slowenischsprachigen Bauernschaft oder an den slowenischsprachigen Holzknechten ging der Assimilierungsdruck freilich auch damals nicht spurlos vorüber: So wurde beispielsweise in der Zwischenkriegszeit ab dem Jahr 1929 in Rothwein vom deutschen Schulverein Südmark(54) ein landwirtschaftlicher Musterhof bewirtschaftet; diese "Entwicklungshilfe" diente unter anderem auch dem Zweck der Eindeutschung der bäuerlichen slowenischsprachigen Bevölkerung, mit dem Ziel, sie zu deutschen Grenzbauern umzuformen.(55)
Nach dem II. Weltkrieg, als die allgemeine Wirtschaftslage in der Steiermark einen steten Aufschwung erfuhr, blieben die Grenzregionen hinter dieser Entwicklung weitestgehend zurück. Die schlechten Lebensbedingungen, vertieft durch das Bewußtsein - das zudem politisch-weltanschaulich durch die Abgrenzung vom kommunistischen Jugoslawien verstärkt wurde -, an einer vergessenen Peripherie zu leben, führten zu starken Abwanderungswellen: So etwa verlor die Gemeinde Rothwein in den 1950er und 1960er Jahren 30% ihrer Bevölkerung. Die stete Abwanderung hat bis zum heutigen Tag nicht aufgehört und viele Häuser, so sie nicht ohnehin schon an "ortsfremde" Wochenendtouristen verkauft wurden, werden auch von den "ehemaligen SobotherInnen" nur noch als Feriendomizile genutzt.
2.3 Die Kirche und die Zweisprachigkeit
Als das Staatswesen noch kaum einen direkten Einfluß auf das ländliche Sozialgefüge ausübte, galt die Kirche mit ihrer Pfarrorganisation und einer mehr oder weniger gut funktionierenden Verwaltung auf der Diözesanebene als jene Institution, die zuerst ein lokales (Gruppen)Bewußtsein geschaffen hatte. Pfarrer und Kapläne für die zweisprachigen Gebiete der Steiermark wurden von der Diözese noch im 19. Jahrhundert unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, daß sie auch zweisprachige Predigten zu halten im Stande wären bzw. auch die slowenischsprachigen Pfarrinsassen entsprechend seelsorgisch betreuen könnten.(56)
Die Pfarre Soboth wurde zwar nach der Pfarregulierung 1859 der überwiegend slowenischsprachigen Diözese Lavant/Maribor zugesprochen - seit 1788 war diese der Diözese Seckau unterstellt gewesen -, aber der 'slowenische Einfluß' seitens der Kirche erstarkte deshalb nicht.(57) Die Predigten in slowenischer Sprache wurden immer weniger und für das Jahr 1905 hält A. Beg für die Soboth bereits fest: "Heutzutage gibt es nur mehr am Tag des Kirchenpatrons St. Jakob [Kirchenpatrozinium der Pfarrkirche Soboth] eine slowenische Predigt - aber nur wegen der auswärtigen Pilger - so wie in St. Leonhard am Zambichl. [Kirchenpatrozinium der Wallfahrtskirche bei Soboth]."(58) [Übers. d.d. Verf.]
Für die slowenischsprachige Bevölkerung auf der Soboth ging die soziale Anerkennung seitens der Kirche dadurch immer mehr verloren. Es bleibt aus heutiger Sicht ein wenig diffus, warum es eine slowenischsprachig bestimmte Diözese nicht für wert hielt, auf die Pfarre Soboth ebenso einzuwirken, wie es beispielsweise im Falle einiger slowenischer Pfarren in Kärnten zu dieser Zeit sehr wohl geschehen ist.
Vielleicht wurde das deswegen unterlassen, weil die "freiwillige Assimilierung", vom deutschsprachigen Ortskern Soboth ausgehend, während der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts langsam aber stetig in die Peripherien des Pfarrsprengels vordrang. So fragte beispielsweise der zweisprachige Priester Jozef Kostanjevec die Menschen von Untersoboth im Jahr 1905, warum diese ihre slowenische Muttersprache nicht mehr benutzten und sie antworteten ihm in einer Art Mischsprache: "Ker dajtsch je bolj nobel sprah!" (59) ["Weil Deutsch ist die noblere Sprache!" Übers. d.d. Verf.]
Vor der Grenzziehung von 1919/20 gehörte die Gemeinde Laaken zum Pfarrsprengel von Pernice/Pernitzen und die Gemeinde Rothwein zur Pfarre Sv. Jernej/St. Bartlmä, wo die Predigten traditionell in Slowenisch gesprochen wurden. Diese beiden Pfarren kamen nach der Grenzziehung beide im Gebiet des SHS-Staates zu liegen. Dennoch besuchten in der Zwischenkriegszeit die slowenischsprachigen Bewohner von Laaken und Rothwein weiterhin deren angestammte Kirchen über der Grenze.(60) Zum Teil, weil die Wegstrecken dorthin kürzer waren als zu den Kirchen von Soboth und St. Lorenzen, aber gewiss auch, weil sie dort ihre gewohnten slowenischsprachigen Predigten weiter hören konnten.
