Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. | März 2010 | |
Sektion 5.6. | Vom kreativen Denken zum kreativen Handeln - Kreativitätsprobleme in der Sprache, Ausbildung und Erziehungionstitel Sektionsleiterin | Section Chair: Tamara Janssen-Fesenko (Bad Zwischenahn, Deutschland) |
Schreiben als Widerspiegelung der Eigenkreation
Oliver Fellbaum (Bielefeld, Deutschland) [BIO]
Email: Duncan_Demerodt@gmx.de
In meinem Beitrag möchte ich gerne über Eigenkreativität zum Thema Geschichten und Schreiben diskutieren, weil dieses Thema mir sehr nah ist, und es erörtern möchte ich an meinem eigenen Beispiel.
Wer bin ich? Ich bin 34 Jahre alt und in Deutschland in Paderborn geboren und arbeite im Buchhandel. Ich habe mein Hobby damit zum Beruf gemacht und bin sehr glücklich darin, denn ich bin leidenschaftlicher Hobbyautor und kann stolz auf eine Veröffentlichung schauen. Wenn ich Ihnen sage, ich habe schon Geschichten geschrieben noch bevor ich lesen und schreiben konnte, würden Sie mir das glauben? Nein? Vielleicht kann ich Sie ja überzeugen. Lassen Sie es mich versuchen.
Dabei sollte man sich zuerst fragen, was sind Geschichten eigentlich? Um genau das in allen Facetten zu erläutern, bräuchte es bedeutend mehr Zeit, als ich hier zur Verfügung habe. Kurzum gesagt, Geschichten erzählen uns etwas. Sie begleiten uns nahezu von Anbeginn der Menschheit durch die Zeit.
Stellen Sie sich vor, Sie sind der erste Höhlenforscher, der die Wandmalerei entdeckt hat, genau in den Moment, wo er sie entdeckt. Stellen Sie sich Wandmalereien, Tausende von Jahren alt, vor. Keinen Buchstaben, kein Symbol sondern Bilder. Bilder, die seit Jahrtausenden kein menschliches Auge mehr erblickt hat. Menschen, Tiere wie das Pferd und auch ausgestorbene Tiere wie das Mammut, Gegenstände wie Pfeil und Bogen, Feuer und auch Naturelemente wie Bäume. Bilder, die Ihnen in diesen Moment eine Geschichte erzählen. Geschichten z. B. über die Jagd und über das damalige Zusammenleben.
Doch gehen wir einen Schritt weiter bis etwa 3500 vor Christus, als die Sumerer die Keilschrift erfanden. Dabei verließen die Geschichten erstmalig die festen Wände und gelangten in die Hände ihrer Schöpfer und landeten auf Tontafeln.
Dass es dabei natürlich nicht blieb, wissen wir heute alle bestens oder besitzt hier jemand ein Buch mit Seiten aus Ton? Nein? Nun, wir können uns sicherlich vorstellen, wie schwer und dick solche Bücher wären. Dass es dabei nicht blieb, verdanken wir den Ägyptern. Denn ca. 3000 v. Christus erfanden sie den Papyrus. Entstanden aus einer Pflanze mit eben jenen Namen Papyrus. Im Mittelalter wurde der Papyrus durch das Pergament ersetzt, da es langlebiger und haltbarer als der Papyrus war. Das Pergament wurde im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte dann durch das Papier ersetzt, was wir noch heute benutzen. Es war billiger und ließ sich industriell in Massen erzeugen. Das Papier wurde bedeutend früher von den Chinesen erfunden und was über Jahrhunderte geheim gehalten wurde.
