ABSTRACT:
Die Vermutungen mehren sich, dass die traditionelle Kompetenzlagen, vor allem des (öffentlich aufrechterhaltenen) Kunst-, Kultur- und Bildungsbetriebs, die zwischen diesen Politikbereichen streng zu unterscheiden suchen, dem umfassenden gesellschaftlichen Transformationsprozess von der Industrie- zur Wissensgesellschaft immer weniger zu entsprechen vermögen.
Eine daraus resultierende "Überalterung", vor allem der involvierten Apparate und Institutionen und ihres kulturpädagogischen Angebotes (und damit Publikums) macht diese für immer mehr Menschen immer weniger attraktiv und setzt auf diese Weise deren öffentliche Trägerschaft unter erhöhten Legitimationsdruck. Immer mehr dieser Einrichtungen erscheinen – angesichts einer sich dynamisch an den radikal geänderten Markterfordernissen sich orientierenden Kultur- und Bildungsgüterproduktion - als weitgehend gesellschaftlich isoliert und daher immer weniger geeignet, die aktuellen gesellschaftlichen Tendenzen aufzugreifen und produktiv mitzugestalten.
Die Sektion untersucht neue strategische Verknüpfungen von Kultur- und Bildungspolitik im lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Kontext.
Eingeladen sind vor allem VertreterInnen von Kunst-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, die über einschlägige Erfahrungen im Bereich kultureller Bildung, Kunstvermittlung oder Audience Development verfügen und diesen in einen (gesellschafts-)politischen Kontext stellen wollen.
Ziel ist die Erarbeitung einer Empfehlungsliste, welche Maßnahmen auf einerseits politisch-administrativer und andererseits institutioneller Ebene getroffen werden können, um sich entsprechend der neuen gesellschaftlichen Anforderungen neue zu positionieren.