Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. |
Februar 2010 |
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Sektion 4.5. | Arctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme / Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing SektionsleiterInnen | Section Chairs: Knut Ove Arntzen (Universität Bergen), Gabriele Rampl (Scinews, Innsbruck) und Victoria Joan Moessner (University of Alaska) |
_von oben_mittendrin_von unten
Ein künstlerischer Beitrag zum Thema Bildende Kunst | Kartographie
Zuzanna Skiba (bildende Künstlerin, Berlin, Germany) [BIO]
Email: zuzanna.skiba@web.de
„Skiba beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit der unterschiedlichen Sicht auf die Welt. Sie stellt ihre aktuellsten Betrachtungen der Umwelt in einen kartographischen Fokus und zeichnet/malt/fotografiert diese sich stets weiter entwickelnden Ansichten innerhalb eines Bildes.Die individuelle Anschauung, sei es die Betrachtung einer Landschaft, analog fotografiert mit bemalten Spiegeln oder auch ihre Herangehensweise an die Malerei und Zeichnung macht die Werke eigenartig. Sie nimmt das vor ihr Gesehene und lässt z. B. durch einen Wechsel der Perspektive (einmal von unten, - dann von oben) innerhalb des Arbeitsprozesses eine neue Wahrnehmung für den Betrachter zu.
Ihre Bilder sind immer als eine geschlossene malerische Einheit zu sehen, esist niemand sichtbar. Sie sind an ihr und nur dem Betrachter festgemacht. Ihre auserwählten Landschaftssituationen weisen dabei auf eine geheimnisvolle, poetische Bildsprache hin. (Claudia Zölsch)
von oben _ Vogelperspektive
in Form von Höhenlinien
mittendrin _ die Sicht des Menschen
wir_der Mensch_das um sich „routierende“, wahrnehmende Gehirn
von unten _ die Natur
die Bäume von unten wachsend, von unten gesehen
Das Grundkonzept meiner künstlerischen Arbeit und daran arbeite ich seit über 20 Jahren ist die Welt zu betrachten, mit all meinen topographischen, politischen und persönlichen Informationen, mit Erinnerungen und ohne sie.
Die Karten stellen rationale Vermessung an die Stelle intuitiver Suche und bieten insofern eine Lösung für das Problem der Orientierungslosigkeit.
Sie befriedigen gleichsam das Bedürfnis nach Ordnung, geben Sicherheit auf einem unsicheren Weg.
Die Kartographie nimmt allerdings in Kauf, dass die Komplexität von der Welt reduziert wird. Widersprüchliches, Ambivalentes, Undeutliches bleibt aber ausgespart. Es wird zu Klarheit und Einfachheit deformiert, und genau hier setzt meine Arbeit ein.
Die Klammer der Arbeitsserien ist eine kombinierte Sicht aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Welt, d. h. von oben, aus dem Mittendrin und von unten. Durch diese Sicht ist die Information beim Betrachter als Hinzufügung der Örtlichkeit zu verstehen.
Arbeitsbeispiele :
Aus der 5. Werkserie : Bilder_Schaukel | Fotos mit bemalten Spiegeln | 2000-03
Oder_Schaukel : „Ich halte ein Land in das Andere.“
Wolken_Schaukel
Aus der 8. Werkserie : Magnetfeld | Zeichnung | 2005-08
Die Ansicht auf die Landschaft verdichtet sich in ihrer Distanz zu einer kartographischen Visualisierung, hier zu einem sichtbaren, arbeitenden Magnetfeld.
4.5. SektionsArctic, Antarctica, Alps, Art – Imagining the Extreme / Natural Sciences, Humanities, Arts – Dialoguing
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