TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr.
Februar 2010

Sektion 4.5. Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme / Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing
SektionsleiterInnen | Section Chairs: Knut Ove Arntzen (Universität Bergen), Gabriele Rampl (Scinews, Innsbruck) und Victoria Joan Moessner (University of Alaska)

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Sektionsbericht 4.5.

Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme –
Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing

Gabriele Rampl (Scinews, Innsbruck) [BIO]

Email: office@scinews.at

 

Die Sektion 4.5. mit dem Titel Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme – Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing im Rahmen der KCTOS-Konferenz ermöglichte einen erfolgreichen und ansonsten wenig üblichen Dialog zwischen Kultur- und Naturwissenschaftler/innen sowie Künstler/innen. Mit diesem kommunikativen Setting entsprach die Arbeitsgruppe exakt folgendem wichtigen deklarierten Ziel des Internationalen Polarjahres (IPY 2007 bis 2009): nicht nur naturwissenschaftliche, sondern vor allem auch kulturelle, historische und soziale Prozesse zu erforschen, die auf die Zukunft der menschlichen Gesellschaft rund um die Polargebiete Einfluss nehmen. Zehn Beiträge von Wissenschaftler/innen und Künstlerinnen aus einer breiten Palette involvierter Disziplinen (insgesamt stammten die Teilnehmerinnen aus sechs Ländern), zeigten bei der Sektion klar, dass die humanwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Forschung in den Polargebieten sowie in Regionen rund um diese extremen Lebensräume vor neuen Herausforderungen stehen. Methodisch standen “Mapping”, als Verfahren die Geografie des Extrems zu beschreiben und psychogeografische Verfahren, d.h.  experimentelle Untersuchungen der architektonischen oder geographischen Umgebung und ihr Einfluss auf den Menschen – beide an den Schnittstellen zwischen Naturwissenschaften, Humanities und den Künsten lokalisiert – im Fokus der Arbeitsgruppe.

Inhaltlich zentraler Aspekt dieser Sektion war, dass die lange Geschichte der Vorstellungsbildung von einer scheinbaren Einfachheit (hier gilt es ein ganzes Konglomerat an Stereotypisierungen zu „durchleuchten“) polarer, subpolarer sowie weiterer vergleichbarer geografischer Regionen, über widersprüchliche, komplexe sowie ganz „akute“ Realitäten (z. B. Effekte des Global Warming) hinwegtäuscht. Präzise auf dieser Kommunikationsebene konnte die Sektion und die an ihr teilnehmenden Künstlerinnen ebenso veranschaulichen, wie sich Wissenschaft und Kunst unter polaren, subpolaren Bedingungen begegnet sind und begegnen, welches Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft unter extremen Bedingungen entstehen kann (z. B. die Entwicklung neuer Werkstoffe und Baumaterialien in Permafrostgebieten, die sich an die physikalischen Eigenheiten von Schnee oder am natürlichen Kälteschutz des Eisbären orientieren bzw. Wandbeschichtungen, die im arktischen Winter für Helligkeit in Gebäuden sorgen).

Insgesamt konnte diese Sektion handfest herausarbeiten, dass es unter anderem bei den geografischen Regionen Arktis, Antarktis und Sibirien um Regionen geht, deren Bedeutung weit über ihre geografischen Begebenheiten hinausgeht, vielmehr globale Implikationen hat und tief hinreicht in das Streben aller Menschen, die Realität zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten. Auf jenem Feld, das bisher traditionell den Naturwissenschaften und politischen Debatten vorbehalten war, haben die Humanities und die Künste eine neue, bedeutende Rolle im Gesamtgefüge der Gesellschaften zu besetzen: die Vorstellungen von diesen Regionen als epische, unveränderliche Erscheinungen kritisch zu hinterfragen und in engem Teamwork mit den Naturwissenschaften (z.B. für einen nachhaltig ökologisch vertretbaren Tourismus) einen praktischen Beitrag zum Verständnis und zum Schutz sensibelster Ökosysteme in extremen und ausgesetzten Regionen zu leisten, Regionen, die die meisten so genannten “Normalbürger” nicht kennen können oder niemals erfahren werden. Die Arbeitsgruppe wird weitere neue Erkenntnisse im inter- und transdisziplinären Themenfeld der Wissenschaft und Kunst unter extremen Bedingungen liefern. Sie baut ihre bestehenden, internationalen Kooperationen zwischen Naturwissenschaft sowie Kunst- und Kulturwissenschaften weiter aus.


4.5. Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme / Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing

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For quotation purposes:
Gabriele Rampl: Sektionsbericht 4.5.Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme / Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing - In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/4-5/4-5_sektionsbericht17.htm

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