ABSTRACT:
Im Vortrag soll vorgestellt werden, wie die rhetorische und narratologische Aussagestruktur von Brochs Fiktion zu dessen Problematisierung der Moderne beiträgt. Eine solche Analyse widerspricht der These von einer einfachen Kongruenz zwischen den bekannten thematisch repräsentierten und den formal bedingten Auflösungserscheinungen, denen die Forschung bisher überwiegend ihre Aufmerksamkeit gewidmet hat (Multiperspektivismus, Simultaneität). Es soll vielmehr der Blick für den schillernden Erzählerdiskurs geschärft werden, der nicht nur in den Exkursen seine Spuren hinterlässt und dessen Modalisierungen eine anders gelagerte Darstellung des Verhältnisses von Offenheit und Geschlossenheit herbeiführen. Konkret wird dazu auf die Verfahren der stellvertretenden Fokalisation und der Psychonarration eingegangen.