Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften | 17. Nr. | März 2010 | |
Sektion 8.11. | 8.11. Offene Welt – veränderte Rollen und Begriffe SektionsleiterInnen | Section Chairs: Tibor Polgár und Veronika Pólay (Dániel Berzsenyi Hochschule, Szombathely, Ungarn) |
Veränderungen der Ausdrücke des Begriffs Angeln
Unterschiede zwischen Hobby und Wettangler
István Nagy (Dániel Berzsenyi Hochschule, Szombathely, Ungarn)
Email: dagicus@freemail.hu
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
1. Entstehung und Geschichte des Angelns, Unterschiede zwischen Angeln und Fischerei:
2. Faktoren, die die Entwicklung der Angeln und Angel-Tourismus befördern:
3. Staffeln der technischen Entwicklungen der Angeln in chronologischer Reihenfolge:
4. Unterschiede zwischen Freizeit und Sportangler:
4.1. Hobby-, oder Freizeit- Angler:
4.1.1 Prototyp eines Freizeit- Anglers:
4.2. Sport oder Wettangler:
4.2.1. Prototyp eines Wettanglers:
Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Vorwort
Mein Vortrag dreht sich rund um die Sportart Angeln.
Ungarn befindet sich in einer sehr günstigen Lage, was die Zahl der Flüsse und Teiche betrifft. Durch Ungarn fliesen zwei Flüsse mit sehr großer Wasserkapazität, die auch bezogen auf Europa nicht vernachlässigt werden können: die Donau und die Theiß. Außerdem findet man hier mehrere große Seen, die auch aus der Sicht der Angler und Fischer für Ungarn und auch für Europa sehr wichtig sind. Solche großflächigen und an Fischen sehr reiche Seen sind: der Balaton – auch Plattensee genannt –, der Neusiedlersee oder der Velencei See, auf denen schon sehr viele prestigeträchtige Angelturniere und Wettbewerbe veranstaltet wurden, wie z. B.: die Nationalmeisterschaft im. September 2007, die der weltgrößte Mannschafts- und Einzel Angel-Wettbewerb ist.
Im Komitat Vas gibt es sehr viele Angelplätze, die unvergessliche Erlebnissen verheißen, unter anderem an der zu uns aus Österreich fließende Raab. Diese Naturschönheiten, die viele Touristen anlocken und mit vielen Erlebnissen auf uns warten, haben mich zu diesem Vortrag veranlasst.
Websites und Zeitungen zum Thema Angeln enthalten nur wenige Informationen, zum Thema gibt es zu wenig Fachliteratur und Bücher, die die Neugier der Angel-Interessierten befriedigen. Mit diesem Vortrag möchte ich die Schönheit und Vielseitigkeit dieser Sportart aufzeigen.
1. Die Entstehung und Geschichte des Angelns –
die Unterschiede zwischen Angeln und Fischerei
„Im allgemeinen Wortgebrauch nennen noch heute viele, alle Angelarten Fischerei. Daraus ergibt sich, dass einige der Angler den Sammelbegriff Fischer akzeptieren, jedoch zwischen den Anglern und den Fischern, beziehungsweise der Anglerei und Fischerei bestehen grundlegende Unterschiede. Der entscheidende Unterschied zwischen ihnen finden wir in ihrem Ziel und ihren Methoden. Das Angeln handelt vom Ausruhen und vom nützlichen Verbringen der Freizeit. Das Fischen bedeutet eine auf das massenhafte Fangen der Fische ausgerichtete produktive Tätigkeit und ist ein Betriebszweig der Landwirtschaft, den die Fischer, die diese Arbeit machen, als ihren Beruf, ihr Job ansehen. Diese zwei Betätigungen unterscheiden sich auch in ihrer Methode wesentlich. Während die Angler fast ausschließlich mit der Angel (mit der Ausnahme der Köderfischerei), also mit einer auf einer Rute befestigten Vorrichtung Fische fangen, arbeiten die Fischer mit Netzen und elektrischen Geräten. Natürlich gibt es auch hier Abweichung, wie z. B.:die Sepia Fischer, die mit einer auf einer Schnur gebundenen Haken ihre Beute fangen“(1)
2. Faktoren, die die Entwicklung des Angelns und des Angel-Tourismus fördern
Der Angel-Tourismus ist auch in unserem Land beliebt. Nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland, in verschiedenen Ländern, werden Angel-Touren organisiert. Denn durch die Telekommunikation und das Internet kann man schon in einer Stunde eine ganze Angeltour organisieren, angefangen vom Angelplatz und der Zeit der Abreise, über das Besorgen der notwenigen Papiere bis hin zur Organisierung der Mahlzeiten und der Unterkunft. Man kann besonders große Hilfen bekommen, wenn man bei einem Verein Mitglied ist, der solche Erfahrungen hat.
