Trans | Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 16. Nr. | August 2006 | |
1.3. Instabilität und Zerfallsformen gesellschaftlicher Zusammenhänge: Soziale Ungewissheit, Unsicherheit und Prekarisierung |
Arbeitslosigkeit und der Verlust sozialer Referenzmuster
Rolf-Dieter Hepp (Arbeitsstelle für Semiotik, Berlin)
[BIO]
Arbeitslosigkeit gewinnt unter den sozialen Bedingungen, unter denen sie sich innerhalb eines gesellschaftlichen Kontext durchsetzt, erst ihre Richtung und ihr Ziel. Anhand einer Auseinandersetzung mit der Arbeitslosigkeit in West- und Ostberlin seit den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts lässt sich herausstellen, wie Differenzen und Differenzierungen in die sozialen Verarbeitungsstrategien der Arbeitslosigkeit eingelagert werden, die als subjektive Faktoren soziale Differenzen und weiterhin sich äußernde und verschärfende voneinander abweichende andersartige Erfahrungshorizonte in den deutschen Vereinigungsprozeß hineintragen.
In gesellschaftlichen Transformationssituationen tritt der relationale Charakter der Arbeitslosigkeit besonders deutlich hervor, da sich in ihm Differenzierungen und Abgrenzungen paradigmatisch äußern und manifestieren. Besonders gravierende Wandlungssituationen, wie sie gesellschaftliche Transformationsprozesse kennzeichnen, gehen einher mit tiefgreifenden sozialen Lageveränderungen und Standortbestimmungen, die auch noch einmal den speziellen Charakter von Krisensituationen, wie den der Erwerbslosigkeit, exemplarisch hervortreten lassen. Unterschiede in Verarbeitungsformen und Verlaufsformen bekommen somit einen eigenen Stempel aufgedrückt, der die Besonderheiten hervorhebt und damit ihren sozialen Stellenwert akzentuiert betont. Arbeitslosigkeit ist daher in ihren Verarbeitungsmechanismen und Perspektiventwicklungen abhängig von den sozialen Kontexten, in die sie jeweils eingebunden ist. Ob Arbeitslose eleminiert werden, wie unter Heinrich VIII., sie hungern, wie zu Zeiten der Marienthal-Studie oder der psychosoziale Druck auf sie verstärkt wird, wie heutzutage, so liegen jeweils verschiedene soziale Tatbestände vor, innerhalb der die Arbeitslosigkeit sich gesellschaftlich durchsetzt.
Unterschiedliche soziale Einbindungen bringen differierende Verarbeitungsformen und Strategien hervor, die sich an den jeweiligen sozialen Horizonten orientieren, die durch ihre polymorphen Strukturierungen dazu tendieren, soziale Mißverständnisse zu verstärken und somit den sozialen Druck auf Arbeitslose zu erhöhen.
So wurde in einem Forschungsprojekt über Arbeitslose an der Freien Universität Berlin ein Interview mit einer vierzigjährigen Frau geführt, die keinen Arbeitsplatz finden konnte. Ihr siebzigjähriger Vater, vor dreißig Jahren ebenfalls arbeitslos, hatte sofort wieder eine neue Arbeitsstelle, während seine Tochter keinen neuen Arbeitsplatz finden konnte. Der Vater kontrastierte die Erfahrung, indem er darauf verwies, daß er diesen Konflikt im selben Lebensabschnitt meistern konnte. Dabei abstrahierte der Vater von den relationalen Einbindungen, in denen jeweils die Arbeitslosigkeit zu verorten ist. Während der Vater 1967 nach der Krise auf einen Arbeitsmarkt traf, der ihn sofort aufnahm, trifft die Tochter auf einen restriktiven Arbeitsmarkt, auf dem Massenarbeitslosigkeit vorherrscht. Aufgrund dessen sind die Erfahrungen nicht unmittelbar konvertibel, obwohl der Vater in der Aktualisierung der eigenen Erfahrungskonnexe diese Korrespondenz aktualisiert und damit den Druck auf seine Tochter verstärkt.
Die verschiedenen Assoziationen, die über die soziale Welt getroffen und als Komponenten an die Arbeitslosen herangetragen werden, sind als Elemente des Corpus diesem zugehörig, da sie über die Form sozialer Bewertungen, Beurteilungen, Handlungsintentionen und "Illusionen" Wirklichkeit mitkonstitutieren. Infolge dessen produzieren auch Mißverständnisse, Fehlurteile und Abwertungen als soziale Tatsachen Aspekte sozialer Realitäten. Erfolgsstrategien, Handlungsmöglichkeiten und Handlungskompetenzen sind begründet in ihrer Verknüpfung mit dem sozialen Umfeld. In ihren potentiellen Möglichkeiten der Konfliktbewältigung sind sie abhängig von der konkreten Arbeitsmarktlage, Nachfragepotentialen und offenen Stellen, da dies Kriterien sind, die die Handlungsweisen und strategischen Vorstellungshorizonte der Individuen zielorientiert leiten.
Gleichwohl orientieren sich die Erwerbslosen unmittelbar an imaginären Vorstellungshorizonten, wenn sie die Arbeitsorientierung in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen, Planungen und Zukunftserwartungen stellen, da sie die symbolischen Manifestationen derartiger Perspektiven übernehmen und gegen sich wenden. Nicht die Enge des Arbeitsmarktes wird in ihren Strategien adäquat berücksichtigt, sondern der Wille zur Arbeit, der sich über Ausschließungsmodi herstellt und wobei sich die Realität anhand von Absagen deutlich erkennbar manifestiert. Mit der Bemerkung "Man verliert an Niveau" faßte ein fünfzigjähriger aus dem Ostteil Berlins seine Situation zusammen. Die Selbstsicht innerhalb einer Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgeht, wird weiterhin und gerade auch von den Arbeitslosen geteilt, da sie durch Stigmatisierungsakte und unterstellte Insuffizienz die Konsequenzen zu spüren bekommen- wissen, was es bedeutet, aus den sozial konventionellen Wertesystemen ausgeschlossen zu werden. Die Art und Weise wie Arbeitslose oder prekär Beschäftigte auf die Ausschließung aus der Arbeit reagieren, zeigt anschaulich, daß die Arbeit für sie wichtigste Grundlage der Würde und der Partizipation an der gesellschaftlichen Realität ist. So erfahren die Erwerbslosen ihre Exklusion über Formen negativer Individualisierung, da sie ohne Halt und Schutz in die "Fürsorge-Falle" getappt sind, die sowohl institutionell über die Ansprüche des Arbeitsamtes als auch durch die Aufrechterhaltung der Normen und Werte der Arbeitsgesellschaft ihnen entgegengehalten werden. Perspektiven jenseits des Arbeitsmarktes können sie durch ihre exterritoriale Position gegenüber der "normalen" Gesellschaft kaum entwickeln, da diese sie über die Einzementierung in das philanthropische Oppositionspaar gutwillige/ schlechte Arbeitslose einschließt. Um eine derartige Perspektive unterlaufen zu können, aktualisiert Offe (Offe 1985, Offe 1985a) Formen des Arbeitsbegriffs, die jenseits des Erwerbsmodells anzusiedeln sind, um sowohl den Arbeitsmarkt zu entlasten als auch den normativen Druck auf Erwerbslose durch eine gesellschaftlich initiierte Diskussion der Verengung durch die Gleichsetzung von Erwerbslosigkeit und Arbeitslosigkeit zu mildern.
