ABSTRACT:
Ich untersuche eine sich konzentriert realisierende Form von den volkskundlichen Beziehungen in der Prosa von Miklós Mészöly anhand der Novelle Geflügelte Pferde. Im Mittelpunkt der Interpretation steht ein Dialog zwischen bestimmten Elementen der Volksüberlieferung und einigen Gestalten wie auch Geschichten der griechischen Mythologie. In diesem Dialog werden auch die verschiedenen möglichen Wege der Auslegung konstruiert. Infolge eines doppelten Todesfalls treten die tiefen Schichten der Persönlichkeitsstruktur der Gestalten - abhängig von der Betroffenheit - in Aktion, die durch die Darstellung von den unterschiedlichen Formen der Tradition Gestalt annehmen, das Zeugnis ablegend von der bewahrenden und eine Identität zustande bringenden Rolle der Volksüberlieferung. Die Elemente der in Aktion gebrachten Volksüberlieferung sind Förderer, Formen für die Verarbeitung und Auslegung, es können jedoch die auf dieser Weise entstandenen Handlungen in der Textwelt der Novelle nicht vollständig durchgeführt werden. Dieser verhältnismäβige Misserfolg handelt auch von der Tragfähigkeit der Kodierungsarten sowie der Kapazität von den Traditionen.