Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 2. Nr. November 1997

Grußwort

Im Auftrag des Herrn Bundesministers, Dr. Caspar Einem, wünsche ich den Veranstaltern und den Teilnehmern dieser internationalen Konferenz einen erfolgreichen und ergiebigen Verlauf.

Sektionschef Dr. Sigurd Höllinger, Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr (Wien)


Rede von Landtagsabgeordneten Dr. Heinrich Juen
zur Begrüssung der internationalen Konferenz
"Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften"
(22.-26. September 1997)

Sehr geehrter Herr Präsident, festlich versammelte Damen und Herren!

Als Vertreter des Landes Tirol entbiete ich Ihnen allen, die Sie an der Konferenz "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften" teilnehmen, den offiziellen herzlichen Gruß des Landes Tirol und heiße sie alle freundlich willkommen.

Unser Land freut sich, daß Sie Ihre Arbeiten, Beratungen und Begegnungen hier in unserer Landeshauptstadt Innsbruck durchführen.

Im Namen des Landes Tirol danke ich allen teilnehmenden Damen und Herren und insbesondere dem Institut zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse, Herrn Direktor und Organisator Dr. Herbert Arlt, für die umfangreichen Bemühungen, diese Konferenz gemeinsam mit vielen Damen und Herren der Wissenschaft aus zahlreichen Länder zu gestalten.

Internationales Flair begleitet und trägt diese Konferenz.

Angesichts der Mittlerrolle Österreichs zwischen der westlichen und östlichen Hemisphäre gibt diese Konferenz allen Teilnehmenden auch Gelegenheit, ihre Leistungen auf diesem Gebiet darzustellen.

Durch die Einbindung der Einrichtungen und Persönlichkeiten der Europäischen Union in der Person von Frau EU-Kommissarin Edith Cresson erhalten die kulturellen-wissenschaftlichen Anstrengungen dieser Konferenz auch das erforderliche und gebührende politische Gewicht.

Wir freuen uns auch deshalb über ihre Wahl, diese internationale Konferenz hier abzuhalten, weil unsere Tiroler Landesuniversität, die alma mater oenipontana als Stätte der Forschung und Lehre eine lange und anerkannte Tradition hat.

Die, wenn ich richtig informiert bin, gestrige öffentliche Vorstellung des Forschungsinstitutes "Brennerarchiv" ist eine kompetente Dokumentation als Literaturforschungszentrum für Österreich mit internationaler Ausstrahlung.

Hier erlaube ich mir noch ein Wort über das Organisatorische und Administrative hinaus, sozusagen ein Wort in die Tiefe zu sprechen:

Diese Konferenz "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften" wäre nicht denkbar ohne das grundlegende und fundamentale Element der Literatur und der Sprachwissenschaften - ohne das gesprochene oder geschriebene Wort: "Am Anfang war das Wort!"

en arch o logos hn

In diesem Zusammenhang darf ich auf den am 3. September verstorbenen großen österreichischen Wissenschaftler und Begründer der Logotherapie, Viktor Frankl, verweisen, wonach das Wort primär geeignete ist, eine Botschaft der Sinnerfüllung und Lebensbejahung auszulösen.

Wir alle wissen, Worte können zerstören. Worte und Literatur können, ja müßten gerade in Zeiten wie diesen aufbauen, erhellen und motivieren.

Viktor Frankl wollte eine Botschaft der Heilung durch das Wort vermitteln, dem Leben einen Sinn geben.

Konferenz "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften"! - welche Aktualität, welche Chance und welche Verpflichtung zur Universalität, zur Toleranz und zur Zuversicht in Mut und Freiheit!

Sie alle, verehrte Damen und Herren, haben diese Herausforderung angenommen. Das ehrt Sie.

Dazu begleiten Sie alle die ehrlichen und herzlichen Wünsche des Landes Tirol für das gute Gelingen Ihrer Bemühungen zu Erfolg und Freude jetzt und für die Zukunft.


Rede der Innsbrucker Stadträtin Hilde Zach

Das Institut zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse mit Sitz in Wien analysierte sei seiner Gründung im Jahre 1994 Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftslogistik. Dem Institut gehören rund 300 Wissenschaftlicher/Innen und Institutionen aus 43 Ländern von allen Kontinenten an.

Neben der Herausgabe von Bücherreihen und einer Zeitschrift (Trans.Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften) organisiert das Institut auch verschiedene Projekte und Konferenzen.