Die Pfarre Soboth kam nach der Grenzziehung unter den administrativen Einfluß der Diözese Graz-Seckau; durch eine formale Nachlässigkeit seitens der römisch-katholischen Kirche gehört diese Pfarre allerdings noch immer zur Diözese Maribor.(61) Die beiden Nachbardiözesen haben sich jedoch rasch geeinigt, daß die Sobother Priester von Österreich aus bestellt würden, wodurch die Bilingualität in der Priesterschaft der Pfarre Soboth seither vollkommen zum Erliegen kam.
Die rigorose Schließung der Grenze von 1945-1955 bedeutete dann gleichzeitig auch das Ende der Kirchenbesuche in Pernice und Sv. Jernej durch die Laakener bzw. Rothweiner Bevölkerung, und selbst nach einer Aufweichung der strengen Grenzkontrollen konnte das Interesse an den slowenischsprachigen Messen jenseits der Grenze nicht mehr zum Leben erweckt werden. Vereinzelte Messbesuche dienten vor allem dem Gedenken an die verstorbenen Eltern oder Verwandten und dem anschliessenden Besuch von deren Gräbern.
2.4 Schule
Trotz der Einführung der Schulpflicht durch die theresianische Verordnung von 1774 wurde diese vor allem in abgeschiedenen ländlichen Gegenden wie jene der Kleinregion Soboth noch lange Zeit nicht beachtet, da die Kinder für die Bauern und Waldbauern eine wertvolle Arbeitskraft darstellten, die sie nicht entbehren wollten. Schulgelder, Schulbücher und Schreibutensilien stellten weitere Belastungen für die Bauern dar. War die Verantwortung über die Primärschule bis zum Reichsvolksschulgesetz von 1869 noch in den Händen der Kirche gelegen, so fiel sie danach den staatlichen Behörden zu.(62) Eine grundsätzliche Änderung der Einstellung der ländlichen Bevölkerung zum Schulbesuch wurde damit jedoch noch nicht erreicht. Für jene Kinder, die zu Hause slowenischsprachig aufwuchsen, war die Schule der erste intensive Kontakt mit der deutschen Sprache, denn in Gebieten mit deutschsprachiger Bevölkerung wurde das Erlernen der deutschen Sprache ausdrücklich verlangt. Die dafür gängige Unterrichtsmethode war "utraquistisch", d.h. die Schüler, deren Muttersprache slowenisch war, wurden nur so lange slowenisch- oder zweisprachig unterrrichtet - was bisweilen nur in der ersten Klasse überhaupt geschah -, bis sie dem deutschsprachigen Unterricht mehr schlecht als recht folgen konnten.(63) Diese Unterrichtspraxis kann durchaus im Einklang mit dem immer stärker werdenden Aufkommen des nationalen Gedankens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gesehen werden, zählten doch gerade die Elementarschulen zu den zentralen Orten sprachlicher Assimilierung.
In der Zeit der I. Republik, Deutschösterreich, wurde der deutsche Einfluß auf das Schulwesen noch um einiges stärker durch den Zusammenschluß des Deutschen Schulvereins mit dem Verein Südmark(64): Die vom Deutschen Schulverein Südmark im Grenzgebiet errichteten Volksschulen sollten Assimilierungshilfen anbieten und schließlich die slowenische Sprache zum Verschwinden bringen.(65)
Die Soboth wurde daraufhin ein Kerngebiet für die Neuerrichtung bzw. für den Ausbau von Schulhäusern, die dann allesamt recht "sprechende" Namen erhielten:(66) Im Jahr 1926 finalisierte man den Bau der "Grenzlandschule" Soboth, die nach Gustav Gross, dem damaligen Vorsitzenden des Deutschen Schulvereins Südmark benannt wurde; 1930 eröffnete man die Schule in Rothwein, die den Namen Hans Klöpfer-Schule, nach einem wegen deutschnationalen Gedankenguts bis heute nicht unumstrittenen Arzt und Heimatdichter aus der Region Eibiswald, bekam; ein Jahr später, 1931, war dann der Schulneubau von Laaken fertig, der Franz-Xaver-Mitterer-Schule getauft wurde, nach dem Gründer des Deutschen Schulvereins.(67) Aber nicht nur die Namensgebung der Schulen oblag dem Deutschen Schulverein Südmark, er hatte auch einen gewichtigen Einfluß auf die Bestellung der Lehrer, die den Ideen und Zielen des Vereins treu ergeben zu sein hatten und die die Zweisprachigkeit der Kinder in den Streudiedlungen von Laaken oder Rothwein nur beiläufig wahrnahmen.(68)
In dieser Zeit war der Großteil der Kinder sehr arm und jede Schule bemühte sich um sogenannte Schulpatenschaften, die beispielsweise die Bezahlung einer täglichen warmen Mahlzeit übernahmen. Einen besonderen Eindruck haben jedoch die jährlich stattfindenden "Weihnachtsaktionen" bei den Schulkindern hinterlassen, bei denen Geschenke von Studenten, die der Studentenverbindung Thalia in Graz angehörten, gesammelt und übergeben wurden. Diese Geschenke bestanden zumeist aus getragener Kleidung oder gebrauchten Schuhen, aber diese Weihnachtsaktionen waren für arme Kinder oft bedeutender als der Heilige Abend im Kreise der Familie.(69)