Kommen wir zum Buch. Was ist ein Buch? Ein Buch ist eine mit einer Bindung und meistens auch mit Bucheinbandversehene Sammlung von bedruckten, beschriebenen, bemalten oder auch leeren Blättern aus Papier oder anderen geeigneten Materialien. So ist die korrekte Bezeichnung. Als Vorläufer waren die Papyrusrollen der Ägypter, dann folgte der Codex, der aus mehreren Lagen Pergament bestand, die in der Mitte gefaltet und zusammengeheftet wurden. Im Mittelalter wurde der erste Druck (wie es bekannt ist) von Gutenberg erfunden und kurz darauf wurden Bücher - wie wir sie heute kennen - gedruckt. Wenn Sie sich heute Abend vielleicht mal ein Buch in die Hand nehmen, halten Sie sich einen kleinen Moment vor Augen, was für ein weiter Weg es für das Buch war, zum Buch zu werden. Glauben Sie mir, Sie werden das Buch mit anderen Augen sehen.
Nun, wenn man an die Entstehung des Buches denkt, hält man sich im ersten Augenblick das Erzählen der Geschichte der Menschheit vor Augen. Ohne Frage verdanken wir heute das Wissen über die Entstehung der Menschheit in erster Linie der Möglichkeit es niederschreiben und nachlesen zu können. Doch es sind nicht nur die Historiker, die ihre Möglichkeiten wahrnahmen, sondern auch Andere, die entdeckten, dass man damit nicht nur Fakten nieder schreiben konnte.
Seien wir doch mal ehrlich. Wer hat noch nicht davon geträumt in die Ferne zu ziehen und Abenteuer zu erleben? Wer hat noch nicht davon geträumt Dinge zu erleben, die wir wahrscheinlich in echt nie erleben werden? Solche Menschen werden gerne als Träumer bezeichnet. Und diese Träumer gibt es in meinen Augen schon länger als die Möglichkeit diese Träume niederschreiben zu können.
Schreiben und Lesen war sehr, sehr lange Zeit ein Privileg, welches nicht viele Menschen hatten und doch nutzten die wenigen Menschen, die es konnten, und sie schrieben Geschichten nieder. Geschichten, über die wir heute lange spekulieren können. Wer glaubt hier, dass es Minotauren, Greifen, Hydras und Drachen gibt? Ich bin sicher, darüber lässt sich lange diskutieren, aber vor allen tun diese Geschichten eines: sie regen unsere Phantasien an. Und ich denke, das ist eine wundersame Freiheit, die uns das Lesen von Büchern bringt. Doch dabei ist es nicht geblieben. Geschichten kann man heute nicht nur lesen, sondern auch hören und sehen.
Ich interessierte mich von Kindheit an für das Lesen und Geschichtenschreiben. Ich las Godzilla, die allseits beliebte japanische Riesenechse zusammen mit Darth Vader, die Welt retten. Ich reiste mit Sandokan, den Tiger von Malaysia, über die Meere. Mit Peter Lorre löste ich Mr. Moto Fälle und auch mit den Drei Fragezeichen löste ich einige Fälle. Das waren Kindheitsphantasien, die ich damals stolz zu Papier brachte.
Sie lächeln, aber erinnern sie sich an ihre eigene Kindheit zurück und fragen sich sogleich, ob Sie sich daran nicht ein wenig wieder erkennen können?
Ich lernte dann lesen und schreiben, verlor keine Zeit und begann sogleich drauflos zu schreiben. Natürlich fing es mit so genannten Heldengeschichten an. Sie glauben gar nicht, wie oft ich in einen Zug, die Welt und meine Schule gerettet habe und dabei den Mädchen aus der Parallelklasse imponiert habe. Mir wurde schnell bewusst, dass der Freiheit und der Phantasie keine Grenzen gesetzt waren. Meine Geschichten waren zuerst ganz kurz, vielleicht 1 bis 4 Seiten lang, doch sie wurden im Laufe der Zeit immer länger. Waren es zu Anfang immer abgeschlossene Geschichten, so wurden mit der Zeit Fortsetzungsgeschichten daraus. So ging das über viele Jahre, bis ich meine erste Schreibmaschine bekam und meine Handschrift in Druckbuchstaben wechselte. Und irgendwann kam der Computer.
