TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr.
Februar 2010

Sektion 7.1. Kreativität und Gedächtniskulturen
Sektionsleiter | Section Chair: Isozaki, Kotaro (Meiji Gakuin University/Japan)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Kollektive Schuld im Gedächtnis
an Hand des Romans von Anna Mitgutsch Ausgrenzung

Anikó Zsigmond (Pannonische Universität, Veszprém) [BIO]

Email: aniko.zsigmond@btk.uni-pannon.hu

 

1. Einleitung

Anna Mitgutsch sagte in einem Interview: „Mein Ansatz ist im weitesten Sinne humanistisch. Es geht mir um ’Das-am-Rand-stehen’ von Menschen innerhalb eines größeren sozialen Kontextes’(1). In ihren Werken konfrontiert sich die Autorin mit Gegenwart und Vergangenheit, durch die Erinnerungsleistung der jeweiligen Erzähler wird die Vergangenheit ein immer wiederkehrendes Thema. Anna Mitgutsch geht es vor allem nicht nur darum, die Auswüchse des Nationalsozialismus in der Gegenwart zu problematisieren, sondern um die Erfassung und die Entlarvung von autoritären und faschistoiden Machttrukturen einer jeweiligen Generation. Daher sind die Protagonistinnen von Mitgutsch immer von der Normalität stark abweichende Typen, die durch folgenden Erscheinungsformen geprägt sind: Fremdsprache, Judentum, Behinderung und Künstlerdasein. Diese „abnormalen” Figuren gelten als Ordnungsstörer, sie werden zu Last der Gesellschaft. Diese Figuren gelten als Grenzgänger, als „Medium, durch das Anna Mitgutsch die Gesellschaft selbst und die Mechanismen , mit denen diese sich gegen „anderes” […] abgrenzt, an den Pranger zu stellen hofft”(2). Auffallend ist in allen Romanen der Autorin, dass sie die Handlung immer in ein kleinbürgerliches Milieu verlegt, so kommt sie zur Erkenntnis, dass die Norm als Ideologie der Macht die Ordnungsstruktur der kleinbürgerlichen Familie wiederspiegelt. Es ist eine Tatsache, die sich in der vergangenen Geschichte bewahrheitet hat. Anna Mitgutsch stellt die Grenze als Norm und diejenigen, die diese setzen, in Frage, wie die Protagonistin der Ausgrenzung am Ende des Romans sagt:

„Wovon hing es ab, auf welcher Seite man stand? War es das Aussehen, waren es die Schulen […]. War es die Norm, mit der man in Einklang lebte, die Taubheit, die Blindheit, die Stumpfheit, mit denen man von sich wies, was man nicht durchschaute?” (A 265)

Im vorliegenden Beitrag werden die erinnerten Details, die im kollektiven Gedächtnis der dargestellten kleinbürgerlichen Gesellschaft gespeichert sind und einen wesentlichen Bereich ihrer Kultur ausmachen, in ihrem Bezug auf die Fremdheits- und Schuldproblematik erörtert.

 

2. Zum Roman Ausgrenzung

Der Roman Ausgrenzung erschien 1989 und handelt von Jakob, dem autistischen Kind und seiner Mutter, Marta. Marta ist eine junge erfolgreiche Akademikerin, die aus armen Verhältnissen kommt und Felix aus einer wohlhabenden Familie heiratet. Nachdem das Kind geboren worden ist, bleibt Marta auf sich allein gelassen, ihr Mann kümmert sich nicht um sie, er wird immer agressiver, er beschäftigt sich mit seinem verspäteten Jurastudium, das von seiner Mutter finanziert wird. Marta hat allmählich den Verdacht, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt und lässt es untersuchen. Die Ärzte stellen die Diagnose fest, Jakob besitzt Entwicklungstörungen und Autismus, Marta wird gesagt, die gestörte Mutter-Kind-Beziehung ist die Ursache für die schwere Behinderung des Kindes und sie müsse allein die Verantwortung tragen. Felix schiebt alle Last auf sie, die Umwelt reagiert mit Unverständnis auf die Andersartigkeit von Jakob. Marta zieht von Felix weg, sie sucht immer neuere Wohnorte, aber letztendlich machr sie sich immer dieselbe Erfahrung von Hilflosigkeit, Unverständnis, Anfeindungen und Terror. Jakob ist für das Kollektiv ein Ärgernis, das irritiert, das abgeschoben und von der Öffentlichkeit ferngehalten werden muss. Marta zieht am Ende in die Stadt zurück und lebt in einer Wohnung ihres Mannes. Jeder Freiheitsversuch Martas ist gescheitert, ihr Bestehen auf dem behinderten Kind löst auch eine Verständnislosigkeit aus.

