TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr. März 2010

Sektion 8.11. 8.11. Offene Welt – veränderte Rollen und Begriffe
SektionsleiterInnen | Section Chairs: Tibor Polgár und Veronika Pólay (Dániel Berzsenyi Hochschule, Szombathely, Ungarn)

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Veränderungen der Beurteilung des Problems des Übergewichtes
und der Fettsucht in verschiedenen Ländern

Nóra Novák (Berzsenyi Dániel Hochschule Szombathely, Ungarn, Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich) [BIO]

Email: nora.novak@freemail.hu

 

Vorwort

Die Themen der Überernährung und des daraus resultierenden Übergewichtes, der Vorstufe der Fettsucht (Adipositas), gewinnen in westlichen Industrienationen aufgrund der ständig steigenden Prävalenz immer mehr an Bedeutung (Matthai, 2002). Adipositas betrifft nicht nur  Erwachsene, sondern in zunehmendem Maße auch Kinder und Jugendliche (Thaler, 2002). Die Folgen des Übergewichtes und der Adipositas sind immer gefährlich für die Gesundheit. Statistisch bestehen Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Gallensteinen und vielen anderen Erkrankungen. Übergewicht hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern auch auf die Lebensqualität der Betroffenen, vor allem psychosoziale Probleme treten auf (Elmadfa & Leitzmann, 1990, S.401). Das Entstehen von Übergewicht und Adipositas ist noch immer nicht eindeutig geklärt. Der „positiven Energiebilanz” (d.h. einer überreichlichen Ernährung bzw. einem Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch) kommt jedoch eine wichtige Rolle zu. Wenn man dem Körper mehr Energie zuführt als er braucht, wird das Zuviel an Energie in körpereigenes Fett umgewandelt und in Depots gespeichert. Aufgrund der bewegungsarmen Lebensweise ist der Energieverbrauch stark herabgesetzt (Elmadfa & Leitzmann, 1990, S.397)

Die vorliegende Arbeit besteht aus fünf Kapiteln. Im ersten Kapitel geht es allgemein um das Übergewicht und die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme. Das zweite Kapitel gibt einen kurzen geschichtlichen Übersicht von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, wie sich das menschliche Körperideal veränderte und wie die Übergewichtigkeit in den verschiedenen Epochen beurteilt wurde. Im dritten Kapitel wird dargestellt, wie groß das Problem des Übergewichtes in unserer Zeit in den verschiedenen Ländern ist, und hier sieht man die wirkliche Veränderung bei der Erkennung des Problems des Übergewichtes im Vergleich zu anderen Epochen. In unserer Zeit erkennt man, dass Übergewicht nicht nur ein ästhetisches Problem ist, sondern auch zu anderen gesundheitlichen Problemen führen kann, deshalb werden besonders in den Industrieländern verschieden Programme nicht nur zur Behandlung sondern auch zur Prävention des Übergewichtes und Adipositas ausgearbeitet. Es gibt viele solche Gesundheitsförderungsprogramme, von denen einige im  vierten Kapitel vorgestellt werden. Im letzten Kapitel wird die Arbeit kurz zusammengefasst, und die Schlussfolgerung gezogen.

 

1. Übergewicht und Adipositas

1.1. Definition und Begriffserklärung

 Die Definition vom Übergewicht nach Biesalski (1995) ist folgende:

Der Begriff Übergewicht bezeichnet eine über das Normalmaß hinausgehende Erhöhung des Körpergewichts. Im Folgenden wird unter Übergewich t- synonym mit dem Begriff Adipositas- eine Vermehrung der Körperfettmasse verstanden. Aus medizinischer Sicht erlangt Übergewicht dann einen Krankheitswert, wenn damit eine Beeinträchtigung wichtiger Organfunktionen bzw. eine erhöhte Mobilität und Mortalität verbunden ist. Als normal oder wünschenswert gilt dagegen ein Körpergewicht, das die Lebenserwartung nicht verkürzt.“

1.2.  Bestimmung des Übergewichtes: Body-Mass-Index (BMI) und Broca Formel

1.2.1 Body-Mass-Index (BMI)

Er berechnet sich nach der Formel:

Körpergewicht in kg / Quadrat der Körperlänge in m²

und berücksichtigt damit besonders die Körpermasse.