Durch die qualitativ neue Situation einer längerfristigen Implantierung der Arbeitslosigkeit innerhalb der Gesellschaft, die seit den siebziger Jahren kontinuierlich ansteigt, ist Arbeitslosigkeit nicht mehr als peripher oder kurzfristige und vorübergehende Lagebestimmung zu skizzieren, sondern sie setzt sich von der Peripherie ab und wandert in das Zentrum der Gesellschaft, da sie nunmehr ein stetig ausweitendes fragmentarisierendes Segment innerhalb der gesellschaftlichen Realität bildet. Damit ist Erwerbslosigkeit kein vorübergehendes konjunkturelles Problem, das eine episodische und temporäre Marginalie darstellt, sondern setzt sich zentral in der Gesellschaft fest. Forderungen nach einer "Soziologie der Arbeitslosigkeit" reflektieren diese qualitativ neuen Formen der Erwerbslosigkeit, um darauf aufmerksam zu machen, daß die Arbeitslosigkeit die gesellschaftlichen Zusammenhänge strukturell verändert und die Solidargemeinschaft vor qualitativ neue Probleme und Perspektiven gestellt wird. In den Arbeiten von Mutz (1997), Kronauer et al. (1993) und Heinemeier (1991) klingt diese Forderung nach der Ausarbeitung einer Soziologie der Arbeitslosigkeit bereits an.
In dieser Lage universaliert sich die Arbeitslosigkeit und arrangiert die soziale Realitäten und Perspektiven in dem Zentrum der Gesellschaft. Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung und ein Verlust kollektiv geprägter Erfahrungsräume setzen sich virulent in der Gesellschaft fest. Das Phänomen der Arbeitslosigkeit überlagert die gesellschaftlichen Referenzsysteme und restrukturiert die gesellschaftlichen Präferenzen und Problemhorizonte. Gleichzeitig wird weiterhin so damit verfahren und umgegangen, als ließe sie sich kurzfristig abbauen, obwohl - wie z.B. auch Lepenies (1996) herausstellt - die Sockelarbeitslosigkeit bei jeder Krise weiterhin steigt. Ausrichtungen auf positive Wandlungsdimensionen, die politisch verspochen werden ("man wird unsere Politik an den Arbeitslosenzahlen messen" - Schröder), scheinen nicht ernst genommen zu werden und keinen Refererenzpunkt mehr zu bilden, obwohl sie weiterhin aufrecht erhalten werden. Arbeitslosigkeit wird eher als ein bedauerlicher Sachzwang, denn als politisch zurechenbarer Prozeß interpretiert. Stattdessen setzt sich eine Ausrichtung auf eine Sparpolitik durch, die über Einsparungen des zweiten Arbeitsmarktes die Arbeitslosenzahlen zumindestens in den neuen Bundesländern hochschnellen läßt. Vollbeschäfigung scheint einerseits kein gesellschaftliches relevantes Ziel mehr zu sein, andererseits werden die Erwerbslosen permanent auf den Rückweg in die Arbeit eingeschworen. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, die Arbeitslosen zur Arbeitsaufnahme zu bewegen und ihr Handeln und Denken in Bezug auf diese Intention auszurichten, so daß die symbolische Gewalt strukturell verstärkt wird. Dadurch, daß sie im Durkheimschen Sinne auch durch keinerlei Interdependenz-Beziehung mehr mit der Gesellschaft verbunden sind, sondern innerhalb der Gesellschaft exiliert werden, stellen die Arbeitslosen auch keine unmittelbare Systemgefährdung dar, sondern diese liegt in dem Konflikthorizont verborgen, in dem und durch den Arbeitslosigkeit eingelagert ist.
"Die Ausgeschlossenen sind derart atomisiert, derart nutzlos, daß sie nicht Träger irgendeiner Alternative zum gegenwärtigen Zustand sind" (Castel 1996: 776) und dies, obwohl sich gesellschaftlich relevant Konfliktherde in ihnen spiegeln. Dadurch, daß der Prozeß der Arbeitslosigkeit sich schleichend in der Gesellschaft festgesetzt hat und nicht das gefürchtete Konfliktpotential hervorbrachte- bereits 1984 führten Bonß/ Heinze (1984:9) aus, daß man 1966/67 ein Anstieg auf eine Millionen Arbeitslose als ernsthafte Gefährdung der Systemstabilität gesehen hatte -, werden die sie begleitenden Effekte in erster Linie unter finanzpolitischen Aspekten erörtert, obwohl sie den Charakter sozialer Auseinandersetzungen weiterhin prägen.
Die Bevölkerung in den alten Bundesländern gewöhnte sich über einen relativ langen Zeitraum an eine stetige Erhöhung der Arbeitslosenzahlen (1,8 Millionen offiziell ausgewiesene Arbeitslose 1992 (6,4% der erwerbstätigen Bevölkerung) in einem Zeitraum von 25 Jahren (von 1967-1992). Damit durchdrang das Schicksal der Arbeitslosigkeit langsam das gesellschaftliche Erfahrungsfeld. Demgegenüber setzte sich die Arbeitslosigkeit relational gesehen in den neuen Bundesländern mit einer geradezu rasanten gesellschaftlichen Geschwindigkeit durch. Es wurde eine Arbeitslosenrate von 13,4 Prozent in der kurzen Zeitperiode von nur 2 Jahren erreicht (Stand: Dezember 1992). Zwischen 1992 und 1999 stieg die Arbeitslosenrate dann langsamer an und erreichte 1999 10,1%, das entsprach in den alten Bundesländern einer Arbeitslosenrate von 8,3%, in den neuen Bundesländern von 17,2%. Davon differieren die Berliner Zahlen. Während im September 1999 16,0% im Westteil arbeitslos waren, brachte es der Ostteil Berlins auf nur 14,6%, so daß sich die Berliner Raten signifikant von den Arbeitslosenraten abhoben und die besondere Situation Berlins skizzierten. Somit hatte eine Erhöhung der Arbeitslosenrate in den Westteilen Berlins von 1989-1992 um 50% und bis 1999 um knapp 100% gegenüber 1989 auch starke Rückwirkungen auf die Verarbeitungskriterien des Wandlungsprozesses in westlichen Stadtbezirken Berlins. Dabei waren und sind von der sozialen Verunsicherung nicht nur diejenigen betroffen, die arbeitslos oder unmittelbar von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die Sorge um die Entwicklung der sozialen Sicherheit beeinflusste schon in den neunzehnhundertneunziger Jahren die soziale Situation und die Handlungskriterien bei großen Teilen der Bevölkerung (Schramm 1994).
