ABSTRACT:
Spätestens seit der wissenschaftlichen Tätigkeit von Friedrich Nietzsche steht fest, daß alle textuellen Kommunikationen eigentlich rhetorisch-stilistisch bestimmt und dadurch ohnehin literalisiert sind. Das gilt sowohl für Phänomene auf dem Gebiet der literarischen und allgemeinen Narratologie als auch für die "naturalen" - also menschlich-psychologischen und menschlich-soziologischen - Erscheinungen dieser Strukturen z. B. im Rahmen von Romanen, Erzählungen, Filmen, Alltagstexten, Briefen usw. Diese könnte man auch als Strukturen der Sprechakte auffassen, vielmehr aber müsste man diese global-allgemeinen Formen der menschlich-sprachlichen Reaktionen und Handlungen als eindeutig narratologische Bausteine von schöngeistigen Texten betrachten, ginge es um Theorien des sogenannten "Realismus" oder die der "Dialogizität". Solche Zusammenhänge untersucht mein Vortrag, der nebenbei auch eine spezielle literarhistorische Linie der ungarischen Literatur im 20. Jahrhundert auf dieser Basis - ausgehend von der diesbezüglichen Grundleistung des bedeutenden Autors István Örkény - feststellen möchte.