Zusammenfassend mag für die Schulsituation während der Zwischenkriegszeit das nachstehendes Zitat des Grazer Volkskundlers Viktor Geramb gelten, der Ende der 1920er Jahre im Zuge einer Grenzwanderung unter anderem die Schule von Rothwein besuchte, die zu dieser Zeit noch in der Stube des Lapp-Hofes untergebracht war: "Es ist doch wohl die edelste Waffe, mit der wir jener Grenzziehung zu Leibe rücken, indem wir so wohlgeleitete Grenzschulen errichten." (70)
Der ideologische Druck in Richtung Deutschsprachigkeit fand zwar in der Zeit des Nationalsozialismus seinen Höhepunkt, aber selbst nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. nach dem Abschluß des Staatsvertrages im Jahr 1955 änderte sich an der Schulsituation für die slowenischsprachige Bevölkerung gar nichts, denn ein zweisprachiger Unterricht war vom Steirischen Landesschulrat niemals vorgesehen worden.
In den letzten Jahrzehnten des vorangegangenen Jahrhunderts ließ die stete Abwanderung aus den Streusiedlungen die Zahl der Schüler immer mehr schrumpfen, und die Volksschule in Laaken mußte bereits im Jahr 1969 und die Volksschule in Rothwein 1994 wegen Schülermangels endgültig geschlossen werden.
2.5 Die Kleinregion Soboth und die Minderheitenfrage
Die Bewohner der steirischen Grenzgebiete sprechen über freundschaftliche Beziehungen, die sie mit ihren slowenischen Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze verbinden. Manche bedauern sogar, daß sie nicht genauso gut slowenisch sprechen wie die Slowenen deutsch; aber das darf keineswegs mit einem Interesse an der Minderheitenfrage diesseits der Grenze einhergehen. Daher lehnt man die slowenische Sprache, so sie in der Steiermark von Österreichern untereinander verwendet wird, ab. In der Kleinregion Soboth werden sowohl die Geschichte als auch die gegenwärtigen Reste einer autochthonen slowenischsprachigen Bevölkerung verdrängt bis verleugnet. Wenn man die Menschen auf das Vorkommen der slowenischen Sprache hin direkt anspricht, dann antworten sie meistens damit, daß es sich dabei um Arbeitsmigranten und -migrantinnen aus Slowenien handeln würde oder daß Slowenen "herübergeheiratet" hätten.
Die im Artikel 7 des Staatsvertrages von 1955 explizite Erwähnung der Steiermark im Zusammenhang mit einer slowenischsprachigen Minderheit ist bis zum heutigen Tag nicht berücksichtigt worden. Der "steirische Eiertanz", der um diese Causa stets gemacht wurde, soll an dieser Stelle mit einem Beispiel aus der politischen Praxis, das aus dem Jahr 1997 stammt, verdeutlicht werden:
Ein Unterausschuß des Steiermärkischen Landtages sollte Licht in die Frage bezüglich der Steirischen Slowenen bringen. Man beschloß, hearings in den Gemeinden Radkersburg-Umgebung, Glanz und Soboth abzuhalten, um sich vor Ort ein genaueres Bild über die "wahren ethnischen Verhältnisse" machen zu können.(71)
Im Vorfeld des Besuches der Landtagsunterausschusskommission publizierte das Bürgermeisteramt von Soboth eine Resolution, der etwa 200 Unterschriften von Gemeindeinsassen beigelegt waren. Diese begann mit dem Kernsatz: "Der Gemeinderat der Gemeinde Soboth spricht sich im Namen der Grenzlandbevölkerung gegen die aufgestellte Behauptung aus, dass es in Soboth eine slowenische Minderheit gibt"(72). Von Seiten der zweisprachigen Bevölkerung in den Gemeindeteilen Laaken und Untersoboth kam es zu keinerlei Protesten gegen diese Resolution, ganz im Sinne einer "versteckten Minderheit", die sich bei derartig kontroversiellen Auseinandersetzungen keineswegs selbst artikuliert. Dennoch sah sich der Sobother Bürgermeister dazu veranlaßt, diese Resolution der Presse gegenüber zu verteidigen und führte aus, daß die Gemeinde Soboth bei einer möglichen Feststellung einer slowenischen Minderheit im Gemeindegebiet Slowenien, nach dessen EU-Beitritt, zugesprochen werden könnte.(73)
Insgesamt verlief das hearing am 24. Juni 1997 in der Gemeinde Soboth allerdings recht ruhig,(74) die Einwohner präsentierten den Kommissionsmitgliedern des Landtagsunterausschusses Weingeschenke und man war gegenseitig offensichtlich bemüht, die zweisprachige Vergangenheit und Gegenwart der Kleinregion möglichst "kleinzureden".(75)
Der Unterausschuß des Steiermärkischen Landtages kam zu keiner befriedigenden Antwort: Vorsitzender war ein Mitglied der Konservativen Partei (ÖVP), und die ÖVP hatte stets die Existenz einer slowenischsprachigen ethnischen Kleingruppe in der Steiermark verleugnet. Der Vertreter dieser Partei tat das auch diesmal und das Ausschußmitglied der FPÖ teilte dessen Meinung. Die Vertreterin der SPÖ verhielt sich eher passiv und sagte weder Ja noch Nein zu dieser Frage. Nur die Vertreterin der Grünen und der Vertreter des Liberalen Forums (LIF) traten vehement für eine Anerkennung der Steirischen Slowenen als Minderheit ein.