Noch mehr Möglichkeiten bieten sich, wenn die Stadt, in der wir leben, Partnerstädte im Ausland hat. Ein gutes Beispiel dafür sind Kőszeg und Vaihingen, deren Partnerschaft schon seit 20 Jahren besteht und sich auch auf das Angeln erstreckt. Diese Partnerschaften müssen erweitert und erhalten werden. Dazu kann auch beitragen, dass zwischen den Europäischen Ländern ab Januar 2008 die Grenzen geöffnet wurden und jeder unbegrenzt in ein anderes Land fahren kann. So können solche Vereinigungen leichter zustande kommen. Aber auch der Angeltourismus kann dadurch aufblühen und man kann leichter an einem Angel-Wettbewerb teilnehmen. Es gibt viele solche nationalen aber auch Landeswettbewerbe, an denen unser kleines Land interessiert ist. Die nationalen Turniere werden in Kategorien eingeteilt wie z. B.: Erwachsene – Jugendliche und Heranwachsende, Mann – Frau usw.. Ungarn ist an allen Kategorien interessiert, denn unsere Wettbewerber gehören zur Elite der Welt und das schon seit Jahrzehnten. Aber auch in anderen Ländern erreichen wir gute Ergebnisse. Solch ein Turnier ist in Deutschland der Mulde Cup, zu welchem jedes Jahr eine ungarische Mannschaft eingeladen wird. (Diese Mannschaft ist die Tubertini Maros Mix-Mannschaft, die im Jahre 2006 schon das fünfte Mal hintereinander das Turnier gewonnen hat und dadurch den Pokal für ewig errungen hat.) Aber es werden Hunderte von solchen Turnieren veranstaltet, die immer mehr Zuschauer anlocken und immer mehr Leute anstecken selbst zu Angeln.
Zur Verbreitung dieser Sportart trägt auch die Wissenschaft bei. Immer bessere und neuere Geräte werden konstruiert.
Das Angeln und die Angel-Methoden und -technologien beeinflussen einander gegenseitig wenn sie auch nebeneinander entwickelt werden. So können sie sich gegenseitig helfen. Viele Mittel und Techniken sind schon verändert worden. Aber auch ganz sichere Theorien und Hypothesen sind schon nach der Veröffentlichung einiger Forschungsergebnisse revidiert worden. Einige dieser technischen Entwicklungen werde ich jetzt vorstellen.
3. Abfolge der technischen Entwicklung des Angelns in chronologischer Reihenfolge
Die Angelschnur:
„Im Laufe der Zeit ist sie schon aus pflanzlichen Fasern, aus Tiereingeweiden, aus Leinkraut, aus Hanf, aus Pferdehaaren, und aus verschiedenen Metallfäden hergestellt worden, aber der wirkliche Durchbruch, hat das XX. Jahrhundert gebracht mit der Entwicklung der Kunstfaser. Die Seide- Angelschnur begann ihre Eroberungsreise natürlich in China, von wo sie auch nach Europa gelang. Hier aber waren vom XVII. Jahrhundert an die aus Pferdehaaren geflochtenen Angelschnüre, die aus den weißen, braunen und ergraute Schwanzhaaren des Hengstes meisterhaft geflochten wurden, verbreitet.“(2)
Der Haken:
Eine Art Fische zu fangen beruhte auf der Fischerei mit Haken, woraus sich das heutige Wettfischen weltweit in einem langes Prozess entwickelte.
