Die weltweit geführten Debatten über die Bedeutung von Wissenschaft,
Forschung und Innovation für die Entwicklung der "wissensbasierten
Informationsgesellschaft" erhalten in Europa durch die Integrationszielsetzungen
der Europäischen Union zusätzliches Gewicht. Die weit in die
Zukunft reichende Vision eines transnationalen Staatswesens setzt mehr
als das technokratische Gelingen der Formierung von Institutionen und
wirtschaftlich erfolgreiche Strategien zur Förderung von Technologien
und Wettbewerbsfähigkeit voraus. Das Thema "Forschung für
Europa" sollte daher auch nicht missverstanden werden als Aufforderung,
sich auf zu kurz greifende Fragen über die möglichen Standortvorteile
Europas gegenüber anderen Weltregionen zu konzentrieren. Vielmehr
ist die zentrale Frage der Sektion: Wie ist bzw. wie sollte europäische
Forschung organisiert und strukturiert sein, um die EU als eine die
nationalen Grenzen überbrückende Union in Richtung eines sozial,
ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Modells entwickeln zu
können?
Die Beiträge und Diskussionen in
dieser Sektion werden sich auf bestehende Schwerpunkte und Konzepte
der EU-Forschungsprogramme nur im Sinn einer Hintergrundfolie beziehen.
Im Vordergrund stehen inhaltliche Interessen, die im Rahmen des ersten
gesamteuropäischen Projekts zur Durchführung von BürgerInnenkonferenzen
in allen 27 EU-Mitgliedstaaten als besonders vordringlich heraus gearbeitet
wurden ("ECC": www.European-Citizens-Consultations.eu):
- Sozialpolitik und Familien
- Umwelt und Energie
- Die globale Rolle der EU und Migrationsfragen
Im Abschlussdokument des Projekts ECC (Mai 2007)
wurde überdies die Bedeutung der
- Partizipation von Bürgern und Bürgerinnen
in europäischen Entscheidungsprozessen als besonders bedeutsame
Querschnittsmaterie hervor gehoben.
In der Sektion Forschung für Europa wird
anhand verschiedener Projektbeispiele untersucht werden, welche Ergebnisse
und Lösungsvorschläge die EU-Forschungsförderung in diesen
vier Schlüsselbereichen zustande gebracht hat bzw. bringen kann.