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Arbeitslosenquote in den neuen Bundesländern entfaltete, setzte aber als Prinzip andere Differenzierungsgrade, denn während in den alten Bundesländern Arbeitslosigkeit eher individuell erfahren wurde, drückte sich für die Bewohner der neuen Bundesländer in ihr eine Form sozialer Umstrukturierung aus, von der innerhalb von vier Jahren zwei Drittel der Bevölkerung betroffen worden waren. Dieser kollektiv erfahrene Ausgrenzungsprozeß führt zu Trennungslinien, in denen der Einzelne sich eher als Opfer eines kollektiven einschneidenden kurzfristigen gesellschaftlichen Veränderungsprozesses begreift, denn als Individuum, das durch Flexibilität und Anpassung diesem Prozeß begegnen kann. Westberliner Interviewte betonten im Gegensatz zu Ostberlinern sehr deutlich ihre Eigenverantwortung, während Ostberliner eher ihre Strategien gegenüber dem Arbeitsamt oder ihre Versuche sich neben dem Arbeitsamt ein weiteres Standbein im Bereich der Schattenarbeit zu schaffen, in den Mittelpunkt stellten. Hinzu kommt, daß allein bis 1992 über eine Million Erwerbstätige die neuen Bundesländer verlassen haben, um in den alten Bundesländern zu arbeiten. In Kleinstädten wie Rathenow außerhalb des "Berliner Speckgürtels" haben zwischen 1989 und 1995 mehr als 50% der Bevölkerung zwischen 20 und 50 Jahren die Kleinstädte verlassen, so daß auch hier eine entsprechende Flexibilität und Mobilität vorliegt.
Hervorheben möchte ich ein Interview mit einem arbeitslosen Elektroniker aus Berlin, der bereits sechs Jahre arbeitslos war und ca. ein Jahr vor dem Interview von Charlottenburg (Westteil) in den Prenzlauer Berg (Ostteil) umgezogen war und sich hier weitaus weniger stigmatisiert fühlte, da hier die Arbeitslosigkeit eher als ein verbindendes Schicksal, denn als subjektive Insuffizienz von ihm erfahren wurde. Arbeitslosigkeit wurde hier nicht verdeckt, sondern stieß auf eine Form von sozialer und gesellschaftlicher Akzeptanz.
Erwerbslosigkeit ist indes in den neuen Bundesländern nicht alleine unter dem Modell finanzieller Restriktionen und sozialer Ausgrenzungsmuster zu betrachten. "Denn der eigene Arbeitsplatzverlust in den neuen Bundesländern fällt eben auch mit der zum Teil deutlichen Verbesserung der Lebensqualität in anderen Bereichen zusammen. Diese Tatsache bildet ein konstitutives Element des kollektiven Erfahrungshorizontes in Ostdeutschland." (Vogel 1999: 132).
Aufgrund diverser Mehrschichtigkeiten wird Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern anders verarbeitet, da die Koinzidenz von Systemtransformation, finanziellen, kulturellen und sozialen Neuorientierungen darauf verweist, daß sich Effekte der Arbeitslosigkeit und Systemtransformation gegenseitig stützen, verstärken und soziale Strukturierungsmechanismen und die Erfahrungshorizonte mitausrichten. Arbeitslosigkeit setzt sich in den neuen Bundesländern aufgrund der eigenen Geschichte und Erfahrung in einem anderen sozialen Milieu mit anderen Normen und Werten und in anderen sozialen Kontexten durch und zeitigt Effekte, die psychische und soziale Verarbeitungsmechanismen, Schwerpunktsetzungen und strategische Erwägungen prägen. Sowohl die Geschwindigkeit der Freisetzung von Arbeitskräften als auch die Zerstörung der industriellen Kernstruktur und die Neuzusammensetzung der Beschäftigungsmodalitäten bedingt die Besonderheiten der jeweiligen Verarbeitungsstrategien, die sich an der gesamten Transformationssituation reiben.
Dies ließe sich am Beispiel am Betriebsbesatz, der als Maßstab für den Industrialisierungsgrad herangezogen wird, verdeutlichen, der in der Zeit von 1991 bis 1993 von 132 Industriebeschäftigten auf 47 Industriebeschäftigte sank. (Vergleichszahlen: Westdeutschland 106-116, Dienstleistungsgesellschaft USA 88, Frankreich 83, Japan 122, Spanien 74, selbst das landwirtschaftlich geprägte Schleswig-Holstein 69). Deshalb wurde die Erfahrung der Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern soziostrukturell viel eher auf der Ebene eines kollektiven Erfahrungsprozesses wahrgenommen und verarbeitet. Eine in den sozialen Entwertungsprozeß implantierte Insuffizienz, wie sie z.B. Maaz (1990) thematisiert, stellt sich zumindestens bei den Arbeitslosen als Preis der Übernahme des ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Systems heraus. Daraus resultieren individuelle Orientierungsprobleme, die als Strategeme gesellschaftlicher Eingliederungsmechanismen sowie Ausgrenzungsprozesse den sozialstrukturellen Horizont und die Verarbeitungsmuster in den neuen Bundesländern kennzeichnen.
