Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. März 2006
 

6.1. Modalitäten von Kulturkontakt
HerausgeberIn | Editor | Éditeur: Gertrude Durusoy (Ege Universität, Izmir/Turkei)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Die islamisch-orientalische Mystik in der Geschichte Siddhartha von Hermann Hesse

Elham Rahmani Mofrad (Islamic Azad University Central Tehran Branch-Faculty of Foreign Languages, Tehran)
[BIO]

 

Einleitung

Siddhartha, ein junger Brahmanensohn, begibt sich auf die Suche nach Atman und wird allmählich "am Fluss" in das Geheimnis des Lebens eingeweiht. Er wird reif und hört das Lied des Flusses, in dem sich alle Stimmen vereinen und Om, die Vollendung, gleich lauten. Nun ist Siddhartha am Ziel.

In diesem Beitrag werde ich versuchen, die islamisch-orientalische Mystik mit den Entwicklungsetappen Siddharthas, die er hinter sich legt, zu vergleichen. Als zentrale Begriffe gelten daher: Erwachen und Wiedergeburt, Liebe, Einheit, Vielheit und Wille.

Beim Vergleich zwischen der islamisch- orientalischen Mystik sowie jener in Hesses Werk spielen vor allem die Ansichten der iranischen Philosophen und Mystiker wie Rumi, Attar, Halladsch, Molla Sadra, Sohrewardi und Ebne Sina eine tragende Rolle.

 

Kurze Inhaltsangabe

Das Buch Siddhartha erschien 1922. Er schrieb diesen Roman unter dem Einfluss der alten indischen Kultur, die er bei seiner Indienreise im Jahre 1911 kennen lernte. Hesse schildert in diesem Buch den Werdegang des Siddhartha, eines Sohnes aus einer vornehmen Brahmanenfamilie. Siddhartha ist in der Sprache des Sanskrits der Name für den, der sein Ziel erreicht hat. Und Siddhartha-Hesse hat schließlich die Harmonie der Welt wieder gefunden.

Zusammen mit seinem Freunde Govinda verlässt er seine Heimat, um Samana, buddhistischer Mönch, zu werden, weil ihm die geistige Welt, in der er aufgewachsen, erzogen und gebildet wurde, nicht mehr genügen kann.

Sowohl bei Asketen als auch in der Begegnung mit Gotama Buddha findet er die Erkenntnis und die Wahrheit nicht. Er setzt seine Wanderschaft fort und erlebt die Welt der Sinne. Die schöne Kurtisane Kamala wird seine Lehrmeisterin und seine Geliebte. Der Kaufmann Kamaswami lässt ihn zu Reichtum gelangen. Aber angeekelt verlässt er, der im Innern stets Samana geblieben war, die Welt des schönen Scheins.

Aus der Verzweiflung erwacht er zu neuem Leben und lernt als Gehilfe des Fährmanns Vasudeva das Geheimnis des Flusses, die Dauer im Wechsel der Erscheinungen und die Einheit im ewigen Wandel. Noch einmal sieht er seine einstige Geliebte Kamala, die dem Weltleben ebenfalls entsagt hat und mit ihren gemeinsamen Sohn zu Buddha geht. Aber sie stirbt in Siddharthas Armen. Wieder bringen menschliches Fühlen und Wollen Not und Unruhe über Siddhartha. Sein Sohn verharrt in feindlicher Ablehnung gegen den Vater. Als der Knabe schließlich flieht, eilt ihm Siddhartha in blinder Liebe nach.

Erst als er dem alten Fährmann Vesudeva alles gebeichtet hat, wird er reif, das Lied des Flusses zu hören, dessen tausend Stimmen in einem einzigen Wort, Om, Vollendung, vereint werden. In dieser Stunde hört er auf, mit dem Schicksal zu kämpfen. Nun ist Siddhartha am Ziel.

Als am Ende der Geschichte Govinda zu Siddhartha kommt, findet er bei ihm Antwort auf seine Fragen: Suchen behindert nur das Finden, weil man immer nur an das Gesuchte denkt und von einem Ziel besessen ist. Wer etwas sucht, sieht manches nicht, was nah vor seinen Augen steht. Aber Finden heißt frei sein.

Nicht die Gedanken und Worte sind das Wertvolle, sondern die Dinge. Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut.