Doch es gab immer etwas, was ich beibehielt. Ich schreibe meine Geschichten bis heute gerne bei Musik und Kerzenschein. Inspiration ist nicht die Idee alleine, sondern was man sich daraus schafft.
Waren zu Anfang noch Filme und Comics meine Inspiration, so wurde der Pool der Ideenschöpfung immer größer. Musik ist ein guter Ratgeber und Ideenschöpfer. Probieren Sie es selber mal. Schreiben Sie mal etwas bei erfrischender und heiterer Musik und schreiben Sie mal etwas bei trauriger, depressiverer Musik und schauen Sie sich das Resultat an. In diesem Moment dürften Ihnen 2 Dinge bewusst werden. Erstens - wie unterschiedlich beide Werke sind und zweitens, dass Sie etwas in Eigenkreation erschaffen haben. Wenn Sie sich das dann genauer anschauen, werden sie feststellen, dass Sie mindestens ein bis zwei Dinge aus eigener persönlicher Erfahrung mit in die Geschichten haben fließen lassen. Damit wären wir bei meiner größten Inspirationsquelle. Das wirkliche Leben. Jemand sagte mal: Das Leben schreibt die besten Geschichten. Dem stimme ich voll und ganz zu. Es kann faszinierend sein, sich einfach auf eine Bank zu setzen und seine Umwelt zu beobachten. Machen Sie das mal. Sie werden erstaunt sein, wie interessant und spannend das sein kann. Daraus zog ich viele Ideen.
Bis zu einen bestimmten Zeitpunkt schrieb ich einfach drauflos. Einfach so, was mir gerade so einfiel. Dann kam der Wendepunkt. Der Mensch, der mir zu dem Zeitpunkt am nächsten stand, erkrankte an Krebs. Gemeinsam schufen wir Geschichten in gemeinsamer Zusammenarbeit und verarbeiteten und erleichterten damit gemeinsam ihren letzten Weg. Es war das erste Mal, dass ich mit jemandem zusammen eine Geschichte schrieb. Es ist nicht so leicht, wie man denkt. Sich gegenseitig abzustimmen und auf die Wünsche des jeweiligen anderen einzugehen ist eine entscheidende Bedingung zur Schaffung einer solchen Geschichte.
Nachdem sie von uns gegangen war, rührte ich lange keine Schreibmaschine oder Stift mehr an und musste mir klar werden, was ich wollte. Wollte ich noch schreiben und wenn ja, was und für wen.
Für mich war das der Wendepunkt nach außen zu gehen und meine Werke offen zu legen, sie anderen mitzuteilen. Ich begann wieder zu schreiben. Und ich ließ meiner Eigenkreativität freien Lauf. Ich schrieb erstmalig Geschichten für andere. Dabei beließ ich es nicht bei Geschichten, sondern schrieb auch Gedichte, Rollenspiele für Hochzeiten und auch Bewerbungen für Andere. Des weiteren schrieb ich tröstende Geschichten, um Freunden von mir einen stummen Trost in schweren Zeiten zu geben. Ich begann in Zusammenarbeit mit anderen zu schreiben und spannte viele Menschen in meine Geschichten ein. Nach dem Schicksalsschlag beließ ich es in erster Linie bei ernsten Werken, mit Ausnahme der Trostwerke, bis jemand an mich herantrat und mich bat eine witzige Geschichte mit historischem Hintergrund der Stadt Hameln zu schreiben. Glauben sie mir, ich habe Nächte darüber gesessen und lange überlegt. Daraufhin entstand eine Parodie auf den Rattenfänger von Hameln, der vor Werken wie Herr der Ringe keinen Halt machte und alles sprichwörtlich durch den Kakao zog. Diese Geschichte fand sehr großen Gefallen und wurde die Erfüllung meines Lebenstraumes. Mein Buch mit meiner Geschichte, meinem Namen - in meinem Regal. Wie stolz ich an den Tag war, als ich dieses Buch das erste Mal in der Hand hielt, können Sie sich sicherlich gut vorstellen.