"Für die Menschen in den neuen Bundesländern bedeutet der Beitritt zur sozialen Marktwirtschaft weiterhin ein Schritt von einer transparenten, einheitlich aufgebauten und offiziell konfliktfreien Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung mit einer offiziell einheitlichen Kultur (Sozialismus) zu einer intransparenten, komplexen und kontingenten, d.h. stark vernetzten und konflikthaften Ordnung. Das Nebeneinander stark miteinander vernetzter Systeme mit unterschiedlichen Steuerungsmechanismen verlangt die Einübung unterschiedlicher Handlungsrationalitäten und Denkweisen sowie die Kenntnis der Bedingungen, unter denen sie jeweils zur Anwendung zu gelangen haben. Verlangt wird damit ein strukturelles Denken, das dem Netzwerkcharakter bzw. dem Systemcharakter dieser pluralistischen Gesellschaft entspricht, und das neben das Kausaldenken, sowie das essentielle Denken tritt." (Lange 1993:43-55).
Auch Sozialwissenschaftler gehen in ihren Fragestellungen oftmals von einer teleologisch orientierten Interpretation der Struktur der bestehenden Verhältnisse aus und begreifen die Wirklichkeit in den neuen Bundesländern sowohl methodisch als auch über ein Instrumentarium, das sich an den Erfahrungshorizonten der alten Bundesländer mißt. Die bisherigen Untersuchungen über die Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern vernachlässigen diesen systematischen Ort, in den die Differenzierungen eingebunden sind, wenn sie in starkem Maß das Instrumentarium und die Fragestellungen übernehmen bzw. sich vorgeben lassen, wie sie in den Untersuchungen in den alten Bundesländern angewandt werden (Hahn (1992:199ff), Ehrhardt (1992): 216ff). So übernimmt z.B. Mutz eine Gegenüberstellung von personenbezogenen und dingbezogenen Deutungsmustern, von Decision und Nondecision Skripts bei der Zuordnung idealtypischer Muster im Verhältnis Ost zu West. Die Sinus-Studien übertragen in Westdeutschland vorgefundene Typologien auf die neuen Bundesländer und suchen dabei nach gleichen Lebensstilen. Dabei wird festgestellt, daß die Mittelschichten nicht stark genug vertreten sind und deshalb nicht dieselbe Funktion wie in den alten Bundesländern übernehmen können. So wird übersehen, daß die unterschiedlichen Schichten im Transformationsprozeß andere Funktionen einnehmen. Hier könnte man auch auf Bourdieus Hinweise zur Meinungsforschung eingehen. Erstens setzt die Meinungsforschung voraus, daß jeder eine Meinung hat, zweitens, daß die Meinungen gleichwertig sind und daß es drittens einen gemeinsamen Konsensus über die Probleme gibt.
"Diese drei Postulate implizieren meiner Meinung nach eine ganze Reihe von Verzerrungen, die sich auch dann nachweisen lassen, wenn bei der Erhebung und Auswertung der Daten alle methodologischen Voraussetzungen streng erfüllt sind." (Bourdieu 1993: 212).
Gerade, daß es einen allgemeinen Konsens über die Tragweite und Tragfähigkeit von Meinungen, sozialen Darstellungsformen und sozialstrukturellen Zuordnungen gibt, die im Westen wie im Osten mit gleichen Deutungsmustern versehen sind, ist etwas, bei dem die Gefahr besteht, daß es in der Meinungsforschung vorausgesetzt wird.
Auch wenn in diesen Forschungsergebnissen wichtige Elemente zur Systemtransformation, zur Sozialstrukturanalyse und der Beschreibung der Lebenszusammenhänge der von der Systemtransformation Betroffenen, wie auch der Arbeitslosen getroffen werden, besteht die Gefahr einseitiger Steigerungen, so daß Begriffe aus einem spezifischen Zusammenhang gewonnen auf einen anderen Kontext übertragen werden und dabei Präzision und Akribie verlieren, da sie nicht die graduellen Differenzen und sozialen Konstellationen, Zusammenstellung und Gegebenheiten adäquat berücksichtigen. Die differentiellen Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern können dann systematisch nicht mehr angemessen erfaßt und berücksichtigt werden, so daß grundlegende charakteristische Kombinationen und Unterschiede in den Positionen der Akteure analytisch verschwimmen.
Wenn aber an Arbeitslose aus den neuen Bundesländern abstrakt Verhaltensmaßstäbe und Kriterien herangetragen werden, die nicht reibungslos mit deren originären sozialen Erfahrungshorizonten korrespondieren, werden Verhaltensmaßstäbe in erster Linie moralisch, bzw. normativ eingefordert und entsprechen potentiell nicht den Erfahrungswerten, die für die Betroffenen aus der Transformationssituation entspringen.
Durch die Formen der Thematisierung der Einheitsprobleme über Wahlentscheidungen (Linkspartei PDS-Problematik) bis zur Unterstellung von Insuffizienzproblemen fühlen sich die Bürger aus den neuen Bundesländern mißverstanden, denn sie finden sich oftmals in diesen Thematisierungen nicht wieder oder sehen in ihnen ein verzerrtes Spiegelbild ihrer Realität. Individuelle Orientierungsprobleme werden zwar auch auf dem Fokus derartig gedeuteter Erfahrungsprozesse wahrgenommen und verarbeitet, da auch in ihnen der aktuelle Horizont der Systemtransformation erfahren wird. Gleichwohl verweisen aber ihre Deutungsmuster auch auf andere Erfahrungskriterien hin.
Unsicherheit und Orientierungslosigkeit (so sagte uns eine siebenzwanzigjährige "als Ossi muß man alles probieren", ein Motiv, das in vielen Interviews vorkam) verweisen z.B. darauf, daß die Arbeitslosigkeit für die Betroffenen unmittelbar mit der Systemtransformation verbunden ist. Das Einstellen auf neue Situationen, sowie die Neuorientierungen, die den Transformationsprozeß begleiten, werden zu alltäglichen Erfahrungswerten, bei denen bisherige Wahrnehmungs- und Wertungsmuster außer Kraft gesetzt werden. Die Höhe der Arbeitslosigkeit, sowie die diversen gesellschaftlichen Krisen deuten an, daß die Transformationstendenzen sich jedoch nicht nur auf die Einwohner des Beitrittsgebietes beziehen, sondern auch schon die alten Bundesländer erfaßt haben, ohne daß die Bevölkerung lange bereit war oder ist, diesen Wandel anzuerkennen, sondern diesem auxiliaren Beziehungskontext zu entrinnen sucht. Auf dem Hintergrund dieser theoretischen Figur könnten sich die Bewohner der neuen Bundesländer als realitätsbezogener in ihren Handlungs- und Wertungsweisen betrachten als der Rest der Bevölkerung, da eine grundsätzliche Neuorientierung ihre soziale Erfahrung speist, die den anderen (man könnte vielleicht sagen "noch") fehlt.
