ABSTRACT:
Hundert Jahre Einsamkeit , der magisch-realistische Roman von Gabriel García Marquez, ist das Vorbild von mehreren ungarischen 'Generationenromanen'. Die Romantetralogie vom Wojwodianer Schriftsteller Nándor Gion (Virágoskatona, Rózsaméz, Ez a nap a miénk, Aranyat talált), die Werke des transsylvanischen Autors István Szilágyi (Kő hull apadó kútba) und die des Zigeuner-Belletristen József Holdosi (Kányák) sind gewissermaßen Fortsetzer der Marquezschen Traditionen. Aber wie können die Elemente des magisch-realistischen Romans im Rahmen der ungarischen Verhältnisse weiterleben? Wie verändern und verwandeln sich die für die lateinamerikanischen Romane charakteristischen Motive durch das Schicksal mehrerer Familien? Wie passen diese Elemente zu solchen seltsamen Verhältnissen, wenn mehrere ethnische Gruppen und verschiedene kulturelle Traditionen nebeneinander leben? Mit der Analyse der Motive und mit der Hilfe von 'Cultural Studies-Methoden' möchte meine Arbeit auf diese Fragen eine Antwort bieten.