Resumée und Ausblick
Die vorangegangenen Kapitel sollten in geraffter Form zeigen, warum man in Zusammenhang mit den Steirischen Slowenen im allgemeinen und mit den zweisprachigen Bewohnern der Kleinregion Soboth im besonderen von einer versteckten Minderheit sprechen muß: Die Triade von 1) Assimilation und Germanisierung, 2) politischer Verleugnung und 3) ökonomischer Peripherisierung führten zu diesem Akt des Versteckens, und es ist gleichsam ein Versteckt-Werden und ein Sich-selbst-Verstecken.
Beim heutigen Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen muß von einem vollkommenen Verschwinden der slowenischen Sprache in den drei autochthonen Siedlungsgebieten der Steirischen Slowenen ausgegangen werden. Daran werden weder bilaterale Abkommen zwischen der Steiermark und Slowenien, der EU-Beitritt Sloweniens noch die Identitätsmanager des Artikel-VII-Kulturvereines etwas zu ändern vermögen. Ja man ist im Zusammenhang mit Steirischen Slowenen bereits angehalten, nicht einmal mehr von einer versteckten Minderheit zu sprechen. Bei den Steirischen Slowenen fehlt - im Gegensatz zu vergleichbaren anderen ethnischen Kleingruppen im südostmitteleuropäischen Raum - die Gruppensolidarität, die einen Eckpfeiler im Minderheitenbewußtsein darstellt. Es sei daher zutreffender, hier von einer versteckten Identität auszugehen, die zwar einen wesentlichen Teil der gesamten Identitätskonstruktion eines/einer Steirischen Slowenen/-in ausmacht, die aber vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten wird.
© Klaus-Jürgen Hermanik (Graz)
ANMERKUNGEN
(1) Dieser Aufsatz ist Teil des FWF-Projektes 15 080. Zum Begriff Steirische Slowenen, der zur Beschreibung der gesamten in der Steiermark lebenden autochthonen slowenischsprachigen bzw. bilingualen Menschen und als Abrenzung zu den Slowenen in der slowenischen Stajerska dienen soll, siehe auch caput 1.1.2. Vgl. dazu Christian Stenner (Hrsg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. (= Zur Kunde Südosteuropas II/23) Wien et al 1997.
(2) cf. Wilson/Donnan: Nation, state and identity at international borders. In: Dies. (eds.), Border Identities. Cambridge 1998, S. 1-30.
(3) Heiner Keupp et al: Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne. (= rowohlts enzyklopädie 55 634) Reinbeck 1999, S. 53.
(4) Friedrich Heckmann: Ethnische Minderheiten, Volk und Nation. Soziologie interethnischer Beziehungen. Stuttgart 1992. Albert F. Reiterer: Soziale Identität. (= Europäische Hochschulschriften XII/321) Frankfurt/M et al 1998.
(5) Vgl. dazu Hermanik, K.-J., Promitzer, C., Staudinger, E.: (Hidden) Minorities: Language and Ethnic Identities in the Alpine-Adriatic-Region. www.esf.org/generic/1363/0009HReport.pdf
(6) "Die
Slowenen in der Steiermark, soweit es sich nicht um Zuwanderung
in die Industriereviere und nach Graz handelt, sind somit Autochtone,
deren Dörfer bei der Grenzziehung 1818/19 bei Österreich
verblieben. Sie sind im gewissen Sinne die letzte Erinnerung an
die jahrhundertealte Zweisprachigkeit der Steiermark." Mirko
Krizman: Die slowenische Minderheit in der Österreichischen
Steiermark (Radkersburger Winkel). In: Handbuch der mitteleuropäischen
Sprachminderheiten. R. Hinderling/L. M. Eichinger (Hrsg.), Tübingen
1996, S. 173.
Vgl. dazu Feliks J. Bister et al (Hrsg.): Slovenci v avstrijski
zvezni dezeli Stajerski. Zbornik referatov na znanstvenem srecanju
v Mariboru, 25.-27. maja 1993. (= narodne manjsine 3) Lubljana
1994.
