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<<< Der Kaukasus und Europa / Caucasus and Europe
Zeit zum Schaffen und Zeit zum Verschaffen
Beispiel: GeorgienTengiz Khachapuridze (Tbilissi)
Email: tthb2001@yahoo.com
ABSTRACT:
Nie zuvor wurde so viel und so oft vom Dialog der Kulturen gesprochen und aus allen Anlässen wiederholt, dass die Welt nur durch Kulturdialog, Kulturannäherung, Kulturharmonie, gegenseitige Kulturenbereicherung usw. verbessert, vermenschlicht oder sogar gerettet werden kann. Das klingt echt schön und hoffnungserweckend, denn der allgemeine politisch-wirtschaftliche Hintergrund in der ganzen Welt und die alltägliche Realität lassen die absehbare Zukunft recht trüb aussehen. Also – vielleicht wirklich eine sehr gute Chance zur Weltverbesserung oder Weltrettung?
Dass der oben erwähnte Dialog nicht nur notwendig, sondern auch unumgänglich ist, weiß wohl jeder. Fraglich ist nur, wie man miteinander spricht. Zu beachten wäre, dass es dabei nach ein paar obligatorischen freundlichen Begrüßungsphrasen aus dem Dialog kein Monolog wird, wobei der „Kleinere“ ab und zu bescheiden bis ehrfürchtig nur „ja“ (meistens) und „nein“ (sehr selten) einwerfen darf. Auch bei der ebenfalls erwähnten Annäherung müsste man wohl beachten, dass allein der Schatten des „Größeren“ den ganzen kulturellen Schatz des jeweiligen „Kleineren“ nicht völlig verdunkelt und diesen am Ende mit „Verschlucken“ bedroht. Sollte dies doch passieren, verschwindet die feierlich angekündigte Kulturenharmonie schon automatisch. Wo liegen und wie sind die erforderlichen Feinheiten, die die „Großen“ zu beachten und die „Kleineren“ zu befürchten haben? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es sicherlich nicht – in jedem konkreten Fall sind sie unterschiedlich und müssen von den jeweiligen Parteien selbst gefunden werden. Gerade um einen konkreten Fall dieses Problems - das Beispiel Georgien - handelt es sich im vorliegenden Beitrag.
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