„Die „Urangler“ der Steinzeit haben – den erhaltenen Funde nach – mit außergewöhnlicher Geduld, Geschick und Erfindungskraft ihre Haken aus Obsidiansteinen gefertigt. Den Steinhaken folgten dann die mit erheblich weniger Arbeit anzufertigenden Knochenhaken, auf denen sie auch anfängliche Bärte herausarbeiteten. Zu den heutigen, aus rostfreiem Stahl gefertigten Haken führte der Weg über die aus Bronze und Eisen angefertigten.“(3)
„Der erste Haken herstellende spezialisierte Fabrik, erschien im VII. Jahrhundert, in England. Der berühmteste Haken- Herstellermeister war der Londoner Charles Kirby. Um 1730 wurde der Worchestershirer Redditch Europas bedeutendstes Angelhaken-Zentrum. Am Ende der 1800 Jahre schalteten sich auch die Norweger ein und in kurzer Zeit werden sie weltberühmt.“(4)
Das Drahtlätzchen:
„Schon in der Antike fanden die Angler heraus, dass es zum Angeln einiger Fische, nicht vorteilhaft ist, wenn der Schnur direkt an den Haken gebunden ist und so war es nur noch ein kleiner Schritt und das Drahtlätzchen war geboren, das am Anfang ein dünnes Eisen oder ein Messingkettchen war, die Chinesen benutzten die ausgezogenen Fäden aus der Drüse der Seidenraupe.“(5)
Die Angelrute:
„Das „Kennzeichen“ der Angler ist die Angelrute, die etwa 4000 Jahre alt ist. In Europa benutzte man Produkte unterschiedlicher Baumarten (Nussbaum, Weide, Schlehe, Wacholder, Espe), in Asien war das Bambusrohr verbreitet. Im Mittelalter erschienen dann die aus mehr Teilen bestehenden Angelruten, die aus ineinander verbundenen Teilen bestanden, so dass man diese auch leichter transportieren konnte.“(6)
„Die Vorherrschaft der geleimten Ruten wurde nach dem II. Weltkrieg von der entwickelten Glasfasertechnik abgelöst. Heutzutage fangen die aus Karbon und Kevlar angefertigten Ruten an, diese aus den Markt zu verdrängen.“(7)
Bis vor kurzem noch wurden Angelruten zum fast gleichen Preis verkauft. Heutzutage gibt es aber viele Preiskategorien für die verschiedenen Käuferschichten. Am Anfang stehen die nicht sehr teuren, so um die 20 Euro teuren Ruten, und die Preisen reichen bis zu über 2000 Euro kostspieligen Ruten.
Die Rolle:
„Jetzt einige Worte über die Rolle, die eine 1000 Jahre alte chinesische Erfindung ist. In Europa hat man sie von 1500 an benutzt für das Angeln von Großfischen. Am Anfang war es ein aus Hartholz gefertigtes haspelartiges Gerät und im Laufe der Jahrhunderte hat man es immer wieder verbessert. Der große Durchbruch kam um 1700, als Lord Nattingham seine erste mit Summerbremse ausgestattete, aus Metall gefertigte Speicherrolle entwickelt hat. Das war der Vorgänger der heutigen Forellenrolle.“(8)
„Der Erfinder und Patentinhaber der heute benutzten Kantenläufer-Rolle ist ebenfalls Engländer, Lord Holden Illingworth, der 1917 in seiner Wollspinnerwerkstatt eine das Angeln umwälzende Erfindung gemacht hat, ohne der heutige moderne Angelsport undenkbar wäre. Ebenfalls aus dem Jahr 1900 stammt die sogenannte Multiplikator-Rolle, die zum Angeln auf dem See unerlässlich ist. Mit der Entwicklung der Technik, ist natürlich auch der Qualität der Rolle verbessert worden und seit dem Erscheinen des Nadellagers fertigt man immer feinere, und genauere Rollen, die für die heutigen modernen Angeln ein unerlässlicher Zubehör sind, zusammen mit den neuen Schnüren und Hi- tech Angelruten.“(9)
Der technische Fortschritt wurde durch die Sportangler in Bewegung gesetzt. Sie waren es, die immer leichtere Ruten, immer bessere Haken usw. wollten und so zur weiteren Entwicklung beitrugen.
4. Die Unterschiede zwischen Freizeit- und Sportanglern
4.1. Hobby-, oder Freizeit- Angler:
4.1.1 Der Prototyp eines Freizeit- Anglers:
4.2. Der Sport oder Wettangler
4.2.1. Der Prototyp eines Wettanglers:
Zusammenfassung
So können wir also grundsätzlich zwei Anglertypen voneinander unterscheiden, obwohl sie die gleiche Sportart betreiben, das aber mit unterschiedlichen Zielen. Der Wettangler versucht immer mehr Beute zu fangen oder Punkte zu machen und das alles unter Aufsicht der Kontrolleure und er muss auch noch die Wettbewerbsregeln einhalten. Dagegen muss der Hobbyangler keine Zeit oder Futterlimits einhalten. Sein Ziel ist es, seine Freizeit draußen, in der Natur zu verbringen. Wenn er dabei noch Fische fängt, ist das umso besser.
Angeln interessiert heutzutage immer mehr Menschen. Das verdanken wir dem Internet, dem technischen Fortschritt und der Tatsache, dass die Leute zurück in die Natur wollen. Sie wollen aus dem Alltag raus, egal, ob wir an Turnieren teilnehmen, oder nur unsere Freizeit verbringen möchten oder nur ein paar Minuten Ruhe haben wollen. Das Angeln ist dazu am Besten geeignet.
Literaturverzeichnis:
Anmerkungen:
8.11. 8.11. Offene Welt – veränderte Rollen und Begriffe
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Webmeister: Gerald Mach last change: 2010-03-31