Wissenschaftliche Leistungen ereignen sich in Organisationen, so sehr auch Einzelne die Leistung hervorbringen mögen. Die immer wieder gestellte, ungeklärte Frage lautet daher, in wie ferne beeinflusst - fördert oder erschwert - eine bestimmte Wissenschaftsorganisation die Produktion wissenschaftlicher und technologischer Leistungen? Wie ist der Zusammenhang zwischen Organisation und Kreativität zu sehen? Die zahlreichen Reformen der Wissenschaftsorganisationen in jüngster Zeit, vor allem in Europa, sind Beispiele für Versuche, die Innovationsfähigkeit der Wissenschaftlergemeinden zu erhöhen. Sind Reformen wirksam in diesem Sinne? Sinnvoll scheint es, die Mikro- und Makroebene der Wissenschaftsorganisation zu differenzieren, also die Modelle der Wissensproduktion in einzelnen Fächern, an der „Front“ der Entwicklung etc., zu unterscheiden von den Modellen der (nationalen) Förderung und Steuerung der Wissenschaft, Forschung und Technologie. Zu ihnen tritt mit den EU Programmen und dem Lissabon/Barcelona Prozess „governance“ als spezifisch neue makropolitische Vorgänge für Wissenschaftsentwicklung.
