Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. Juni 2006
 

1.4. Reproduktionen und Innovationen in Sprache und Kommunikation verschiedener Sprachkulturen / Reproduction and Innovation in Language and Communication in different Language Cultures
Herausgeber | Editor | Éditeur: Rudolf Muhr (Universität Graz)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Über zweisprachige Einstellungskonzepte (mit Anregungen für die deutsch-ungarische Sprachkontaktforschung)

Attila Németh (Pannonische Universität Veszprém, Ungarn)
[BIO]

 

Abstract

This paper gives an overview of the nature of language attitude concepts of bilingual speakers. The main purpose of the study is on the one hand to summarize some basic findings of the special literature related to bilingual attitude concepts with regard to factors that influence language attitudes; on the other to examine what the German-Hungarian language contact research can benefit from the results of the international research in the field of language attitude, and what new objectives it can formulate for itself.

 

1. Einleitung

In einer ihrer Arbeiten zur Zweisprachigkeit Englisch-Panjabi zitiert Suzanne Romaine (1995:122) einen Sprecher, der sein Sprachverhalten wie folgt beschreibt:

I mean I’m guilty as well in the sense that we speak English more and more, and then what happens is that when you speak your own language, you get two or three English words in each sentence ... but I think that’s wrong. I mean, I myself would like to speak pure Panjabi whenever I speak Panjabi. We keep mixing. I mean unconsciously, subconsciously, we keep doing it, you know, but I wish, you know, that I could speak pure Panjabi."

Dieser Sprecherkommentar ist für die Untersuchung von Einstellungen(1) zweisprachiger Sprecher zu ihrem eigenen Sprachgebrauch aus zwei Gründen recht aufschlussreich: Erstens ist zu sehen, dass dieser Sprecher sein eigenes Sprachverhalten, indem er sich verschiedener Formen des ‘code-switching’ bedient, für falsch hält. Zweitens fällt auf, dass ihn seine Selbstkritik an dieser Art Sprachverhalten keineswegs hindert, englische Elemente in Panjabi zu verwenden. Jedoch gehe nicht jedes Vorkommen von ‘Sprachmischung’(2), wie Romaine in Anlehnung an Shana Poplack weiter ausführt (ebd. 169), mit negativen Einstellungen einher, etwa Puerto-Rico-Sprecher in New York formulierten positive Einstellungen der Sprach­mischung gegenüber. Dieses und viele andere vergleichbare Beispiele aus der Zweisprachigkeitsforschung belegen, dass mit der Sprachmischung unterschiedliche (einmal positive, einmal negative) Einstellungen der Sprecher verbunden sind.

Ausgehend von dieser Beobachtung verfolgt dieser Beitrag ein doppeltes Ziel: Zunächst soll anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der Fachliteratur erörtert werden, welche Bedeutung die Sprachmischung unter verschiedenen sprachlich-kulturellen Bedingungen für die betreffende zweisprachige Sprechergemeinschaft hat und welche Faktoren für die Einstellungen gegenüber Sprachmischung bestimmend sind. Im Anschluss daran soll ein Sonderfall der Zweisprachigkeit am Beispiel zweisprachiger deutscher Dialektsprecher in Ungarn vorgestellt und diskutiert werden, inwiefern die deutsch-ungarische Sprachkontaktforschung von den bisherigen Ergebnissen der Einstellungsforschung profitieren und welche neuen Aufgaben sie sich stellen kann.

 

2. Einstellungen und Zweisprachigkeit

Den Rahmen für die nachstehenden Ausführungen liefert eine schematische Darstellung von zwei Ausprägungen der Zweisprachigkeit, wobei (zunächst auf der Ebene von Sprechergemeinschaften) zwischen ‘instabiler’ und ‘stabiler’ Zweisprachigkeit unterschieden wird. Erstere ist für die Phase des Erwerbs bzw. Verlustes der Zweisprachigkeit, letztere für stabile, andauernde Zweisprachigkeits­situationen charakteristisch:

