Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften	17. Nr.	Juni 2010
Sektion 3.7.	Zentraleuropäische Narrativen der Literatur und die Globalisierung Sektionsleiter | Section Chair: András F. Balogh (Budapest/Cluj) Dokumentation | Documentation | Documentation

Sektionsbericht 3.7.

Zentraleuropäische Narrativen der Literatur und die Globalisierung

András F. Balogh (Eötvös-Loránd-Universität, Budapest) [BIO]

Email: abalogh@ludens.elte.hu

Zentraleuropa – seit eh und je eine ethnien- und völkerreiche Kulturlandschaft – wird von einer multikulturellen Erfahrung geprägt, die Eingang in die literarischen Narrativen gefunden hat. Diese Wahrnehmung der Vielfalt sowie ihre literarische Umdeutung/Fiktionalisierung war Thema der Beiträge und Diskussionen in der Sektion.

Als Ergebnis der Diskussionen und der Referate können gewisse Ideen und Schlussfolgerungen formuliert werden: Die Globalisierung setzt die Narrativen der Völker/Nationen/Gesellschaften der Region in ein ganz neues Verhältnissystem. Die Texttraditionen werden aus einer neuen Perspektive betrachtet, wobei die Hybridisierung, der postkoloniale Blick, die organische Entwicklung der Geschichte die Deutungsgrundlage bieten. Die bis jetzt verabsäumte Vergangenheitsbewältigung bekommt einen Ansporn, die Mehrsprachigkeitsforschung wird zu einem zentralen Thema, die Charakterisierungen der Nachbarvölker, die Analyse des kulturellen Gedächtnisses öffnen neue Wege. Die Zukunftsbilder – als Abbau der Feind- und Freundbilder – werden von den globalen Herausforderungen wie Naturschutz, Frieden, Freiheit und Verantwortung neu entworfen. Die Narrativen der Vergangenheit (Nationalismus, Terror, Unsicherheit, Korruption) sind zwar im öffentlichen Diskurs präsent, sie finden sogar eine literarische Ausformung, jedoch ist immer Stärker spürbar, dass die Autoren ihre Texte einer globalen Verantwortung unterwerfen.

3.7. Zentraleuropäische Narrativen der Literatur und die Globalisierung

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