Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. August 2006
 

9.5. Recycling Culture. Ancient and Sacral Texts in (Post)Modern Literature and Art
Herausgeberin | Editor | Éditeur: Gabriella Hima (Budapest)

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Innovation und Identität in den Strukturen des Prozesses der Kanonbildung

Die mythologische Überlieferung in Márais Roman Verzauberung in Ithaka

Ágnes Hansági (Károli Gáspár Universität der Ungarischen Reformierten Kirche, Lehrstuhl für Komparatistik und Literaturtheorie)
[BIO]

 

Das Prinzip der Innovation, die in der Ausprägung der europäischen Kultur immer eine eindeutige, unbefragbare Rolle gespielt hat und bis heute spielt, gibt sich im Zusammenhang mit der literarischen Kanonbildung als eine janusköpfige, vieldeutige Erscheinung zu erkennen. Im Sinne des technischen Fortschritts kann sie, durch die ununterbrochene Vervollständigung, eine permanente Neuerschöpfung der Werte verwirklichen, und dieser Prozess determiniert auch die technischen Bedingungen der jeweiligen Medien der Literatur. Die technische Innovation, die etwas vervollständigt und dadurch irgendeine Funktion (des Alltagslebens) optimiert oder mindestens verbessert, lässt ihren Wert als Geldwert ausdrücken. Die Innovation in der Literatur oder in den Künsten bringt aber nicht automatisch ästhetischen Wert mit, und das Experimentelle wird in dem Prozess der primären Kanonisierung nicht unbedingt nach dem Traditionellen eingeschätzt. Die Innovation, und auch das Experimentelle in der europäischen Literatur, begann ihren Siegeszug mit der Romantik, und sowohl die Idee der Geschichtlichkeit als auch die Struktur der Literaturgeschichte hat ihre Rolle fortwirkend stabilisiert. Die Jahrhundertwende um 1800 etabliert die Innovation als Wert von höchster Wichtigkeit durch den Gedanken des Fortschritts bzw. der Entwicklung, die der Literaturgeschichte und den Nationalkanons zugrunde liegt, indem sie den Grundbestandteil des Literatursystems bildet. Die Jahrhundertwende um 1900 verstärkt die Bedeutung des Experimentellen ein weiteres Mal: Die Verbreitung der neuen Medien, vor allem des Films bedroht die bisherige Identität der Literatur als Erzählkunst, und diese veränderten medialen Umstände fordern von der Literatur, sich selbst neu zu definieren.(1) Im Mittelpunkt des Prozesses dieser neuen Selbst-Interpretation wird die Experimentalliteratur stehen, die die Sprachlichkeit der Texte zum Vorschein bringen will.

Es könnte kein Zufall gewesen sein, dass die Modelle, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Zeitlichkeit der literarischen Überlieferung im Rahmen eines Systems darzustellen strebten, der Innovation eine zentrale Stellung verleihen. In seinem berühmten programmatischen Aufsatz (Über die literarische Evolution) entwarf Jurij Tynjanov (1894-1943) eine historische Innovationspoetik, die möglicherweise der wichtigste Beitrag zu einer geschichtlichen Konzeption der Literatur nicht nur des Formalismus, sondern auch des ganzen strukturalistischen Paradigmas sein könnte.(2) In der Strukturalisierung der Literaturgeschichte geht Tynjanov davon aus, dass die literarische Evolution als Prozess durch die Veränderungen des Literatursystems abläuft. Das heißt, ein literarisches Element als Kode oder Zeichen besitzt eine bestimmte Funktion im Literatursystem, die ein bestimmtes (ästhetisches) Wirkungspotenzial trägt. Wenn das Element sich automatisiert, verschwindet es nicht; seine Funktion verändert sich. Die Begegnung zwischen Zentrum und Peripherie hängt von diesen Funktionsveränderungen ab; die Abnutzung des Zeichens vermindert sein Wirkungspotenzial, und diese Automatisierung des Kodes bedeutet auch den Verlust der zentralen Stellung. Man könnte sagen, Tynjanovs Konzeption enthält alle grundlegenden Elemente, auf die die Modelle des literarischen Prozesses des 20. Jahrhunderts aufgebaut worden sind. Die Vorstellung über die Abnutzung des ästhetischen-literarischen Kodes enthält die Notwendigkeit der Innovation in sich. Das heißt, der Prozesscharakter der Literatur indiziert notwendigerweise - also nicht erst durch ihre Anknüpfung an Darwins Evolutionslehre - die Hochschätzung der Innovation: In diesem Sinne interpretiert auch Aleida Assmann die Funktion der Innovation in der Kultur, die von der Erscheinung eines Mediums, namentlich von der Erscheinung der Schriftlichkeit, bestimmt ist. Der literarische Prozess, auch wenn er kein Evolutionsprozess ist, ist durch seine Temporalität auf die Differenz der früheren und nachfolgenden Elemente gebaut, und daraus folgt, dass in diesem System, wo die Differenz in ihrer Neutralität den Grund der Konstruktion bildet, die Innovation kaum wegzudenken ist.