(7) Vgl. dazu Ursula Hemetek (Hrsg.), Wege zu Minderheiten. Ein Handbuch. Klagenfurt 1998.
(8) Vgl.
dazu Gerhard Baumgartner: 6 x Österreich. Geschichte und
aktuelle Situation der Volksgruppen. (= Edition Minderheiten 1)
Klagenfurt 1995, S. 52.
Für eine historische Chronologie bzgl. der Nichtbeachtung
des Artikel VII für die Steirischen Slowenen vgl. weiters
Christian Promitzer: Verlorene Brüder. Geschichte der zweisprachigen
Region Leutschach in der südlichen Steiermark (19.-20.Jahrhundert).
Unpubl. phil.Diss. Graz 1996, S. 347-355.
(9) Mirjam
Polzer-Srienz: Die Repräsentation ethnischer Gruppen im staatlichen
Willensbildungsprozeß. Ein Rechtsvergleich Österreich-Slowenien.
Unpubl. jur. Diss. Graz 1999.
Mirjam Polzer-Srienz verweist auf I Art.2 1e) des Europäischen
Volksgruppenrechts.
Vgl..dazu Österreichisches Volksgruppenzentrum (Hrsg.): Internationales
und Europäisches Volksgruppenrecht. (= Österreichische
Volksgruppenhandbücher 8) Klagenfurt 1995, S. 104.
(10) Es ist eine Tatsache, dass die offiziellen Vertreter des Artikel-VII-Kulturvereins nicht aus der autochthonen ethnischen Kleingruppe entstammen und dass deren Tätigkeit daher als Identitätsmanagement von ausserhalb angesehen werden muss. Diesbezügliche Fragen in unterschiedlichen Feldforschungen haben ergeben, dass nahezu alle Steirischen Slowenen diese "Selbst-ernannten Vertreter" ablehnen, da sie sie nicht als "deren Vertreter" ansehen. Sie weisen das Programm des Vereins zurück und vermeiden daher einen Kontakt mit diesem so gut sie nur können.
(11) cf. Matjaz Klemencic: Jezikovna struktura prebivalstva na z avtohtonim slovenskim prebivalstvom poseljenem obmocju Avstrijske Stajerske od srede 19. Stoletja do leta 1971. Casopis za zgodovino in narodopisje, 49 (1978), S. 120-144.
(12)
Mirko Krizman: Jezikovna razmerja. Jezik pragmatike in estetike
v obmejnih predelih ob Muri. Maribor 1997.
Andrea Haberl-Zemljic: Die fünf Dörfer auf der ungarischen
Seite - Historische, gesellschafts-politische und wirtschaftliche
Bedingungen des Sprachwechsels in der Gemeinde Radkersburg-Umgebung
1848-1997. Unpubl. phil. Diss. Graz 1997.
Promitzer, Verlorene Brüder.
(13) Der Name wurde von den Forschern in Blatten umgeändert.
(14) Vgl dazu J. Moser/E. Katschnig-Fasch (Hrsg.): Blatten. Ein Dorf an der Grenze. (= Kuckuck. Notizen zu Alltagskultur und Volkskunde Sonderband 2) Graz 1992.
(15) Vgl. dazu Handbuch der mitteleuropäischen Sprachminderheiten, S. 167-198.
(16) Bis zum Jahr 1954 war die Streusiedlung Laaken/Mlake eine unabhängige Gemeinde und ist seither Teil der Gemeinde Soboth und seit dem Jahr 1969 gehört die früher ebenfalls unabhängige Streusiedlung Rothwein/Radvanje zur Gemeinde Aibl.
(17) Vgl. Klaus Zeitler: Raumbezogene Identität - ein Entwicklungsfaktor für den ländlichen Raum? Eine soziologische Analyse der Determinanten und Inhalte ländlicher Raumentwicklung. (= Angewandte Sozialgeographie 42) Augsburg 2001, S. III.
(18) Vgl. Anthony Cohen: Boundaries of Consciousness, Consciousness of Boundaries. Critical questions for Anthropology. In: H. Vermeulen/C. Govers (Hrsg.), The Anthropology of Ethnicity. Beyond 'Ethnic groups and boundaries'. Amsterdam 1994, S. 59-79.
(19) Vgl. T. Wendl/M. Rösler: Frontiers and borderlands. The rise of an anthropological research genre. In: Dies. (Hrsg.), Frontiers and borderlands. Anthropological Perspektives. Frankfurt/M et al 1999,S. 1.
(20) Vgl. Ulrike H. Meinhof (Hrsg.): Living (with) Borders. Identity discourses on East-West borders in Europe. Aldershot 2002, S. 1-13.
(21) Vgl. Anthony D. Smith: Nationalism and Modernism. A critical survey of recent theories of nations and nationalism. London/New York 1998, S. 182-183.
