Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. | Februar 2010 | |
Sektion 7.8. | SeLandscapes in the context of societies / Landschaft im gesellschaftlichen Kontextktionstitel Sektionsleiter | Section Chair: Helmut Pfanner (Lochau, Vorarlberg) |
Danzig als reale und imaginäre Stadtlandschaft bei Günter Grass
Norbert Honsza (Lodz und Wroclaw, Polen) [BIO]
Email: norbert.honsza@gmail.com
Erster Ansatz: Vorbemerkung
Literaturlandschaften der Regionen zu beschreiben ist keine dankbare Aufgabe, zumal im 20. Jahrhundert Probleme wie intensive Modernisierungsprozesse, totalitäre Ideologien, die mit der Regionalgeschichte verbunden sind, einer starken Polarisierung erlagen (Provinz Ostpreußen, Freie Stadt Danzig, Memelgebiet). Deshalb muss heute jeder Regionalismus im breiteren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext betrachtet werden.
Um im 20. Jahrhundert zu bleiben, fehlte es nach 1945 ebenfalls nicht an Versuchen, eine so genannte „Danziger Literatur“ zu konstruieren. Ein reales Danzig/Gdansk finden wir ebenfalls in den 1980er und 1990er Jahren in den Werken polnischer Schriftsteller Pawel Huelle und Stefan Chwin. Auch fern von Danzig entstand eine Literatur der Erinnerung und großer Sehnsucht. Doch erst die Werke von Günter Grass zerstörten stereotype Bilder vom kleinbürgerlichen Danzig. Sein Schaffen ist in einen deutschen Gegenwarts- und Identitätsdiskurs einbezogen worden. Dank der Blechtrommel ist Danzig zu einem literarischen Zentrum der Weltliteratur geworden.
Zweiter Ansatz: Topographischer Faden
Stadtlandschaften gehören zu interessanten „Welten” der Literatur, sie werden von Schriftstellern intensiv erfahren, geprägt und gelegentlich auch mythologisiert (Weimar, Berlin, Prag, Dublin, Danzig u. a.), denn keine Literatur kann im Vakuum entstehen. Eine Debatte um die soziokulturelle Bedeutung des Urbanen steht bei vielen Schriftstellern im Vordergrund und findet starken Ausdruck im literarischen Werk.
Danzig ist meistens Handlungsort und Thema des Werkes von Günter Grass. Danzig als stetige Metapher unterstützt seine Schreibstrategie, die ihm erlaubte, vor allem in der Danziger Trilogie originelle literarische Stadtbilder zu schaffen. Dieser Erkenntnisraum (die Stadt, die Ostsee, die Weichsel) bilden einen Mikrokosmos. Aber auch in anderen Werken (Die Rättin) bildet die Stadt (Apokalypse und Utopie) eine interessante Projektebene und drückt zugleich Obsessionen des Autors aus, die vielleicht nur „harmlose” Erinnerungslandschaften sind und die ein bewusstes sentimentales Bild inszenieren.
Ohne Danzig und den deutsch-polnischen und kaschubischen Faden hätte wahrscheinlich Günter Grass den Nobelpreis niemals erhalten. Man kann mit Gertrude Cepl-Kaufmann übereinstimmen, dass ohne die besondere Geschichte dieser Stadt und die Topographie der Grass’schen Kindheit kaum ein Werk entstanden wäre, welches unser Interesse wecken würde. In der Danziger Trilogie (Die Blechtrommel, Katz und Maus, Hundejahre), in Örtlich betäubt, Der Butt, Die Rättin, Unkenrufe, Im Krebsgang – in allen diesen Werken ist Danzig durchgehend stark anwesend. Aber auch Aus dem Tagebuch einer Schnecke, Das Treffen in Telgte, etliche dramatische Versuche, viele Gedichte und bildkünstlerische Arbeiten kommen ohne Danziger Reminiszenzen nicht aus. In Essays, Artikeln und Reden finden wir immer wieder Verweise auf heimatliche Erfahrungen. Seine Schreibstrategie kennzeichnet stets eine Annäherung und Rekonstruktion der realen Lebenswelt von Danzig. Sogar seine Ehrungen und Auszeichnungen befinden sich im „Dunstkreis“ dieser Stadt. Danzig als eine Art Opium ist in seinem Werk allgegenwärtig. Auch wenn der Autor stark „literarisiert“, wird die historische Identität dieser Stadt niemals aufgegeben.