Dabei bekommt die Arbeitslosigkeit einen besonderen Stellenwert zugeordnet, da sie einen der wesentlichen Konflikt- und Reibungspunkte innerhalb des gesellschaftlichen Differenzierungsprozesses beschreibt. Der Verlust von Sinnstrukturen, der mit der Arbeitslosigkeit einhergeht, trifft in einer auf Erwerbsarbeit ausgerichteten Gesellschaft, die den Wert eines Individuums an seiner Arbeitsleistung mißt, die betroffenen Individuen zentral in ihrem Selbstwertgefühl und in ihrer Identität. "Aber das Gefühl zu nichts nütze zu sein, nicht gebraucht zu werden, ist zerstörerisch" (Helmut Schmidt, Stern vom 2.4.92: 20) Die Festschreibung der Arbeitslosigkeit auf einem derartigen hohem Niveau impliziert unter anderem auch ein Anwachsen des sozialen Konfliktpotentials innerhalb der Gesellschaft. Indem die Arbeitslosigkeit strukturell in der Gesellschaft zu einem wesentlichen Faktor wird, stabilisieren sich auch gerade Diskontinuitätsprozesse und sie begleitende soziale Ausgrenzungstendenzen, da es für die Betroffenen immer schwieriger wird, unter derartig veränderten gesellschaftlichen Bedingungen einen Arbeitsplatz zu finden. Dies schafft zwar neue Konfliktlinien zwischen Arbeitenden und Nichtarbeitenden, die allerdings durch die Implantierung einer Ausweitung der Formen sozialer Prekarisierung und die sukzessive Entfaltung sozialer Unsicherheit sich in der Gesellschaft festsetzt und normalisiert, so daß dieses Gegensatzpaar in seiner Prägnanz potentiell paralysiert und destruiert wird, wenn Formen sozialer Unsicherheit weite Schichten der Bevölkerung erfassen.
Dieses Phänomen hat die Lage auf dem Gesamtberliner Arbeitsmarkt entscheidend geprägt und trägt ein ganzes Bündel an Konfliktpotential in sich, das in seinen Effekten gravierende Auswirkungen auf das soziale Klima in der Stadt hat. Das Zusammenwachsen Berlins nach dem Vereinigungsprozeß wird auch durch das Problem der Arbeitslosigkeit entscheidend geprägt. Gerade Berlin als großstädtischer Ballungsraum, in dem sich der Transformationsprozeß Deutschlands am dichtesten abspielt, hat durch seine besondere Lage eine Substitutionsfunktion für den Stand des Vereinigungsprozesses, da sich dort geradezu seismographisch der Stand der deutschen Vereinigung und das sie begleitende Konfliktpotential ablesen läßt, so zuletzt in den sehr konträren Wahlergebnissen in Ost- und Westberlin. Gleichzeitig lassen sich paradigmatisch die Rückwirkungen dieses Prozesses auf die alten Bundesländer unter den spezifischen Bedingungen und Formen des Zusammenleben in diesem Ballungsraum unterstreichen. Auch wenn die besondere Lage Berlins das Problem potenziert und dadurch die Gefahr besteht, ein verzerrtes Spiegelbild des Vereinigungsprozesses insgesamt zu entwerfen, so ist doch gerade die besondere Situation dazu prädestiniert, Konsequenzen, Gefahren und Verzögerungsmomente aufzuweisen, die der Vereinigungsprozeß unter den Bedingungen einer Massenarbeitslosigkeit mit sich bringt.
Unter dem Aspekt der Arbeitslosigkeit weisen die Bezirke Ost- und Westberlins im Vergleich zu den dominierenden Trends in den alten bzw. neuen Bundesländern starke Gegensätze auf: Für Westberliner hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt seit der Vereinigung deutlich verschlechtert - unter anderem aufgrund der verschärften Konkurrenz durch "Ost-Pendler" -, so daß Westberlin mit 16,0 Prozent 1999 eine der höchsten Arbeitslosenquoten aller (west-) deutschen Städte aufweist (Stand September 1999). Im Gegensatz dazu stellt sich die Beschäftigungssituation für die Bevölkerung Ostberlins mit nur 14,6 Prozent "offiziellen" Arbeitslosen - teilweise aufgrund desselben Phänomens - im Rahmen der neuen Bundesländer als besonders günstig dar.
Auch auf diesem Hintergrund erhält die Oppositionsbeziehung "Wessi/Ossi" ihren Sinn, da in ihr Differenzen und Unterschiede in den Lebenszusammenhängen benannt werden, die in ihren Konstellationen auch gerade auf Probleme im Bereich des Arbeitsmarktes hinweisen. Diese machen sich als Störfaktoren in dem Prozeß des Zusammenwachsens eines einheitlichen Berlins bemerkbar.
Bis zu dem Fall der Berliner Mauer hatten die Arbeitskräfte aus Westberlin keine Konkurrenz von Arbeitskräften aus dem Umland zu befürchten, da Berlin von seinem Umland abgeschlossen war und der Arbeitskräftebedarf aus Westberlin intern gespeist werden mußte. Erst nach dem Fall der Mauer veränderten sich diese Bedingungen schlagartig, da innerhalb von knapp zwei Jahren sich eine starke Konkurrenz um die Arbeitsplätze durch Bewerber aus dem Ostteil Berlins und dem Umland nicht nur in den Arbeitslosenraten, sondern auch im Konkurrenzverhalten auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machte. Aufgrund differierender Lebenshaltungskosten und Lebenszusammenhänge waren diese Konkurrenten bereit für weniger Lohn/Gehalt zu arbeiten. Hinzu kam der Wegfall der Berlinförderung, was eine Senkung des Reallohns um 8% bei steigenden Lebenshaltungskosten zur Folge hatte. So wurde der Aufbau, bzw. die Verankerung dieses Oppositionspaares in den Stimmungsbildern der Bevölkerung intensiviert. Dies wird durch die spezifischen Probleme des Berliner Arbeitsmarktes signifikativ verstärkt, wobei im Ostteil die Lohnkosten in vielen Teilbereichen immer noch unter dem Niveau des Westgehaltes liegen. Im öffentlichen Dienst soll bis 2007 97% des Westgehaltes erreicht werden.
