Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 6. Nr. September 1998

Die Handschriften-Sammlung der Berliner Staatsbibliothek
und die Erforschung der europäischen Wissenschaftskommunikation(1)

Jutta Weber (Berlin)

Wenn von der weltberühmten Handschriftensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin die Rede ist, wird sowohl auf den Bestand mittelalterlicher Handschriften als auch auf die Nachlässe und Autographen Bezug genommen. Der folgende Artikel beschäftigt sich ausschließlich mit der Sammlung moderner Handschriften, er geht auf die neuesten Projekte zur Vermittlung dieser und anderer deutscher und europäischer Autographen- und Nachlaßbestände ein. Das Thema Europäische Wissenschaftskommunikation setzt dabei den äußeren Rahmen.

1. Die Handschriftensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin

Die Staatsbibliothek zu Berlin geht zurück auf die Brandenburgisch Kurfürstliche Hofbibliothek. Als Gründungsdatum wird mit dem Jahr 1661 der Zeitraum genannt, an dem diese Fürstenbibliothek der Wissenschaft allgemein zugänglich wurde. Dies geschah auch damals schon dadurch, daß die Bestände katalogisiert wurden. Zwei Jahre vorher, 1659, wurde die Sammlung durch einen Katalog des Bibliothekars Johann Raue erschlossen. Dieser Katalog weist neben Drucken auch Handschriften auf.

Von anderen großen Universalbibliotheken in Europa unterscheidet sich die Berliner Einrichtung durch die von Anfang an zielgerichtete Bestandsvermehrung, zu der sie allerdings historisch bedingt gezwungen war: Während andere große Bibliotheken mit wesentlich früherem Gründungsdatum im 16. Jahrhundert von den Buch- und Handschriftenschätzen der umliegenden Klöster und Gemeinden profitieren konnten, indem sie sie ihren Beständen einfügten, war Berlin geographisch in dieser Beziehung äußerst ungünstig gelegen. Das 16. Jahrhundert und die Reformation hatten Klosterbestände - vor allem die der Bettelordensniederlassungen - des nord-ostdeutschen Raumes verstreut oder vernichtet, die Zisterzienserklöster hatten kaum als Orte geistiger Studien gedient, unter dem 30-jährigen Krieg hatte die Mark Brandenburg wie kein anderes deutsches Land gelitten. Umso wichtiger deshalb, daß durch Kurfürst Friedrich Wilhelm im Berliner Schloß eine umfangreiche, wohlgeordnete Sammlung der Wissenschaft zugänglich gemacht werden konnte.

Natürlich spielten Aspekte staatsmännischer Zweckmäßigkeit dabei eine Rolle. Von Bedeutung erscheint aber vor allem die Tatsache, mit welch ungewöhnlicher Konsequenz diese Sammlung ausgebaut wurde. Unter den Handschriften fanden sich unter anderem zahlreiche Briefe Martin Luthers.

Bedeutend erweitert wurde die Sammlung vor allem seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts, als die Bibliothek der Dienstaufsicht des preußischen Kultusministeriums unterstellt und mit einem festen Etat auch für den Erwerb von Nachlässen und Autographen ausgestattet wurde. Die Nachlässe des Philologen Friedrich August Wolff, des Philosophen Formey, der Sprachwissenschaftler Grimm, des Juristen Savigny, des Pädagogen Francke, des Historikers von Raumer, der Dichter Jean Paul, Rückert, Eichendorff und Chamisso zeugen von der Qualität der Ankaufspolitk. Die deutsche Geistesgeschichte, vertreten mit Namen wie Schopenhauer, Nicolai, Lenz, Herder, Hegel, Varnhagen, Fichte, Mommsen, Fontane, Harnack, Alexander von Humboldt stand auch weiterhin im Vordergrund der Nachlaßerwerbungen. Hinzu kam eine gewisse Spezialisierung auf den Gebieten der idealistischen Philosophie, der naturalistischen deutschen Literatur (Gerhart Hauptmann, Arno Holz) und vor allem auch der Geschichte der Naturwissenschaften in Deutschland. Diese wird besonders durch die ca. 300.000 Dokumente umfassende Sammlung Darmstaedter in Berlin hervorragend. Die heute insgesamt mehrere Millionen Autographen umfassende Berliner Sammlung (dazu gerechnet sind die Einzelautographen aus unseren etwa 700 Nachlässen) zeigt sich so als ein Bestand von ungewöhnlicher Universalität, die auch in den Neuerwerbungen der letzten Jahre, in den Nachlässen des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer, des Antiquars und Sammlers Martin Breslauer, und des Theaterdirektors und Schauspielers Gustaf Gründgens dokumentiert wird.

