ABSTRACT:
Geschlechterthemen werden meistens nur von der Problemseite her angegangen. Dafür gibt es ja auch reichlich Gründe. Allerdings verlieren wir dabei leicht unsere Sehnsüchte, Ziele und Visionen und ethischen Werte aus dem Blick. In dem interaktiven Workshop werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer - ausgehend von alltäglichen Geschlechterbildern - zu einem aktiven Umgang mit Geschlecht angeregt: Wie hätten wir es denn gerne mit den Geschlechterdingen? Wo liegen Stolpersteine, Ausgrenzungen, Eingrenzungen, Absturzgefahren und (Un)lustfaktoren?
Dabei stehen Formen, Werte und Haltungen der Wertschätzung zur Diskussion. Ziel ist es, mehr in Verbindung mit dem Visionären zu kommen, um neue Ausblicke auf die Zukunft der Geschlechter zu schaffen. Gleichzeitig wollten wir Bereiche identifizieren und ansprechen, die unseren Wünschen im Weg (Hierarchisierung, Diskriminierung) stehen. Es sollen Ideen dafür entwickelt werden, wie solche Hindernisse ansatzweise beseitigt werden könnten.
Der interaktive Workshop
Alle Menschen stellen zu jeder Zeit ihr soziales Geschlecht ständig her - und auch umgekehrt werden wir unablässig von anderen geschlechterbezogen definiert. Es ist in diesem doppelten Interaktionsprozess - ähnlich wie beim Kommunizieren - nicht möglich, sich einfach auszuklinken, also nicht zu "gendern". Wenn wir es ohnehin tun, muss Geschlecht immer wieder nach aus- und Einschlüssen im Umgang damit hinterfragt werden. Es geht im Genderworkshop gerade darum, Geschlecht aus Normalitäten und Selbstverständlichkeiten zu befreien, die wir unhinterfragt "einfach so machen". Dies führt nämlich oft zu Verengungen in der Möglichkeit, wie wir individuell und/oder "als Frau" oder "als Mann" sein können und wollen. Außerdem sind sie oft der verdeckte Grund für Ungleichheiten und damit fehlender Gerechtigkeit.