1.2.2 WHO- Einteilung

Es gab früher andere Einteilungen. Die folgende Tabelle zeigt die Einteilung des Körpergewichtes nach WHO in den Jahren 1995/1998.

BMI

Körpergewicht

18,5 – 24,9

Normalgewicht

25,0 – 29,9

Übergewicht

30,0 – 34,9

Adipositas Grad I

35,0 – 39,9

Adipositas Grad II

> 40,0

Extreme Adipositas

Tabelle 1: Vorgaben der WHO (1995 / 1998 ) zur Definition von Übergewicht
von Erwachsenen anhand des BMI-s

 

Die Einteilung der Gewichtsklassen nach WHO 1995/ 1998 (zitiert nach Wirth, 1998):

  1. Das Normalgewicht: Das Normalgewicht ist das durchschnittliche Gewicht innerhalb einer Bevölkerungsgruppe und wird, statistisch gesehen, mit dem Mittelwert angegeben. Da das Gewicht vom Alter, vom Geschlecht und von soziokulturellen Einflüssen abhängig ist, muss auch das Normalgewicht hinsichtlich dieser drei Variablen angegeben werden.
  2. Das Idealgewicht: Das Idealgewicht ist dasjenige Gewicht, bei dem die geringste Mortalität vorliegt bzw. die größte Lebenserwartung besteht. Im Unterschied zum Normalgewicht ist dieser Begriff klinisch definiert.
  3. Das Untergewicht: Ein BMI von <19 kg / m2 für Frauen und <20 kg/m2 für Männer ist nach Angaben der Metropolitan Life Insurance Company (1959) mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.
  4. Das Übergewicht: Vom Übergewicht spricht man, wenn das Körpergewicht, beurteilt nach den Gewicht-Längen- Indizes, erhöht ist. Von Übergewicht wird heute gesprochen, wenn der BMI zwischen 25 und 30 kg/m2  liegt.
  5. Adipositas: Sie liegt vor, wenn der Anteil des Körperfettes an den Körpermaßen erhöht ist. Bray (1987) schlug vor, ab einem Körperfettanteil von  > 30% bei Frauen und  > 25% bei Männern von Adipositas zu sprechen. Ergebnisse aus Untersuchungen zeigen, dass die Mortalität ab einem BMI von > 30 kg/m2 deutlich ansteigt. Somit besteht eine klinische Notwendigkeit, zwischen Übergewicht und Adipositas zu unterscheiden.

1.2.3 Broca- Formel (Kubelka, 1997)

Die Formel Broca-Index wurde nach dem französischen Anatom und Chirurgen Paul Broca benannt. Nach dieser alten Methode wird das Körpergewicht in Relation zum Normalgewicht gestellt.

Nach Broca- Formel:

Normalgewicht = Körpergröße in cm – 100 = kg Normalgewicht für Männer
Normalgewicht = Körpergröße in cm – 100 – 10 % = kg Normalgewicht für Frauen

Normalgewicht  = Körpergröße – 100
Idealgewicht (Frauen) = Normalgewicht – 10%
Idealgewicht (Männer) = Normalgewicht – 15%
Tolerierbares Übergewicht = Normalgewicht + 5 bis 10%
Übergewicht = Normalgewicht + 15%
Starkes Übergewicht = Normalgewicht + 20%

Tabelle 2: Einteilung des Normalgewichts, Idealgewichts und Übergewichts nach der Broca – Formel

 

1.3. Erscheinungsformen der Adipositas

Die Erscheinungsformen der Adipositas hängen vom Alter und vom Aussehen der übergewichtigen Menschen ab.

1.3.1 Kindliche Adipositas (childhood- onset obesity)

Diese Form tritt typischerweise im 1. Lebensjahr, zwischen dem 4. und 11. Lebensjahr, sowie in der Pubertät auf. In diesen drei Perioden gibt es eine Zunahme der Fettgewebszellen (= hyperplastische Form) (Korsten – Reck u.a., 1990 a).