Aus der Logik der "Kodeabnutzung" oder "Automatisierung" sollte der Schluss folgen, dass immer das Novum ein ästhetisches Potenzial besitze, das heißt, die Innovativität sorge für den jeweiligen (ästhetischen) Wert. Das Funktionieren des Kanons sieht aber ganz anders aus. Das wechselseitige Verhältnis zwischen dem Experimentellen und dem Traditionellen ist relativ flexibel; es verändert sich auch im 20. Jahrhundert relativ schnell, möglicherweise Fall zu Fall. Der Akt der primären Kanonisation macht eine bestimmte Proportionalität beobachtbar, die einer weitverbreiteten Absicht nach das ideale Verhältnis zwischen den experimentellen und traditionellen Elementen des einzelnen Werkes determiniert. Wenn diese Proportionalität verletzt wird, findet der Akt der primären Kanonisierung nicht statt, oder zumindest nicht im positiven Sinn. Entgegen unseren Erwartungen kann der Mangel an Experimentellem beim Akt der Kanonisation nichts verhindern, der Mangel an Traditionellem schon. Die literarischen Kanons der Modernität fungieren aber vielmehr als Palimpsest, das immer wieder neu beschrieben wird und auch die Zeitlichkeit des Literaturprozesses relativiert. Es schränkt die Bedeutung des Experimentellen und Traditionellen ein, indem das eine wie das andere nur in ihrer wechselseitigen Beziehung einen Sinn gewinnen. Die heutige Wertungspraxis der modernen pluralistischen Gesellschaften, die heteronome literarische Texte verschiedenen Subsystemen zuzuordnen versuchen, unterscheidet sich grundsätzlich von den Wertungskriterien der Nationalliteraturkanons des 19. Jahrhunderts. Die Entstehung der nationalen Literaturgeschichten (und Literaturkanons) in Mittel-Ost-Europa um 1800 trägt einen seltsamen Widerspruch in sich: Während die kausale Struktur der Entwicklungsgeschichte viele verschiedene sowohl soziale als auch nationale Wertungskriterien kanalisiert, verstärkt sich im zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fortdauernd der Anspruch auf autonom-ästhetische Wertungskriterien in der Literatur, der in dem von Wieland stammenden Begriff der Weltliteratur auch zum Ausdruck kam.(3) Es sind von Anfang an zwei verschiedene Aspekte der Innovation, die nur selten zusammenfallen.

Diese Heteronomie der Wertungskriterien und die von Anfang an charakteristische areale Betrachtung der europäischen Nationalliteraturgeschichten führten zu einer Gliederung der nationalen und der ästhetischen Wertungskriterien, aus der der Gedanke der Verspätung, der verspäteten Literaturen stammt. In seinem oft zitierten Artikel Über die griechische Poesie(4) thematisiert Friedrich Schlegel dieses Problem im Zusammenhang der gesamteuropäischen Literatur und seine Erläuterung wird einem Modell der organischen Entwicklung der Nationalliteraturen zugrunde gelegt. Seiner Auslegung nach würde eine Nationalliteratur eine Rolle in der Prägung der gesamteuropäischen Kultur erst in dem Moment spielen können, wo sie in ihrer Entwicklungsgeschichte eine "Blütezeit" erreicht. Die spanische und die englische Literatur hätte diese Entwicklungsphase schon lange erreicht, und in dieser Gegenüberstellung hätte die deutsche Literatur eine "Verspätung". Die Romantiker, wie es bei Friedrich Schlegel beobachtbar ist, haben die europäischen Nationalliteraturen als eine Symbiose vorgestellt, in der das Zusammenleben der einzelnen nicht nur in dem gemeinsamen Erbe des klassischen Altertums verwurzelt ist, sondern für jede einzelne auch ein eigenes Entwicklungstempo erlaubt. Dieses Zusammenleben der Nationalliteraturen Europas ist also ausschließlich als eine Konstruktion vorstellbar, die auf der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen beruht, und diese Konstruktion wiederholt sich in den einzelnen Nationalliteraturen auch, indem die Wertungspraxis in zwei Aspekte aufgespaltet wurde. Einerseits werden die Texte vom Stellenwert der organischen Entwicklung in der Nationalliteratur, andererseits von der ästhetisch-autonomen Wertung einer (wie sie später genannt wird) weltliterarischen Bedeutung legitimiert.

