Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

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Verständnis und Praxis des Feminismus in Indien

Sunanda Mahajan (Department of Foreign Languages, University of Pune, Pune, Indien) [BIO]

Email: mahajan.sunanda@gmail.com

 


 

ABSTRACT:

Globalisierung und liberale Marktökonomie sind zwei Suchbegriffe, mit deren Hilfe man eine Suchexpedition über Feminismus in Indien in der Gegenwart und Praxis unternehmen kann. Von den von der westlichen Welt initiierten ersten Schritten der Frauenbewegung in den 70er Jahren bis zu von der Globalisierung glorifizierten Zeiten des letzten Jahrzehnts könnte man einen Weg verfolgen, den Frauen Indiens, die zu verschiedenen Schichten, Kasten, Religionen, Sprachgesellschaften und kulturellen Gruppen gehören, zurückgelegt haben.. Wenn man die oft zitierten Musterbeispiele wie Indira Gandhi oder Arundhati Roy erwähnt oder die zur Skandalgeschichte gewordenen Witwenverbrennung zum Hören bekommt, ist man hier in Europa verwirrt, weil man nicht weiß, welches Bild indischer Frauen als repräsentativ zu nehmen wäre.

Zusammenfassend kann gesagt werden: dass es in der indischen Gesellschaft überwiegend ein patriarchalisches, familienzentriertes System gibt und Männerdominanz in öffentlichen und privaten Bereichen existiert. Veränderungen in der traditionellen Rollenverteilung in der urbanen aufgeklärten Mittelschicht und ein neues Bewusstsein der Frauen auf dem Land gegenüber ihrer Rolle in Politik, in Verbesserung der Umwelt und Infrastruktur sind als positive Änderungen zu erkennen.

Auf diesem Hintergrund möchte ich in meinem vorgesehenen Referat anhand einiger in letzten 30 Jahren publizierten Frauenautobiographien einen geschichtlichen Überblick über Frauenfragen und Bewusstwerdungsprozess der Frauen über eigenen Rechte geben und auch besprechen wie Wechsel der Akzente, Verschiebung der Paradigmen in den feministischen Diskussionen und in den Arbeiten der Frauengruppen von Mittelschichts-Intellektuellen zu Frauenproblemen der ökonomisch niedrigen Schichten in der letzten Zeit sichtbar geworden sind. In dem Referat wird auch auf aktive Teilnahme der Frauen in Frauenpolitik und Druck der Frauengruppen, Frauenorganisationen, Frauensolidaritätsinitiativen , die an die Gesetzgebung betreffend Frauenfragen mitgewirkt haben eingegangen.

Der Schwerpunkt der Erläuterung ist Maharashtra – eine westindische Region, in der ich lebe, und die, was Frauenpolitik betrifft, mit ihrer Geschichte in der Frauenbildung eine führende Rolle spielt.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007