 

3. Der autoritäre Charakter der kleinbürgerlichen Gesellschaft

Obwohl die Handlung des Romans in den 70er Jahren spielen mag, trifft Marta während der Erziehung immer wieder auf vergangenes faschistisches Gedankengut, das im Kleinbürgertum überlebt hat. Am häufigsten konfrontiert sie sich mit Ansichten über Erbbiologie und Euthanasie.

3.1. Das Kollektiv als uniformierter Macht- und Ideologieträger

Jedes Individuum ist Teil eines Ganzen und orientiert sich nach dessen Normen. Das Kollektiv entwickelt im Laufe der Zeit seine Institutionen und seine Spielregeln, nach denen das Individuum zu leben hat. Marta hat ein normales Leben, bis das Kind geboren worden ist. Sie ist promovierte Akademikerin, ein Biologe, ist selbsttändig und berufstätig. Nach ihrer Heirat mit Felix muss Marta allmählich auf ihre Unabhängigkeit verzichten und sich immer mehr zunächst mal den Erwartungen der Familie und dann denen der umgebenden Gesellschaft fügen. Sie stammt als Einzelkind aus einer einfachen, armen Familie. Obwohl sie mit ihrer Kindheit die Erinnerung an Geborgenheit verbindet, trennt sie sich früh von ihrer Mutter, um Karriere zu machen. Sie kehrt nie wieder zurück zu ihr, erst bei ihrem Begräbnis besucht sie die Geburtsstadt, aber auch das letzte Mal. Größer als das Gefühl der Geborgenheit ist das Gefühl der Scham, das Marta für ihre Herkunft empfindet. Ihr Ausbruch aus der Armut in die Freiheit endet mit ihrer Ankunft in der Familie des Ehemannes. Dank der neuen Familie erwirbt Marta den Luxus, von dem sie immer wieder geträumt hat. Über den Luxus verfügt aber ihre Schwiegermutter, sie ist der Mittelpunkt der Familie. Mit ihrem Reichtum hält sie ihre Söhne in ihrer Macht.

„Marta hatte immer Angst gehabt vor dem kalten, herrischen Gesicht der alten Frau. Meist schwieg sie in ihrer Gegenwart, um sich der unvermuteten, lauernden Fragen nach ihrer Herkunft zu erwehren […] Nie hatte sie erzählt, daß ihr Vater in einer Strafkompanie gefallen war, daß ihre Mutter Dienstmädchen, später Hausmeisterin gewesen war, zehn Jahre älter als der einzige Mann ihres Lebens und ohne Schulbildung. Sie schämte sich ihrer Herkunft.” (A 20)

Nachdem Marta ihren Beruf aufgegeben hat, gerät sie in eine finanzielle Abhängigkeit von Felix. Die Ehe scheitert bald nach der Geburt des Kindes, für alles soll Marta die Verantwortung tragen. Marta hat die Unmenschlichkeit und den Egoismus ihres Mannes in Erinnerung, sie kann es nicht bewältigen, sie versucht bei Bekannten und Freunden Hilfe zu suchen, aber sie muss immer mehr erkennen, dass sie allein auf sich selbst zählen kann. Nach der Trennung besucht Felix das Kind einpaar Mal im Jahr, aber er ist nicht einmal bereit, für das Kind zu sorgen, als Marta operiert werden muss, weshalb Jakob vorübergehend in einer Anstalt untergebracht werden muss. Weder in der Verwandtschaft und Bekanntschaft noch bei Fachexperten findet sie Vertraute.

3.1.1 Die Medizin als institutionalisierte Macht

Der Roman setzt bereits mit einer Szene der Ausgrenzung ein, die die Grundkonstellation des Romans einleitet. Marta sitzt in der Klinik und wartet auf die Diagnose der Ärztin über ihr Kind. Die Diagnose gilt zugleich als Urteil, denn sie spielt auf die darauffolgende Diskrimination des Kindes und der Mutter an und diese Konstellation wiederholt sich in unterschiedlichen Variationen im Laufe der Handlung: Begegnung – Urteil – Ausgrenzung. Jakob wird als Ergebnis vieler Untersuchungen als autistisch diagnostiziert und die Schuld dafür soll die Mutter tragen. Die Psychiaterin führt in den darauffolgenden Monaten eine Therapie, bei der sie sich auf die Ergebnisse der Fachliteratur beruft und beweisen will, dass Jakobs psychotische Störungen auf die ablehnende Haltung der Mutter zurückzuführen sind, d. h. der Autismus des Kindes sei Folge einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung. Marta ist bereit, diese Schuld zu bekennen, sie reagiert auf die einzelnen Anschuldigungen mit Schweigen, sie

„schwieg, denn es nützte nichts, das spürte sie, sich zu wehren, richtigzustellen, nicht immer, nur manchmal, das Kind hielt ja meistens die Augen geschlossen, es trank so langsam, die Zeit war endlos. Sie schwieg, weil die andere es sich ja doch nicht vorstellen konnte, es nie erlebt, immer nur in der Fachliteratur darüber gelesen hatte. Sie schwieg, weil sie gegen das Entsetzen, das eigene und das der andren, und gegen den unerbittlichen Schuldspruch nicht anzurennen wagte.” (13)