(22) Vgl. Duska Knezeviæ-Hocevar: Studying International Borders in Geography and Anthropology: Paradigmatic and Conceptual Relations. In: M. Orozen-Adamic (Hrsg.), Geografski Zbornik XXXX, Ljubljana 2000, S. 91.
(23)
G. Müller/R. Petri (Hrsg.): Die Nationalisierung von Grenzen.
Zur Konstruktion nationaler Identität in sprachlich gemischten
Grenzregionen. Marburg/L 2002, S. VII-XVI.
Robert G. Minnich: Wie man an Rändern moderner Staaten zu
Bürgern wird. Einige Überlegungen zur politischen Implikation
der Ethnizität, wie sie von mehrsprachigen Dorfbewohnern
im "Dreiländereck" erlebt wird. In: Ch. Stenner
(Hrsg.), Slowenische Steiermark, S. 261-295.
F. Heckmann, Ethnische Minderheiten, S. 30-33.
(24) Vgl. Stuart Hall: Ethnizität: Identität und Differenz. In: J. Engelmann (Hrsg.), Die kleinen Unterschiede. Der Cultural Studies-Reader. Frankfurt M./New York 1999, S. 83-122.
(25) Vgl. Robert G. Minnich: Homesteaders and Citizens. Collective identity formation an Austro-Italian-Slovene frontier. Bergen 1998, S. 259 f.
(26)
Vgl. Andrea Haberl-Zemljic: Zelja po nevidnosti v Radgonskem kotu.
In: M. Zagar et al (Hrsg.), Ziveti z mejo.
(27) Vgl. Ralf Unkart: Sind die Slowenen in der Steiermark eine eigene Volksgruppe? In: Ch. Stenner (ed.), Slowenische Steiermark, S. 345-365.
(28) Mario Erdheim: Die gesellschaftliche Produktion von Unbewusstheit. Eine Einführung in den ethnopsychoanalytischen Prozeß. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft 465) Frankfurt/Main 1988.
(29)
"Navaja tudi besede M. Mursca, ki je ob obisku Sobote 1847
zapisal, da je <zalibog ... spoznal, da ... cez nekih 10-20
let slovenskega Sobota vsa nemsko>". ["Dasselbe meinen
auch die Worte von M. Mursec, der über einen Besuch der Soboth
1847 schrieb, dass <leidergottes ... bekannt ist, dass ...
in einigen 10-20 Jahren die slowenische Soboth gänzlich deutsch>
ist". Übers. d.d. Verf.] Tone Zorn: Slovenci na Avstrijskem
Stajerskem. Casopis za Zgodovino in Narodopisje 1-2 (1979),
S. 434.
Vgl. dazu auch Christian Promitzer: Body, race and the border:
Notes on a paradigm of German national thinking about the Slovenes.
In: O. Luthar/J. Perovsek (Hrsg.), Zbornik Janka Pleterska. Ljubljana
2003, S. 597-608.
(30) Vgl. dazu T. M. Wilson/H. Donnan: Nation, state and identity at international borders. In: Dies. (Hrsg.), Border Identities. Cambridge: University Press (1998), S. 7f.
(31) Siehe dazu caput 2.4 dieses Artikels.
(32) Vgl. Janko Malle: Polozaj Slovencev na Avstrijskem Stajerskem. In: Znamenje 1, (1987), S. 61.
(33) Vgl. Robert G. Minnich: Wie man an Rändern moderner Staaten zu Bürgern wird. Einige Überlegungen zur politischen Implikation der Ethnizität, wie sie von mehrsprachigen Dorfbewohnern im "Dreiländereck" erlebt wird. In: Slowenische Steiermark, a.a.O., S. 268f.
(34) Vgl. Erving Goffman: Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. München, Zürich: o.Verl. (1985). bzw. G. Oswald/J. Lipp: Strategien zur Behauptung dörflichen Bewußtseins. In: Blatten, a.a.O., S. 46-61.
(35) Nach dem Ende Des 2. Weltkrieges wurde die Grenzlinie aus dem Jahr 1938 zwischen Österreich und Jugoslawien wiederhergestellt.
(36) Für die Kleinregion Soboth vgl. Jurij Fikfak: Geschichten über die Grenze. In: Blatten, a.a.O., S. 72f.
(37) Vgl. H. Vermeulen/C. Govers: From Political Mobilization to the Politics of Consciousness. In: H. Dies. (Hrsg.), The Politics of Ethnic Consciousness, S. 1-30.
(38)
Es standen sich auf der Soboth Truppenverbände der deutschen
Wehrmacht, SS-Truppeneinheiten, die Gestapo, Wlassow-Einheiten
und Gendarmerie-Corps (HIGA) auf der einen Seite verschiedenen
Partisanenverbänden auf der anderen Seite gegenüber.
Vgl. Fikfak, Geschichten, S. 74f.
Vgl. weiters Christian Fleck: Koralmpartisanen: über abweichende
Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. (= Studien
zur historischen Sozialwissenschaft 4) Wien et al 1986.
Milan Zevart: Lackov odred. Maribor 1988.