Ist von instabiler Zweisprachigkeit (auf sozialer Ebene) die Rede, so bedeutet dies natürlich nicht zwingend, dass jeder Sprecher der Sprechergemeinschaft über eine gleich schwache Kompetenz in beiden Sprachen verfügt und umgekehrt dass in stabiler Zweisprachigkeit alle Sprecher der Sprechergemeinschaft über eine gleich starke Kompetenz in beiden Sprachen verfügen. Wie Susan Gal (1996:590) betont, ist es bei einem raschen Ablauf des Sprachwechselprozesses durchaus möglich, dass die letzten Sprecher einer Sprechergemeinschaft immer noch ausgeprägte Kompetenzen in der im Verschwinden begriffenen Sprache haben, wohingegen bei einem über Generationen hinweg andauernden Sprach­wechselprozess die Sprecher sich kompetenzmäßig auf einer breiten Skala zwischen schwachem (oder keinem) und starkem Kompetenzniveau befinden. Das obige virtuelle Kontinuum vom Spracherwerbspol bis zum Sprach­wechselpol ist daher bestimmt von der jeweiligen Proportion der Sprecher einer Sprechergemeinschaft mit schwachen bzw. starken Kompetenzen. Die Rasterung in der rechten Spalte der obigen Darstellung zeigt darüber hinaus zwei relevante Interpretationsrahmen für die Untersuchung von Einstellungen gegenüber Sprachmischung in unterschiedlichen Zweisprachigkeitssitua­tionen: (1) markiert die graduelle Relevanz soziolinguistischer Faktoren, (2) die graduelle Relevanz der o.g. Kompetenzausprägung für die Analyse von Einstellungen zur Sprachmischung. Bei Letzterem kann (verallgemeinernd) Folgendes angenommen werden: Je instabiler eine Zweisprachigkeitssituation ist, desto mehr sind die Sprecher geneigt, mit der Sprachmischung - als Zeichen des Noch-nicht-Wissens bzw. des Nicht-mehr-Wissens - negative Assoziationen zu verbinden. Bei (1) kann (verallgemeinernd) Folgendes angenommen werden: In stabilen Zweisprachigkeits­situationen verbinden die Sprecher mit Sprachmischung in gruppeninterner Kommunikation keine negativen Assoziationen, da Sprachmischung den wohlvertrauten ‘Gebrauchs­normen’ der zweisprachigen Sprechergemeinschaft entspricht. Bei der Erklärung des Sprachmischungsverhaltens bzw. der Einstellungen zur Sprach­mischung spielen hier also eher andere soziolinguistische Faktoren als Kompetenzfragen eine Rolle.

Dass die Sprachmischungsgewohnheiten verschiedener Sprechergemein­schaften (funktionale) Unterschiede aufweisen, verwundert sicher keinen Sprachkontaktforscher. Diese Besonderheiten analysiert etwa Susan Gal (1987), eingebettet in soziale Zusammenhänge, am Beispiel des Sprach­mischungsverhaltens von drei Sprechergemeinschaften, den Italienern in Deutschland, den Ungarn in Österreich (Oberwart) und den Deutschen in Rumänien (Siebenbürgen). Die erste befindet sich in der Phase der Herausbildung, die letzten zwei in der Phase der Aufgabe der Zweisprachig­keit, alle drei sind also dem Typ ‘instabile’ Zweispra­chigkeit zuzuordnen. Den drei Zweisprachigkeitssituationen ist gemeinsam, dass eine Varietät des Deutschen in allen drei eine wichtige Rolle spielt; sie unterscheiden sich aber darin, dass der Sprachmischung in allen drei Sprechergemeinschaften eine besondere, sich von den anderen zwei unterscheidende Funktion zukommt. Bei den italienischen Gastarbeitern in Süddeutschland (Gal 1987:640ff) ist eine enge Verflechtung des Italienischen und des Deutschen zu beobachten. Neben dem Deutschen, als Sprache des Arbeitsplatzes und der Schule, gilt das Italienische als Sprache der Zusammengehörigkeit und intimer familiärer Kontexte, die Erwachsene an Jüngere bewusst weitergeben. Die für den Sprachgebrauch der Jugendlichen charakteristische Sprachmischung (Umschal­tungen aus dem Deutschen ins Italienische) hat nicht nur eine diskursgestaltende Funktion, sondern sie dient auch dazu, neu angekommene Gastarbeiterkinder, die weder den einsprachigen Italienern in Italien noch den einsprachigen Deutschen in Deutschland angehören, zu integrieren. Für Ungarischsprechende in Österreich, das zweite Beispiel von Gal (1987: 643ff), ist Deutsch die Sprache der Elite und der Weg zum sozialen Aufstieg, wohingegen das Ungarische die Sprache der Solidarität ist. Die Älteren verwenden in Gesprächen mit Zweisprachigen immer das Ungarische, das Deutsche hingegen nur mit einsprachigen Deutschen. Die unter 35-Jährigen sprechen untereinander Deutsch, Ungarisch nur mit den Älteren. Die Generation dazwischen, die Sprachmischung im Vergleich zu den Älteren und Jüngeren am häufigsten (aber selten diskursfunktional) verwendet, schaltet in ungarischsprachigen Gesprächen ins Deutsche um, um Prestige oder Kompetenz zu demonstrieren. Das letzte Beispiel von Gal sind Deutschsprechende in Rumänien, Siebenbürgen (ebd. 646ff), die neben dem Rumänischen (oder ggf. Ungarischen) drei Varietäten des Deutschen (Siebenbürger Sächsisch in Dörfern vor Ort, Siebenbürger Sächsisch in der Stadt und Deutsch in der Kirche und Schule) sprechen. Die Sprachwahl unterliegt klaren Regeln: Es wird die Sprache des Gesprächspartners gesprochen. Dasselbe ist der Fall bei der Sprachmischung: Während deutsche Wörter im Gespräch auf Sächsisch auf einen gebildeten Sprecher oder eine genaue Formulierung hinweisen, erscheinen Wörter aus der offiziellen Mehrheitssprache Rumänisch nie mit dieser Funktion.