Dritter Ansatz: Dekonstruktion eines Mythos
Günter Grass gehörte in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den Wegbereitern der deutsch-polnischen Verständigung. Beharrlich suchte er nach einer Wiederbegegnung mit seiner alten Heimat, wofür ihn Anhänger einer konfrontativen Vertriebenenpolitik als Vaterlandsverräter abstempelten. Er ließ sich nicht beirren. Mit dem genialen „Prosawurf“ Die Blechtrommel wurde sein Einstieg in die Weltliteratur gesichert und der Schelm Oskar ist eine der bekanntesten literarischen Figuren geworden. Danzig als Erfahrungs-, Erkenntnis- und Erinnerungsraum ist als Mikrokosmos in ein literarisches Makrokosmos-Modell übergegangen. Die Stadt erliegt einer Mythologie und zugleich Dekonstruktion:
In diesem Vorort zwischen Schrebergärten, Exerzierplätzen, Rieselfeldern, leicht ansteigenden Friedhöfen, Werftanlagen, Sportplätzen und Kasernenblöcken, in Langfuhr, das rund zweiundsiebzigtausend gemeldete Einwohner beherbergte, das drei Kirchen und eine Kapelle, zwei Gymnasien, ein Lyzeum, eine Mittelschule, eine Gewerbe- und Haushaltsschule, immer zu wenig Volksschulen aber eine Bierbrauerei mit Aktienteich und Eiskeller besaß, in Langfuhr, dem die Schokoladenfabrik Baltic, der Flugplatz der Stadt, der Bahnhof und die berühmte Technische Hochschule, zwei ungleich große Kinos, ein Straßenbahndepot, die immer überfüllte Sporthalle und eine ausgebrannte Synagoge Ansehen gaben.
Die Rezeption der Zeitgeschichte und ihre fiktionale Umsetzung in der Blechtrommel ist immer zu Recht mit vorrangigem Interesse betrachtet worden, wobei die Verknüpfung der deutsch-polnischen Beziehung hier außerordentlich groß ist. Die einzelnen Figuren repräsentieren somit auch das Deutsche Reich, Polen und den „Freistaat“ Danzig. Der Rheinländer Alfred Matzerath heiratet die aus dem kaschubischen Raum stammende Agnes. Ihr Cousin und Geliebter, Jan Bronski, ist Pole. Oskar ist wiederum eine Art „Geist der Erzählung“. Der Roman besitzt ein klares autobiographisches Argumentationsmuster. Konsequent wird eine kleinbürgerliche Welt mit Verhaltensweisen aufgebaut, die eine bestimmte sozialpsychologische Prägung haben: Aufsteigerdenken, Anpassungsbereitschaft, lächerliche Subordination und Privatisierung politischer und geschichtlicher Vorgänge. Oskar bewegt sich in einer Danziger Lebenswelt, die sich zu Beginn des Krieges als Antiwelt erweist. Sowohl das Stadterlebnis als auch die fast leitmotivische Raumerkundung sind eine eindeutige Heimatsuche. Zugleich ist es - wie Cepl-Kaufmann richtig diagnostizierte - „Flucht in einen mythischen Heilsraum“.