(39) Um als slowenisch Sprechender nicht als Jugoslawe [vor der Eigenstaatlichkeit Sloweniens im Jahr 1991] bezeichnet zu werden, wurde die österreichische Nationszugehörigkeit sehr stark hervorgekehrt. Vgl. J. Moser/E. Töscher: "Bezeichnet werden wir schon als Jugoslawen". Einige Überlegungen zu Identität in einem grenznahen Ort. In: Blatten, a.a.O., S.31.
(40) Vgl. Heckmann, Ethnische Minderheiten, S. 162-164.
(41) Siehe dazu caput 2.5 dieses Aufsatzes.
(42) Matjaz Klemencic: Jezikovna struktura prebivalstva na z avtohtonim slovenskim prebivalstvom poseljenem obmocju avstrijske Stajerske od srede 19. Stoletja do leta 1971. In: Casopis za zgodovino in narodopisje 49 (1978), S. 147.
(43) Vgl. dazu auch Spezialortsrepertorium. Hrgs. v. d. K.K. Statistischen Zentralkommission. Wien 1917, S. 149.
(44) Vgl. Klemencic, Jezikovna struktura prebivalvstva, S. 148.
(45) Vgl. ebda, S. 149.
(46) Vgl. Matjaz Klemencic: Im Lichte der sprachlichen Statistik: Slowenisch- und Deutschsprachige in der Süd- und Untersteiermark 1830-1991. In: Ch. Stenner (Hrsg.), Slowenische Steiermark, S. 96.
(47) Rothwein ist Teil der Gemeinde Aibl und Laaken Teil der Gemeinde Soboth. Vgl. dazu Fussnote 17.
(48) Vgl.. Ralf Unkart: Sind die Slowenen in der Steiermark eine eigene Volksgruppe? In: Ch. Stenner (Hrsg.), Slowenische Steiermark, S. 348f.
(49) Vgl. dazu Gottfried Allmer: Geographie und Geschichte Blattens. In: Blatten, a.a.O., S. 106f.
(50)
Vgl. Hans Schönauer: Zwei große forstliche Bringungsanlagen
in der Weststeiermark in der Zeit der Ersten Republik.
(51) Vgl. Allmer, Geographie und Geschichte Blattens, S.106.
(52) Anton Klug: Weststeirisches Bauerntum im Wandel der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Unpubl. phil. dipl. Graz 1995.
(53) Vgl. Oswald/Lipp, Strategien, S. 53f.; Vgl. dazu auch Irene Gassenbauer: Steirische Grenzlandbezirke: Das Schicksal einer Region als "Stiefkind" der Wirtschaft; eine Analyse der Sozial- und Wirtschaftsstruktur der steirischen Grenzlandbezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Radkersburg. Unpubl. phil. Dipl. Graz 1992.
(54) Vgl. Eduard Staudinger: Die Südmark. Aspekte der Programmatik und Struktur eines deutschen Schutzvereines in der Steiermark bis 1914. In: H. Rumpler/A. Suppan (Hrsg.), Geschichte der Deutschen im Bereich des heutigen Slowenien. 1848-1941. München/Wien 1988, S. 130-154; vgl. dazu auch Sigrid Kiyem: Der deutsche Schulverein "Südmark" 1818-1938. Unpubl. phil. Dipl. Wien 1995.
(55)
"[...] daher wurde der Schule in Rothwein eine Musterwirtschaft
angegliedert, die im Laufe der letzten Jahre zu einer Bauernschule
von ganz außerordentlicher Bedeutung ausgestaltet wurde."
In: 55 Jahre deutsche Schutzarbeit in Österreich. 10 Jahre
Deutscher Schulverein Südmark. Jahreshauptversammlung 1935.
Wien/Graz o. J., S. 17f.
(56)
Vgl. dazu Promitzer, Verlorene Brüder, S. 127f. bzw. Haberl-Zemljic,
Die fünf Dörfer, S. 34-44.
Vgl. dazu weiters Klaus-J. Hermanik: Die Arnfelser Pfarrchronik
des Matthias Ljubsa. Auf den Spuren der Zweisprachigkeit in der
pfarrlichen Seelsorge des 19. Jahrhunderts. In: Hist. Verein f.
Stmk. (Hrsg.), Blätter f. Heimatkunde, H.1/2, 2000,
S. 12-26.
(57)
Vgl. dazu Ante Beg: Slovensko-nemska meja na Stajerskem. Kulturno
zgodovinski in narodopisni doneski. Ljubljana 1905, S. 19-29.
In diesem Zusammenhang erwähnt A. Beg auch die Visitationsreise
des Lavanter Bischofs Slomsek, der die Soboth im Jahre 1860 bereiste
und der in seinem Erinnerungsbuch folgendes festhielt: "Ich
kam zum dritten Mal in die liebliche Soboth, obwohl ein alter
Ort, aber nicht nur die alten Bekannten und Freunde, auch die
slowenische Sprache stirbt in diesen Bergen". (Übers.
d.d. Verf.) (Ebda, S. 24f.)