 

Der Fluss, die Dauer im Wechsel der Erscheinungen

Auf seiner Wanderung entwickelt und verwandelt sich Siddhartha an einem Fluss; einmal als er Buddha verlässt, um die Welt der Sinne zu erleben, dann als sich auf seiner Flucht vor dem weltlichen Leben - er nennt es Sansara- im Wasser des Flusses sein verzerrtes Gesicht widerspiegelt und zum dritten Mal als er das Geheimnis des Flusses bei Vasudeva lernt und das große Lied der Zeitlosigkeit vernimmt, die Vollendung, Om, die Silbe der Bejahung, welche das Eine im Vielen erkennbar macht.

Der Fluss spiegelt die Einheit im ewigen Wandel. Der Fluss ist ein magisches Symbol, in ihm ist die Vielheit und die Zeit überwunden. Siddhartha hört aus dem Fluss die Klage der Sehnsucht. Alles ist eins, er vernimmt alles zusammen, alle Stimmen, alle Ziele, alle Leiden und alle Lust, das Ganze und die Einheit.

Der Fluss ist das Symbol für Vergänglichkeit und Veränderung. Aber trotz aller diesen Veränderungen bleibt eines unverändert und das ist das Ziel jedes Tropfens, der sich nach seinem Ursprung sehnt und ihm fröhlich entgegeneilt. Die Sehnsucht nach dem Ursprung, sich mit ihm in Einklang zu setzen, liest man auch im Gedicht "das Lied der Rohrflöte" von Rumi:

Hör’ auf die Geschichte der Rohrflöte, wie sie sich über die Trennung beklagt:
"Seit ich aus dem Röhricht geschnitten wurde, hat meine Klage Mann und Frau zum Weinen gebracht.
Ich suche nach einer von der Trennung zerissenen Brust, der ich meinen Sehnsuchtsschmerz enthüllen kann.
Jeder, der weit von seinem Ursprung entfernt ist, sehnt sich danach, wieder mit ihm vereint zu sein."(1)

In diesem Gedicht spricht Rumi über die Trennung der Menschenseele von ihrem einstigen Ursprung. Jede Seele sehnt sich nach der ursprünglichen Einheit mit dem Einen. Daher wird der Zustand der Trennung als schmerzvoll empfunden und beklagt. Da alle Geschöpfe das Spiegelbild der einzigen Wahrheit sind, sehnen sie sich nach ihr und nach ihrem eigenen Ursprung.

Molla Sadra meint, dass die einheitliche Wahrheit (haghighat e wahed) verschiedene Stufen (marateb) hat. Die Entfernung zwischen der niedrigsten und der höchsten Stufe ist gleich wie der Abstand zwischen der irdischen und der himmlischen Welt. Die Vielheit quillt aus den verschiedenen Stufen im Dasein. (vgl. Alizadeh, 2002 : Nr.17.)

Sohrewardi zufolge quillt der Kosmos aus dem absoluten Licht (nur ol anwar). Es ist nicht durch Kausalität determiniert. Der Illuminismus (eschragh) ist unendlich und immer stammen die niedrigen aus den höheren Illuminismen. (vgl.Mosaheb:Seite1384)

Halladsch sagt: "Heilig ist der Gott, der die vielfältige Welt als Beweis seiner Einheit erschaffen hat, die über den Kosmos herrscht. Und er hat sein Dasein im Menschen zum Erscheinen gebracht."(2)

 

Erwachen oder Wiedergeburt

Im Laufe der Geschichte steigt Siddhartha die Entwicklungsstufen empor. Sein Erwachen ist ein Erwachen zum Ich, das er bisher immer geflohen und beinahe verloren hat. Er hat keinen Durst mehr. Er sucht nichts mehr. Es ist nicht nur ein Erwachen zum Ich, sondern auch zum Du und zur Welt. Er braucht dabei nur der Stimme seines eigenen Herzens zu gehorchen.

Nach Molla Sadras Theorie der Steigerung des Daseins kann sich jedes Lebewesen(Ding) von einer niedrigeren Stufe zu einer höheren entwickeln. Der Fluss fließt zum See und gießt sich darein und vereinigt sich mit dem See, löst sich in dem See auf und wird vollkommen. (vgl. Alizadeh,2002:Nr.17)

Aber man kann nicht behaupten, dass Siddhartha nach seinem Erwachen, das einer Wiedergeburt ähnelt, zu einem ganz anderen Menschen geworden ist, den man sogar mit einem anderen Namen anreden sollte.

In Anlehnung an Molla Sadras Theorie der Steigerung des Daseins und der Entwicklung des Subjekts besitzt jedes Ding verschiedene Ichs, die die Entwicklungsstufen hinaufzusteigen vermag. (vgl. Alizadeh, 2002: Nr.17)

Siddhartha hat auch verschiedene Ichs. In jeder Etappe verwandelt er sich, bis er am Ende sein eigenes echtes Ich findet, das er auf der Suche nach der Wahrheit außer Acht gelassen hat.