Nachlässe werden in der Staatsbibliothek noch (!) konventionell erschlossen. Ein alphabetischer Zettelkatalog für den Nachweis einzelner Autographen aus allen Beständen, Nachlaßlisten und, in wenigen Fällen, gedruckte Nachlaßverzeichnisse sind die Hilfsmittel, um unsere Bestände zugänglich zu machen. Die Erschließung wird im allgemeinen von Bibliothekaren vorgenommen, bei besonders bedeutenden Beständen finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft jungen Wissenschaftlern 2 – 5 Jahre intensiver Bearbeitung mit dem Ziel eines gedruckten Kataloges. Aus dieser "Arbeitsteilung" ergibt sich die Möglichkeit, sowohl kontinuierlich Erschließung betreiben zu können, als auch herausragenden Nachlässen eine besondere Bearbeitung angedeihen lassen zu können.

2. Die Zentralkartei der Autographen

A Geschichte und Funktion

Die Zentralkartei der Autographen nahm 1966, unterstützt durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ihre Arbeit mit dem Aufbau eines alphabetisch nach Namen geordneten Zettelkataloges auf. Ihre Bedeutung als Zentralkatalog besitzt auch sie wegen ihres universalen Charakters: Briefe und Manuskripte aus Literatur, Kunst, Wissenschaft und aus der Geschichte werden in ihr namentlich nachgewiesen. Sie erhält heute Lieferungen aus über 150 Institutionen - Archiven, Bibliotheken, Museen und Spezialeinrichtungen in Deutschland. Sie umfaßt über 1.6 Mio. Nachweise, 90% von ihnen sind Angaben zu Korrepondenzen, beziehen sich vor allem auf die bereits seit langem erschlossenen wichtigen Briefe des vorigen und des 18. Jahrhunderts. Außerdem ist in ihr inzwischen ein erheblicher Anteil von Wissenschaftler-Autographen unseres Jahrhunderts enthalten, deren Erschließung zu den Schwerpunkten der Projektförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gehört.

Da jede Institution die Bestände meldet, die nach eigener Einschätzung überregionaler Nutzung zugeführt werden sollen, kann die Bedeutung der dokumentierten Personen sehr unterschiedlich sein. Neben Briefen der international berühmten Koryphäen finden sich daher auch Dokumente von nur nationalem oder sogar lokalem Interesse.
Die Zentralkartei versteht sich so als eine interdisziplinäre Einrichtung zum Nachweis von Nachlässen und Autographen - Manuskripten und Briefen - der deutschen und europäischen Kulturgeschichte. Sie ist damit eine wichtige Informationsvermittlungstelle personenbezogenen Quellenmaterials an die Wissenschaft.
Zugleich ist sie für Archive, Bibliotheken, Museen eine Art "Verbundzentrale", die in Kooperation zur Erschließung autographen Materials geführt wird. Sie dient also auch der Kommunikation der Institutionen untereinander und stellt gleichzeitig die Verbindung zwischen diesen und der Forschung her.

Welche Bedeutung Autographenhändler und ihre Kataloge für die Forschung mit Autographen haben, braucht nicht erklärt zu werden: Der Zentralkartei angegliedert ist ein weiterer Katalog, der auch als einer ihrer Teile angesehen werden kann: der "Katalog der Autographeneinträge in Auktionskatalogen deutscher Firmen vor 1950". Es handelt sich auch hier um einen alphabetisch nach Namen sortierenden Zettelkatalog, der in Ergänzung zum Jahrbuch der Auktionspreise die von deutschen Firmen angebotenen Autographen nachweist. Da das Jahrbuch der Auktionspreise den Verkauf von Autographen erst seit 1950 anzeigt, werden als Ergänzung in der Zentralkartei Kataloge aus der davor liegenden Zeit ausgewertet und verzettelt, d.h. aus jedem Eintrag wird ein Katalogzettel hergestellt. Mit dem Aufbau des Kataloges wurde Anfang der siebziger Jahre begonnen. Bisher konnten alle Kataloge des Berliner Auktionshauses Henrici und beträchtliche Teile der Verzeichnisse der Häuser Stargardt und Liepmannssohn bearbeitet werden. Eine Fortführung unter Einbeziehung weiterer Firmen steht in Aussicht.