Und wenn ich meine 34 Jahre zurückschaue, so sehe ich, was das eigene Kreieren von Geschichten für einen Einfluss auf mein Leben hatte. Doch nicht nur auf mich. Ich habe viele Menschen getroffen, bei denen es genauso war. Lassen Sie mich eine von ihnen vorstellen.
Da war Vladimir, ein guter Freund aus Rumänien, der stumm war. Doch dadurch ließ er sich nie entmutigen. Im Gegenteil, Vladimir schrieb wundervolle Gedichte und Geschichten und teilte sich so seiner Umwelt mit. Ich kenne niemanden, der seine Gedichte las und nicht davon berührt war. Leider starb er viel zu früh. Aber in Andenken an ihm schuf ich einen Charakter, der nicht selten in meinen Geschichten erscheint.
Dann haben wir Gaby, eine Freundin, mit der mich seit Jahren die Leidenschaft für Marvel Comics, sie wissen schon X-Men, Spiderman usw., verbindet. Sie schreibt wunderschöne Fan Fiktions und zeichnet dazu noch Titelbilder und die Charaktere ihrer Geschichten selber. Fan Fiktions sind Werke, bei denen Schreiber Werke von anderen auffassen und ihre eigenen Versionen schreiben.
Kommen wir zu Petra, eine zweifache Mutter und gute Freundin von mir. Sie hat ein großes Werk verfasst und eine eigene große Welt kreiert. Sie schreibt gerade an der Fortsetzung.
Dann wäre da Bernd, mein Mentor. Er schreibt selber und ist Mitherausgeber einer Bücherserie. Er war es auch der mir meinen großen Traum erfüllte. Durch ihn weiß ich, dass man alles schreiben kann, wenn man nur will.
Phillip, ein guter Bekannter, bewegte seine Arbeitgeberin mit einer Geschichte dazu, ihm eine Lohnerhöhung zu geben. Bitte fragen Sie mich jetzt nicht, was er schrieb, ich möchte es mir mit Ihren Chefs nicht verscherzen.
Nicht zu vergessen Esmee, eine gute Freundin, die es im Rahmen eines Verlags-Wettbewerbes mit 16 Jahren in ein Buch geschafft hat.
Sylvia - sie ist meine Nachbarin, ist blind, hat die Blindenschrift erlernt und schreibt für ihr Leben gern und liest sie mir sehr gerne vor.
Meine kleine Patentochter Annabelle schreibt Tiergeschichten und hat feste erfundene Tiere als Darsteller. Zurzeit schreiben wir zusammen an den Abenteuern eines kleinen Streifenhörnchen namens Artemis.
Und dann Thomas und Susanne, die Eltern von Annabelle, schreiben auch schon seit Jahren Geschichten. Er hat ihr Herz mit einer Geschichte erobert.
Dann Sabine, eine Frau, die ich vor 2 Jahren im Zug nach Wien traf. Sie ist Journalistin und schreibt beeindruckende und bewegende Artikel.
Sabrina, eine sehr gute Freundin von mir. Sie schreibt wundervolle Gedichte, ganz ihrer Stimmung und jedes Gedicht geht unter die Haut. Inspiriert durch das Leben.
Und zu guter Letzt Amara, meine verstorbene Freundin. Sie schrieb wundervolle Geschichten aus der dritten Person und aus der Ich Perspektive. Zurzeit bin ich dabei unser gemeinsames Werk zu überarbeiten und es in naher Zukunft auf meine Homepage zu setzen.
Was ich damit ausdrücken möchte. Geschichten kreieren kann jeder. Dabei ist es egal, ob jung oder alt, ob Handicap oder nicht, ob Mann oder Frau, ob Mutter, ob Beruf , ob Nationalität.