Die europäischen Nationalliteraturkanons sind also auf das Phänomen der Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen gegründet; dieses bestimmt die Natur des Kanons, und diese Bestimmtheit begrenzt auch die Hegemonie der Wirksamkeit der Innovation in der Literatur. Diese Begrenztheit des auf dem Innovationsprinzip begründeten Wertungssystems, und damit die ständige Konfrontation mit dem Problem des "Verspätetseins", ist ein immer wiederkehrendes Motiv des ungarischen Literaturkanons. Die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen bedeutet im Literaturkanon letzten Endes die Verdoppelung der Wertungskriterien, unter dessen Konsequenzen sich der Autoritätsverlust des Kriteriums der Innovation befindet. Vor der Entstehung der Entwicklungskonstruktion der Nationalliteraturgeschichte spielte die Innovation eine fragwürdige, stark begrenzte Rolle in der Betrachtung der Literatur. Es gibt lange Epochen in der Geschichte der europäischen Künste, in denen die Veränderung als Niedergang interpretiert worden war. Das Denkbild des Dreischritts "einstige Größe" - "Verfall" - "Erneuerung der einstigen Größe" tauchte erst zur Zeit des Augustus auf, und die wichtigste Doublette zu diesem Vorgang fand im Zeitalter der Renaissance statt, die etwa zweihundert Jahre später zum letzten Mal vollzogen wurde.(5) Wie Manfred Fuhrmann überzeugend gezeigt hat, ist der bürgerliche Bildungskanon ein Produkt der Säkularisierung.(6) Das humanistische Gymnasium, das aus den Reformen Wilhelm von Humboldts hervorgegangen war, wurde zum Hüter einer europäischen Identität, die auf die klassische Antike gegründet war. Nach dem Humanismus, der anderthalb Jahrhunderte lang den antiken Autoren die höchste Aktualität verschafft und die Mustergültigkeit der Antike in der Literatur festgestellt hat, bewahrte der Neuhumanismus - trotz der durch die Aufklärung bewirkten Zäsur - den Vorbildcharakter, und die grundlegende Positionierung der Antike. Im humanistischen Gymnasium galt neben der Bibel die klassische Antike als "die zweite Großmacht der europäischen Bildung". "Sie dominierte daher im Kanon des bürgerlichen Allgemeinwissens: Die griechisch-römische Kultur, ihre Mythologie, Kunst, Literatur und Geschichte stellten den Löwenanteil all jener Zitate, mit denen der Bildungsbürger hantierte, und all jener Begriffe und Formeln exemplarischer Situationen und Figuren, an denen er sich orientierte - vom »Danaergeschenk« bis zum »Pyrrhussieg« vom »gordischen Knoten« bis zum »archimedischen Punkt«".(7)