Die Lohnsenkungen machen sich sowohl strukturell durch den Wegfall der Berlinförderung als auch durch die Verlegung/ Schaffung von Arbeitsplätzen im Ostteil Berlins bemerkbar, da dort die Löhne in der Regel immer noch unter dem der Westlöhne liegen und zudem viele Arbeitgeber aus dem Arbeitgeberverband ausgeschert sind, um niedrigere Löhne unterhalb des Tarifvertrages zahlen zu können. Die Bereitschaft zu einem sehr niedrigen Lohn eine neue Arbeitsstelle anzunehmen, interpretieren viele Arbeitssuchende aus dem Westteil als eine Bedrohung. Sie thematisieren oftmals eine Gefährdung der sozialen Absicherung. Da sich das Phänomen der Langzeitarbeitslosigkeit in der Gesellschaft verankert hat und Arbeitslose, bzw. auch Neubeschäftigte die Befürchtung äußern, bei einem Arbeitsplatzabbau wiederum als erste entlassen zu werden, wird diese soziale Unsicherheit bei einer möglichen Arbeitsaufnahme mitbedacht. Nicht mehr die Erwartung an einen längerfristigen Arbeitsplatz richtet die Strategien der Erwerbslosen aus, sondern auch bei einer neuen Beschäftigungsaufnahme wird die nächste Kündigung potentiell in die Erwartungshaltung integriert. Eine Berücksichtigung derartiger Strategien gelten bei Ostarbeitslosen noch nicht in dieser signifikanten Form, da deren Probleme aufgrund der unterschiedlichen Einkommensstruktur und Kostenverteilung immer noch in der Regel andersartig strukturiert sind. Deshalb werden von Westarbeitslosen, die durch den Mauerfall mit Mitbewerbern aus dem Umland rechnen müssen, aufgrund der ungleichen Lebensbedingungen diese als eine Konkurrenz aufgefaßt, die zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen und einer Verschärfung sozialer Konflikte beitragen. Da das Lohnniveau auch noch nicht angeglichen ist und sich weitaus mehr Betriebe im Ostteil Berlins ansiedeln, nicht nur weil sie dort geringere Löhne zahlen können, sondern auch aufgrund der öffentlichen Zuschüsse, wird das Konfliktpotential weiter erhöht und differierende Lebensformen und Abgrenzungskriterien verstärkt.
Als Angstmotive begleiten die Befürchtungen einer weiteren Prekarisierung die Arbeitsuche und werden als logische Kalküle in den Strategien der Arbeitslosen von diesen mit einbezogen. Dabei muß bedacht werden, daß durch die Arbeitslosigkeit der Lebensstandard der Betroffenen sowieso schon erheblich gesenkt wurde und die oft damit einhergehenden finanziellen Probleme die Arbeitslosen erheblich belasten. Somit wird bei jeder konkreten Arbeitsmöglichkeit berechnet, was dies für Folgen bei einer erneut einsetzenden Arbeitslosigkeit mit sich bringen würde. Beispiele von entsprechenden Senkungen des Arbeitslosengeldes sind vielen Arbeitslosen auch aus dem eigenen Umfeld bekannt (Hepp/ Kergel 1995:22). Auch wenn das Arbeitsamt durch Änderung der Verwaltungsvorschriften dem Arbeitsmarktgeschehen Rechnung trägt und entgegenzuwirken sucht, so daß eine mögliche Neuberechnung den Tariflohn berücksichtigen kann, so stehen doch weiterhin für viele Arbeitslose die Prekarisierungsformen im Vordergrund ihrer strategischen Kalküle, zumal das Arbeitsamt einerseits Tariflöhne favorisiert, andererseits aber auch Arbeitsangebote unterhalb des Tariflohns vermittelt, was die Vertrauensbildung bei Arbeitslosen auch nicht steigert, zumal sich viele auch nicht trauen, einen zu geringen Lohn als Ablehnungsgrund aufgrund befürchteter Sperrungen anzugeben. Durch derartige Mehrdeutigkeiten verstärken sich Unsicherheiten im Umgang mit dem Arbeitsamt, die dazu führen, daß das Arbeitsamt sehr distanziert betrachtet wird.
"So, dann, wie gesagt, mußte ich mich auch beim Arbeitsamt melden. Und von dort, äh, hat man schlicht und einfach nichts zu erwarten, außer daß man dort verwaltet wird und daß man sich kümmern muß, daß das Geld kommt, ist, passiert da nichts weiter. (....) So, äh, dann hatte ich noch 'n Problem mit dem Arbeitsamt, und zwar die Vermittler. Ich muß sagen, jetzt das Auftreten der Vermittler den Arbeitslosen gegenüber ist in Ordnung, also nicht unhöflich oder, kann ich nicht sagen, aber ich hab den Eindruck, die sind zum Teil inkompetent. Also, wenn man Fragen stellt, kriegt man teilweise falsche Antworten oder Dinge, die ich jetzt aus der Zeit, also aus Zeitungen oder aus'm Gesetz, weil ich mich 'n bißchen gekümmert habe, denn teilweise besser weiß. Denn haben die ein Konzept, was sie (jeden) abfragen " (Ingrid S., 41 Jahre, alleinstehend, 1 Kind, Diplomsozialwissenschaftlerin, Ostteil Berlin).
Hinzu kommt, daß Arbeitslose bei Bezug von Arbeitslosengeld auf dem dazugehörigen Formblatt bestätigen müssen, daß sie bereit sind, jede Arbeit anzunehmen. Auch wenn dies nur als ein symbolischer Unterwerfungsakt gewertet werden kann, so stellt sich doch die Frage, ob damit eine potentielle Dequalifizierung per Unterschrift besiegelt wird, die die Unsicherheiten und Schwierigkeiten in einer Konfliktsituation potentiell steigern.
Arbeitsuchende aus dem Ostteil Berlins erfahren die Einkommensdifferenz zwischen den Löhnen im West- und Ostteil Berlins in der Regel als eine persönliche Insuffizienz, die ihnen zugemutet wird. Gerade in kleineren Betrieben in dem Westteil Berlins werden ihnen Arbeitsmöglichkeiten geboten, wenn sie bereit sind, zu möglichst geringen Löhnen zu arbeiten. Dies wird von ihnen oftmals als eine Geringschätzung und Entwürdigung ihrer Arbeitskraft empfunden und führt zu der Einschätzung, daß qualifizierte und gutbezahlte Arbeitsmöglichkeiten grundsätzlich nur an "Wessis" weitergegeben wird; eine Einschätzung, die sich gerade bei längerer Arbeitslosigkeit bei unseren Gesprächspartnern verstärkt hat. Hinzu kommt, daß von manchen Arbeitgebern die Notlagen der Arbeitsuchenden ausgenutzt werden, um ihnen Minimallöhne anzubieten, die unter dem Existenzminimum liegen. So berichtete uns eine vierunddreißigjährige verwitwete arbeitslose Krankenschwester mit langjähriger Berufserfahrung im Ostteil der Stadt, die drei minderjährige Kinder zu versorgen hatte, daß ihr ein Arzt 1996 eine Stelle als Sprechstundenhilfe für einen Stundenlohn von 8 DM brutto, das entspricht 1280 DM brutto monatlich angeboten hat. Ganz abgesehen davon, daß dieser Lohn weit unter dem Sozialhilfesatz für die Familie liegt, empfand sie dieses Angebot als eine persönliche Kränkung, in der sich für sie die Arroganz und Mißachtung gegenüber den Bürgern aus dem Ostteil ausdrückte.
