ABSTRACT:
Das Problem des Verhältnisses zwischen Traditionen und Innovationen in den Geisteswissenschaften gehört zu besonders wichtigen und aktuellen. Es kann aus verschiedenen Gesichtpunkten betrachtet werden, wobei jeder seine Vorzüge besitzt. Aus der Licht der Allgemeinen Theorie der Evolutionirenden Systeme (ATES) /Eps h tein, 2002. u.a./ ist dieses Problem das Hauptproblem der Theorie der biologischen Evolution und der Wissenschaftsgeschichte. Die systemhafte Interpretation des Problems besteht in der Deutung der Rolle der Rückkapellung in evolutionierenden Systemen, wo die letztere einerseits die Rolle des konservativen Faktors spielt, indem sie besonderswichtige Innovation der Organisation als Struktures des Systems beibehält, andererseits ebnet sie auf diese Weise den Weg für die Entstehung der Möglichkeiten, die das System verändern, ohne seine Lebensfähigkeit zu beeinträchtigen.
In der Biolinguistik (Yeyger, Epshtein, 2005) als transdisciplinärem Gebiet der Wechselwirkung zwischen zwei Wissenschaften - einer Naturwissenschaft und einer Geistwissenschaft - kommt eine Reihe allgemeinen Gesetze in der Entwicklung der Sprache und der biologischen Evolution in Erscheinung. Hierher gehören die Geszetze von Adaptationsgenese, Unbegrenzhut, Unregelmässigkeit, Nichtumkehrbarkeit und Kontinuität der Evolution, das Gesetz der Wechsels der kurzen Perioden der Entstehung der Organisation und der langsamen Entwicklung auf der erreichten Grundlage, das Gesetz der Auswahl als treibende Hauptkraft des Progresses. In der Linguistik kann dieses Gesetz als Verhältnis zwischen „absolutem“ und „relativem“ Progress in der Sprachentwicklung betrachtet werden. Hier ist der algemeine Progress (ebenso wie in der biologischen Evolution) mit der Verkomplizierung der Sprache mit der Steigerung auf dieser Basis ihrer Mannigfaltigkeit verbunden. Der allgemeine Progress der Sprache wird wahrscheinlich auf die genannte Weise vor sich gehen, wobei die lokalen Sprachen als Mittel des Verkehrs und Kultur erhalten bleiben würden.
Das Problem der Gesetze in der Linguistik steckt noch in seinen Anfängen und das Problem des Verhältnisses zwischen Traditien und Innovation wird zur Zeit auf der phänomenologischer Ebene erforscht. Man kann aber hoffen, dass in diesem Referat dargelegten Gesetzmässigkeiten der Sprachentwicklung und die Klärung des Verhältnisses zwischen Traditionen und Innovationen in der Biologie und in der Wissenschaftgeschichte der weiteren Erforsschung dieses Probles im allgemeinen und auf der Systemsebene insbesonders förderlich sein wenden.