Ich höre sehr oft immer den Satz: " Das kann ich nicht." Aber das stimmt nicht. Das kann jeder, wirklich jeder. Nehmen Sie sich zuhause einfach mal einen Moment Zeit und setzen Sie sich hin. Nehmen sie Zettel und Stift zur Hand und schreiben Sie einfach drauf los. Halten Sie sich einen Moment vor Augen, was Sie gerne mal machen würden, aber noch nie getan haben. Oder denken Sie an jemanden, den sie gerne mal treffen würden, aber noch nie angetroffen haben. Jeder Anfang ist schwer, aber wenn Sie die ersten Sätze erstmal stehen haben, dann geht der Rest wie von selbst. Lassen Sie ihrer Phantasie freien Lauf und erschaffen Sie Ihre eigenen Kreationen, Ihre eigene Welt. Denken Sie an berühmte Figuren der Literatur, die ihre eigene Welt haben. Harry Potter, Sherlock Holmes, Artemis Fowl, Perry Rhodan, Hercule Poirot, Arsene Lupin und so viele mehr. Jede dieser Figuren entstand im Ursprung in einer eigenen Kreation und wurde nach und nach ausgebaut. Sie bekamen ihre Welten, ihre Begleiter, ihre Freunde und Feinde. Der Phantasie und der Kreation waren keine Grenzen gesetzt.
Und es bewirkt noch mehr. Wenn Sie ein Buch zur Hand nehmen und es lesen, bekommen Sie aufgrund der Beschreibungen Ihre eigenen Vorstellungen. Sie stellen sich die Figuren und ihre Umgebungen vor. Sie hören ihre Stimmen und Sie beginnen sie zu lieben oder sogar zu hassen. Es bewirkt die Beflügelung Ihrer eigenen Phantasie. Charakteure, die niedergeschrieben werden, bleiben nie wie sie im Ursprung sind. Lassen Sie mich anhand einer Figur zeigen, wie sie sich entwickelt hat.
Am Anfang steht ein Mann. Er hat schwarzes Haar, glatt zurückgekämmt, ist optisch 50 Jahre alt, groß und schlank, stets schwarz gekleidet, unverheiratet und kinderlos. Sein Name ist Lysander und er untersteht einem bösen Meister. So der Anfang. Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass er magisch begabt ist und seine Magie sich in einer dunkelvioletten Aura ausdrückt. Hinzu kommt, dass er sich in einen Drachen verwandeln kann. Jahre später ist er kein Handlanger mehr, bekommt dunkelviolettes Haar und seine Augen leuchten bei Gebrauch von Magie dunkelviolett auf. Auch seine Kleidung ist nun schwarz/dunkelviolett angepasst. Optisch sieht er wie 33 aus. Ich betone immer das Optische, denn er ist unsterblich. Sein wahres Alter bleibt verborgen und mittlerweile zieht der geheimnisvolle Lysander durch viele Geschichten und bleibt stets neutral, immer auf seine eigenen Ziele fixiert um das große Ziel, die Beendigung der Unsterblichkeit zu erreichen. Auch verwandelt er sich nicht mehr in einen Drachen sondern in einen Wyvern, eine weltweit eher unbekannte aber große Drachenart. Mittlerweile hat er einen Sohn namens Vladimir, der mit einen Akzent redet, der in etwa so klingt. Dieser Charakter entstand 1997 und hat diese Verwandlung nun über einen Zeitraum von 10 Jahren durchlaufen. Sie sehen, auch hier ist der Eigenkreation keine Grenzen gesetzt und ich denke, während ich ihn nach und nach beschrieben habe, hat sich Ihre Vorstellung, Ihre Phantasie dabei mit verändert.
Kommen wir auf die Stimmen zurück. Haben sie es gemerkt? Bücher können wie Filme wirken. Es sind geschriebene Worte. Worte die man mit den Augen sieht. Doch hören sie beim Lesen nicht irgendwo die Stimmen der sprechenden Charakteure? Wie hören Sie sich an? Hören Sie sich ruhig an? Hören Sie sich hektisch an? Oder sogar düster? Hat diese Stimme vielleicht sogar einen Akzent? Hört sie sich kindlich an? Vielleicht ein wenig schnöselig?
