Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. Januar 2006
 

3.1. Die globalen Probleme des modernen kulturellen Prozesses
Herausgeber | Editors | Éditeurs: Michail Blumenkrantz (Charkow/München) / Emelda Ngufor Samba (University of Yaounde I) / Michael Wimmer (Educult, Wien)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Report: Models of Victimization in Contemporary Cultures

Michail Blumenkrantz (Charkow/München) [BIO]
Emelda Ngufor Samba
(University of Yaounde I) [BIO]
Michael Wimmer
(Educult, Wien) [BIO]

Im Rahmen der Sektion "Die globalen Probleme des modernen kulturellen Prozesses" wurden folgende Fragestellungen behandelt: In welchem Maße beeinflussen Ideen den Lauf der Geschichte und in welchem Maße ist der Künstler oder Denker, dessen Ideen das Unglück hatten, die Massen zu erobern, für sein Geschöpf verantwortlich, auch wenn es nicht seine Schuld war, dass es zur Missgestalt wurde.

Wenn die Frage nach der Verantwortung des Künstlers oder Denkers für die von ihm geschaffenen Ideen aufgeworfen wird, dann wird die Tatsache übersehen, daß Ideen als solche nichts bewirken. Sie entstehen und existieren in der rein intellektuellen Sphäre solange, bis die Willenskomponente sich mit ihnen verbindet. Dann verwandeln sie sich in Gedanken, die ihre Form einer Gestalt mit wechselnden Energieladungen entnehmen. Hier wird die Idee in einen Mythos umgestaltet, und der Mythos geht auf die Straße hinaus, ergreift die Massen und wird zu einer materiellen Kraft. Man sollte wahrscheinlich zwischen wenigstens zwei Arten von Denken unterscheiden: spekulativem und mythos-schaffendem, was selbstverständlich die Zuziehung selbst eines ganz und gar spekulativen Systems in den nächsten mythos-schaffenden Prozess nicht ausschließt (Michail Blumenkrantz).

Raymund Weyers hat nach einem Exkurs in die Geschichte den aktuellen Stand von Menschenrechten teils im Sinne eines Zivilpaktes dargestellt - teils im Sinne eines Sozialpaktes, der insbesonders wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte umfasst. Eine Diskussion über die Chancen für übergreifende Verständigung verschiedener Kulturen hat eine weitere Ebene eröffnet.

Li Xia schilderte in ihrem Vortrag die Wirkung von Globalisierung auf das kulturelle und geistige Leben in China, sowie die potentiellen Gefahren von kultureller Verschiebung und dem Verlust der kulturellen Identität.

Michael Wimmer untersuchte neue strategische Verknüpfungen von Kultur- und Bildungspolitik im lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Kontext. Ziel war die Erarbeitung einer Empfehlungsliste, welche Maßnahmen auf einerseits politisch-administrativer und andererseits institutioneller Ebene getroffen werden können, um sich entsprechend der neuen gesellschaftlichen Anforderungen neu zu positionieren.

Oksana Nazarova erörterte in ihrem Beitrag die Probleme der Theodizee in den Werken von Simon Frank, einem russischen Philosophen der 19. Jahrhunderts. Die von Frank vorgeschlagene Klärung des Problems der Theodizee ist heute ein Forschungsgegenstand vieler Erforscher der Geschichte der russischen Philosophie geworden. Daher stellt sich ein Problem der Originalität des Herangehens.

© Michail Blumenkrantz (Charkow/München), Emelda Ngufor Samba (University of Yaounde 1), Michael Wimmer (Educult, Wien)


3.1. Die globalen Probleme des modernen kulturellen Prozesses

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For quotation purposes:
Michail Blumenkrantz (Charkow/München), Emelda Ngufor Samba (University of Yaounde 1), Michael Wimmer (Educult, Wien): Bericht: Die globalen Probleme des modernen kulturellen Prozesses. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/03_1/blumenkrantz_bericht16.htm

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