Doch je mehr Schuld sie auf sich nahm, desto schneller und besser konnte man ihrem Kind helfen. Je mehr Schmerz sie sich zufügen ließ und trug, ohne sich zu wehren und ohne Selbstmitleid, desto näher war die Erlösung. (12)

In dieser Machtposition stehen die Rollen fest: die Ärztin, die selbst kinderlos ist, versucht Jakobs Krankheit laut Nachschlagewerk auf das Fehlverhalten der Mutter bei der Erziehung des Kindes zurückzuführen und somit behauptet, die Mutter habe in ihrer Mutterrolle versagt. Gegen die Experten und die Fachliteratur ist Marta machtlos, die Argumente, dass die Mutter ihrem Kind den Blickkontakt verweigert habe und beim Stillen manchmal gelesen habe, sind die deutlichen Beweise dafür, dass sie Marta als „gefühlsarm”, „intelligent” bezeichnen kann (11). Die Ärztin und andere Psychologen artikulieren oft die patriarchalische Denkweise, laut der selbst berufstätige Frauen nach der Geburt des Kindes ausschließlich die Mutter- und Hausfrauenrolle erfüllen müssen. Die Kindererziehung wird als eine ausschließliche Angelegenheit der Mutter angesehen und obwohl Marta am Anfang der Untersuchungen noch schwach dafür plädiert, auch den Vater des Kindes mit in die Therapie einzubeziehen, muss sie die alleinige Schuld tragen. Die patriarchalische Struktur der Gesellschaft lässt die Mutter in das häusliche Bereich setzen. Marta ist in diesem Mileiu mit ihren Ansichten von einer gemeinsamen Verantwortung fremd und Außenseiter, sie muss sich den Mächtigen fügen.

„Dr Riesing hatte Felix nur einmal zu Gesicht bekommen, als er Frau und Kind von der Therapiestunde abholte, eilig und liebenswürdig, wie er Fremden gegenüber immer war. Er hatte die vollendeten Manieren von wohlerzogenen Söhnen aus gutem Haus. Warum war niemand auf die Idee gekommen, auch dem Vater Therapiestunden anzuraten?” (14)

„Aber die Psychologen wollten später nichts über den Vater des Kindes hören, nur über ihre Gefühle für Jakob” (61)

3.1.2 Die Ehe als institutionalisierter Machtträger

Die Ehe beginnt bereits mit der Geburt des Kindes in Krise zu gehen. Martas Erinnerungen an diese Zeit zeigen, dass sie das Trauma immer noch nicht bewältigt hat, dass stärker als ihre Verbitterung und Verzweiflung ist ihre Wut gegenüber Felix. Felix hat sich für eine vierzehntägige Tagung in der Hauptstadt angemeldet, eben zu der Zeit, als die Entbindung voraussichtlich statfinden wird. Marta erwartet Hilfe von ihm, aber Felix ist nicht bereit für seine Frau und das Baby dazusein. Der Egoismus von Felix wird mit Agression ergänzt, er besteht auf seine Machtrolle in de Familie und schlägt Marta ins Gesicht. Marta versucht verzweifelt bei der Schwiegermutter Hilfe zu holen, aber sie unterstützt ihren Sohn und verweigert Marta die Hilfe, bloß einige Ratschläge erteilt sie ihr. Marta erholt sich von der Entbindung sehr schwer und sehr lange. Sie hat große Bauchschmerzen, Fieber. Die Schwiegermutter stellt eine Kinderfrau bei ihr an, die aber Marta wenig hilft, sondert sie wegen der hohen Zahl der Bücher tadelt und Marta erklärt, dass der Mann immer die Nummer eins bleiben soll (39). Sie ist ein Teil des patriarchalischen Systems und stärkt dessen Ideologie. In den ersten Jahren nach Jakobs Geburt vertieft sich die Ehekrise. Felix quält Marta seelisch, erstens, weil er seine bequeme Lebensführung fortsetzt und nichts von der Erziehungsschwiereigkeit und der Körperschwäche Martas wissen will, die inzwischen von der Erschöpfung schon anämisch wird, zweitens weil er Martas Sorgen um das Besondere und das Anderssein ihres Kindes nicht ernst nehmen will, drittens, weil nach der Diagnose er sich um weitere Therapien bemüht und das Kind zu unnötigen Untersuchungen aussetzt. Er hält Marta auch dafür schuldig, dass sie mit der Therapie bei dr. Riesing aufhört. Martas Erinnerungen an ihre Ehe sind sehr bitter: „So hilflos wie damals, erinnerte sie sich später, habe ich mich nie wieder gefühlt. So voll Bitterkeit und voll Haß auf den Mann, mit dem ich lebte.” (42) Felix quält sie sowohl psychisch als auch physisch. Er spottet über Marta und versucht ihr Inkompetenz bei der Versorgung des Babys einzureden, er macht ständig Vergleiche zwischen seiner Mutter und seiner Frau, nach der Diagnose weist er allein Marta die Schuld, er als Vater habe damit nichts zu tun, einmal verbreitet er sogar das Gerücht, nicht der Vater von Jakob zu sein. Es kommt öfter zu Streiten zwischen den Eltern, wo Felix seine physische und finanzielle Überlegenheit mißbraucht und Marta bedroht. Einmal tritt er ein Loch in die Schlafzimmertür, dann sperrt er Marta und das Baby monatelang in die Wohnung ein, wenn er zur Arbeit geht, dann belauscht Marta ein Telefongespräch zwischen Felix und seinem Anwalt, aus dem es sich herausstellt, dass Felix seine Frau in die Psychiatrie einzu- weisen vorhat. Danach vermeidet Marta die Streitigkeiten, sie erkennt ihre ausgelieferte Lage, sie könne ohne Arbeit als alleinerziehende Mutter nicht durchsetzen, sie bereitet sich aber jahrelang auf den Ausbruch. Die Trennung findet nach sieben Jahren Ehe statt, Jakob geht in den Kindergarten. Marta wird berufstätig, sie versucht in ihrer Geburtsstadt neu anzufangen. Die Scheidung bedeutet für Marta die Freiheit, aber diese Freiheit wird durch das Anderssein ihres Kindes immer wieder beschränkt.

