Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< Culture sans frontières / Kultur ohne Grenzen / Culture without borders


 

Aus den Notizen einer Übersetzerin

Gülperi Sert (Universität Dokuz Eylül, Izmir)

Email: gulperi.sert@deu.edu.tr

 


 

ABSTRACT:

Die Kultur einer Nation, einer Epoche und einer Gesellschaft, die wir als Ausdruck ihres indviduellen und spezifischen Lebensstils bezeichnen können, gelangt besonders stark in den Werken ihrer Künstler zum Ausdruck. Freilich stellen sowohl die Sprache als auch die Literatur ein unverzichtbares Element in jeder Kultur dar. Der schönste Weg, fremde Kulturen kennenzulernen, führt über die Übersetzungen ihrer zugehörigen literarischen Werke. Und angesichts der Weltglobalisierung kommt den Übersetzungen in der gegenwärtigen Situation zweifelsfrei eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit zu.

In der Türkei begann erstmals mit der “Lale”-Epoche eine organisierte Übersetzungsbewegung, die sich in der “Tanzimat”-Epoche verstärkte, und schließlich mit der Gründung der Türkischen Republik durch intensive staatliche Unterstützung regelrecht ihre “Goldene Aera” erlebte.

Die Übersetzungen aus den Fremdsprachen haben sicherlich mitunter die Perspektiven unserer Sprache, unseres Gedankenguts und unserer Kultur bereichert. Mit Hilfe der Beschäftigung von Übersetzungen aus der Weltliteratur wurden vor allem in der Vergangenheit (insbesondere der “Tanzimat”-Epoche) viele einheimische Schriftsteller gewonnen, und die Romantradition begründet.

In der gegenwärtigen Situation hingegen, ist es der Übersetzung in der Türkei aufgrund der Indivdualstrategien und -verfahren der Verlage leider noch nicht gelungen, sich als eine eigenständigen Branche zu manifestieren. Sicher sträubt sich jede Fremdsprache auf ihre eigene individuelle Art und Weise dagegen, übersetzt zu werden, und verlangt nach Ausdruckskraft, die selbstverständlich nicht ohne einer mühsamen Suche und Auseinandersetzung freigesetzt werden kann.

Dieser Beitrag soll die “Kultur-Übersetzungs”-Perspektive einer Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin bei der Literaturübersetzung skizzieren, und einen Einblick in ihre Verfahrensweise verschaffen. Die Übersetzerin wird dazu aus ihrer eigenen Übersetzungserfahrung heraus über ihre persönlichen Übersetzungsarbeiten berichten, indem sie auf die Schwierigkeiten und ihre Lösungsvorschläge selbstkritisch mit Beispielen eingeht und diese wissenschaftlich darlegt.

.


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007