Romaine (1995) stellt über die in der Einleitung zitierten Fallbeispiele hinaus weitere Zweisprachigkeits­situationen vor, die mit divergierenden Einstellungen zur Sprachmischung charakterisiert werden können. Erwähnt wird (1995:169) etwa die von Poplack beschriebene Situation der englisch-französischen Zweisprachigkeit in Ottawa/Hull, als Ergebnis eines langfristigen Kontaktes des Englischen und des Französischen in einer ‘stabilen’ Zweisprachigkeitssituation. Hier sind mit Sprachmischung (gemeint sind Umschaltungen aus dem Französischen ins Englische) in den zwei Sprechergemeinschaften verschiedene Funktionen und Einstellungen ver­bunden: Während die Sprecher in Ottawa Sprachmischung verwenden, um kommunikative Effizienz zu erzielen und dadurch die Sprachmischung zu rechtfertigen, beschränkt sich die Verwendung von Sprachmischung in Hull lediglich auf metasprachliche Kommentare, um zu zeigen, dass die Sprecher sich der Verwendung des Englischen bewusst sind. Darüber hinaus herrscht zwischen ihrem Verhalten und ihren positiven Einstellungen zum ‘richtigen’ Sprechen Einklang, indem sie meinen, englischsprachige Einschaltungen dienten nur zur Überwindung momentaner Ausrutscher, da ‘richtiges’ Französisch frei von Anglizismen sei.

Fishman (1975:151f) hat seinerseits im Zusammenhang mit der Rolle der ‘Interferenz’ bei Sprachbewahrung bzw. -wechsel in Zweisprachigkeits­situationen vor 30 Jahren aufmerksam gemacht, dass die Einstellungen zu Sprachkontaktphänomenen nicht nur in Abhängigkeit von unterschiedlichen soziokulturellen Bedingungen, sondern auch innerhalb derselben Sprechergemeinschaft stark variieren können. Dass dem wirklich so ist, lässt sich an Beispielen aus unterschiedlichen Zweisprachigkeitssituationen erkennen: Z.B. bei Panjabi-Sprechern in Großbritannien besteht ein ständiger Konflikt zwischen der Bereitschaft, englische Wörter als ‘Prestigemarker’ zu verwenden und sie gleichzeitig als Gefahrenquelle für die Reinheit der entlehnenden Sprache Panjabi anzusehen (Romaine 1995:290ff). Auch bei ‘russlanddeutschen’ Aussiedlern in Deutschland etwa beobachteten Meng und Protassova (2005) ambivalente Einstellungen zur Sprachmischung. Ihre Informanten wurden zu Motiven gemischt­sprachigen Sprechens befragt (2005:246-251), von denen viele behaupteten, dass Sprachmischung sehr hilfreich sein kann, um kommunikative Aufgaben effektiver als nur in der einen Sprache zu lösen (etwa könnten Lexemübernahmen aus dem Deutschen lexikalische Lücken im Russischen und umgekehrt schließen oder Sprachmischung ermöglicht es, besondere stilistische Effekte zu erzielen bzw. sogar den Spracherwerb zu fördern). Aber diesen positiven kognitiv orientierten Einstellungs­konzepten standen negative affektive Einstellungen der Informanten deutlich gegenüber (ebd. 253f):

"Oje, na wir sprechen sicher lächerlich, furchtbar sprechen wir."; "Mischen is überhaupt schlecht. Wenn du kannst, dann zeig mal, was du kannst, auf Deutsch oder auf Russisch, aber Mischen, das is nit gut. Das tut Katja, weil sie kann annersch nit. Okay. Bei kleine Kind [wie die fünfjährige Katja] sag ich nix dazu. Aber bei Erwachsene, wenn du hast ganze Leben gesprochen auf Russisch, und da, mit zwee oder drei Jahr später machst du so eine Quatsch, kann man sage, - ich finde das nicht normal."