3.1.3 Die Umwelt

Die Außenwelt, das Kollektiv reagiert auf Marta und Jakob sehr distanziert. Marta konnte sich in Felix Familie vor Jakobs Geburt nicht richtig integrieren; sie wurde immer schon als Fremde angesehen, die zumindest den gewünschten Erben der Familie zur Welt bringen wird. Die Bekannten von Felix vertreten auch diese Wertvorstellung und sie alle stehen für seine Seite. Sie vertreten die patriarchalische, kleinbürgerliche Welt, in der die Herkunft, die Erziehung und der biologische Körperaufbau, sowie die Geselligkeit mehr wert sind als die Bildung und die Intellektualität.

Marta konnte sich in die Familie ihres Mannes nicht integrieren, nach der Diagnose von Jakobs Krankheit hat die Schwiegermutter ihren Enkel von der Erbschaft ausgeschlossen. Marta hat im allgemeinen wenig Freunde und Freundinnen. Helene ist eine Freundin, die sich aber nach Jakobs Geburt von Marta distanziert. Beide Frauen sind neidisch aufeinander, Marta, weil Helene im akademischen Bereich berufstätig und single bleiben konnte, Helene, weil sie sich nach Ehe und Mutterschaft sehnt.

Luises Freundschaft hält länger, aber ihre Freundschaft zu Marta gelangt nicht bis zur Selbstlosigkeit. Luise besucht sie einmal der Woche, sie versucht Ratschläge zu erteilen, aber sie fühlt sich durch Martas Probleme belastet und durch Jakobs Verhalten irritiert und sie zieht sich zurück. Susanne ist selbst Mutter eines behinderten Kindes, sie verarbeitet das Behindertsein ihrer Tochter mit einer Unterwürfigkeit, die Marta nicht besitzt. Sie solidarisieren sich miteinander, versuchen, einander zu helfen, aber Marta scheint ihre Verbitterung und Wut nicht überwinden zu können. Marta fühlt sich durch Jakobs Anderssein in der Gesellschaft „an den Rand gestellt” (201), sie kann die „Schaulustigen” nicht aushalten, sie kann die eigene Ausgrenzung nicht verarbeiten. Sie reagiert auf die Neugier der Menschen mit Agression, sie möchte in Ruhe gelassen werden, aber eben das geht nicht. Sie hört auf, zum Treffen der Mütter der benachteiligten Kinder zu gehen, denn sie fühlt sich von der Gesellschaft dermaßen ausgegrenzt, dass sie die Annäherung daran gar nicht mehr für erstrebenswert hält. Die Duldung und die Schuldgefühle der anderen Mütter, wie Susanne, kann sie aber ebensowenig teilen.

