Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

<<< National Self-Identity in the Context of Global Events / Nationale Selbstidentität im Kontext der globalen Ereignisse

 

Interkulturelle Kompetenz als Voraussetzung für Selbstkritik

Natalia N. Wassiljewa (Südliche Föderative Universität, Rostow-am-Don) [BIO]

Email: taltscha@inbox.ru

 


 

ABSTRACT:

Wie bekannt, führen Technologieentwicklung und Globalisierung zu immer dichter und spezialisierter werdenden Kommunikationsvorgängen. Die Vertreter multinationaler Unternehmen erkennen die Bedeutung und die Wichtigkeit von Sprach- und Kulturkenntnissen.

In diesem Kontext ist hervorzuheben, dass es eine Reihe von russisch-deutschen Kulturunterschieden landeskundlicher und sprachlicher Art gibt, die zu Missverständnissen führen können: Unterschiede im Gebrauch von Namen und Titeln; Anrede mit Sie – Formen; Blickkontakt; Kleidungsordnung; Alkohol; Geschenke; Terminplan usw.

Für beide Seiten – für Deutsche und Russen – sind oft Fragen ein Schlüssel zum erfolgreichen Praktizieren interkultureller Kompetenz:

Vieles kommt auf Kulturstandards an, die jede Kultur in ihrem Orientierungssystem über Generationen hinweg ausgebildet hat. Erst im Kontakt mit fremdkulturell sozialisierten Partnern können die Kulturstandards bewusst und sensibel interpretiert werden.

Interkulturelle Kompetenz bedeutet, verschiedene Wege zu finden, die einem Übernahmen fremder Kulturstandarts in das eigene Handlungsschema ermöglichen. Auf diese Weise können dann Vertreter verschiedener Kulturen erfolgreich miteinander kommunizieren.

Kulturelle Unterschiede sind oft schwer zu ertragen. Viele Menschen privilegieren das „Eigene“, werten das „Andere“ ab und grenzen das „Unterschiedliche“ aus. Dieses Phänomen wird als „Ethnozentrismus“ bezeichnet. M. Koch–Hillebrecht hat den Begriff „Ethnozentrismus“ folgendermaßen erläutert: „Der Stoff, aus dem die Dummheit ist“ (A. Wierlacher, 1993).

Interkulturelles Training ist eine Methode, das einen Einblick in fremde Denk- und Wertesysteme gewährt. Der Versuch, Andersartiges und Fremdes zu verstehen, schließt die Beschäftigung mit der eigenen Kultur und Gesellschaft ein. Die Lernenden können diese im Vergleich mit der Zielkultur neu sehen und beurteilen. Interkulturelle Kompetenz ist effektives Verhalten in anderen Kulturen.

 


Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007