In der Einkommensdifferenz drückt sich auf einem schwierigen engen Arbeitsmarkt ein Problem aus, das für Arbeitsuchende aus dem Ostteil unzulängliche Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt suggeriert, in der die "Wessis" bessere Chancen und bessere Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt haben und in dem sich soziale Benachteiligungen reflektieren, während die Arbeitsuchenden aus dem Westteil aufgrund dessen die billigere Konkurrenz fürchten. Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt gewinnen damit eine eigene Brisanz, in der sich charakteristische Faktoren des Vereinigungsprozesses niederschlagen und über diesen partikulären Bereich Eigendimensionen entwickeln, die anhand des sozialen Konfliktstoffs Differenzen in den Lebenszusammenhängen verstärken. Hinzu kommt, daß Berliner Erwerbslose aus beiden Teilen, die Erfahrung eint, daß ihre Würde und ihr "Wert" angegriffen werden, da beide die Erfahrung teilen, daß sie an dem jeweils "anderen" die Negation ihres Arbeitsmarktwertes festmachen. Dabei ist es noch nicht einmal relevant, ob diese Einschnitte wirklich aus dem Vereinigungsprozeß resultieren, sondern daß diese derart interpretiert werden, weil sich die Lage auf dem Berliner Arbeitsmarkt entscheidend verändert hat und diese Veränderungen mit Erfahrungswerten aus dem alltäglichen Lebenszusammenhängen und der Arbeitsuche korrelieren.
Anfang 1995 suchte ein japanische Videorecorderhersteller für eine neugegründete Fabrik im Ostteil Berlins mehrere hundert Arbeitskräfte, die für einen halbjährigen Auftrag befristet angestellt werden sollten. Es wurde den Arbeitern ein monatlicher Lohn von DM 2400 brutto inklusive Schichtzulagen und Wochenendtätigkeiten angeboten. Ein Fallbeispiel unseres Projektes aus dem Westteil Berlins hatte sich dort beworben. Unser Informant berichtete, daß er in einem riesigen Raum mit sehr vielen Mitbewerbern (ca. 140) trotz eines Termins über 5 Stunden auf sein Anstellungsgespräch warten mußte und ihm dabei dann dieser geringe Lohn offeriert wurde. Er schätzte, daß im Westteil Berlins inklusive der Schichtzulagen für eine derartige Tätigkeit ca. DM 4500-4800 brutto gezahlt werden würde. Durch eine mehrstündige Warterei, trotz eines vorher telefonisch abgesprochenen Termins, wird dem Arbeitslosen das Gefühl seiner eigenen Unwichtigkeit verstärkt vermittelt. Wenn er sich mit anderen Arbeitslosen die ganze Zeit in demselben Warteraum befindet, registriert er, daß es mehr als genügend Mitbewerber gibt, die ebenfalls geduldig warten und die als signifikant Andere in ihrer Unterwerfung die Einbindung in Formen sozialer Gewalt als Abwertung der Arbeitsuchenden repetieren. Die Dauer vermittelte dem Arbeitsuchenden das Gefühl der eigenen Unwichtigkeit und daß der Betrieb es nicht nötig hat, ihn zu nehmen. Selbst wenn man nicht unterstellen will, daß der Betrieb sich diese Strategie vorher ausgedacht hat, bzw. bewußt eingesetzt hat, um durch diese Eingriffe die Bewerber gefügiger zu machen, so läßt sich doch unschwer erkennen, daß die objektive Anordnung der Bewerber im Raum, gekoppelt mit den langen Wartezeiten bei den diesen Behandlungsmethoden ausgesetzten Individuen spezifische zermürbende Effekte hervorholt. Diese lassen sich mit Foucaults Analyse der Disziplinierungsmechanismen kontrastieren, so daß durch das lange Warten in einem Raum Disziplinierungseffekte hervorgebracht werden, die den Individuen anzeigen, daß sie sich hilflos einer Situation ausgesetzt sehen, die ihnen ihre eigene Hilflosigkeit und Ausgliederung tansparent werden läßt und somit stilisieren.
Derartige Strategien treffen die Arbeitslosen in ihren subjektiven Befindlichkeiten aber auch deshalb besonders hart, da ihnen die Ausgrenzungsmuster innerhalb derartiger Bewerbungssituationen durch das Aufzeigen diverser Prekarisierungs-, Einschüchterungs- und Verunsicherungsmechanismen von den Arbeitgebern demonstriert werden, wenn die Allokationsmuster derartig obsolet geworden sind. Die Arbeitslosen bekommen somit dokumentiert, daß sie eine Verfügungsmasse bilden, die sich den Gesetzen eines Marktes unterwerfen muß, der sie in den Formen einer symbolischen Gewalt isoliert, trennt, individualisiert, vereinnahmt und sie zu Objekten des Ausschlußes und der Ausgliederung innerhalb zerstörender und prekarisierter Sozialzusammenhänge werden läßt.
"Man kann den Gewalterhaltungssatz nicht beschummeln: Gewalt geht nie verloren, die strukturale Gewalt, die von den Finanzmärkten ausgeübt wird, der Zwang zu Entlassungen und die tiefgreifende Verunsicherung der Lebensverhältnisse, schlägt auf lange Sicht als Selbstmord, Straffällligkeit, Drogenmißbrauch, Alkoholismus zurück, in all den großen oder kleinen Gewalttätigkeiten des Alltags." (Bourdieu 1998: 49).