Im Lehrplan des humanistischen Gymnasiums beanspruchten die alten Sprachen, das Lateinische und das Griechische, ungefähr die Hälfte der Lehrzeit, und der Lektürekanon war danach ausgerichtet. Zwar wurde im Lauf des 20. Jahrhunderts dieses Fundament der bürgerlichen Bildung stufenweise eingeschränkt und beseitigt, der Fakt, dass "Elisabeth Frenzels Standardwerk Stoffe der Weltliteratur (...) zu etwa 60 Prozent Themen der Antike"(8) enthält, liefert Manfred Fuhrmanns Meinung nach einen Beweis für ihren bis heute bewährten besonderen Status in der europäischen Literatur. Diese ausgezeichnete Stellung charakterisierte von Anfang an die Beziehung der Antike zum literarischen Kanon: der Ausdruck "Klassik" wie auch die erste literarische Kanontheorie stammt von Aulus Gellius, der in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus eine Auswahl der älteren Literaturen für die Grammatikerschule hergestellt hat. Die alexandrinischen Philologen haben vorher die mustergültige Autoren als "in die Auswahl Aufgenommene" genannt, und erst bei Gellius tauchte für sie der Name "classicus" auf.(9) Die Philosophie der Bildung liegt seit Schiller darin, dass die Identität als Bildungsziel geschichtlich für viele Inhalte offen ist.(10) Günther Buck leitet davon ab, dass die Einmaligkeit der klassischen Urbilder nivelliert wurde, und an die Stelle der Einmaligkeit des Klassischen (bei Kant) das Exemplarische als Repräsentant eines Allgemeinen tritt, "das sich im ganzen Umkreis der schönen Werke von Kunst oder Literatur darstellt."(11) Und damit ist die Auszeichnung der Werke der Antike verschwunden.

Nach der Auflösung des humanistischen Gymnasiums in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind die Werke der Antike in ihrer Textualität nicht mehr erreichbar. Die moderne europäische Kultur, die früher durch die bürgerliche Bildung auf die Überlieferung der Antike gebaut wurde, blieb durch die antike Tradition präformiert, aber ohne Texte, ohne Texterfahrung des Lesers. Die bis heute einflussreichen Texte der Antike sind auf eine seltsam eigenartige Weise im literarischen Kanon präsent. Die antiken Klassiker, die im humanistischen Gymnasium auch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Schullektüre eine wichtige Rolle in der sprachlich orientierten Bildung gespielt haben, sind in den Schullektürekanon der heutigen Zeit als Übersetzungen nicht mehr eingegangen. Sie leben aber als Motive, Geschichten, Sujets, Symbole und Figuren in dem aktiven Kanon weiter, meistens durch Texte, als deren Prätexte die antiken Klassiker gedient haben. Sándor Márais Roman Verzauberung in Ithaka modelliert anschaulich diesen Vorgang. Der primäre Prätext des Romans ist das Epos von Homer, die Odyssee, deren Handlung Dietrich Schwanitz in seinem Bestseller Bildung. Alles was man wissen muß auf einer einzigen Seite zusammenfassen konnte und sie mit einem Verweis auf Joyce beendete. Márai hat seinen Roman um 1950, im Exil geschrieben, und er erschien 1952, auf deutsch früher als auf Ungarisch in London. In Ungarn erscheint die Verzauberung in Ithaka erst 1991. Márai hat ihn als den besten unter seinen Romanen eingeschätzt und er hat sich mit dem Thema schon lange, seit 1947, als er die ungarische Übersetzung der Odyssee von Gábor Devecseri gelesen hatte, systematisch beschäftigt. Er hat seriöse Untersuchungen durchgeführt, und es gibt kaum wichtige Publikationen über das Thema, die er nicht gelesen hat. Die Komposition als auch die Elemente der Handlung des Romans versetzen den Text mit zahlreichen Verweisen in eine intertextuelle Konstruktion, die Figuren und die interpersonellen Beziehungen stellen aber die Frage nach der Identität des Menschen in den Mittelpunkt des Romans. Márai entwickelt seine Helden frei weiter; die aus der Überlieferung bekannten Elemente ihrer Charaktere werden mit neu erfundenen Zügen vermischt . Dasselbe gilt auch für die Handlung. Er behandelt den aus dem Epos überlieferten Stoff als Material, das im Akt der Neuverarbeitung in eine moderne Gattung übertragen wird und dadurch eine neue Funktion bekommt. Die Verweise auf die Odyssee deuten nicht unbedingt auf den klassischen Text hin.

