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Zwischen religiöser Performativität und Bühnen-Performance: Musik und Tanz bei sufisch orientierten Gemeinschaften in der Türkei und in der Diaspora
Béatrice Hendrich (Philipps-Universität Marburg, Centrum für Nah- und Mitteloststudien)
Email: BeatriceHendrich@web.de
ABSTRACT:
Kulturelle und religiöse Ausdrucksformen, die auf „Musik“ und „Tanz“ beruhen, spielen in den sufischen (muslimisch-mystischen) Gemeinschaften im Allgemeinen und insbesondere in denen der Türkei eine herausragende Rolle. Ihre Funktion ist vielfältig, hatte aber in der Vormoderne vor allem die Funktion, Gotteserfahrung herbeizuführen und Gemeinschaft zu aktualisieren.
In der Gegenwart finden sich diese Ausdrucksformen auch in anderen Räumen und Zusammenhängen wieder, z.B. als Lehr-Aufführung oder sogar als Bühnen-Performance. Dieser Wandel hängt mit den Veränderungen sowohl der Zeit als auch des Raums zusammen: Aus den Dörfern in die Städte, aus der schützende Verborgenheit in den Schutz der Öffentlichkeit, sind die Aleviten getreten, aus den geschlossenen Zusammenkünften der Ordenshäuser auf die Bühnen der Welt die Mitglieder der Mevleviye. Die Aleviten insbesondere haben dabei auch das vormoderne Dorfleben eingetauscht gegen die Verstädterung in der Türkei und in der Diaspora, und entwickeln als transnationale Gemeinschaft ihre Rituale und performative Repräsentationen in Zusammenhang mit postmodernen Vorstellungen von (religiöser) Kultur.
Der Beitrag wird konkrete Beispiele für diese Veränderungen in verschiedenen sufisch orientierten Gemeinschaften aufzeigen, die Veränderungen in den gesellschafts-politischen Zusammenhang bringen und die Abgrenzung von performativer Handlung und performance in diesem Rahmen thematisieren.
Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz FischerKCTOS: Wissen, Kreativität und
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