Vgl. dazu auch Matija Ljubsa: Razvoj lavantinskih zupnij na levem
bregu Drave od Jozefa II. do danes. In: Casopis za zgodovino
in narodopisje 20 (1925), S. 124-148.
(58) Ante Beg, Slovensko-nemska meja na Stajerskem, S. 21f.
(59) Pfarrchronik Soboth, S. 45. [behelfsmässig paginiert]
(60) Vgl. Diözesanarchiv Graz, Dekanatliche Visitationen, Dekanat Schwanberg, Kirchenvisitationen 1926-1939.
(61) Vgl. K. Amon /M. Liebmann (Hrsg.): Kirchengeschichte der Steiermark. Graz 1993, S. 422.
(62) Vgl. Promitzer, Verlorene Brüder, S. 140.
(63) Vgl. ebda, S. 142. Diese Form der Umsetzung der utraquistische Unterrichtsmethode, die in den '(deutsch +)-zweisprachigen' Gebieten des cisleithanischen Teils der Habsburger Monarchie üblich war, sicherte der deutschen Sprache einen unangefochtenen Status innerhalb der Sprachenvielfalt des Reiches. Vgl. dazu auch K.-J. Hermanik/Ch. Promitzer (Hrsg.): Grenzenlos zweisprachig. Die Erinnerungen des Keuschlersohnes Anton Santel (1845-1920) an seine Kindheit in Leutschach und Jugend in Marburg. Graz 2002.
(64) Vgl. dazu Eduard Staudinger, die Südmark, S.130-154.
(65) Vgl. Oswald/Lipp, Strategien, S. 57.
[Aus einem Tätigkeitsbericht der Südmark über das Jahr 1922:] "Die Soboth, ein kleines Gebiet mit nur drei Gemeinden am Höhenzuge der Koralpe [...] gelegen, hat in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres unsere besondere Aufmerksamkeit an sich gezogen. Kerndeutsche Bauern haben sich hier der slowenischen Besetzung mit der Waffe widersetzt [...]."
(66) "Durch die neue Grenzziehung aber verloren Laaken und Rothwein ihre Schulhäuser und das in der Soboth glich einer Ruine [...] damit war für den Deutschen Schulverein Südmark das dringliche Arbeitsgebiet gegeben." 55 Jahre deutsche Schutzarbeit in Österreich. 10 Jahre Deutscher Schulverein Südmark. Jahreshauptversammlung 1935. Wien, Graz o. J., S. 17f.
(67) Vgl. Julij Felaher: Slovenci v Avstriji. In: Gospodarski Koledar za leto 1958 (1958), S. 34.
(68) Vgl. Herbert Nikitsch: "Lebendiges Ganzkorn". Anni Gamerith und die Suche nach dem "Urwissen bäuerlicher Überlieferung". In: Österreischische Zeitschrift für Volkskunde LIV/103 (2000), S. 296. (Anni Gamerith war Volksschullehrerin in Laaken von 1928-1935.)
(69)
Zu Weihnachtsaktion in der Schule Rothwein/Radvanje - vgl.
Schulchronik St. Lorenzen, S. 289.
Diese Geschenke wurden in zahlreichen Interviews immer recht positiv
dargestellt: Vgl. dazu Feldforschungsprotokoll v. 29.09.2001.
(70) Vgl. Viktor Geramb: An der Grenze. In: Alpenländische Monatshefte 4/1 (1927-28), S. 45.
(71) Vgl. P.K.: Steirische Slowenen: Weitere Hearings in den Grenzgemeinden. In: Neue Zeit v. 18.04.1997, S. 14.
(72) Resolution des Gemeinderates der Gemeinde Soboth. (1997) (Laafelder Archiv f. Steiermark/Stajerska - LASS.). Diese wurde mit den beigelegten Unterschriften am 24. April 1997 an den damaligen Bundeskanzler Klima verschickt.
(73)
(ohne Titel) In: Der Standard from 18.4. 1997, S. 15.
Diese Ängste der Gemeinde gegenüber einer slowenischen
oder jugoslawischen Übernahme haben eine lange Tradition
und werden so wie hier dann in der politischen Argumentation durchaus
verwendet.
(74) Im Gegensatz zum hearing in der Gemeinde Glanz, das drei Tage später am 27.6.1997 stattfand und wo es zu erheblichen Tumulten und zu Beschimpfungen der Ausschussmitglieder der Grünen und des Liberalen Forums gekommen ist.
(75) Interviewprotokoll v. 27.2.2000.
BIBLIOGRAPHIE (ENGL.)
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BAUMGARTNER, Gerhard: 6 x Österreich. Geschichte und aktuelle Situation der Volksgruppen. (= Edition Minderheiten 1) Klagenfurt 1995.
BEG, Ante: Slovensko-nemska meja na Stajerskem. Kulturno zgodovinski in narodopisni doneski. Ljubljana 1905, pp.19-29.
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4.1. In/visible communities at and across borders
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