An der Stelle des in seiner echten Textualität unerreichbaren klassischen Textes wird das Feld des sekundären Vertrautheit dynamisiert: Die Motive, Stereotypen, Handlungselemente, Urbilder, über die man die Odyssee kennt, ohne ihre Textualität zu kennen. Die Neuverarbeitung der klassischen literarischen Überlieferung der Antike folgt einem seltsamen Schema: Der moderne Text erzeugt eigentlich selbst seinen Prätext, da der Leser diesen Prätext nie gelesen hat, und sehr wahrscheinlich nie lesen wird, zumindest setzt Márais Text die Kenntnis des Textes der Odyssee nicht voraus. An der Stelle der Lektüre steht also eine sekundäre Vertrautheit,(12) die ein Kenntnisfeld bildet, auf dem die Leser die intertextuellen Hinweise zumeist aktualisieren können. In diesem Akt des Aktualisierens wirken Rekursivität und Innovation zusammen - im Recycling, was Neuverarbeitung heißt, wie in der Umgangssprache, sodass etwas, das als Material seine alte Funktion verlässt, sie nicht mehr auffüllen kann. Von diesem Rest oder Müll kann man mit einer Energieinvestition ein neues Ding, oder eine neue Funktion herstellen. Die unerreichbaren Texte, die in der Kultur in ihrer echten Textualität nicht mehr sprechen können, verlieren ihre echte Funktion als Texte und werden als Müll oder Rest, als Material eine neue Funktion suchen. Die Kultur sorgt wie das Alltagsleben um seine Müllbeseitigung und verarbeitet das wertvolle Material zu einer neuen Funktion; das heißt, das Material wird neu textualisiert, beziehungsweise erscheint in einem neuen Medium, und dieser Prozess ist auf die Vielfalt der Technologien der Intertextualität begründet. Solche virtuellen Prätexte sind aber unentbehrlich, weil ohne sie die Zeichen- und Bedeutungsstruktur der neuen, innovativen Texte kaum konstruiert werden könnte, sie legitimieren also die moderne Geschichte, durch die sie neu erzeugt werden.

© Ágnes Hansági (Károli Gáspár Universität der Ungarischen Reformierten Kirche, Lehrstuhl für Komparatistik und Literaturtheorie)


ANMERKUNGEN

(1) Vgl. Friedrich A Kittler, Aufschreibesysteme 1800/1900, Fink, München, 1995, 314.

(2) Vgl. Jurij Tynjanov,Über die literarische Evolution = Die literarischen Kunstmittel und die Evolution in der Literatur, Frankfurt am Main, 1967, 37-60.

(3) Vgl. Hans-J Weitz, "Weltliteratur" zuerst bei Wieland, Arcadia, 22. (1987) 206-208.

(4) Vgl. Friedrich Schlegel, Über das Studium der griechischen Poesie [1795-96] = Schlegel, Fr., Studien des klassischen Altertums, (Hg.) Ernst Behler, Paderborn-München-Zürich, 1979.

(5) Vgl. Manfred Fuhrmann, Der europäische Bildungskanon des bürgerlichen Zeitalters, Insel, Frankfurt a M -Leipzig, 2000. 39-50.

(6) Vgl. Fuhrmann, a. a O. 13.

(7) a.a. O. 53.

(8) a. a. O. 63.

(9) Vgl. Ernst Robert Curtius, Klassik = Heinz Otto Burger (Hg.), Begriffsbestimmung der Klassik und des Klassischen, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1972, 20 ff.

(10) Vgl. Günther Buck, Literarischer Kanon und Geschichtlichkeit, DVjs, 57. (1983)

(11) a.a. O. 360.

(12) Vgl. Hans Robert Jauss, Das Buch Jona, = Wege des Verstehens, München, Wilhelm Fink Verlag, 1994. 87. Über eine sekundäre Vertrautheit spricht Jauss in dem folgenden Kontext: "Das Buch Jona gehört zu den bekanntesten Texten der Bibel. Seine Bekanntheit ist so sehr über seine Quelle hinausgewachsen, daß die Geschichte vom ’Mann im Walfisch’ selbst denen noch vertraut ist, die sie nie in der Bibel gelesen haben dürften und dem Glauben ihrer Vorfahren schon ganz fern stehen. Ein solcher Bekanntheitsgrad hat die hermeneutische Folge, daß der primäre Widerstand des Fremden völlig in eine sekundäre Vertrautheit aufgegangen ist - in die Illusion eines unmittelbaren Verstehens, dem alle archaischen Elemente der unvordenklichen Geschichte selbstverständlich geworden sind." 87-88.


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For quotation purposes:
Ágnes Hansági (Károli Gáspár Universität der Ungarischen Reformierten Kirche): Innovation und Identität in den Strukturen des Prozesses der Kanonbildung. Die mythologische Überlieferung in Márais Roman Verzauberung in Ithaka. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: ../../../index.htmtrans/16Nr/09_5/hansagi16.htm

Webmeister: Peter R. Horn     last change: 31.8.2006     INST