Diese Heimat kann ihm die Stadt Danzig nicht mehr bieten. Erlebnisse in drei kulturell kultisch begründeten Stadtinstanzen, dem Aufmarschplatz der Nazis, den Theatern und den Kirchen, werden für diesen Zustand zum Anschauungsbild. Für seine Zeugen- und Täterschaft muss sich Oskar in deren Innerstes begeben, unter die Tribünen, in die Rolle des harmlosen Theaterbesuchers, der sich im Stadttheater das Märchenspiel vom Däumling im Bauch des Wolfes und im Waldtheater eine Wagneroper ansieht, nicht als Konkurrent des gipsernen Jesuskindes im Andachtsbild der heiligen Familie, der unbezwingbaren Trias im Innern der Herz-Jesu-Kirche“ (G. Cepl-Kaufmann).
Vierter Ansatz: Die Weichsel als Identitätszeichen
Nicht nur die Stadt sondern auch die verzweigte Weichsel (Mottlau, Radaune, die Tote Weichsel) bilden eine erinnerungswürdige Landschaft der Kindheit von Günter Grass. Danzig betrachtete Grass immer als komplexe Struktur der Ostseelandschaft. Im biographischen Gedicht Kleckerburg lesen wir:
Deshalb auch so oft der lyrische Ton, der z. B. Erinnerungen an die Weichsel evoziert. Historisch war es hier oft wechselreich und unterschiedlich, doch Grass besitzt ein „privates“ Weltempfinden, das er in ein literarisches Konzept kunstvoll umsetzt. Daher ist auch die Weichsel ein Stummer Zeuge vieler erfundener Geschichten, was natürlich nicht ausschließt, dass seine „Geschichten“ auch einen realen Hintergrund haben können. Schließlich nicht nur in seinem „Weltentwurf“ – der Danziger Trilogie - ist er ein unübertroffener (manchmal widerspruchsvoller) Geschichtenerzähler, dem man nicht unbedingt trauen muss. Die Weichsel und die Ostseelandschaft sind in eine semantische Vieldeutigkeit seiner Erzählstruktur eingesponnen.
Eine Faszination über den Fluss ist in der Danziger Trilogie deutlich erkennbar, obwohl er auch in späteren Werken als Metapher und Symbol auftaucht (Der Butt, Die Rättin, in der Lyrik). Die „topographische Konkretheit“ der Weichsel ist mit biographischen und historischen Aspekten verbunden: biographisch als Kindheitsraum, historisch als politisch verlorener Ort. „Die Weichsel ist für Grass“ – meint Stefan H. Kaszynski - „der Strom des Lebens, er treibt ihn an verschiedene Ufer, die lyrischen und epischen Dokumente dieser Strandungen sind aus der Perspektive der Flusslandschaft klarer und verständlicher“.
Auf Grund seiner Familiengeschichte hat Grass eine emotionale Beziehung zu der Weichsel, was er auch ausführlich narrativ in der Blechtrommel dokumentiert (die Geschichte über den Großvater). Die Weichselpassagen tragen deutlich eine mythische Kraft mit viel beschwörenden Worten vom wechselreichen Glück und Unglück. Seine Erinnerungen an die Weichsellandschaft unterstützen seine erweiterte Dichterstrategie, die fast ausschließlich mit der Danziger Identität verbunden ist.
Fünfter Ansatz: Polnischer Motivfaden
Die Werke von Grass erlauben auch eine wichtige ästhetische Selbsterkenntnis, wobei man die geschichtliche Realität (insbesondere die mit Danzig verbunden ist) niemals aus den Augen verlieren kann, denn seine Projektionen sind zugleich kollektive Erfahrungen, die eng mit der deutschen und polnischen Geschichte verknüpft sind. Das Beziehungsfeld hat der Autor 1985 schlicht als Zeitgenossenschaft bezeichnet. Mit vielen Werken von Grass ist ein „polnischer Mythos“ oder eine so genannte „polnische Schlinge“ (M. Janion) verbunden, die im Zusammenhang mit der Darstellung der Verteidigung der Polnischen Post in Danzig in der Blechtrommel, in einigen Gedichten und in außerliterarischen Aussagen zur Sprache kamen und womöglich auch Emotionen und gelegentlich auch Fehlinterpretationen zum Ausdruck brachten. Denn ad hoc formulierte Urteile von bestialischen Mördern und ungerechten Vertreibungen können auf beiden Seiten voraussichtlich nur eine imaginäre Genugtuung hervorrufen. Grass hat seine ästhetische Konzeption keineswegs auf einer deutschen Niederträchtigkeit und einem polnischen Edelmut aufgebaut. Dass es gelegentlich bei Grass zu parodistischen Verzerrungen kommt, ist nur ein Beweis dafür, dass er den „Mythos vom Polentum“ bewusst zu Sprache bringt, um in den vielleicht etwas dunklen und undurchsichtigen polnischen Patriotismus einzudringen, ihn zu erkunden und verstehen zu lernen, gelegentlich auch etwas anzuzweifeln und zu verhöhnen. Denn dass der Patriotismus manchmal übertrieben ist und an Irrsinn grenzt, daran lässt der Schriftsteller keinen Zweifel:
Ich sag es immer, Polen sind begabt.
