Trans | Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 16. Nr. | Mai 2006 | |
1.4. Reproduktionen und Innovationen in Sprache und Kommunikation verschiedener Sprachkulturen / Reproduction and Innovation in Language and Communication in different Language Cultures |
Rudolf Muhr (Universität Graz)
In der Sektion wurden an zwei Tagen insgesamt 18 Beiträge aus 15 Ländern vorgetragen. Die Referenten kamen aus Ägypten, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Georgien, Griechenland, Kanada, Kroatien, Marokko, Niederlande, Österreich, Russische Föderation, Ungarn, USA, Zypern. Die Referate bezogen sich sowohl auf Veränderungen im Lexikon und deren Auswirkungen (durch Austausch, Funktionsverlust, Neubildung, Übernahme, Einfluss von anderen Sprachen/Varianten), wobei der Einfluss von Prestigesprachen (Englisch) bzw. dominanten Prestigevarianten (Deutsches Deutsch) auf nicht-dominierende Varianten thematisiert wurde. Ebenfalls thematisiert wurde die sozial-symbolische Differenzierung durch Sprache in kleineren Varianten einer Sprache (Niederländisch, Griechisch) und Sprachveränderung im Diskurs und im Jargon von Jugendlichen von großen Städten (USA) bzw. in der Sprache des Internetchats in Ländern wie Marokko. Ein interessanter Einblick wurde auch in die sprachlichen Veränderungen nach der Abschaffung der Apartheid in Südafrika und in die Entwicklung des Japanischen vermittelt, das unter starkem Modernisierungsdruck steht.
Mehrere Referate beschäftigten sich mit Veränderungen im Bereich des Entstehens neuer Texttypen, Diskurstypen und der Formen und Normen der Kommunikation und deren Implikationen, wobei besonders die Übernahme neuer Beeinflussungsformen und Texttypen im Bereich der politischen Werbung hervorgehoben wurde. Ein Referat bezog sich auf das Entstehen von neuen Ausspracheformen und kleinere grammatische Phänomene, deren Ausbreitung sowie der sozialen Symbolik, die ihnen im Verlauf des sozialen Prozesses zugesprochen wurde.
In der Sektion wurde darüber hinaus intensiv über unterschiedliche äußere und sprachinterne Ursachen für sprachliche Änderungen und Änderungen im Bereich der Diskursformen diskutiert.© Rudolf Muhr (Universität Graz)
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