 

Das eigene Ich; auf dem Weg zu sich selbst; Wiederkehr

"Siddhartha hat einen langen Weg der inneren Entwicklung zu durchschreiten, bis er zu seinen letzten Erlebnissen und Einsichten gelangen kann. [...] Er ist den geistlichen Übungen hingegeben, um das innere Wesen seiner selbst und des Weltalls zu erkennen und erlöst zu werden vom leidvollen Kreislauf des Lebens und der Qual des Ich-Seins. Sein Ziel ist, das irdische und zeitliche Ich zu durchdringen und zu überwinden, um zum Selbst zu gelangen."(3)

"Das wahre Ich des Menschen ist sein Geist oder der Anteil des Gottes, der vom Anfang bis zum Ende seines Lebens im Menschenleib menschlich-irdische Erfahrungen erwirbt/durchlebt. Nach dem Tod trennt sich das wahre Ich vom irdischen Leib und lebt mit seinen menschlichen Erfahrungen bei seinem eigenen göttlichen Ursprung weiter."(4)

Siddhartha glaubt, dass in jedem Menschen zwei Ichs vorhanden sind: das subjektive, empirische, individuelle Ich, das wechselnd und abhängig ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird. Das andere Ich aber ist im ersten verborgen, mit ihm vermischt, aber es ist keineswegs mit ihm zu verwechseln. Dieses zweite, heilige Ich ist nicht persönlich sondern ist Teil Gottes, des Lebens, des Ganzen.

Dieses absolute Ich ist das Selbst, zu dem Siddhartha gelangen will. Er ist unbefriedigt von all seinen Versuchen, enttäuscht von den erlernten Methoden, es folgt schließlich die Rückkehr zum Ich. Jetzt weiß er, dass es im Ich - in jedem Wesen und im All - ein Wissen gibt, dessen Feind das Lernen und das Streben nach Wissen, das Suchen nach einer Lehre ist. Das Wissenwollen des empirischen Ichs versperrt den Weg zu dem umfassenden Wissen des absoluten Ichs.

Siddhartha sucht die Einheit von Denken und Leben, von Geist und Natur. Er will in der Welt der Erscheinungen leben und zugleich hinter den Erscheinungen die Einheit erblicken.

Zuerst führen seine Wege gerade vom Ich weg. Aber im Durchleben aller Stufen der Erfahrung gelangt das Ich zum Selbst als zur unzerstörbaren Einheit. Siddhartha sucht Atman anderswo als im eigenen Ich. Aber er findet es in seinem Inneren, im unzerstörbaren Teil seines Seins.

Attar erzählt in seinem Buch "Die Vogelgespräche" die Rückkehr zum eigenen Ich anhand einer Geschichte, in der die Vögel eine schwere Reise machen, um Simorgh, den König der Könige, zu finden. Die Reise sei lang und gefährlich, und wenn man nicht bereit sei, vollständig auf sein bisheriges Leben der Routinen und Sicherheiten zu verzichten und mit all seiner Kraft dem Ziel seiner Sehnsucht zuzustreben, werde man ihn nicht finden. Diese Reise führt die Vögel nun durch sieben mystische Täler, die jedes einer Stufe auf dem Weg zu Gott entspricht - durch Durst, Hunger, Hitze, Kälte, äußere und innere Feinde, offene und verborgene Feinde . Nach und nach gehen die meisten Vögel auf dieser Reise verloren, sterben oder erliegen den Verlockungen des Weges. Schließlich sind es gerade dreißig, die ihrer Absicht treu geblieben sind und nun vor den Toren des sagenhaften Simorgh stehen. Ein gewaltiger Glanz durchdringt sie, der sie von allen ihren bisherigen Handlungen reinwäscht. Und in dieser Neugeburt erkennen sie, dass sie - die dreißig Vögel (persisch: "si-morgh") - nicht getrennt vom großen Simorgh sind, dass er in ihnen ist, sie in ihm.

Die Vögel fliegen zu Simorgh, und die 30 Vögel erreichen den Königshof
"Als die 30 Vögel um sich sahen, waren die 30 Vögel zweifellos der Simorgh selbst.
Sie sahen in sich den vollkommenen Simorgh, Simorgh bestand aus denselben 30 Vögeln"(5)

 

Liebe als die sonderbare Hilfe auf dem Weg zur inneren Entwicklung (zu Gott)

Siddhartha kann die Lehre des Gotama Buddha nicht annehmen. Sie ist eben Lehre, die von außen kommt und kann das Innen nicht vermitteln. Sie gilt nur für den, der sie selbst gelebt hat. Mit anderen Worten muss jeder auf seinem eigenen Weg zu Gott finden. Als ihn am Fluss die Erkenntnis von der Unzerstörbarkeit allen Lebens durchfährt, empfindet er Liebe zu allem, was er sieht, was passiert; Liebe zum Dasein.