In fast trockener Tonart wird ein nationaler Stereotyp angesprochen und wohl auch moralisch bewertet. Klar und deutlich weist der Dichter auf die Symbolik im polnischen Geschichtsdenken hin. „Der polnische Patriotismus-Mythos“ – meint Maria Janion –
zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Ausbruch des nationalen Instinkts im Augenblick der Bedrohung des Vaterlands ein heftiger und endgültiger ist, der alles vereinnahmt, der sich nicht nur in die Mentalität, das gesellschaftliche Verhalten, die Ideologie einmischt, sondern intensiv die ganze Persönlichkeit mitreißt und jede andere Motivation, Reaktion, jede andere Handlungsweise auslöscht. Daher ist dieser Patriotismus auch manchmal übertrieben, grenzt an Irrsinn und man kann ihn als eine Art exaltierter Verrücktheit betrachten, die zum Untergang, zum Tode führt. Die äußerste Verkörperung der patriotischen Selbstzerstörung ist der so genannte verrückte Patriot, ein sowohl metaphorischer als auch realer Irrer.
Der Autor verliert keine Gelegenheit, um den polnischen Faden in das Erzählgewebe einzubeziehen, auch wenn es „nur“ die polnische Nationalfarbe ist. Auch die rotweiß lackierte Blechtrommel wird leitmotivisch Spielzeug der Erinnerungsweckung. Mit ihrer Hilfe sucht Oskar „das Land der Polen, das verloren ist, das noch nicht verloren ist [...] bald verloren, schon verloren, wieder verloren [...] bereits verloren, Polen verloren, alles verloren, noch ist Polen nicht verloren“.
Der polnische Motivfaden ist fest in das kommunikative Bezugssystem und die Argumentationsstrategie der Blechtrommel eingesponnen. Ohne Danzig, ohne seine wechselreichen Geschichte, ohne den Langfuhrer Labesweg hätte diese Geschichte - heute eine Binsenwahrheit – nicht entstehen können.
Der Roman ist mit dem Dreieck Jan Bronski-Alfred Matzerath-Oskars Mutter bis in die letzten Verästelungen hinein auf das politische Hintergrundsproblem hin konzipiert. Der privat-menschliche und der deutsch-polnische Bereich verquicken sich wie selbstverständlich; so wenn es ungefähr 1936 zu dem gewöhnlichen „Familienkrach“ kommt und zwar wegen „Eifersucht und Polnischer Post“. Ein anderes beiläufiges, jedoch für die Verknüpfung von Personalem Vorder- und historischen Hintergrund charakteristisches Exempel ist Matzerats Haltung gegenüber seiner polnischen Schwiegermutter, die er „aller Politik zum Trotz, fast widerwillig verehrte und während der Kriegsjahre versorgte“. An solchen für sich genommen eher geringfügigen, leicht zu überlesenden Details macht Grass den ganzen Irrsinn einer Epoche deutlich, in der die hereinbrechenden ideologischen Forderungen selbst die elementarsten menschlichen Verwandtschaftsbeziehungen durchkreuzen und zerstören.
