ABSTRACT:

Antike, Moderne, Postmoderne: Diese sind Inhalte und Begriffe – vor allem aber Stilkategorien –, mit denen man sich vor allem innerhalb der eigenen Grenzen beschäftigt. Auch die „alte” Debatte zwischen Modernismus und Postmodernismus kann sich aber nur dann gut einschätzen, wenn mindestens einige ihrer Momente wirklich auf dem Basis und nach Maßstäben der Antike geprüft werden. Ich denke vor allem an die „Zitatenkultur”, die mit dem 20. Jahrhundert in der Literatur einsetzte, und die heutzutage das Schaffen von einigen Autoren in Mitteleuropa zu bestimmen scheint. Z. B. das von Peter Esterházy, dem „Autor des Romans Don Quijote” (Julia Wernitzer) oder Christoph Ransmayer, dem Erzeuger der „letzten Welt”, welche aber – in gewisser Hinsicht sicherlich! – die (ovidianische) Priorität vor der vorletzten oder „vorvorletzten” usw. besitzt… Wie das Umgehen mit fremden und eigenen Kulturguten in der alten und der neueren Literatur möglich und ethisch-poetisch sinnvoll sei? – dies untersuche ich in meinem Aufsatz, die auf der Basis der kulturwissenschaftlichen Forschung steht.