1.3.2 Erwachsenen- Adipositas (maturity- onset obesity )

Nach Wirth (1997) wird bei der Adipositas zwischen zwei Formen unterschieden:

  1. Periphere (gynoide, gluteal- femorale) Adipositas: Es besteht eine Fettvermehrung vorwiegend im Bereich der Hüften und der Oberschenkel. „Gynoid” drückt aus, dass sie häufig bei adipösen Frauen (ca. 85 %) vorkommt.
  2. Abdominale (androide, zentrale, viszerale) Adipositas. Es handelt sich um die typische „Stammfettsucht” mit einer Fettvermehrung im Abdominalbereich. Da diese Form bei ca. 80% der Männer vorkommt, wird sie als „android” bezeichnet.

1.4. Die wichtigsten Einflussfaktoren von Adipositas und von Übergewicht

1.4.1 Genetische Faktoren

In den letzten Jahren sind Einflüsse genetischer Faktoren in der Übergewichtsforschung zunehmend in den Vordergrund gerückt. Es gibt Zwillingsstudien, die zeigen, dass Vererbung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Übergewicht bzw. Adipositas spielt.

1.4.2 Psychosoziale Aspekte der Energieaufnahme

Die Menschen werden in ihrem Ess- und Trinkverhalten durch Interaktion mit anderen Menschen  beeinflusst. Die Bezugspersonen dienen als Vorbilder für soziales Lernen und werden in ihrem Verhalten nachgeahmt (Elmadfa & Leitzmann, 1990, S. 397).

In Deutschland hat der soziale Status ähnliche Auswirkungen auf das Gewicht wie in anderen Industriestaaten (MONICA- Projekt = Monitoring of International Trends und Determinants in Cardiovascular Disease, 1993), das bedeutet, dass je niedriger die soziale Schicht, desto höher das Gewicht ist.

1.4.4 Nahrungsangebot

Die Auswahl der Ernährung bestimmt vorwiegend die Entstehung der Adipositas.
Unsere hochzivilisierte Welt mit ihrem reichhaltigen Angebot an Nahrungsmitteln hoher kalorischer Dichte, die reich an Fett- und Kohlenhydraten in Form ausgemahlener Mehle und Zucker, aber arm an Ballaststoffen sind, begünstigt das Auftreten einer Adipositas (Hövels u.a., 1985, S.415-416).

1.4.5 Psychische Probleme

Die Kinder lernen bereits früh, dass Nahrung nicht nur sättigt, sondern auch tröstet oder belohnt. Viele Kinder reagieren auf Stress, Anspannung oder psychische Belastung mit einer erhöhten Nahrungsaufnahme. Frustration, allgemeine Verstimmung, Angst vor dem Alleinsein usw. sind oft Auslöser für das Essen (Kiefer u.a., 1996, S. 128).

1.4.6 Körperliche Aktivität

„Die Kinder, die trotz ihres Übergewichtes Sport treiben, scheinen sich auch dabei weitaus weniger zu bewegen als gleichaltrige, normalgewichtige Kinder. Sie bleiben z.B. bei einem Fußballspiel häufiger stehen, geben rascher auf, wenn sie meinen, einen Ball nicht mehr zu erreichen. Dabei haben sie selbst den Eindruck, sich enorm zu verausgaben” (Kolbe & Weyhreter, 1998, S. 36).

1.5. Gesundheitliche Folgen von Übergewicht und Adipositas

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Übergewicht eine Belastung für den Körper darstellt und somit auch Auswirkungen verschiedenster Art haben kann:

 

2. Wandel des ideal angesehenen Körpergewichtes während der Geschichte

Schönheitsideale spiegeln immer auch in der jeweiligen Gesellschaft herrschende Machtverhältnisse wieder.