Günter Grass sprechen die polnischen Nationalsymbole nicht wegen ihrer feierlich-pathetischen „Dimension“ an. Wesentlich überzeugender wirkt auf ihn die „ästhetische Variante“ einer volkstümlichen Intimität, die wir so vordergründig in der Polnischen Fahne finden:
Viel Kirschen, die aus diesem Blut
im Aufbegehren deutlich werden,
das Bett zum roten Inlett überreden.Der erste Frost zählt Rüben, blinde Teiche,
Kartoffelfeuer überm Horizont,
auch Männer halb im Rauch verwickelt.Die Tage schrumpfen, Äpfel auf dem Schrank,
die Freiheit fror, jetzt brennt sie in den Öfen,
kocht Kindern Brei und malt die Knöchel rot.Im Schnee der Kopftücher beim Fest,
Pilsudskis Herz des Pferdes fünfter Huf,
schlug an die Scheune, bis der Starost kam.Die Fahne blutet musterlos,
so kam der Winter, wird der Schritt
hinter den Wölfen Warschau finden.
Der polnische Faden oder die polnische Motivgeschichte in Grass’ Werken entzieht sich eindeutig kollektiven Stereotypen und ist stets von ästhetischen Motivationen getragen. Auch seine Reisen nach Polen können als solche gedeutet werden. Ziemlich nüchtern, aber auch mit Humor erinnert er an seine erste Polenreise in „Rückblick auf die Blechtrommel“:
Die Arbeit an der Schlußfassung der Kapitel über die Verteidigung der Polnischen Post in Danzig machte im Frühjahr eine Reise nach Polen notwendig. Höllerer vermittelte, Andrzej Wirth schrieb die Einladung, und über Warschau reiste ich nach Gdansk. [...] In Gdansk schritt ich Danziger Schulwege ab, sprach ich auf Friedhöfen mit anheimelnden Grabsteinen, saß ich (wie ich als Schüler gesessen hatte) im Lesesaal der Stadtbibliothek und durchblätterte Jahrgänge des „Danziger Vorposten“, roch ich Mottlau und Radaune. In Gdansk war ich fremd und fand dennoch in Bruchstücken alles wieder: Badeanstalten, Waldwege, Backsteingotik und jene Mietskaserne im Labesweg, zwischen Max-Halbe-Platz und Neuem Markt; auch besuchte ich (auf Oskars Anraten) noch einmal die Herz-Jesu-Kirche: der stehen gebliebene katholische Mief“.
Sechster Ansatz: Autobiographiefiktion
Über Grass und sein wechselreiches Verhältnis zu Danzig ist viel oder fast alles gesagt worden. Die Interpretationen schweben zwischen Imagination, Geschichte, Mythologie und „Kindheitsmustern“. Historische Erzählvorgänge werden mit Brisanz dargestellt, manchmal konstruiert, aber oft auch korrigiert und einer satirischen Demontage unterzogen. Denn Geschichte und Gegengeschichte - lautet das Thema der Blechtrommel. Sein Danzig ist sicher einerseits Abbild historischer Vorgänge, andererseits Summe amüsanter Geschichten, erzählt in allen möglichen literarischen Konventionen. Kaum einem anderen deutschen Autor ist so perfekt die Darstellung der Zeitgeschichte und ihre fiktionale Umsetzung gelungen. Die ganze Erinnerungsproblematik – das Gerüst der Blechtrommel -, Berichtigungen und Wiederholungen, die historisch-gesellschaftliche und individuelle Realitätsdarstellung, fließen im Roman zusammen. Im pikaresken Erzählen, das von der Lust am Fabulieren lebt, ist der Verfasser der „kaschubischen Mythologie“ unübertroffen. „Denn solange wir noch Geschichten erzählen, leben wir“ – heißt es in den Hundejahren.
Bibliographie:
7.8. Landscapes in the context of societies / Landschaft im gesellschaftlichen Kontext
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Webmeister: Gerald Mach last change: 2010-02-24