Liebe ist den islamischen Mystikern zufolge das Seil, an dem sich der Mensch zu Gott, zu seinem Ursprung hochziehen kann. Sie ist eine unerklärbare Wahrheit. Gott hat den Menschen mit seiner Liebe erschaffen.

Halladsch bezeichnet Liebe als den ersten Lichtstrahl des Daseins. Sie ist frei von jeder Modalität, ist Ding an sich, ist von Natur aus leuchtend. Sie ist eine ewige Wahrheit, die aus dem göttlichen Wesen (aus dem Dasein Gottes) quillt. (Vgl. Tabatabai, Fatemeh: Die Rolle der Liebe im Dasein aus der Sicht von Imam Komaini; 2001:Nr.10.)

Ebne Sina meint, dass Liebe der Grund des Daseins der Schöpfung ist. Seiner Ansicht nach ist Liebe nicht nur den Menschen, sondern allen Wesen vorbehalten. (Vgl. Tabatabai, Fatemeh: Die Rolle der Liebe im Dasein im Sicht von Imam Komaini; 2001:Nr.10.)

Der Mensch wird als ein irdisches Wesen durch Liebe zu einem himmlischen, göttlichen Wesen. Die göttliche Liebe ist eine wertvolle Gabe für die Menschen. (Vgl. Tabatabai, Fatemeh: Die Rolle der Liebe im Dasein aus der Sicht von Imam Komaini; 2001:Nr.10.)

Liebe heißt Vernichtung, Zerstörung und zugleich Weiterleben im göttlichen Wesen. Als Siddhartha am Fluss, OM, die Vollendung, hört und sich mit dem Dasein im Einklang fühlt, verspürt er mit allen Zellen seines Körpers die absolute Liebe.

"Dieser Stein ist Stein, er ist auch Tier, er ist auch Gott, er ist auch Buddha, ich verehre und liebe ihn nicht, weil er einstmals dies oder jenes werden könnte, sondern weil er alles längst und immer ist. [...] und jeder [Stein] ist besonders und betet das Om auf seine Weise, jeder ist Brahman, zugleich aber und ebensosehr ist er Stein[...] und gerade das gefällt mir und scheint mir wunderbar."(6)

Wille und Ergebenheit in den seeligen, inneren Entwicklungsstufen

"In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hört auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig."(7)

Aus seiner Weisheit erfolgt das liebende Einverständnis mit der Welt, die aber nicht eine eingebildete oder eine gewünschte Welt ist, sondern die wirklich bestehende Welt. Jetzt ist Siddhartha imstande, diese wirkliche Welt liebend anzunehmen.

Wille heißt in der praktischen Mystik Begehren und wird zusammen mit Liebe, Ergebenheit genannt. Auf der ersten Stufe der Ergebenheit ist jede Gewohnheit abzulegen, weil die Gewohnheiten nicht aus der Weisheit sind. In diesem Fall beweist man seine Ergebenheit. Der Mystiker will nichts außer Gottes Willen. Gott ist jetzt seine Geliebte und der Mystiker hält die Schwierigkeiten aus, um sich mit Gott zu vereinen.

Wenn man diese Stufe erreicht, ist man mit allem, was Gott einem bestimmt hat, zufrieden, sogar einverstanden. Die reine Zufriedenheit ist ein Zeichen für Zerstörung, Sich-Auflösen und Vernichten in Gottes absolutem Dasein. Der liebende Mystiker will in seiner Geliebten aufgehen. In dieser Zerstörung erlebt er eine Wiedergeburt und eine Art der Ruhe, die er ein Leben lang gesucht hat. Das ist der letzte Schluck, nach dem er nie Durst haben wird. (vgl. Tabatabai, Fatemeh: Wille im Sicht der Mystiker; 2002:Nr.15-16)

 

Schluss

Zum Schluss kann man behaupten, dass man die absolute Wahrheit nicht außerhalb sich selbst suchen sollte. Es ist in uns, in unserem Herzen. Die Mystiker erkennen die Welt nicht durch ihre Sinne sondern mit ihren Herzen. Zuerst erkennen sie sich selbst, den Weg zum eigenen Ich und dann nehmen sie die echte Wahrheit in ihrem Innere wahr. Sie gehen den Weg zu Gott mit Liebe und Ergebenheit.