Die Zentralkartei und der gerade beschriebene Katalog waren als Zettelkataloge Unternehmen, die zwar von Projekten verschiedenster Bedeutung und Ansiedlung - sei es für Editionen, für lexikographische Vorhaben oder für die Erstellung von Monographien zur Person, für Radio- und Fernsehsendungen, für Zeitungsartikel und Familienforschungen - benutzt wurden, wegen ihrer Schwerfälligkeit aber aktive Dienste in der Regel nicht anbieten konnten.

Gleichwohl hat sie als zentrale Nachweisstelle eine ideale Ausgangsposition für die Planung und Umsetzung neuer überregionaler Angebote und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, die Zentralkartei so auf die Zukunft vorzubereiten, daß sie zentrale Service-Aufgaben für den Nachlaß- und Autographenbereich auf moderner technologischer Basis wahrnehmen und auf diese Weise die Erforschung und Erschließung dieses Materials effizienter koordinieren und damit optimieren kann.

B Retrokonversion

Die Retrokonversion der Zentralkartei der Autographen wurde mit der Erfassung der Personennamen begonnen. Mit Hilfe von DFG-Mitteln wurden seit dem Frühjahr 1995 180.000 Namenssätze erfaßt, sie sind seit 1997 Bestandteil der deutschen Normdatei für Personennamen, die "Personennamendatei" oder "PND" bei Der Deutschen Bibliothek. Diese Datei wird unter Mitarbeit der Staatsbibliothek ständig redaktionell betreut und ergänzt und inzwischen bei Katalogisierungsarbeiten im allgemeinen als verpflichtendes Nachschlagewerk herangezogen.

Gleichzeitig sind diese Personenstammsätze der Kern der automatisierten Zentralkartei der Autographen.

3. DIANA

Damit diese Daten schon heute für die Auskunft der Zentralkartei praktisch genutzt werden können, werden zu den Personennamen zugleich die Sigel aller jeweils bei den Nachweisen beteiligten Institutionen miterfaßt. Das ergibt den schönen Effekt, daß Benutzern, denen pauschale Angaben genügen, schon jetzt "per Knopfdruck" Auskunft erteilt werden kann, z. B.:

Reinhardt, Max
1873-1943
Regisseur; Theaterleiter
Goldmann, Max [Pseud.]
Standorte: Akademie der Künste, Berlin
Landesarchiv Berlin
Inst.f. Theaterwiss. der FU, Berlin
Staats- u. UB Bremen
Stadtarchiv Düren
DDB, Deutsches Exilarchiv, Frankfurt/M.
Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt/M.
Stadt- u. UB, Frankfurt/M.
Zentrum f. Theaterforschung, Hamburg
Theatermuseum, Köln
Reiß-Museum, Mannheim
Deutsches Literaturarchiv, Marbach
Bayerische Staatsbibliothek, München
Stadtbibliothek München
Max-Reinhardt-Gedenkstätte, Salzburg
Stadtbibliothek Wuppertal

Diese angereicherten Namenssätze sollen demnächst weltweit als Datenbank DIANA (Deutscher Index zu Autographen- und Nachlaßbeständen) über die verfügbaren Kommunikationsnetze verbreitet werden. Wir erhalten ein auch in diesem Stadium schon international interessantes und vielfach auswertbares neues Nachweisinstrument. Dies ist aber nur der erste Schritt auf dem Wege zur Retrokonversion der gesamten Angaben der Zentralkartei.

4. RETROKONVERSIONSPROJEKT

Nach wohldurchdachter Planung wurde Anfang Januar in der Staatsbibliothek das Projekt "Maschinenlesbare Erfassung des Grundbestandes der Zentralkartei der Autographen" begonnen. Ermöglicht wird auch dieses Projekt, das nach 3 Jahren abgeschlossen sein soll, durch die großzügige Unterstützung der DFG.