„Sie beobachtete die ausladenden Gesten der anderen Frauen […]. Hatte denn keine von ihnen jemals die Erfahrung gemacht, daß man am besten unsichtbar blieb, unberührbar, wenn man den täglichen Verletzungen halbwegs entkommen wollte?” (201)

Die anderen Frauen akzeptieren die Abnormalität ihrer Lage und sie wollen nicht mehr normal leben, sie leben im Bewusstsein ihrer Andersartigkeit, deshalb suchen sie die Gemenschaft dieser Andersartigen. Für sie ist das Anderssein eine eher abwertende Qualität und sie suchen Solidarität und Ausgleich bei den ihresgleichen. Marta akzeptiert auch die Abnormalität ihrer Situation, sie wollte so leben wie die Normalen, aber die Normalen nehmen sie mit ihrem autistischen Kinde nicht auf. Was Marta besonders verletzt, dass die Normalen das Besondere, das Wertvoll-Individuelle an seinem Kind gar nicht wahrnehmen möchten. Tante Agnes ist die einzige Verwandte, die nach anfänglichem Verständnis Jakob doch ablehnt. Die ständigen Maßregelungen, die Tante Agnes bei der Erziehung von Jakob vornehmen möchte, wirken nicht und Tante Agnes befürchtet mit so einem behinderten, verwandten Kind ihr Ansehen in der Provinzstadt velieren zu können. Als Jakob die Tante vor anderen blamiert, bittet sie Marta, nicht mehr zu kommen, denn „wenn den Jakob jemand sähe, da […] käme man leicht ins Gerede” (147). Rosa ist die einzige autonome, freie Figur, die bei einem Schreianfall Jakobs Marta zur Hilfe kommt, selbstlos und sie hilft Marta auch ein kleines Haus mit Garten zu mieten, in dem sie Schutz vor der Außenwelt findet.

Am schwierigsten kann Marta die Reaktion des anonymen Kollektivs verarbeiten. Die Menschen, hinsichtlich der Reaktion auf das autistische Kind, sind in drei Gruppen zu teilen: erstens sind es die Schaulustigen, die gleichgültig sind, die sich durch den Anblick Jakobs Schock und Irritaion empfinden. Jakob ist mit seiner isolierten Welt und seinem seltsamen Benehmen auf den ersten Blick ein Störfaktor unter den Normalen. Die erste Öffentlichkeit bilden die Kinder und deren Mütter, die in Jakobs Verhalten die Erziehungsschwäche der Mutter sehen und sich darüber empören. Es sind die „empörten Hausfrauen auf der Straße und im Geschäft, die stehenblieben, um sich, wenn Jakob schrie, über die Lärmbelästigung zu beklagen” (101), oder Frauen, die „stutzten und die Augen zusammenkniffen, was hat das Kind” (110). In solchen Situationen versucht Marta noch anfangs zu erklären, dass Jakob nicht normal ist, um ihm zu helfen und „ihn vor den strafenden Blicken zu schützen” (110). Zwar reagieren diese Menschen nicht aktiv, aber mit ihrer Gestik und Mimik überschreiten sie die Grenze der Gleichgültigkeit, die Martas sensibles Bewusstsein sofort wahrnimmt. Sie

„grüßte die Erwachsenen mit kühler Freundlichkeit und beobachtete stumm, wie man ihnen immer sichtbarer auswich. Je größer Jakob wurde, je weniger sein kleinkindliches Verhalten sich mit seinem Verhalten vereinbaren ließ, desto größer wurde der Abstand, desto abweisender und mißtraurischer die Blicke.” (115)

Zweitens sind es diejenigen, die Marta bemitleiden, aber Marta kann das Mitleid nicht ertragen, es schmerzt sie, macht sie noch bitterer. Marta entwickelt eine eigene Haltung gegen diese isolierenden Blicke: sie täuscht eine „hektische Fröhlichkeit” vor, aber „der unbefangene Umgang mit Menschen gelang ihr selten, sie sah ihnen mißtraurisch und verstohlen über den Zaun hinweg” (187). Manchmal „bemerkte Marta erschrocken, wie Fremde sie aufmerksam ansahen” 206).

Drittens sind es diejenigen, die eine Aktivität ausüber und meinen, Jakob gehört nicht in die Welt der Normalen. Unter der Wirkung dieser Meinung hat Marta ständig Angst um Jakob, so schickte sie ihn in den ersten zehn Jahrenseines Lebens nie unbeaufsichtigt unter die Leute. Sie lebt in ständiger Angst.

„Auf Menschen wie Jakob, hatte sie oft zu Felix gesagt, wird so lange Jagd gemacht, bis man irgendeinen Grund findet, sie einzusperren” (205)

Sie hat einen Alptraum vom Abtransport ihres Kindes. Die Ängste Martas scheinen sich bewahrheitet zu haben, denn sie müssen häufig ihren Wohnort wechseln. Die Anpassung an die normale Welt scheitert. Den letzten Wohnort verlassen sie, weil die Jugendlichen des Ortes Jakob verprügeln und einen psychischen Terror mit ihren ständigen Bedrohungen auf Marta ausüben. Sie muss sich in dieser Situation das Leben retten, es wird auf sie beide wirklich eine Jagd gemacht, natürlich mit dem stillschweigenden Einverständnis der Erwachsenen des Ortes.