Das im Westen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts modisch gewordene Schlankheitsideal hat im historischen und interkulturellen Vergleich eher Seltenheitswert. Insbesondere weibliche Attraktivität wurde und wird in den meisten Gesellschaften mit einem wohlgerundeten Körper und mit vollen Hüften in Verbindung gebracht. Eine ethnographische Studie ergab, dass in der Hälfte der untersuchten 62 Kulturen dicke Frauen als attraktiv gelten, bei einem Drittel werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 Prozent dünne Figuren bevorzugt. Mit dem Fortschreiten der Globalisierung breitet sich das westliche Schönheitsideal weltweit derzeit immer stärker aus.

Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden mit dem unterschiedlichen Nahrungsangebot erklärt: wo die Versorgungslage unsicher ist, wird Fett zum Statussymbol.

Körperideale in verschiedenen Epochen:

Nach dem zweiten Weltkrieg setzte eine kurze, für das 20. Jahrhundert einmalige Renaissance der üppigen weiblichen Formen ein, verkörpert in Filmstars Marilyn Monroe und Brigitte Bardot. In den 60ern schlug das Pendel wieder zurück- mit der Jugendbewegung der 68er griff ein nie da gewesener Schlankheitskult um sich, dessen Ikone das britische Lolita-Model Twiggy wurde.

In den 1980er Jahren erfasste die Bodybuilding-Welle Mann und Frau gleichermaßen. Bis heute gehört ein durchtrainierter Körper zu den als unerlässlich erachteten Attraktivitätskriterien.

 

3. Das Problem des Übergewichtes und Adipositas in verschiedenen Ländern

Die Adipositas als komplexes Krankheitsbild betrifft alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen (jedoch nicht im jeweils gleichen Maße) und beschränkt sich keineswegs auf die Industrieländer. Im Jahre 1995 waren weltweit noch 200 Millionen Erwachsene adipös. Heute sind auf der Welt eine Milliarde Menschen übergewichtig, 300 Millionen leiden an krankhafter Fettleibigkeit.

Nachdem das Problem jahrzehntelang auf die wohlhabenden Industrieländer beschränkt war, beobachtet man in jüngster Zeit einen Anstieg der ernährungsbedingten Krankheiten auch in Schwellenländern wie Indien oder China. Die WHO spricht von einer Pandemie. So haben viele Chinesen die traditionelle reis- und gemüsereiche Ernährung zugunsten von mehr tierischen Produkten und mehr Fett aufgegeben. Gleichzeitig schwindet die körperliche Arbeit und immer mehr Chinesen bewegen sich motorisiert statt zu Fuß.

Nicht nur Erwachsene sind von Übergewicht und Adipositas mit ihren Folge- und Begleiterkrankungen betroffen. Besonders erschreckend ist in den letzten Jahren der dramatische Anstieg an extrem übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch übergewichtige Erwachsene werden.

4. Prävention und Interventionsmaßnahmen von Übergewicht

In diesem Kapitel wird ausgeführt, wie man übergewichtige Menschen richtig behandeln kann.

4.1. Interventionsmaßnahmen für Übergewichtige

Die Faktoren, die beim therapeutischen Vorgehen berücksichtigt werden müssen sind nach Matthai (2002, S. 16) die folgenden: Alter der PatientenInnen, Familiensituation, Art der Komorbidität, Problembewusstsein, Motivation, mentale Fähigkeiten, räumliche Entfernung zum nächsten Therapiezentrum/Therapeuten, extreme Adipositas.

Wenn man den Erfolg der Therapie lang bewahren möchte, muss man nach Matthai (2002) folgende drei Gesichtspunkte in Betracht ziehen:

4.1.1. Ernährungstherapie

Der Ernährungsberater soll die Therapie nach folgenden Punkten aufbauen:

Der Ernährungsberater muss die Ernährungsgewohnheiten des Patienten z.B. mit Hilfe eines Fragebogens analysieren, um einen entsprechenden Ernährungsplan zu erstellen. (Storlie & Jordan, 1992, S. 30-39)

Meist wird zu mehr Ballaststoffen (s.a. Vollwertkost) und zur Vermeidung von Fetten geraten; Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten sollen durch Nahrungsmittel mit mehr essentiellen Fettsäuren ersetzt werden, bzw. der Fettkonsum sollte insgesamt drastisch eingeschränkt werden.