Sehr bewußt hat sich die Staatsbibliothek zu Berlin für eine Erfassung der Daten vor Ort, durch Werkvertragskräfte, entschieden. Gegen die Vergabe des Projektes an eine Firma sprachen wegen des außerordentlich heterogenen Bestandes der Kartei die Kosten und der Aufwand einer zusätzlichen Verfilmung oder Digitalisierung.

Zu berücksichtigen war außerdem, daß ja bereits alle Personennamen der Zentralkartei in einem vorausgegangenen DFG-Projekt und in die PND in Der Deutschen Bibliothek integriert wurden. Diese Namen bilden natürlich einen integralen Teil der nun angelaufenen Erfassung der Bestandsdaten der Zentralkartei. Durch Verknüpfung entsteht ein Nachweisinstrument, das national und international mit zuverlässigen Daten aufwarten kann, in der nationalen Normdatei verankert ist und deshalb Benutzerwünsche hinsichtlich der Genauigkeit der Angaben eines Tages sehr gut befriedigen wird.

Die Weitergabe der in Berlin erfaßten Daten an die jeweils meldenden Institutionen wurde von Anfang an mitbedacht, eine Übernahme in die jeweils eigenen Datenbanken ist grundsätzlich vorgesehen.

Dies wird unterstützt durch Orientierung an dem Regelwerk "Regeln für die Erschließung von Nachlässen und Autographen" – "RNA". Alle Angaben werden strikt nach diesem Regelwerk in das Erfassungsformat übertragen. Die Anwendung der Regeln und Kompatibilität der Datei mit den Vorgaben von MAB2 bereiten einen zukünftigen Datentausch bzw. die Aufbereitung als Metadaten vor.

Folgendes Beispiel zeigt den Umfang eine Standardaufnahme:

Materialart Korrespondenz
Entstehungsland USA
Sprache englisch
Verfasser Fischer, Lucie
Adressat American Guild
Behandelte Person Reinowski, Hans Johann
Ort New York
Datum 06.12.1940
Art, Umfang 1 Bl., maschinenenschr. (Durchschlag)
Inhalt Hilfe für Hans Johann Reinowski
Besitzende Institution Deutsche Bibliothek – Deutsches Exilarchiv
Signatur EB 70/117

Diese Datenbank wird nun ihrerseits Teil des Europa-Projektes MALVINE sein.

5. MALVINE (http://www.malvine.org)

MALVINE ist das Akronym für "Manuscripts and letters via integrated networks in Europe". Das Projekt, das am 24. Juli 1998 begonnen hat, wird 30 Monate lang von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms "Telematics for Libraries" gefördert werden. Dem großen Konsortium gehören Institutionen aus Spanien, Portugal, Norwegen, Dänemark, England, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland an:

Der erste Sponsor des Projektes ist der K.G. Saur Verlag, München http://www.saur.de/

MALVINE ist der Name einer Art fachspezifischer Suchmaschine, sie wird die in den historischen Wissenschaften und in Bibliotheken entstandenen und enstehenden Datenbanken, die Informationen zu personenbezogenen Quellen sammeln, unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche so bündeln, daß der virtuelle Eindruck eines gemeinsamen Kataloges entsteht. Ausgangspunkt des Projektes sind Autographen- und Nachlaßdatenbanken in verschiedenen europäischen Ländern. Zur Anwendung soll modernste Informations- und Kommunikationstechnologie kommen. Weiterzuentwickeln sind gängige multilinguale Zugriffsmöglichkeit sowie eine klare internationale Begriffswelt in diesem Bereich.: Während einerseits der Zugang zu den modernen Handschriften und Briefen erleichtert werden soll, möchten wir andererseits auch demonstrieren, daß durchaus verschiedene Katalogisierungstraditionen nebeneinander bestehen bleiben und dennoch gemeinsame Datenangebote maschinell daraus zusammengestellt werden können.