 

4. Die Erinnerungsarbeit des kollektiven Gedächtnisses

Marta nimmt in ihren Begegnungen mit dem Kollektiv eine drohende Haltung wahr, die durch ein gemeinsames kollektives Gedächtnis geprägt ist und dessen Äußerungen auf das Gedankengut des Nationalsozialismus zurückgehen. Gemeint sind hier die Vorstellungen Einzelner, die einem bestimmten Kollektiv angehören und ähnliche Formen und Inhalte des Erinnerns aufweisen(3).

Die Erinnerungen weisen einen sich wiederholenden Muster auf, der zum Strukturmerkmal des Romans wird. Jakobs Anblick, sein von der Norm abweichendes Benehmen, eventuell seine Anfälle vor der Öffentlichkeit provozieren die Erinnerungen der Einzelnen. Die Erwachsenen greifen auf ihre Erinnerungen aus der nächsten Vergangenheit zurück. Die Handlung des Romans ist auf die 70er Jahre zu setzen. Laut Halbwachs garantieren Kommunikationsgemeinschaften die Erinerungen, nach denen sich die Haltung einer Gruppe, ihre Wertmaßstäbe und Eigenschaften zu erfassen ist(4). Halbwachs meint, dass das Gedächtnis die subjektive Sicht der Geschichte präsentiere, die in der Geschichtsschreibung noch nicht dokumentiert worden sei(5) . Die Erinnerungsarbeit sei eher eine Reorganisierung als Rekonstruierung der Vergangenheit, denn sie ist selektiv und subjektiv. Mitgutschs Roman ist unter dem Aspekt der Gedächtnisforschung ein sehr wertvolles und wichtiges Dokument, denn die subjektiven Erinnerungen der Fiktion gerade die Elemente einer Kultur artikulieren und eine Kontinuität zur Vergangenheit ersichtlich machen, die in der objktiven Geschichtsforschung und der Politik eben zu verdrängen und zu vergessen gilt. Die spontanen Reaktionen und Äußerungen der Einzelnen, die zu derselben Gruppe, dem kleinbürgerlichen Österreich gehören, bringen die Erkenntnis der Autorin zutage, dass in der gegenwärtigen österreichischen Gesellschaft die Neigung zur Diskriminierung des Anderen von der nationalsozialistischen Vergangenheit her sehr tief verwurzelt ist. In Prinzip ist das Überlegenheitsdenken den Fremden und den von der Norm Abweichenden gegenüber auf eine Uniformierungstendenz der Macht zurückzuführen, deren Vorlagen unmittelbar in der nächsten Vergangenheit wurzeln und die Subjekte daran erinnern. Die Erwachsenen im Roman befinden sich in den mittleren Jahren oder sie sind schon älter, d.h. sie waren Jugendliche oder junge Erwachsene im Nationalsozialismus. Nach mehr als zwei Jahrzehnten ist das kollektive Gedächtnis immer noch sehr aktiv und - durch die demokratische Struktur der Staatspolitik bestätigt - können die subjektiven, individuellen Meinungen frei ans Licht kommen. Martas Generation ist die junge Generation, die im Krieg noch ihre Kindheit hatte und sie würde auf einer neuen kulturellen Basis das Leben führen, sie muss aber einen stillen Kampf mit der erinnerten Vergangenheit ausführen, den sie aber verliert. Ihr bleiben die Einsamkeit und die Angst, weil die Gesellschaft noch nicht den kulturellen Wandel furchgemacht hat. Assmanns behauptet, dass das kulturelle Gedächtnis eine mediale Steigerungsform des kollektiven Gedächtnisses sei(6). Das kommunikativ-kollektive Gedächtnis wird durch die Literatur medialisiert und so sind die Erinnerungen zum Bestandteil des kulturellen Gedächtnis geworden. Laut Assmann kann das kollektive Gedächtnis höchstens zwei-drei Genarationen umfassen, denn danach verlieren die Ereinnerungen an Authentizität(7). Die Erinnerungen des kollektiven Gedächtnisses im Roman Ausgrenzung reichen in eine Vergangenheit, in der zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Generationswechsel eben stattfindet. Anna Mitgutsch hat eben diesen Umbruch hinter der glüclichen Fassade des wirtschaftlich-sozialen Aufbaus der österreichischen Gesellschaft ergriffen und auf ein noch zu lösendes Problem des Fremden und Anderen in der Gestalt eines Behinderten fokussiert.

Im Folgenden werden die Problemfelder aufgegriffen, die die Verbindung der Gegenwart mit der nazionalsozialistischen Vergangenheit demonstrieren.