Die obigen kleinen Kostproben aus unterschiedlichen Zweisprachig­keits­situationen haben zweierlei gezeigt:

  1. Die Funktionen der Sprachmischung und die Einstellungen dazu können in unterschiedlichen zweisprachigen Sprechergemein­schaften unter dem Einfluss soziolinguistischer Faktoren (wie ‘Stabilität’ der Zweisprachig­keit, Status der Varietäten in der Zweisprachigkeit) variieren;

  2. Theoretische Verallgemeinerungen wie auch die zu Beginn dieses Abschnitts sind nicht immer ganz zutreffend, denn sowohl in (eher) stabilen als auch in (eher) instabilen Zweisprachig­keitssituationen können unterschiedliche Einstellungen zur Sprach­mischung gleichzeitig beobachtet werden.

Romaine (1995: 301) betont, dass die Untersuchung von Einstellungen zur Sprachmischung in instabilen Zweisprachigkeitssituationen einer besonderen Sorgfalt bedarf, da die Einstellungsvarianz in solchen Gemeinschaften überaus groß sein kann. Dies ist auch bei der deutsch-ungarischen Zweisprachigkeit der Fall, auf die im nächsten Abschnitt eingegangen werden soll.

 

3. Einstellungen und deutsch-ungarische Zweisprachigkeit

Die deutsch-ungarische Zweisprachigkeit blickt auf eine mehrere Jahrhundert lange Geschichte zurück (vgl. z.B. Hessky 1997) und beginnt bereits bis in der Zeit der Staatsgründung um 1000. Von dieser Zeit an wurden Deutsche in mehreren Etappen bis ins 18. Jh. aus verschiedenen deutschen Dialektgebieten in Ungarn angesiedelt. Der Zweite Weltkrieg und das Potsdamer Abkommen brachten einen schicksalhaften Einschnitt in der Geschichte der deutschen Minderheit in Ungarn, als viele von ihnen (nicht selten nach Rückkehr aus dem Arbeitsdienst in der Sowjetunion) nach Deutschland ausgesiedelt wurden. Auch noch in den 50ern war es also alles andere als erwünscht, auf der Straße Deutsch zu sprechen. Gal (1993:354) erzählt die äußerst rührende Geschichte einer alten deutschen Frau in Bóly, Süd-Ungarn, die kein Wort auf Ungarisch beherrschte, aber jeden, der auf der Straße vorbeikam, aus Angst mit "Jó napot!" (dt. Guten Tag!) mit auffälligem deutschem Akzent grüßte. Bis Mitte des 20. Jhs. (wie auch bei vielen anderen deutschen Sprachinseln außerhalb des deutschen Sprachraums) veränderten sich Prestige und Funktionen der Dialekte in Folge eines verzögerten Sprachwechselprozesses tiefgreifend: Während davor das primäre Kommunikationsmittel der deutschen Population die jeweiligen Ortsdialekte waren, sind sie heute in vielen Domänen durch das Ungarische abgelöst und werden nur v. a. von Älteren, die über 60 Jahre alt sind, untereinander gesprochen. Sowohl die produktive als auch die rezeptive Dialektkompetenz nimmt in Richtung jüngerer Generationen ab oder ist gar nicht mehr vorhanden. Spricht man also von ‘Deutsch sprechenden’ Jugendlichen als Nachkommen der älteren Generation, so sind wohl in der Schule erworbenes Standarddeutsch sprechende Jugendliche gemeint.