Von den Effekten einer strukturalen Gewalt sind die Arbeitslosen besonders stark betroffen, da sie mit der Arbeit auch gleichzeitig aus den sozialen Beziehungszusammenhängen herausfallen, die für die Arbeitenden selbstverständlich sind und durch die ein geregelter gesellschaftlich anerkannter sozialer Alltag gewährleistet wird. Das Arbeitsleben beinhaltet ein soziales Beziehungsfeld, daß spezifische soziale Interaktionen und Auseinandersetzungsformen bietet. Durch die Erwerbsarbeit werden soziale Referenzpunkte geschaffen, die mit dem Faktor der Erwerbsarbeit als konnotative, quasi parasitäre Bezugsmechanismen Strukturierungsformen innerhalb des sozialen Alltags schaffen. Somit schafft die Erwerbsarbeit gleichzeitig eine sekundäre soziale Ebene, die nicht raison d`etre des Arbeitslebens ist, aber gleichwohl in die Arbeitssphäre eingelagert ist. Diese Möglichkeiten der Aufrechterhaltung sozialer Bezugs- und Knotenpunkte werden dem einzelnen durch die Arbeitslosigkeit entzogen, so daß er sein Alltagsleben jenseits dieser sozialen Orientierungspunkte strukturieren muß.
"Ebenso wie es die Norm ist, Arbeit zu haben, bringt der Verlust eines Jobs den Verlust des existenziellen Gleichgewichts mit sich. (....) gehört Arbeitslosigkeit zu der Existenz der Arbeiter, seitdem es sie gibt, die berufliche und Klassenidentität verschafft. Die Arbeitslosen sind Arbeiter ohne einen Job und Arbeitslosigkeit wird eine Deklassierung in einer bestimmten sozialen Position." (Pugliese 1986:260f.).
Die sozial vermittelten Elemente der Selbststilisierung, Selbst- und Fremdeinschätzung und der sozialen Teilungen und Trennungen werden mit der Arbeit mitgeliefert, bzw. kreisen konzentrisch um das Thema, der um die sozialen Positionen, Einschätzungen, Wertungen, und Identitätsbestimmungen angesiedelten sozialen Einbindungen, die innerhalb der Erwerbsgesellschaft soziale Anerkennungs- und Bewertungsmuster innerhalb gesellschaftlicher Trennungen charakterisieren, liefern und festschreiben. Insofern ist mit dem Faktor Erwerbsarbeit gleichursprünglich ein miteinander vernetztes Bündel von Eingliederungs-, Absetzungs-, Trennungs- und Differenzierungsmuster gegeben, deren quasi letztes die Trennung des Oppositionspaares Arbeit/ Arbeitslosigkeit bildet, um absolute Grenzziehungen zu fundamentieren. Diese Exklusionstendenzen benennen Barrieren, Grenzziehungen, denen sich gerade die Betroffenen schwer entziehen können, da gerade die den Entzug der Erwerbsarbeit begleitenden Mechanismen der Isolation und sozialen Atomisierung zu einer Form negativer Individualisierung beitragen. Den Individuen wird nämlich gerade bei einer längeren Arbeitslosigkeit unterstellt, daß sie nicht eine den Allokationsprinzipien des Marktes adäquate Flexibilität und Mobilität aufbringen, die sich subjektiv in Demobilisierungs-, Rückzugsstrategien und Vereinsamungstendenzen äußern.
In Form einer Transposition in andere soziale Räume manifestieren sich die entsprechenden Effekte, in die die Arbeitslosigkeit eingebunden ist. Für das Individuum entfaltet sie nachhaltig ihre Auswirkungen, breitet sich strahlenförmig aus und setzt sich in unzähligen einzelnen sozialen Äußerungen fest, vernetzt diese miteinander, um somit die gesamte Existenz tendenziell auszurichten. Der Verlust kollektiver Erfahrungswerte und das Hineinschleudern in eine negativ besetzte Individuierung sind Produkte der Erwerbslosigkeit, obwohl sie auch gerade in dieser Ausrichtungen sozial bestimmt werden.
In diesem Rahmen erfaßt die Arbeitslosigkeit auch die einzelnen privaten und öffentlichen Facetten, in die die Akteure eingebunden sind, so daß Arbeitslosigkeit latent den gesamten Alltag der Betroffen restrukturiert. Deshalb ist es auch trotz des Desinteresses oder Minimalinteresses gesellschaftlich relevanter Gruppen, wie Gewerkschaften, Parteien, Verbände an der Arbeitslosigkeit wichtig aufzuzeigen, nicht nur, daß Arbeitslosigkeit existiert, sondern die jeweiligen spezifischen Formen der Fragmentarisierung und Vereinzelung differenziert in Einzelstudien herausstellen, um die gesellschaftlichen und sozialen Dimensionen einer Neustrukturierung der Arbeitslosigkeit unter qualitativ anderen gesellschaftlichen Bedingungen dezidiert akzentuieren zu können. Denn ein besonders hervorstechendes soziales Merkmal des gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandlungs- und Transformationsprozesses besteht darin, gesellschaftliche Ausgrenzungs- und Ausgliederungsprozeße zu initiieren, die zur wachsenden Marginalisierung großer Teile der Bevölkerung beitragen, damit gesellschaftliche Trennungs- und Teilungsmechanismen sozialstrukturell neu anordnen und kombinieren, so daß die Gesellschaft sich in einem qualitativ neuen Problemhorizont befindet, dessen Umgruppierungen und Effekte sich langsam und schleichend in der Gesellschaft festsetzen, ohne daß sich bestimmen ließe, wie tiefgreifend dieser Angriff auf die sozialen Kriterien einer Erwerbsgesellschaft deren Erfahrungshorizonte lenkt.
"Entscheidend ist, daß die Arbeit nicht mehr die Funktion des "großen Integrators" erfüllt. Es handelt sich um einen Prozeß des Abhängens, der Destabilisierung des Stabilen, der Aushöhlung gesicherter Positionen. Die soziale Frage reduziert sich nicht auf die Frage des "Ausschlusses", sondern Ausgliederung oder Ausstoßung sind Effekte einer allgemeinen Erschütterung, deren Ursache in der Arbeit und ihrer gegenwärtigen Organisationsweise liegen." (Castel 1996: 775)
Wenn die Arbeit aber nicht mehr diese soziale Integrationsfunktion erfüllen kann, stellt sich die Frage, wie weit gesellschaftliche Ungleichheit auseinanderdriften kann, ohne den Zusammenhalt der Gesellschaft in ihrem innersten Gefüge nachhaltig zu beeinflußen und welche Effekte dies für den Charakter des Sozialstaates und seine sozialen Errungenschaften impliziert, ohne dabei entscheiden zu können, welche Handlungsprämissen sich unter welchen Vorzeichen gesellschaftlich konkret herausbilden und vor welchen Entscheidungshorizonten sich dabei gesellschaftliches Konfliktpotential artikuliert und welche Formen materieller und symbolischer Gewalt sich dabei durchsetzen.
© Rolf-Dieter Hepp (Arbeitsstelle für Semiotik, Berlin)
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