4.1 Erziehung und Ausgrenzung

Marta muss nicht nur die gleichgültigen „Gaffer” (115) ertragen, „in deren Blicken sie die Empörung über die ihnen zugemutete Belästigung las” (115), sondern sie muss sich immer wieder mit dem kollektiven Urteil konfrontieren, das vom Ekel über den Haß und bis zur Abschaffung Jakobs allerlei Alternativen erwägt. Manchmal versucht Marta noch den Gaffern zu erklären, dass Jakob anders ist, aber das ruft auch immer Betroffenheit hervor, einmal wird ihr sogar geantwortet: „Na und, riefen die Matrozen, die nach der unverzüglichen Züchtigung schrien, behindert oder nicht, wenn er sich nicht ordentlich aufführen kann, gehört er eben nicht hierher” (144). Sätze, wie folgt, konnte Marta auch nicht vergessen: „So was muss leben, und: Dafür zahlen wir unsere Steuern.” (197). Im Zug meint einmal eine Frau, dass Jakob sie an den Sohn ihres Nachbarn erinnert, das ist aber schon lange her.

„Und was ist aus ihm geworden, fragte Marta. […] Was wurde aus solchen Kindern? […] Ja der hat weg müssen, sagte die Frau. Marta verstand nicht. Weg müssen, wohin? Den haben sie geholt, erklärte die Frau ungeduldig, das war im Krieg.” (97)

Sogar Jugendliche reagieren sehr agressiv auf Behindertsein. Marta beobachtet eine Szene, die ihr Angst macht. Ein paar junge Burschen in einer Imbißstube machen sich lustig über einen älteren, geistig behinderten Mann. „Wo ist denn der ausgekommen, fragte einer laut, den haben sie vergessen zu vergasen, lachte ein anderer, alle konnten es hören, und alle schwiegen.” (141) Als Jakob einmal mit dem Feuerzeug spielt, und Marta ihn vor dem herausströmenden Gas warnt, fragt Jakob spontan: „Werden wir dann vergast?” (240). Auch er muss solche Urteile gehört haben. Marta lebt in ständiger Angst und Sorge um Jakob, sie hat einige Bilder, sogar einen Alptraum die sie verfolgen. Das Bild der geschlossenen Psychiatrieanstalt, „Jakob mit leerem Blick in hallenden, weißen Gängen, die er so fürchtete, weggeschlossen, abgeschoben aus einer Gesellschaft, der er nicht gewachsen war und die seinen Anblick nicht wollte” (141), kann sie nicht loswerden. Der Ausgrenzungsakt von Behinderten reichte in der Vergangenheit bis zum Genozid. Als Marta vorübergehend für die Zeit ihrer Operation ein Erziehungsheim sucht, in dem sie Jakob unterbringen kann, findet sie eine Anstalt, von der jeder weiß, dass sie früher als Euthanasieanstalt fungierte. Marta hat sogar einen wiederkehrenden Alptraum, „dass sie in einem eingezäunten, von der Stadt abgetrennten Viertel lebte und das Kind von einem Transport in den Tod zu retten versuchte” (206).

4.2 Antisemitismus und Erbideologie

Die Familie von Felix gehört zu der sog. „guten Gesellschaft”, die ihr Vermögen in Folge der „Arisierung” erworben hat. Ihr Reichtum beruht auf der Enteignung von Juden und das finden die Familienangehörigen sehr berechtigt: „Was einmal Recht war, kann nicht plötzlich Unrecht werden, hieß es”. (20) Wert legt man in Felix’ Familie nicht nur auf den Wohlstand und die Qualität des Materiellen und auf die Verhaltensregeln, sondern auch auf das Biologische. „Was Erbmasse anbelangt, […] sei sie keine so schlechte Wahl: ein Mädchen aus dem Volk, bodenständig, intelligent und hübsch” (26), hat Marta die Meinung ihrer Schwiegermutter bei einem Gespräch gelauscht. Die Schwangerschaft Martas erfüllt die Großmutter mit Hoffnung, ein „Sprößling aus der Sippe” (27) wird erwartet. Die mangelnde Normalität, er sei „aus der Art geschlagen” (40), die zarte Gestalt, das lockige Haar, das Verhalten, die Entwicklungsverzögeung überzeugen die Großmutter, sie meint, „schämen muß man sich mit so einem Kind” (48). Die Großmutter führt das Wort „normal” in die Familiendiskussion, als deren Ergebnis Jakob aus der Erbschaft ausgeschlossen wird. Die Ausgrenzung aus der Familie ist nicht zu verändern.

„Normal, schrie Marta gequält auf, was ist normal? […] Ich will euren Konformismus nicht, sagte sie zu Felix, ich will eure Dickfelligkeit nicht, Jakob und ich sind anders, uns fehlt die Isolierschicht” (43).