In meinem Herzen kreisen
alle Gedanken um Dich.
Anderes spricht nicht die Zunge
als meine Liebe zu Dir.
Wenn ich nach Osten mich wende,
strahlst Du im Osten mir auf,
Wenn ich nach Westen mich wende,
stehst Du vor den Augen Du mir.
Wenn ich nach oben mich wende,
bist Du noch höher als dies,
Wenn ich nach unten mich wende,
bist Du das überall hier.
Du bist, der allem den Ort gibt,
aber Du bist nicht sein Ort,
Du bist in allem das Ganze,
doch nicht vergänglich wie wir.
Du bist mein Herz, mein Gewissen,
bist mein Gedanke, mein Geist,
Du bist der Rhythmus des Atmens,
Du bist der Herzknoten mir
.

( HALLADSCH; 858-922 )

 

© Elham Rahmani Mofrad (Islamic Azad University Central Tehran Branch-Faculty of Foreign Languages, Tehran)


ANMERKUNGEN

(1) Molana, Galale din: Matnawi. Band 1, Verse 1 bis 4, aus dem Persischen übertragen von Bernhard Meyer, Kaveh und Jilla Dalir Azar, Kaveh Dalir Azar Verlag, Köln, 1999.

(2) Korbon, Hanri. Die Geschichte der Islamischen Philosophie. Übersetzung von Dr. Mobasheri. Teheran: Amirkabir Verlag 1961, Seite 268.

(3) Neis, Edgar. Erläuterungen zu Hermann Hesse. Bange Verlag Bayreuth, 1981, Seite 38.

(4) Manafi-Anari, Salar: Eine sprachwissenschaftliche, analytische und mystische Übersetzung vom Satz "Jeder, der sein eigenes Ich erkennt, kennt den Gott. Jahreszeitblatt Sprache und Literatur von Allameh Tabatabai Universität, Nr. 24 Sommer 1384/2005.

(5) Attar, Fariduddin: Mantegh o Tair; die Geschichte: "Die Vögel fliegen zu Simorgh, und die 30 Vögel erreichen den Königshof ", 16. und 18. Verse, Mad Verlag, Teheran, 1373.

(6) Hesse, Hermann . Siddhartha . Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1977 . Seite 115 u 116.

(7) Hesse, Hermann . Siddhartha . Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1977 . Seite 109.


LITERATURVERZEICHNIS

Alizadeh, Boyuk: Die Grundlage der Theorie von Einheit des Weisers und Verständiges. Pajuheshnameh Matin, Nr.17 Winter 1381/2002.

Attar, Fariduddin: Mantegh o Tair. Die Geschichte: "Die Vögel fliegen zu Simorgh, und die 30 Vögel erreichen den Königshof ", 16. und 18. Verse, Mad Verlag, Teheran 1373 /1995.

Hesse, Hermann . Siddhartha . Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1977.

Korbon, Hanri. Die Geschichte der Islamischen Philosophie. Übersetzung von Dr. Mobasheri. Teheran: Amirkabir Verlag, 1961, Seite 268.

Molana, Galale din: Matnawi. Band 1, Verse 1 bis 4, aus dem Persischen übertragen von Bernhard Meyer, Kaveh und Jilla Dalir Azar, Kaveh Dalir Azar Verlag, Köln 1999.

Manafi-Anari, Salar: Eine sprachwissenschaftliche, analytische und mystische Übersetzung vom Satz "Jeder, der sein eigenes Ich erkennt, kennt den Gott. Jahreszeitblatt Sprache und Literatur von Allameh Tabatabai Universität, Nr. 24 Sommer 1384/2005.

Mosaheb, Gholamhossein: Persisches Lexikon. 1. Band, S. 1384.

Neis, Edgar. Erläuterungen zu Hermann Hesse. Bange Verlag Bayreuth, 1981.

Tabatabai, Fatemeh: Wille aus dem Sicht der Mystiker; Pajuheshnameh Matin (Scientific and Research Quarterly Journal), Nr.15-16 Sommer und Herbst 1381/2002.

Tabatabai, Fatemeh: Die Rolle der Liebe im Dasein aus der Sicht von Imam Komaini. Pajuheshnameh Matin (Scientific and Research Quarterly Journal), Nr.10 Frühling 1380/2001.


6.1. Modalitäten von Kulturkontakt

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For quotation purposes:
Elham Rahmani Mofrad (Tehran): Die islamisch- orientalische Mystik in der Geschichte Siddhartha von Hermann Hesse. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/rahmani16.htm

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