3.1 Forschungsstand

Einschlägige Studien (etwa Knipf/Erb 2000 und Deminger 2004) mit dem Ziel, Einstellungen deutscher Generationen zum jeweiligen Ortsdialekt und dem Standarddeutschen in Ungarn zu analysieren, haben die Frage gestellt, ob es einen Zusammenhang zwischen der Sprachkompetenz der Sprecher in Dialekt und Standarddeutschen und den Einstellungen zu diesen Sprachvarietäten gebe, und zwar dahingehend, ob eine positive Korrelation zwischen der Kompetenz und den Einstellungen zur betreffenden Sprachvarietät besteht. Eine empirische Evidenz für diesen Zusammenhang ließ sich in der empirischen Untersuchung von Deminger (2004) im Hinblick auf den deutschen Dialekt des Untersuchungsortes finden. Es wurde gezeigt, dass die Dialektkompetenz in Richtung älterer Sprecher bei signifikanten Unterschieden zunimmt (2004:56, 79) und je älter die Sprecher sind, desto positiver fallen die Einstellungen zum Ortsdialekt aus (2004:97f). Dasselbe konnte beim Zusammenhang zwischen Standarddeutschkompetenz und den Einstellungen gegenüber dem Standarddeutsch jedoch nicht nachgewiesen werden: Die Standarddeutschkompetenz zeigt in Richtung jüngerer Sprecher (bei nicht signifikanten Unterschieden) zwar eine zunehmende Tendenz (2004:63), aber es ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Ein­stellungen von Sprechern, die eine unterschiedlich hohe Standard­deutsch­kompetenz haben. Weitere qualitative Untersuchungen zu Einstellungen gegenüber Sprachvarietäten, die zum Repertoire der Sprecher gehören, so auch der ‘Mischsprache’ gegenüber deckten auf, dass Übernahmen jeglicher Art aus dem Ungarischen in den deutschen Dialekt dessen lexikalische Mängel beseitigen und die Effizienz der Kommunikation zwischen Zweisprachigen erhöhen können (vgl. Knipf-Komlósi 2002:296) sowie dass sich die Verwendung der Mischsprache unter Zweisprachigen einer allgemeinen Akzeptanz erfreut (vgl. Knipf/Erb 1998:263). Wieder andere Studien (etwa Mirk 1997:202f) zitieren neben vielen Rechtfertigungen für Sprachmischung auch negative Sprecherkommentare wie "Wir haben eine verdorbene Sprache: kein Ungarisch und kein Schwobisch". Im Lichte der in Abschnitt 2 vorgestellten Beobachtungen verwundert diese bunte Vielfalt von Einstellungen gewiss nicht, da es, wie beim graduellen Ablauf des Sprachwechsels in instabilen Zweisprachigkeits­situationen zu sehen war, vorkommen kann, dass die Einstellungen zur Sprachmischung wie auch das Sprachmischungsverhalten selbst individuell variieren. Aus den weiter oben diskutierten Fallbeispielen wurde auch ersichtlich, dass die (negative) Beurteilung der Sprachmischung in der eigenen Sprachpraxis von Zwei­sprachigen davon abhängen kann, wie ‘puristisch’ die Sprechergemein­schaft oder der befragte Sprecher eingestellt sind. Genau an diesem Punkt bekommen methodische Fragen eine besondere Relevanz, da formellere und direkte Befragungs­methoden der Einstellungsmessung im Stande sind, den puris­tischen Effekt zu stärken(3). Hier stellt sich die Frage, zu welchem Ergebnis eine indirekte Messung von Spracheinstellungen führen würde.

3.2 Forschungsdesiderata

Ausgehend von diesen skizzenhaften methodischen Überlegungen und dem oben vorgestellten Forschungsstand sollen hier zwei Forschungs­desiderata und von diesen ausgehend eine in der Testphase befindliche Methodenalternative zur Untersuchung von Einstellungen deutsch-ungarischer Zweisprachiger zu ihrem eigenen Sprachgebrauch kurz erörtert werden. Für die deutsch-ungarische Sprach­kontaktforschung (nicht aber für die Sprachkontaktforschung schlechthin) ist das Neue daran nicht nur das Wie, sondern auch das Was der Erschließung von Spracheinstellungen.

Ausgangspunkt für das Wie-Desiderat ist, dass bei der Messung von Spracheinstellungen im deutsch-ungarischen Sprachkontakt bisher m.W. vor­wiegend direkte Methoden Verwendung fanden. Als methodische Alternative gilt hier die in der Soziolinguistik längst bekannte ‘indirekte’ Messung der Spracheinstellungen mit Hilfe der ‘matched-guise-Technik’. Diese erstmals von Lambert und Mitarbeitern (vgl. Lambert et al. 1960) verwendete Methode hat zum Ziel, durch Vorspielen gesprochener (vorgelesener) Texte mit gleichem Inhalt und gleicher Länge, aber in unterschiedlichen Sprachvarietäten Einstellungen von Informanten zu verschiedenen Sprach­varietäten und ihren Sprechern zu beschreiben. Um Einstellungsunterschiede (in Form von Charakterisierung von Sprechereigenschaften) zu ermitteln, die nur auf sprachliche Unterschiede zwischen den zu beurteilenden Varietäten zurückgeführt werden können, spricht ein Sprecher gleichzeitig in zwei Varietäten, ohne dass sich die Informanten dessen bewusst sind. In der klassischen Version dieses Experiments ging es den Forschern darum, die Einstellungen von Englisch und Französisch sprechenden zweisprachigen Studenten in Montreal zu den beiden Sprachen zu beschreiben. Die eine Gruppe von Studenten hatte Englisch, die andere die Minderheitensprache Französisch als dominante (Sozialisations- und Schul-)Sprache. Das Ergebnis der Untersuchung war, dass Erstere die Mustertexte der eigenen Gruppe bei den meisten Eigenschaften positiver beurteilten. Letztere bevorzugten ebenfalls die englischdominanten Mustertexte und favorisierten die Sprecher der eigenen Gruppe überraschen­derweise weniger als die andere, englisch­dominante Informantengruppe (1960:50f). Diese Methode fand seit dieser Pionierstudie in verfeinerter Form am Beispiel vieler Sprachsituationen vielfach Verwendung (vgl. z.B. Tucker/Lambert 1972 und Lambert et al. 1975) und gilt heute trotz einiger Schwächen als verlässliches Instrumen­tarium zur Ermittlung von Sprach­einstellungen zu verschiedenen Sprachvarietäten (vgl. Fasold 1984:149ff und Chambers 2000).