4.1.2. Körperliche Aktivität

Eine Steigerung des Energieverbrauchs ist durch körperliche Aktivität möglich. Skinner (1989, S.199) weist darauf hin, dass sich der Organismus durch eine Herabsetzung des Grundumsatzes an eine hypokalorische Reduktionskost anpassen kann. Also wird der therapeutische Erfolg eingeschränkt. Die körperlichen Programme sollen so aufgebaut werden, dass die Freude sowie die Sicherheit (kein Risikofaktor) im Vordergrund stehen.

Die Formel von der kalorischer Bilanz nach Franklin (1992) ist die folgende:

Kalorische Bilanz = Kalorienaufnahme in der Nahrung – (Kalorienverbrauch durch Grundumsatz + Kalorienverbrauch durch körperliche Belastung + Kalorienverlust durch ausgeschiedene Körperflüssigkeiten)

Durch Sport wird nicht allein dem Übergewicht entgegenwirkt, sondern werden vor allem der Fettanteil und die Körperzusammensetzung positiv beeinflusst (Franklin, 1992, zitiert nach Lang, 1997). Insbesondere Ausdauersport wie Radfahren, Schwimmen, Wandern und Joggen dienen der Gewichtsreduktion.

4.1.3. Psychologische Therapie

Besprechung der psychologischen Probleme mit dem/der Psychologen/Psychologin oder in einer Gruppe von übergewichtigen Menschen. Familientherapie.

Bei der Therapie zur Gewichtsabnahme treten am häufigsten die folgenden Probleme auf:

4.2.  Präventive Maßnahmen gegen Übergewicht 

4.3. Gesundheitsförderungsprogramme für Übergewicht und Adipositas in verschiedenen Ländern

 

5. Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Die Themen der Überernährung und des daraus resultierenden Übergewichtes und Adipositas gewinnen in westlichen Industrienationen aufgrund der ständig steigenden Prävalenz immer mehr an Bedeutung. Übergewicht und Adipositas betreffen nicht nur  Erwachsene, sondern in zunehmendem Maße auch Kinder und Jugendliche, aus denen sehr wahrscheinlich übergewichtige Erwachsene werden.

Im Laufe der Geschichte der verschiedenen Gesellschaften hat Übergewicht verschiedene Bedeutungen gehabt. In manchen Epochen und Gesellschaften hat Übergewicht eine positive Bedeutungen z.B. Reichtum oder Fruchtbarkeit gehabt, aber in anderen Epochen oder Gesellschaften, in denen das Körperideal eine sportliche, schlanke Figur war, war Übergewicht ein ästhetisches Problem, welches man irgendwie behandeln sollte.

Die größte Veränderung bei der Beurteilung des Problems des Übergewichtes kommt erst in unserer Zeit, in der man das Übergewicht neu definiert. Zurzeit ist Übergewicht ein gesundheitliches Problem, welches verschiedene Begleiterkrankungen hervorrufen kann, deshalb muss man es vorbeugen, oder wenn das Problem bereits vorhanden ist, behandeln.

Die verschiedenen Länder haben verschiedene Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegen das Übergewicht ausgearbeitet, die positiven Erfahrungen werden unter den verschiedenen Gesellschaften ausgetauscht und an wenig entwickelte Länder weitergegeben.

Man hofft, dass diese Gesundheitsförderprogramme wirksam werden und man dadurch die Zunahme der übergewichtigen und adipösen Menschen anhalten und vielleicht auch senken kann.

 

Literatur:

8.11. 8.11. Offene Welt – veränderte Rollen und Begriffe

Sektionsgruppen | Section Groups| Groupes de sections


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INST

For quotation purposes:
Nóra Novák: Veränderungen der Beurteilung des Problems des Übergewichtes und der Fettsucht in verschiedenen Ländern - In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/8-18/8-11/8-11_novak17.htm

Webmeister: Gerald Mach     last change: 2010-03-31