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Teilzeitarbeit ein weibliches Desiderat?
Sabine Kergel (Berlin) [BIO]
Email: s.kergel@gmx.de
ABSTRACT:
Während Vollzeitarbeit und reguläre Arbeitsverhältnisse eine männliche Domäne geblieben sind, waren die ergänzenden zuverdienenden Berufsverhältnisse in erster Linie weiblich besetzt. Der Arbeitsmarkt fragmentiert sich somit gemäß der Geschlechterachse. Wenn Frauen ihre Arbeitsplätze über die Zuverdienerrolle interpretieren, wählen sie entweder ein Schicksal in Abhängigkeit oder bestimmen ihre Rolle über eine Unterwerfung unter die dominanten Positionen männlicher Herrschaft, die über die Arbeitsteilung verteilt wird, da sie den hierarchisierenden Mechanismen männlicher Dominanz entspricht. Dabei haben die Männer die Position des Alleinverdieners spätestens seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts verloren. Hier stellt sich die Frage, wie sich Positionierungen gemäß einer geschlechtlichen Gruppierung weiterhin durchhalten können, wenn diese ihre Referenzebene und materielle Basis bereits lange verloren haben und welche Identitäten und Ansprüche Männern in prekarisierten und fragilen Lebenslagen aufrecht erhalten können.
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