Ausgangspunkt für das Was-Desiderat ist die Tatsache, dass das Verhältnis von Einstellungen zu deutschen Dialekten in Ungarn und deren Variante mit Kontakteinfluss des Ungarischen bisher nicht untersucht wurde. Eine Untersuchung mit diesem Ziel könnte nämlich die Frage beantworten, ob das Sprechen im Dialekt mit Sprachkontaktphänomenen zu einer Abqualifizierung des Sprachgebrauchs gegenüber dem Sprechen im ‘reinen’ Dialekt führt. Diese Frage ist umso relevanter, als wir hier mit einer instabilen Zweisprachigkeitssituation zu tun haben, in der Romaine zufolge (s. weiter oben) eine hohe individuelle Varianz von Spracheinstellungen zu erwarten wäre.

Das Vorhaben, das ich hier abschließend in Umrissen vorstellen möchte, ergibt sich über die zwei Forschungsdesiderata hinaus aus der folgenden Einschätzung: Der Einsatz der matched-guise-Technik zur ‘indirekten’ Messung von Einstellungen zu deutschen Dialekten in Ungarn und zu ihren Varianten mit ungarischem Kontakteinfluss könnte all die Ergebnisse ‘direkter’ Einstellungsuntersuchungen, die in Abschnitt 3.1 zur Diskussion standen, sinnvoll ergänzen. Dabei stellt sich zunächst die Frage, ob es Unterschiede bei der Beurteilung des Dialektes der untersuchten zweisprachigen Sprecher­gemeinschaft ohne und mit ungarischem Kontakt­einfluss gibt. Um eventuelle Einstellungsunterschiede nur auf Sprachunterschiede zurückführen zu können, sind dementsprechend zwei Texte von demselben Sprecher mit gleichem Inhalt und Umfang notwendig. Es wurde daher eine zweisprachige Informantin aus der untersuchten Sprechergemeinschaft gebeten, eine Bildgeschichte(4) zunächst im donaubairischen Dialekt des Untersuchungs­gebietes (Bánd, nördlich vom Plattensee) zu erzählen. Folgender Transkript­ausschnitt(5) stellt das Ergebnis der Verbalisierung dieser Bildgeschichte vor:

tes is=e lustige kschichte ↑ ­ * * vo=den hos * unt vo=den wojf ↓ *3* de wojf mecht den has fresse ↑ *2* de hot=n große hunge ↑ *2* de ha den sack hie * * vo die stieche ↑ * * un de hos rutsch nei ↓ *4* de wojf * ist stark froh ↑ de=nemmt den sack * um buckl ↑ * * und geht damit weide ↓ * * owe der hos der konn sich freimoche ↑ * * spring davon ↑ *2* geht in de telefonzelle ↑ *2* un *2* tut den wojf asspotte ↓ *3* de wojf is starek bes ↑ *2* äh der hot drei zigarettl in de hand ↑ * unt blos den rauke * * öh * * nei in die telefonzelle ↑= das de hos * enlich raskummt ↓ *4* der hos * kummt schnell ra/ ras ↑ unt springt davon ↑ * * der wojf hat die/ * * den höre hat=de in de hand ↑ *2* unt *3* lusst=te scho olles folle und * springt den hos noch ↑ * unt de hos steigt in den bus ↑ * * de konn noch ruhig neisteiche ↑ * * unt so wie de * wojf hikummt ↑ * ginge die tier zu unt den wojf sa schel * * drezwische=drin de tier drinne=hegezwickt ↓ *3* der hos hot der * fahrkarte in de hand ↑ unt de * äh * lusste mit den * wojf seine zehn turichbese ↓ *2* uf=n nächste bild da san=se scha * alli zwei in bus ↑ * de hos steigt wiede=as ↑ * der wojf will ihm noch ↑ unt wide is se schel neigezwickt ↓ *4* de hos is awe * bei uf unt davon ↑ *2* uf=n nächste bild san=se in de metro ↑ *3* den san schwa ham=se do * neigezwickt ↑ den wojf sein schwa vomsa neigezwickt ↑ * * kora wiede ned los ↑ *3* non hot=dere * a weib kseh ↓ * mit a große schissl des weib is umkfalla die schissl/* in ti schissl hot=a se neikuckt ↑ is kschwint nokfarn * * uf dene stieche ↑ *2* un *3* de hos steht scho do wieder in de metrotier ↑ * * unt *2* den wojf mit de schissl * d=erwischt nun öh kontrolleur