Sie sehen, es sind eigentlich nur geschriebene Worte. Eigentlich. Und doch hören wir diese Worte beim Lesen. Das Schreiben hat meine Eigenkreation in Sachen Stimmen sehr gefördert. Wie Sie gerade hören konnten, verändere ich meine Stimme gerne und wenn ich meine Geschichten vorlese, bekommt jeder seine eigene Stimme. Und nicht zu vergessen, manchmal auch seinen eigenen nicht zu überhörbaren Akzent.
Wie Sie gerade festgestellt haben, ist die Schreibkunst gerade in der heutigen Zeit ein wunderbares Mittel sich mitzuteilen. Nicht nur Fiktives, sondern auch Tatsachen lassen sich über das Schreiben bestens mitteilen, denn nicht umsonst sind Biographien heutzutage sehr gefragt. Menschen schreiben ihr Leben nieder und machen es anderen öffentlich. Und es sind nicht alleine nur die heitersten Momente ihres Lebens darin. Nicht selten werden negative Lebensabschnitte beschrieben. Missbrauch, Gewalt, Delikte, Tränen als auch Verlust. Ich selber habe vor nicht allzu langer Zeit ein Buch von einer Frau gelesen, die in ihrer Kindheit Schlimmes durchlebt hat. Sie führte zeitlebens ein Tagebuch, das sie in Form eines Buches veröffentlichte. Sie schrieb, dass sie in dieser schweren Zeit niemand außer ihres Buches hatte. Es war ihr ständiger Begleiter und Trostspender. Sie beschrieb diese Zeit so intensiv, dass man beim Lesen das Gefühl hatte sich in ihrer Lage zu befinden und all das Schlimme selber zu erleben. Das Leben schreibt die besten Geschichten, leider auch die traurigsten.
Doch es schreibt auch die lustigsten Geschichten. Die Kunst Menschen durch das Schreiben zum Lachen zu bringen ist eine wunderbare Kunst. Mit ihr Freude zu verbreiten und auch auf diesen Wege einen Moment vom Alltag abweichen zu können ist etwas, was ein jeder mal erlebt haben sollte, denn sein wir ehrlich, wer lacht nicht gerne mal?
Genau das ist es, was ich mit meinen Geschichten erreichen möchte. Ich möchte den Menschen ein Lächeln abringen und wünsche mir, dass mein Geschriebenes sie unterhält. Und genau das ist auch der Wunsch von so vielen anderen Autoren auch. Gerade in der heutigen Zeit gibt es so viele Hobbyautoren wie nie zuvor. Und nie zuvor gab es so viele unterschiedliche Stile und Möglichkeiten. Und das ist gut so. Denn dadurch entwickelt sich die Kunst des Schreibens immer weiter und weiter. Zu Anfang meines Beitrags habe ich erwähnt, dass solche Leute oft als Träumer bezeichnet werden.
Dann sei es so, denn glauben Sie mir. Ich bin gerne ein Träumer. Und ich teile meine Werke gerne mit Ihnen. Und wenn Sie dann auch nur einmal lächeln, so habe ich mein Ziel erreicht.
Ich möchte mich bei Ihnen herzlich bedanken, dass Sie mir zugehört haben und ich hoffe Sie hatten ein klein wenig Spaß an meinen Beitrag. Und bitte vergessen Sie nicht, Schreiben kann jeder. Glauben Sie an sich und versuchen Sie es. Sie werden angenehm überrascht sein. Und wenn sie ein klein wenig Hilfe möchten, jemanden möchten, der das eigens geschriebene mal liest und beurteilt, so gebe ich Ihnen gerne meine Mailadresse.
5.6. Vom kreativen Denken zum kreativen Handeln - Kreativitätsprobleme in der Sprache, Ausbildung und Erziehung
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Webmeister: Gerald Mach last change: 2010-03-05