Wie allseits nur allzu bekannt ist, gibt es viele, zu viele Varianten von Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen, beinahe jede Institution verfolgt eigene Ziele und hat deshalb ein hauseigenes Regelwerk entwickelt. MALVINE bezieht diese Voraussetzung in ihre Planungen ein.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß Nachlässe und Autographen eben nicht nur in Bibliotheken, sondern in Archiven, Museen, Dokumentationsstellen und somit Institutionen mit ganz verschiedenen Aufgaben gesammelt werden. Denken Sie nur an die verschiedenen Auffassungen über Katalogisierung in Bibliotheken und Archiven – formale und sachliche Erschließung als jeweiliger Hauptansatzpunkt.
Und drittens: Die Tradition, in der auch die Staatsbibliothek ihre Autographenbestände katalogisiert, Nachlaßverzeichnisse einer eingeschränkten Öffentlichkeit bestenfalls als gedrucktes Verzeichnis zur Verfügung zu stellen.
MALVINE öffnet diese "verborgenen Schätze" einem breiteren Publikum und zeigt damit auch einen Teil unserer gemeinsamen europäischen Kulturgeschichte in einem anderen Zusammenhang.
So wird MALVINE nicht nur den Informationszugang erleichtern, sondern auch die Kommunikation zwischen verschiedenen Datenanbietern fördern.

Die Idee, ein Netzwerk von Institutionen in Europa zu bilden, das unabhängig ist von unterschiedlichen, bereits existierenden technischen Lösungen, und das dennoch von überallher als homogen erscheinendes Datenangebot zugänglich ist, bietet den Ansatz zu verschiedenen völlig neue Service-Leistungen:
Autographen sind Unikate, die z.Zt. nur innerhalb der bewahrenden Institutionen benutzt werden können. Über den ersten Schritt der Vernetzung digitaler Bestandsnachweise werden in einem zweiten Schritt die Dokumente selbst nach und nach als digitales Datenangebot der Welt virtuell in einer Art "elektronischer Faksimilierung" zugänglich gemacht. Statt der kostbaren Originale wird das Surrogat in vielen Fällen zur Verfügung gestellt, löst die heute verwendete Kopiertechnik ab. In Verbindung mit einer Sicherheitsmikroverfilmung sind so verschiedene Desiderata sowohl aus bibliothekarischer als auch aus Sicht der Wissenschaftler, unserer Kunden, zu befriedigen.
Standards für die Search- und Retrievaltechnik zu entwickeln, Standardlösungen beim Datenangebot zu verwenden, jedoch nicht bei minimalen Anforderungen stehenzubleiben, ist ein weiteres Ziel des gemeinsamen Projektes. Die Klärung urheberrechtlicher Fragen spielt in diesen Bereich ebenso herein wie die Frage der Gebührenabrechnung.

Vorgesehen ist auch die direkte Kommunikation zwischen Wissenschaftlern, Editionsprojekten, dem Autographenhandel und den verwaltenden staatlichen Einrichtungen um die gegenseitige Information zu erleichtern.

Das sogenannte "feed back" systematischer zur Verbesserung des Informationsangebots einzusetzen, ist ein wichtiger Gedanke des Projektes. Zusammenarbeit zwischen Benutzern, Datenanbietern und technischen Entwicklungsfirmen bei der Entwicklung von technischen Lösungen ist der in MALVINE eingeschlagene Weg, um sowohl den Bedarf auf Seiten der Benutzer als auch auf Seiten der Datenanbieter befriedigen zu können.

Die einzelnen Service-Angebote können noch einmal kurz so zusammengefaßt werden:

a) auf Seiten der Datenanbieter:

b) auf Seiten der Endnutzer:

Damit wird MALVINE ein Kommunikationsforum im Bereich Nachlaßerschließung sein, das ganz neue Möglichkeiten der gegenseitigen Information erschließt und sowohl der Forschung als auch den Datenanbietern ein weites Feld neuer Nutzungsgegebenheiten eröffnet.

Diese Hinweise mögen Ihnen als Anregung dienen, sich in das Projekt mit eigenen Vorschlägen einzumischen. Schreiben Sie uns co-ordinator@sbb.spk-berlin.de)! Das Konsortium freut sich darauf, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.

© Jutta Weber (Berlin)

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Anmerkungen:

(1) Das Copyright für diesen Beitrag liegt bei der Verf.; sie hat Teile dieses Referats auch in anderen Publikationen verwandt.


Webmeisterin: Angelika Czipin
last change 26.11.1999