An unserem ersten Mustertext sind die primären phonologischen und grammatischen Merkmale des Ortsdialektes klar zu erkennen. Darüber hinaus enthält er drei im Standarddeutschen (Telefonzelle, Fahrkarte, Kontrolleur) sowie zwei sowohl im Standarddeutschen als auch im Ungarischen existierende Lexeme (Bus und Metro). Mit Hilfe dieses Textes sollen Spracheinstellungen zum Ortsdialekt ohne ungarischen Kontakteinfluss ermittelt werden.

Der zweite Mustertext, der mit dem ersten in Bezug auf sämtliche relevanten Parameter (Sprecher, Stimmqualität, Thema, Inhalt und Dauer der Aufnahme) mit Ausnahme des ungarischen Kontakteinflusses identisch ist, lautet:

tes is=e lustige kschichte ↑ * iwe den ho:s unt iwe den fuchs ↓ * * ned de fuchs hanem der wolf ↓ * * äh * * uf ten zwete bild hot der has * äh valószínü mit seine kumerade kspielt ↓ * und ischt ti stiech hero:kret zu nei in den sack * der wojf war stark froh ↑ * * da=r endlich den ha:s erwischt hot ↓ *4* awa der hos * hat=sich trotzdem losmacha kene ↑ *4* der wojf * * hot=em gedenkt ↑ * * ich werd=i úgyis fanga ↓ *6* der hos=is schnell ine telefonfülke neiksprunga * * hot die tir zugmocht ↑ * und der wojf war stark be:s da=ra net * hot neigekennt ↑ *2* un=hot d drei zigarette ferignumma ↑ * * zigaretta ferignumma ↑ * un hot den rauke * in des telefonfülke nei*geblose ↓ * * der has is erschrocke ↑ *2* und is * * schnell raus und davonksprunga ↓ * * der wojf hot den telefonkagyló * in die hand numma ↑ *3* un hot wille mit wen rede ↑ *3* vagy hot der wille *2* san kumerad anrufe ↓ * * no hot=d kse(he) * das der * hos=scho in die iskolabusz neispringt ↓ *11* äh der wojf hot dem net nochgekennt * akárwie dara=ka probiert hot ↑ äh * hot=e den ho:s net fange kenne ↓ der hos äh sitzt scho in bus drin unt der wojf hot sei schel neigezwickt ↓ *2* äh *2* der hos * * socht den wojf ↑ * ugye du konnst mi net fange ↓ und recht ihm sa fahrkarte hin ↓ *4* af=te nächste bild sand se * äh * scho alli zwei in bus drin ↑ * der hos springt wide ras * unt tel/ dem wolf sach sche bleibt wiede in di tier * neigezwickt ↓ *2* unt der has springt scha * turich den bejárat in den metro ↓ * in den metro *4* äh werd den * wojf sa schwaw neigezwickt da=r ihn wider/ den hos wide net nochkonn ↑ * * na sei de toa * * a weib ↑ * * dere=hot do die großi schissl wegnumma nu si neikunn mit dere schissl widr nokfoahrn ↓ * * durch tie stieche ↓ *2* der hos steht wiedr lustich in de metrotier ↑ *2* der wolf fohrt mit=dere schissl vorbei ↑ * * unt de ellenör hot do ihn derletzt erwischt ↓

Im diesem Text sind (über die zwei sowohl im Standarddeutschen als auch im Ungarischen existierenden Lexeme Bus und Metro hinaus) an insgesamt 13 Stellen lexikalische Sprachkontakterscheinungen zu finden. Davon sind hanem ‘sondern’, valószínü ‘wahrscheinlich’, úgyis ‘trotzdem’, vagy ‘oder’, ugye ‘nicht wahr’, bejárat ‘Eingang’ und ellenör ‘Kontrolleur’ nur im Ungarischen vorhandene lexikalische Einheiten. Zigaretta ‘Zigarette’ ist ein (fast) homophones Wort; iskolabusz ‘Schulbus’, telefonfülke ‘Telefonzelle’, telefonkagyló ‘Hörer’ sind Grenzfälle, wobei das Erstglied des Kompositums nur im Ungarischen, das Zweitglied hingegen in beiden Sprachen (iskolabusz) und umgekehrt (telefonfülke, telefonkagyló) existiert. Schließlich ist akárwie ‘wie auch immer’ ein hybrides Kompositum mit Erst- und Zweitgliedern aus den beiden Sprachen. Mit Hilfe dieses Textes sollen Spracheinstellungen zum Ortsdialekt mit ungarischem Kontakteinfluss ermittelt werden.

