ABSTRACT:
Die Untersuchungen verschiedener Literaturquellen haben gezeigt, dass Tradition, Innovation und Reproduktion entweder nur prozessual oder nur vom Standpunkt der Wirtschaft, Gesellschaft und des Staates erkundet wurden. Das ist ein analytischer Ansatz „von oben nach unten“. Es wurde jedoch festgestellt, dass diese Konzepte bis jetzt noch nicht durch Oberbegriff oder arteigene Unterschiedlichkeiten bestimmt worden sind. Die Betrachtung der Innovations-, Traditions- und Reproduktionskonzepte im Kontext der menschlichen Entwicklung ist der Ausdruck des synthetischen Ansatzes „von unten nach oben“. Aus dem Vergleich dieser Ansätze ergibt sich der Schluss, dass die Bestimmung der zu analysierenden Begriffe aus klassischer Perspektive durchgeführt wird, dabei werden diesen Begriffen innere und äußere Determinanten - einschließlich Mentalität - zugrunde gelegt.
In diesem Beitrag werden Angemessenheit und Nützlichkeit der Interpretation der Tradition als immanenter Determinante zur Entwicklung der Innovation begründet. In der philosophischen Literatur werden Tradition, Innovation und Moderne gegenübergestellt. Durch die Auffassung der Tradition als immanenter Innovationsdeterminante wird der Widerspruch dieser Antithese aufgehoben. Eine derartige Interpretation des Konzepts „Tradition“ soll die Innovationsentwickler anregen, Widersprüche nicht nur in der Entwicklung der Wissenschaft, Technik, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und des Staates, sondern auch in der Evolution und Involution des Menschengeschlechts zu erkunden und aufzuschließen. Letzten Endes soll es der ethischen Vollkommenheit des Menschengeschlechts dienen.
Es sei unterstrichen, dass die auf diesem Wege ermittelte Wechselbeziehung zwischen der Tradition und Innovation den Archaismus und Traditionalismus minimalisieren soll, die letzten beruhen auf Prinzipien der Beständigkeit und Unabänderlichkeit. In diesem Fall strebt die Tradition die Erneuerung an und wird zur Innovationstreibkraft, und die Innovation will sich behaupten und ihre Natürlichkeit und ihre enge Beziehung (Verbundenheit) mit der menschlichen, gruppenspezifischen, sozialen, beruflichen, konfessionellen, ethnischen und nationalen Mentalität beweisen. |