Das Programm der Konferenz "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften" ist äußerst abwechslungsreich und auch die zahlreichen interessanten Referenten lassen spannende und wissenschaftlich ergiebige Tage in der Tiroler Landeshauptstadt erwarten. So stehen beispielsweise Referate und Diskussionen über die Geschichte der Sprach- und Literaturwissenschaften in Europa, über "Nationen, Sprachen, Kunst", aber auch über in der heutigen Zeit so brisante Themen wie "Universitäten, Forschung, Gesellschaft, Finanzierungen in Europa" auf dem Programm.

Innsbruck ist heute weit mehr als eine Tourismus- und Sportstadt. Innsbruck ist vor allem auch Universitätsstadt: an der Leopold-Franzens-Universität studieren fast 30.000 junge Menschen, die hier eine hervorragende Ausbildung genießen. Die Studenten tragen zudem maßgeblich dazu bei, daß die Stadt eine sehr lebendige ist: die Theater- und die Kleinkunstszene lebt, es ist was los!

Die Konferenz der "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften" ist meiner Meinung nach ein weiterer Mosaikstein, Innsbruck als Treffpunkt für die Wissenschaft zu etablieren.

Als Kultur- und Wirtschaftsstadträtin von Innsbruck werte ich es als äußerst positiv, daß Sie unsere Stadt für die Veranstaltung ausgewählt haben. Und wenn ich mir diesen wunderschönen Herbsttag so ansehe, so wird die Wahl auf Innsbruck wohl auch wegen seinem besonderen Flair und seiner wunderschönen Umgebung gefallen sein.

Ich freue mich, daß die Teilnehmer der Konferenz unter anderem auch das neue Brenner-Archiv kennenlernen werden. Auf diese für die Literatur so wichtige Institution kann die Stadt zu Recht stolz sein. Seit etwas einem halben Jahr hat das Institut in dem auffallenden Bau im Gebäude der Österreichischen Hochschülerschaft ein entsprechendes "Zuhause" gefunden.

Ich hoffe, daß Sie, geschätzte Teilnehmer, neben dem großem Programm Zeit haben werden, unsere Stadt und ihre wunderschöne Umgebung zu genießen. Den Veranstaltern danke ich für ihr Engagement und wünsche viel Erfolg!


 Rede des Rektors der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Univ.Prof.Dr. Christian Smekal

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Rektor der Universität Innsbruck möchte ich alle Teilnehmer an der Internationalen Konferenz "Europäische Literatur- und Sprachwissenschaften" in Innsbruck herzlich begrüßen. In einer Zeit, in der einerseits Budgetengpässe die Spielräume für universitäre Aufgabenstellungen einengen und andererseits wirtschaftliche Herausforderungen den Ruf nach mehr technischer und naturwissenschaftlicher Ausbildung laut werden lassen, scheint es mir besonders wichtig, die unabdingbare Bedeutung der Geistes- und Kulturwissenschaften für den gesellschaftlichen Fortschritt zu betonen. Die Universität Innsbruck kann hier mit gutem Beispiel vorausgehen, stellt doch die Geisteswissenschaftliche Fakultät mit Abstand den größten Teil der Studienrichtungen und der Studenten an unserer Universität.

Die Universität Innsbruck versteht sich mit ihren sieben Fakultäten als universelle Bildungsstätte, in der sich die großen wissenschaftlichen Disziplinen wechselseitig ergänzen und anregen. Die geisteswissenschaftlichen Fächer spielen bei der Grundlegung und Begründung anderer Disziplinen eine besonders wichtige Rolle.

Die Stadt Innsbruck hat vor einiger Zeit der städtischen Bevölkerung die Frage vorgelegt, ob sich die Stadt noch einmal - zum dritten Mal - um die Austragung der olympischen Winterspiele bewerben soll. Wie Sie wissen, hat sich die Innsbrucker Bevölkerung nicht dafür entschieden. Welche Gründe auch immer dafür maßgebend gewesen sein mögen, könnte sich Innsbruck doch auf seine Rolle als Universitätsstadt besinnen und vermehrt olympische Wettkämpfe des Geistes veranstalten. Die Zusammenkunft so vieler Geisteswissenschafter aus dem östlichen und westlichen Europa möchte ich als einen wunderbaren Beginn in diese Richtung verstanden wissen.

In den nächsten Tagen wünsche ich Ihnen fruchtbare Ideen und Geisteswettbewerbe sowie vor allem Ergebnisse, die helfen, den Herausforderungen der modernen Gesellschaft selbstbewußt und verantwortungsvoll zu begegnen.

 

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