Von einem Vergleich von Spracheinstellungen zu den beiden Texten mit Hilfe statistischer Methoden wird erwartet, das er (vorsichtige) Schlüsse zulässt über

  1. die Beurteilung gemischtsprachigen Sprechens gegenüber einem Sprachgebrauch ohne Sprachkontakterschei­nungen,

  2. den Stigmatisierungsgrad gemischtsprachigen Sprechens gegenüber einem Sprachgebrauch ohne Sprachkontakterschei­nungen in einer im Niedergang befindlichen Zweisprachigkeitssituation.

 

4. Zusammenfassung

Das Anliegen des vorliegenden Beitrags bestand darin, auf Grund von Fallbeispielen aus der Fachliteratur zu erörtern, dass das Phänomen ‘Sprachmischung’ in unterschiedlichen Zweisprachigkeits­situationen spezifische Funktionen haben kann. Ausgegangen wurde bei der Darstellung dieser Charakteristika von einer theoretischen Differenzierung zwischen ‘instabiler’ und ‘stabiler’ Zweisprachigkeit, wobei betont wurde, dass in beiden Fällen variierende Einstellungen zur Sprachmischung beobachtbar sind. Besonderer Wert wurde auf den deutsch-ungarischen Sprachkontakt gelegt, der - wie auch andere Beispiele für instabile Zweisprachigkeit - zeigt, dass in einer zweisprachigen Sprechergemeinschaft auf dem Wege des Sprachwechsels divergierende Einstellungen zur Sprachmischung gleichzeitig existent sind. Es wurde festgestellt, dass die deutsch-ungarische Sprachkontaktforschung von der Methodenvielfalt der Spracheinstellungs­forschung bisher nicht alle Möglichkeiten genutzt hat, die ihr helfen könnten, sich ein nuancierteres Bild über Spracheinstellungen im deutsch-ungarischen Sprachkontakt zu machen. Um das Versäumte nachzuholen, wurden zwei Forschungsdesiderata und ein Lösungsvorschlag formuliert.

© Attila Németh (Pannonische Universität Veszprém, Ungarn)


ANMERKUNGEN

(1) Zu Einstellungen allgemein und zu Spracheinstellungen vgl. z.B. Ryan/Giles/Sebastian (1982), Vandermeeren (1996), Niedzielski/Preston (2000:2-32), Preston (2002) und Lasagabaster (2004).

(2) Die einzelnen Formen des code-switching werden im Weiteren zusammenfassend ‘Sprachmischung’ genannt. Zu Typen und Konzeptionen vgl. z.B. Clyne (2003:70ff).

(3) Etwa Mattheier berichtet über seine Erfahrungen bei einer Feldforschung zum Odenwälder Dialekt, einer altertümlichen Sprachvarietät in einem abgelegenen Dorf, wobei die Gewährspersonen die Forscher mit der Bemerkung empfingen: "Ach, da kommen die Professoren aus Heidelberg, da werden wir ‘feines Deutsch’ sprechen müssen", und all das mit der ortsüblichen Odenwälder Aussprache (Mattheier 1994:89). Dieser Fall ist vergleichbar mit meiner Erfahrung, dass sich die Sprecher (in formellen Interviews etwa, in denen Sprachmischungsphänomene vorkommen) mit Hilfe von metasprachlichen Kommentaren recht­fertigen (vgl. etwa Németh 2003:139), als wäre Sprachmischung etwas Nichtnormales.

(4) Im Internet unter http://www.ddr-comics.de/hasewolf.htm

(5) Transkriptionskonventionen nach DIDA (vgl. Dittmar 2004:127ff).


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1.4. Reproduktionen und Innovationen in Sprache und Kommunikation verschiedener Sprachkulturen / Reproduction and Innovation in Language and Communication in different Language Cultures

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For quotation purposes:
Attila Németh (Pannonische Universität Veszprém, Ungarn): Über zweisprachige Einstellungskonzepte (mit Anregungen für die deutsch-ungarische Sprachkontaktforschung). In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/01_4/nemeth16.htm

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