Die menschenverachtende, diskriminierende Ideologie und die patriarchalische Totalitätsstruktur des Nationalsozialismus leben in der emporgekommenen, eigentlich kleinbürgerlichen Familie von Felix fort. Tante Agnes distanziert sich von Marta auch aus Rücksicht auf ihren guten Ruf in der Welt der Normalen. Die Gesellschaft kennt nur das Gesetz des Stärkeren und des Tüchtigeren und ihr Funktionieren beruht auf genormten Verhaltensmustern. Jakob wird von einer Gruppe Jugendlicher auch geschlagen. Der Terror, die Jagd des Anderen ist auch ein geschichtlicher Muster aus der Vergangenheit, sowie die Gleichgültigkeit und das Schweigen der Masse. Der Auszug aus dem letzten Wohnort veranschaulicht die bedrohende Athmosphäre, die Marta und Jakob umgeben. Alle wußten von ihrem Auszug Bescheid, aber niemand grüßte, niemand verabschiedete sich. Erst nach Martas Fortgehen versammeln sie sich um das Haus:

„Erwachsene, Jugendliche und Kinder, sie standen herum mit eifrigen Gesichtern und stießen mit den Schuhspitzen nach den vom Rost gesäuberten Auto- und Motorradteilen aus Jakobs Sammlung, die er hatte zurücklassen müssen. Wichtigtuerisch und aufgeregt standen sie herum, wie Kinder um eine tote Schlange, wie Schaulustige an einer Unfallstelle. Hatten sie wirklich keine Ahnung, was hier geschehen war, , daß aus ihrer Mitte zwei Menschen vertrieben worden waren, durch ihr Zutun, durch ihre Schuld? Aber es betraf sie ja nicht, es ging sie nichts an, sie wußten von nichts, hatten auch nichts bemerkt und schon gar nichts getan.” (262)

Dieses Bild ist wieder eine Anspielung auf die historische Vergangenheit, evoziert eine indirekte Erinnerung daran, es ist ein historischer Muster der jüngsten Vergangenheit der wiedergekehrt ist. Marta ist mit Jakob in diesem Bezugssystem die Schwächere, die Fremde und die Abnormale.

 

5. Schlusswort: Die Schuldfrage

An Jakobs Behinderung soll laut der Medizin, der Familie, dem Kollektiv Marta die Schuld tragen. Es wurde darauf hingewiesen, dass Marta bereit ist, diese Schuld individuell zu tragen. Um den Preis, Jakobs Leben zu erleichtern, nimmt sie das Schicksal eines Ausgegrenzten an. Mitgutsch zeigt aber keinesfalls eine Frauenfigur, die als Sündenblock auftritt, sondern sie zeigt eine, die aus dem Kollektiv heraustritt, anfangs zwar nicht aus eigenem Willen, später aber schon aus eigenem Entschluss, weil sie die Vorurteile, die Teilnahmslosigkeit und die Agression der Masse nicht verarbeiten und bewältigen kann. Erst nachdem sie ihren anfänglichen Anpassungsdruck überwunden hat, kann sie sich individuell im Inneren entwickeln. Obwohl sich das Kollektiv bemüht, sie für schuldig zu erklären, wird für Mitgutsch die Behinderung des Kindes zum Filter, mit dessen Hilfe sie auf die kulturelle Tradition der jüngsten Vergangenheit hinweist und Aspekte einer kollektiven Schuld erfasst. Die Protagonistin macht einen großen inneren Wandlungsprozess durch, denn gerade die Krankheit ihres Sohnes, ihre Entfremdung von der Gesellschaft macht sie zur Trägerin der Humanität. Die Mutterliebe ist die stärkste Bindung, die den Menschen erzieht. Marta lernt die Welt Jakobs kennen und sie bewundert dieses für sie fremde Bewusstsein. Marta hat sich mit dem Fremden auseinandergesetzt, sie hat es selbst erworben und zum Bestandteil ihrer Identität gemacht. Sie stellt die Normalität der Welt in Frage. In Jakobs Welt herrscht Friede und Glück und das bringt Marta einen starken Halt. Nach der Diagnose sagte noch ihre Freundin Luise zum Trost zu ihr, das Kind werde sie zu einem „besseren Menschen machen” (9). Das hat sich bewahrheitet, bloß die Gesellschaft und die Menschen sind blind und bemerken es nicht. Der Widerspruch dieser Aussage deckt den Widerspruch in der Gesellschaft auf.

Literatur:

 


Anmerkungen:

1 Pack, Andreas: „Wir verwirklichen uns zum Tode. Gespräch mit Anna Mitgutsch”. In. Denken+Glauben, 62, (1993), S. 1.
2 Baureithel, Ulrike: „Grenzgänger zwischen den Wirklichkeiten”. die tat. 14.4.1989.
3 Fauser, Markus: Einführung in die Kulturwissenschaft. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2003, S. 117)
4 Halbwachs, 1985: 121 ff.
5 Halbwachs, 1967: 66 ff.
6 Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. 1992 Assmann, Jan: Religion und kulturelles Gedächtnis. 2000
7 Assmann 1992:50

7.1. Sektionstitel

Sektionsgruppen | Section Groups | Groupes de sections


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For quotation purposes:
Anikó Zsigmond: Kollektive Schuld im Gedächtnis an Hand des Romans von Anna Mitgutsch Ausgrenzung - In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/7-1/7-1_zsigmond.htm

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