Patron: President of Austria, Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Knowledge, Creativity and
Transformations of Societies

Vienna, 6 to 9 December 2007

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„Das Bildnis eines behinderten Mannes“
Bildnisse als Dokumente zur Geschichte von Behinderung und deren Interpretation
„The portrait of a disabled man“
Portraits as documents of the history of disability and their interpretation

Volker Schönwiese (Universität Innsbruck) [BIO]

Email: volker.schoenwiese@uibk.ac.at


 

ABSTRACT:

In dem Beitrag wird über Ergebnisse aus einem inter- und transdisziplinärem Projekt „Das Bildnis eines behinderten Mannes“ berichtet. Drei bisher unbeachtete Bildnisse von behinderten Personen aus dem 16. Jhd. bzw. Beginn des 17. Jhd. werden als Dokumente zur Geschichte von Behinderung und zur Kultur des Körpers seit der frühen Neuzeit dargestellt.

Ausgangspunkt des Projektes war die Annahme, dass der alltägliche, sowie der von Institutionen geprägte und wissenschaftliche Diskurs über Behinderung von inneren und äußeren Bildern, oder besser: von einer Kultur von Blicken geprägt ist, die sich in unterschiedlicher Weise, also auch in konkreten Bildnissen materialisieren.

Als praktische Analysemethode wurde ein Vorgehen gewählt, das den Interpretationsrahmen des Bildes erweiterte und über eine extensive Sammlung von Kontextkategorien versuchte, dem Sinn von Bildern für heute näher zu kommen. Unterschiedlichste Erfahrungen, Wissensbestände und assoziative Zugänge konnten so erfasst und repräsentiert werden.

Dargestellt wird auch, wie die Einbeziehung von Behinderung betroffener Personen in den Forschungsprozess im Sinne von Transdisziplinarität, den Blick auf künstlerische Selbstpräsentationen von behinderten Personen gelenkt hat.

 

 

The content of this presentation refers to the results of an interdisciplinary and transdisciplinary project „The portrait of a disabled man“. Three until now unnoticed portraits of disabled persons from the 16th century and respectively from the beginning of the 17th century will be presented as documents of the history of disability and the culture of the body since the Renaissance.

The starting point of the project was the assumption that the everyday and also from institutions affected scientific discourse about disability is affected by internal and external images or better said: affected by a culture of gazes.

As a practical method of analysis the frame of interpretation was extended and it was tried to understand the actual meaning of the portraits through an extensive collection of categories of the whole context.

In this way it was possible to represent different experiences, knowledge and personal associations. How the participation of disabled persons in the scientific work, as transdisciplinary work, has called the attention to artistic selfpresentation, will be pointed out.


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007