ABSTRACT:
Das geschlossene System der rationalen Wissenschaftlichkeit kann das Irrationale nicht auslöschen. Den Zusammenbruch der rationalen Wertsysteme betrachtet Hermann Broch als Katastrophe der Stummheit; die Sprache wird nur noch als Verständigungsmittel benutzt, das immer mehr vom Wort unabhängig wird. Das Dichterische ist herausgefordert. Es soll als Wegweiser, als positive Instanz wirken, um das immerwährende, schmerzliche Problem der Sinngebung zu lösen. Kann das Irrationale als offenes System betrachtet werden? Kann es das geschlossene System der rationalen Weltordnung aufsprengen? Kann es zu einem Gleichgewicht kommen und welches Wertsystem könnte dann entstehen? Die psychologischen und psychoanalytischen Erkenntnisse, die unter anderem in Brochs Roman "Die Schlafwandler" Widerhall finden, sollen dazu beitragen, Elemente seiner Schaffensweise herauszuarbeiten.